Szenario: Putin's Angriff auf Österreich

  • Hat Österreich keine Luftabwehr?

    Kaum. Flugabwehr: ein einziges Fliegerabwehrbataillon, das mit 3,5-cm-Zwillingsflak und mit dem Kurzstrecken-Raketensystem Mistral* ausgestattet ist


    *lt. Wikipedia 76 Starter und 500 Lenkwaffen

  • Luftabwehr sollte auch besser sein als die der Ukraine.


    Die Ukraine hat S-300 Systeme. Neben einigen anderen Luftabwehr Systemen auch noch.

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    WP: S-300_(Flugabwehrraketensystem)




    Österreich hat ein Bataillon Flugabwehr.







    Anscheinend wurden 20 von den FlaRaks angekauft.

    Die sind ungepanzert und benötigen eigene Zugmaschinen.




    https://de.wikipedia.org/wiki/Mistral_(Rakete)

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    Stinger und IGLA Raketen schauen auf den ersten Blick, kleiner, kompakter, leichter und leistungsfähiger da neuer aus.


    Das wars mit der ÖBH Luftabwehr.

  • Kaum. Flugabwehr: ein einziges Fliegerabwehrbataillon, das mit 3,5-cm-Zwillingsflak und mit dem Kurzstrecken-Raketensystem Mistral* ausgestattet ist


    *lt. Wikipedia 76 Starter und 500 Lenkwaffen

    Ist ja noch schlechter als hier

  • Ist ja noch schlechter als hier

    Österreich ist auch etwas kleiner als Deutschland und kein NATO-Mitglied.


    Und bis vor einer Woche hat noch jeder gesagt, den du gefragt hast: Es wird nie wieder einen Krieg mitten in Europa geben.

  • Oder wird dann Österreich Ausgangsbasis für ein Vorgehen gegen Westeuropa?

    Spinnen wir doch deinen Gedanken weiter.

    Russland marschiert durch Ungarn bis nach Wien durch. Ungarn ist ein "russisches Manöver" und Österreich kein NATO-Mitglied.

    Toller Brückenkopf mit Angriffsmöglichkeiten auf Deutschland, Tschechien, Slowakei und Italien.


    Doch was bringt das Putin? Die Nachschubwege nach Russland sind lang und ließen sich mit einer Zangenbewegung im Osten Österreichs abschneiden.

    Wollen die Russen dann "aus dem Land leben" und plündern? Hält ihre Kampfkraft und Beweglichkeit noch für ein paar Tage hoch. Aber würde die russischen Truppen weltweit in der Achtung noch tiefer sinken lassen als sie es ohnehin schon sind.

    Und russische Expats müssten spätestens dann aufpassen, dass sie nicht mehr in Putinlobhudelei in der Öffentlichkeit auffallen.

    Ich finde gerade den Artikel nicht mehr, aber letztens las ich davon, dass in Deutschland lebende Russen und Deutschrussen sich kopfschüttelnd von Putin abwenden (sofern sie zuvor noch Putinanhänger waren).

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Doch was bringt das Putin? Die Nachschubwege nach Russland sind lang und ließen sich mit einer Zangenbewegung im Osten Österreichs abschneiden.

    Es bringt Putin einen enormen strategischen Vorteil. Durch die Besetzung Österreichs alleine und Stationierung von Raketenabwehr kann er Angriffswaffen des Westens viel leichter abwehren.


    Österreich ist nicht die Ukraine. Hier wird es keine großen Kampfhandlungen geben. Wir haben kaum Soldaten, kaum Waffen. Widerstand wäre sinnlos.


    Ein Abschneiden der Nachschubwege sehe ich nicht. Ungarn hatte doch kein Problem mit dem Durchmarsch, warum sollte es einen mit russischer Logistik haben? Und andere NATO-Länder werden sicher nicht ohne Zustimmung Ungarns eingreifen.

  • Oder wird dann Österreich Ausgangsbasis für ein Vorgehen gegen Westeuropa?


    Wie gesagt, in meinem gezeichneten Szenario wäre es für Russland möglich Österreich zu besetzen und somit tief ins Herzen Europas vorzustoßen, ohne einen NATO-Bündnisfall auszulösen.


    Da kann man sich dann bequem in Österreich breit machen und Raketenbasen errichten.


    An der unerwartet heftigen Reaktion Russlands auf Kritik österreichischer Politiker am Angriff auf die Ukraine merkt man, wie angepisst sie auf Österreich sind. Da könnte Putin ja schnell eine Rechtfertigung für eine Besetzung konstruiert haben. Wir sind 1955 nur abgezogen, weil immerwährende Neutralität zugesichert wurde. Österreich verhält sich nicht mehr neutral, weshalb die Besetzung rückgängig gemacht werden muss. Österreich ist selbst schuld, es wurde vertragsbrüchig, blablabla ...

    Ich denke da verrennst du dich in etwas das so nie stattfinden würde. Die NATO hält sich aus der Ukraine noch raus weil es doch mehr russisches Einzugsgebiet ist. Ja auch wenn die Ukraine mittlerweile ein eigenständiger Staat ist so sind die Bande mit Russland nicht zu verleugnen.. Genau das ist es auch was es Putin mit seinen Lügen so leicht macht in die Ukraine einzumaschieren.

    Für Österreich müsste er sich erst ein Konstrukt überlegen. Das kann auch nur auf Lügen aufgebaut sein, aber deutlich schwerer Verständlich zu machen.

    Was das ungarische Volk betrifft, du hast wohl 1956 vergessen. Ok, da mussten sich die Menschen selber helfen und sind auch gescheitert, aber mit einer Hilfe wie der Ukraine heute erbracht wird sehe das damals sicher anders aus.

    Die Anreiner Länder würden nicht tatenlos zusehen wie Österreich einkassiert wird. Auch wenn die NATO nicht in dessen Namen eingreift, Deutschland, Tschechen, Slovakei, Rumänien, und auch sicher Partisanen in Ungarn werden genug Waffen bekommen um Putin wieder aus Östereich zu jagen.

  • Ein paar Zivilisten mit Waffen gibt es schon in Österreich. 8,9 mio Einwohner

    Im Juni 2021 nennen nun 327.547 Personen insgesamt 1.187.746 legale Waffen ihr Eigen.04.06.2021

    Quelle : https://www.wienerzeitung.at/n…n-Einfluss-auf-Morde.html


    Vergleich DE 83,5 mio Einwohner

    Es gibt 5,83 Millionen legale Waffen in Deutschland und die gehören zu 2,31 Millionen waffenrechtlichen Erlaubnissen.23.02.2016

    Quelle : https://www.deutschlandfunkkul…and-deine-waffen-100.html


    Vergleich CH 8.8 mio Einwohner

    Die Zeiten, in denen die meisten Männer in der Schweiz eine Dienstwaffe zu Hause hatten, sind vorbei. Doch noch immer sind mehr als 2,5 Millionen Gewehre und Pistolen im Privatbesitz

    Quelle : https://www.swissinfo.ch/ger/g…-die-schweizer--/44673604


    Im allerschlimsten Fall ist das nicht zu unterschätzen.

  • Die NATO hält sich aus der Ukraine noch raus weil es doch mehr russisches Einzugsgebiet ist.

    1999 im Kosovo? 2008 in Georgien? Da hätte sich die USA bzw. die NATO auch raushalten können. Haben sie aber nicht getan.


    Dass sie es jetzt in der Ukraine tun, lässt mich zweifeln, dass sie bei einem Angriff auf Österreich wirklich eingreifen würden.


    Mir kommt es vor als wäre "kein Weltkrieg über alles und jedes nicht-Nato Land für sich selbst" die aktuelle Doktrin der NATO.

  • ...

    Ein Abschneiden der Nachschubwege sehe ich nicht. Ungarn hatte doch kein Problem mit dem Durchmarsch, warum sollte es einen mit russischer Logistik haben? Und andere NATO-Länder werden sicher nicht ohne Zustimmung Ungarns eingreifen.

    Gesetzt den Fall, dass Ungarn so etwas zulässt, wäre die Zustimmung Ungarns für ein NATO - Eingreifen vernachlässigbar.

    Denn dann würde das als Überlaufen Ungarns ins Lager des Feindes gewertet werden und Ungarn ebenso Feindstaat wie Russland sein.

    Darüber hinaus dürfte bei aller Gleichschaltung der Medien und des in die Höhe getriebenen Nationalismus in Ungarn niemals die Erinnerung an den ungarischen Volksaufstand von 1956 vergessen werden, der seinerzeit von den Sowjets brutalst niedergeschlagen wurde.

    Es ist für Ungarn das eine, mit der EU in Clinch zu liegen und sehr brachial seine eigene Linie dagegen zu fahren, aber einen Seitenwechsel aus der EU und NATO ins russische Lager würde auch den Ausschluss aus dem westlichen Wirtschaftssystem bedeuten und dieser Preis wäre zu hoch, von den militärischen Folgen ganz zu schweigen.


    Russland bekommt gerade von allen relevanten westlich orientierten Staaten der Welt den wirtschaftlichen Stinkefinger gezeigt, und jedem Staat, der mit Russland paktiert, dürfte das Gleiche blühen, sofern man nicht China ist.


    Gruß vom Axtwerfer

  • 1999 im Kosovo? 2008 in Georgien? Da hätte sich die USA bzw. die NATO auch raushalten können. Haben sie aber nicht getan.


    Dass sie es jetzt in der Ukraine tun, lässt mich zweifeln, dass sie bei einem Angriff auf Österreich wirklich eingreifen würden.


    Mir kommt es vor als wäre "kein Weltkrieg über alles und jedes nicht-Nato Land für sich selbst" die aktuelle Doktrin der NATO.


    Der Kosovo war niemals Teil der Sowjetunion, und Russland war 1999 noch in einer wesentlich schwächeren Position als es heute ist, bzw. hat es seinerzeit Präsident Jelzin nicht auf einen derartigen Schlagabtausch ankommen lassen wie es Putin heute tut.

    Russland mag sich als traditionelle Schutzmacht aller slawischen Völker sehen, aber mehr als indirekte Unterstützung war damals nicht drin.


    Die ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Georgien haben schlichtweg das Pech, dass sie nicht rechtzeitig unter den NATO-Schirm in Deckung gelangen konnten, so wie es Estland, Lettland und Litauen erfolgrreich taten. Sie sind damit Opfer der Appeasement-Politik des Westens geworden, und die dafür verantwortlichen Politiker dürften in diesen Tagen ihre ganz persönliche "Neville - Chamberlain - Erfahrung" machen...


    Gruß vom Axtwerfer

  • Ich will es hoffen, dass es nicht dazu kommt. Aber man darf nicht vergessen, dass selbst die renommiertesten Russland Experten den Angriff auf die Ukraine für unrealistisch gehalten haben.

  • Ich erlaub mir, auf das Moskauer Memorandum zuerinnern. Das ist ein Abkommen, das am 15. April 1955 als ‘Memorandum über die Ergebnisse der Besprechung zwischen der Regierungsdelegation der Republik Österreich und der Regierungsdelegation der Sowjetunion’ unterschrieben wurde.

    Der wichtigste Punkt der Verhandlungen war die Frage nach der österreichischen Neutralität dar, weil die Sowjetunion eine Vereinnahmung Österreichs durch die westlichen Alliierten – Frankreich, Großbritannien und die USA – befürchtete. Der wesentliche Inhalt des Moskauer Memorandums war der Verzicht Österreichs auf einen Beitritt zu einem Militärbündnis.


    Wenn Österreich der Nato jetzt betreten möchte, wäre das in der Tat ein völkerechtswidriger Akt. Da könnte dann eventuell der Staatsvertrag rückabgewickelt werden ....

  • Wie kam das Memorandum zustande. Ist es auf gegenseitiger Einverständniss zustande, oder wurde nachgeholfen, also mit erpresserischen Mitteln. Ich kenne mich mit dererlei Abkommen nicht aus, deshalb meine Frage. Bin aber der Meinung mal was gehört zu haben das Russland drauf gedrungen hat das Österreich neutral bleibt.

  • Ich erlaub mir, auf das Moskauer Memorandum zuerinnern.

    Oh, da erlaube ich mir aufs Budapester Memorandum zu verweisen.

    Im Memorandum[1] verpflichteten sich Russland, die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien in drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber Kasachstan, Belarus und der Ukraine, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht[2] die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder (Art. 1) zu achten.

    Man sieht, Verträge sind nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind.

    Wenn Österreich der Nato jetzt betreten möchte, wäre das in der Tat ein völkerechtswidriger Akt. Da könnte dann eventuell der Staatsvertrag rückabgewickelt werden ....

    Siehst du, und genau so würde Putin argumentieren.

  • Er wird Österreich besetzen.

    Keine nato.

    Wer sich einmischt, wird mit Atomangriff bedroht.

    Das Memorandum ist historisch interessant, aber jetzt wertlos.

  • Wir hatten doch letztens die Menge an Soldaten, die ein Eroberer benötigt, um ein besetztes Land in seinem Sinne halbwegs zu befrieden und zu verwalten.

    Historisch waren das ganz grob 10-80 Soldaten pro 1.000 Einwohner oder 10.000 - 80.000 pro 1 Mio. Einwohner. Putins Ressourcen (150.000 Mann) für den Ukraine-Krieg ergeben gerade mal 3,8 Soldaten pro 1.000 Einwohner. Das reicht nicht. D.h. er müsste alleine für die Besatzungsmacht in der Ukraine knapp 500.000 Soldaten aufwenden. Für Polen weitere 400.000 Mann, Österreich 100.000, Ungarn 100.000 usw.

    Diese Ressourcen hat Russland nicht auf Dauer. Das würde nur funktionieren, wenn sich die besetzten Länder als "befreit" fühlen würden und freiwillig in den Dienst Russlands träten.

    Aber selbst in der DDR standen bis 1990 rund 1 Mio. Sowjetsoldaten...mit einer der Gründe, warum sich das Sowjetreich aufgelöst hatte: die Kosten für den Militärapparat liefen komplett aus dem Ruder.

  • Interessante Entwicklungen in Österreich. Die Neutralität wird in Frage gestellt.

    Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bringt auch eine Debatte über Österreichs Neutralität in Gang. Ex-Nationalratspräsident Andreas Khol plädierte am Sonntag in der "Kleinen Zeitung" für einen Nato-Beitritt oder die Mitarbeit an einer europäischen Armee der EU: "Ein neutraler oder bündnisloser Staat bleibt allein, wenn er angegriffen wird". Für ÖVP-Wehrsprecher Friedrich Ofenauer muss über die Neutralität und ihre Ausgestaltung "ernsthaft diskutiert werden".