Behelfsmäßiger Schutzraum

  • Nein ich gebe generell nicht so leicht auf, aber bei der "Mutter" alle Szenarien schon, weil's dann im Außenbereich auch nicht mehr sehr "lustig" oder lebenswert ist.

    Du weisst dann ja noch gar nicht wie die Windrichtung und der Niederschlag ist. Vielleicht bleibt dein Fleckchen ja ein unverseuchtes Paradies. Da würde ich schon meine Strahlenbelstung und damit meine Chance auf Krebs durch Duschen reduzieren.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ein paar Gedankensplitter meinerseits, vielleicht habe ich es auch bislang überlesen:

    - Arbeitshandschuhe: verhindern unnötig Verschmutzungen und Kratzer/Schnitte an den Händen, was unnötig Wasser zum reinigen oder Verbandsmaterial zum Abdecken/Versorgen der Wunden erfordern würden

    - Schutzhelm (klassischer Bauarbeiterhelm oder sowas wie ein Feuerwehr-/THW-Helm): als Kopfschutz bei Arbeiten in Trümmern, das ganze in schreibunten Farben und nicht in oliv oder so verhindert, dass man als Kämpfer verwechselt wirdund verhindert unnötige Kopfverletzungen und dadurch Ausfälle, die man in so einem Krisenszenario sicher nicht versorgen, geschweige denn kompensieren könnte.

    - Schutzbrille für arbeiten in Trümmern: siehe Schutzhelm. Die Wahrscheinlichkeit, dass man auf einen arbeitsfähigen Augenspezialisten trifft, dürfte gering sein.


    Thema Psyche: der Mensch ist sehr anpassungsfähig. Hilfreich ist es, sich darauf vorzubereiten. Auch seine Familie und Kinder. So makaber es vielleicht sein mag, wäre eine gute Vorbereitung wahrscheinlich tatsächlich, sich mal für ein Wochenende einzubunkern und den Ernstfall durchzuspielen.


    Thema Schlaf-/Sitzmöglichkeit: die Ratgeber, die ich kenne in diesem Punkt, empfehlen die Drittel-Regel. Schlafmöglichkeiten für 1/3 der vorgesehenen Kapazität, Sitzmöglichkeiten für 2/3 der Kapazität. Erlauben es die persönlichen Lebensumstände und die räumlichen Kapazitäten, so würde ich Schlafmöglichkeiten für jede Person im Behelfsschutzraum vorsehen. Und wenn es "nur" ein paar Decken, eine Isomatte, ein Schlafsack sind.


    Wenn es die Räumlichkeiten hergeben, dann könnten selbststehende Zelte in geeigneter Größe eine sinnvolle Ergänzung sein, um etwas Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit zu bieten.


    Einfache Sportgeräte wie Hanteln, einen Heimtrainer, Terabänder und ähnliches wären eine Idee, um sich körperlich etwas auspowern zu können und dem Lagerkoller wenigstens etwas entgegen zu wirken.


    In Zeiten von Smartphones und Akkupacks vielleicht etwas altbacken und obsolet: klassischer Papierkalender und eine Uhr mit 24-Stunden-Anzeige, die nicht schon nach zwei Tagen eine neue Batterie braucht oder wieder aufgeladen werden muss, um nicht auszugehen.

    Es gibt nichts schlimmeres, als zeitlich orientierungslos zu sein. Mag ja im Urlaub mal ganz nett sein, aber wenn man sich mit dem täglichen Sonnenlauf synchronisieren kann, dann mag das ja noch gehen. Aber in der dunklen Abgeschiedenheit eines Bunkers wird das schwieriger. Denn der Mensch hat einen circa-dianen Rhythmus. Aber eben nur circa...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Einige hier haben doch sicher noch Feldtelefone und dazugehörenden Draht. Es würde sich anbieten eine Leitung nach draussen zu legen und so eine relativ ausfallsichere 2-Wegeverbindung vorzubereiten.

    Öffnungen nach draussen würde ich noch mit Druckklappen ausstatten, damit man möglichst vor Druckwellen geschützt ist.

    Wichtig scheint mir auch, falls es Wasserleitungen in den Schutzraum gibt, dass bei Alarmbezug sichergestellt wird, dass jemand den Haupthahn zudreht; und so ein vollaufen des Schutzraumes verhindert werden kann.


    Sind nur so ein paar Gedanken.

    LG WTG

    Die Party ist vorbei!

  • Ich baue mir momentan eine behelfsmäßige Schutzraumbelüftung. Bis Mitte der Woche sollten alle Komponenten verfügbar und Einsatzbereit sein.

    Die Verrohrung besteht aus 100mm Kunststoffrohren.

    Ein elektrischer Einstecklüfter (ca. 100m3/h, 14 W, 230V) wird so lang wie möglich aus dem Netz versorgt, nach Stromausfall wird er umgesteckt auf einen 2,4 kw/h lifepo Speicher.

    Als Luftfilter dient ein LKW Luftfilter. Er soll ausschließlich Staub (radioaktiver Niederschlag) abhalten.

    Für die Übergänge und Durchlässe i.d. Kellerschacht nutze ich zugeschnittene Schalungsbretter mit passendem Durchbruch.

    Das wird alles vorbereitet und getestet. Be prepared!


    Tsrohinas

  • Willst du mit einfachen Schalungsbrettern arbeiten, also quasi als "Fenstererflügelersatz"?


    Möglich wäre bei dieser Lösung ja auch folgendes Vorgehen:


    1. Fensterflügel aushängen

    2. Innenseite Fenster ein Schalungsbrett mit Durchführung anbringen; Luftausslass in den Kellerraum rein

    3. im Kellerschacht (außen) den Luftfilter im Gehäuse anstecken; Abstandshalter zum 1sten Schalbrett im/am mit Einhängmöglichkeit für

    4. zweites Schalbrett - somit sitzt der Luftfilter in einer Sandwitchposition zwischen den Schalbrettern

    5. im Ernstfall in dieses Schalbrettsandwich in dem sich der abgekapselte Luftfilter befindet feinen Sand auffüllen, hätte den Vorteil Strahlung aus dem Filterelement abzuschirmen, ferner würdest du "Masse" in die Konstruktion bringen

    6. Kellerschacht von Oben gegen Regen schützen. Kann man ja jetzt schon tun mit schräger Plexiglas-Abdeckung die seitlich offen ist wegen Luftzufuhr


    Ich würde immer versuchen den Filter "außerhalb" des Aufenthaltsraumes zu platzieren wenn das möglich ist.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Im Grunde wird es genau so, außer das der Filter außerhalb des befüllten und mit Betonplatten abgedeckten Kellerschachts sein wird.

    Ich wohne auf dem Land, weit absondert jeglichen potentiellen Zielen. Aus meiner Risikoeinschätzung heraus habe ich es bei mir nicht mit Druck- und Hitzewellen oder Splittern zu rechnen, sondern „nur“ mit Fallout…..

    Im II. Weltkrieg gab es ca. 4 km entfernt eine irrtümliche Bombardierung unseres kleinen Bahnhofs. Nächster Verkehrsknotenpunkt ca. 20 km entfernt . Salzburg 60 km, München 100 und Passau auch, ländlich halt.


    Tsrohinas

  • Mir ging es eher darum, dass ihr euch nicht strahlenden Fallout in den Aufenthaltsraum holt der sich dann geballt im Filter ablagert. Ich hatte hier in Hamburg genau das als Hinweis des Verantwortlichen bei einer Besichtigung bei dem A-Bunker am Hauptbahnhof mitgegeben bekommen, dass mit der Zeit die Filter das problem werden da sie anfangen zu "strahlen". Deshalb auch die Steine in dem Bunker die man dann vor den Filtern aufschichten soll um deren Strahlung zu minimieren. Der Mensch meinte damals das die Belastung nicht unerheblich ist, wenn man den Fallout direkt abbekommt und deshalb nur mit schierer "masse" dagegen anarbeiten kann. Wäre der Filter dann bei euch außenliegend hätte man hier schon ein gutes Stück Risikominimierung bei dieser indirekten Strahlenexposition getan. Deshalb die Nachfrage.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Als Luftfilter dient ein LKW Luftfilter. Er soll ausschließlich Staub (radioaktiver Niederschlag) abhalten.

    Ist der Filter den passend zertifiziert? Laut https://de.m.wikipedia.org/wiki/Partikelfilterklassen verwendet man in kerntechnischen Anlagen und Zivilschutzeinrichtung Filter ab E12 bzw. HEPA-Filter, die bekommt man zu akzeptablen Preisen im Internet. Wenn ich mich auf diesen Fall vorbereiten würde, würde ich es richtig tun und nicht improvisieren.

  • Zu dem Thema habe ich ein aktuelles Video auf Youtube gesehen.

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    (Kann gut sein das Leute hier den Youtuber kennen oder das er selber in diesem oder ähnlichen Foren unterwegs ist wenn man solchen Content macht...)

    Gruß David

  • Ist der Filter den passend zertifiziert? ..........würde ich es richtig tun und nicht improvisieren.

    Na klar, ist meine behelfsmässige Belüftung oder der Filter ohne Zertifikat. Genau so wenig wie der Keller, die Tür, die Belüftungsrohre usw..

    Alles ist behelfsmässig und kein echter Bunker.

    Aber es wird insgesamt bezahlbar und funktionsfähig sein.

    Meine Familie wird weit besser geschützt sein als manch anderer. Das ist schon einiges, oder?


    Tsrohinas

  • Naja, tbrandner hat den Filter oben verlinkt - 60€ in Relation auf das Gesamtprojekt wären für mich kein Gegenargument. Und wenn man die Lösung jetzt neu aufbaut und umsetzt, kann man es doch gleich richtig machen, der LKW-Luftfilter fällt ja auch nicht vom Laster.


    Letztlich ist es Deine Entscheidung - aber meiner Erfahrung nach beruhigt eine „halbe“ Lösung vor allem kurzfristig das Gewissen, während eine gute Lösung im Fall der Fälle verlässlich ist. Und das ist doch der Grund, warum wir preppen - um im Fall der Fälle wirklich gut vorbereitet zu sein.

  • Thomas35

    Es bleibt immer eine halbe Lösung, wenn es kein richtiger Bunker ist.

    Auch ein Hepa Filter,bringt mich nicht weiter, wenn die Übergänge schlecht sind.

    Im oben verlinkten Video gibt es erhebliche Schwachstellen. Die Tür, keine Belüftung, dünne Wände…..

    Was hast du vor? Wie gedenkst du deine Familie zu schützen?

    Zeig uns deine Version der „ ganzen“ Lösung.


    Tsrohinas

  • 6. Kellerschacht von Oben gegen Regen schützen. Kann man ja jetzt schon tun mit schräger Plexiglas-Abdeckung die seitlich offen ist wegen Luftzufuhr

    Alle Kellerschächte gegen Regen schützen, auch wenn die als Fenster erhalten bleiben.

    Sonst sammelt sich in den Schächten Fallout.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Der Schutz macht ja auch in Nicht-Krisenzeiten Sinn, dann verdrecken die Dinger nicht. Ich finde als einfache Konstruktion sehr nett, wenn man hierfür Glas nimmt (kein Plexiglas das wird blind mit der Zeit) mit seitlichen Öffnungen mit "Fliegengitter" für die Durchlüftung. Der grobe Dreck bleibt draußen und zur Not muss man in schlechten Zeiten nur die Seiten mit Folie abkleben wo die Fliegengitter sind.


    Lichtschact.jpg


    aus: Kellerschacht - BITTER GITTER Fliegengitter (bitter-gitter.de) / willkürlich aus dem Netz rausgesucht


    Oder eine Klapp-Variante. Lässt sich auch einfach selber bauen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich habe mir das Kabel für eine PV-Anlage in den Keller gelegt. Somit habe ich für Kleingeräte Strom (über eine AGM-Pufferbatterie aus dem Wohnmobil).

    Das ist sicher eine gute Idee.
    Allerdings, nur als Gedankenanstoss, verlass dich da nicht zusehr darauf. Je nach dem wieviel Fallout runterkommt, könnte die PV-Anlage nicht mehr funktionieren.
    Dann lieber etwas mehr in Batterien investieren und die PV-Anlage als Möglichkeit einbeziehen, die, wenn es funktioniert gut ist, und wenn nicht, dies auch kein Problem sein sollte.


    Denn im Fall würde ich nicht aufs Dach klettern wollen und die PV-Anlage mit dem Besen freiwischen.

    Gruss Chevron


    46738 Mal editiert, zuletzt von Chevron (morgen, 11:55)

  • Es bleibt immer eine halbe Lösung, wenn es kein richtiger Bunker ist.

    Auch ein Hepa Filter,bringt mich nicht weiter, wenn die Übergänge schlecht sind.

    Im oben verlinkten Video gibt es erhebliche Schwachstellen. Die Tür, keine Belüftung, dünne Wände…..

    Es tut mir leid, wenn ich Dir bei Deinem Projekt zu nahe getreten bin, es ging mir nur darum, inhaltlich zu diskutieren und mögliche Verbesserungen zu diskutieren. Das scheint ja nicht so recht gewünscht zu sein, ich werde mich also einfach in diesem Thread etwas zurückhalten.


    Was hast du vor? Wie gedenkst du deine Familie zu schützen?

    Zeig uns deine Version der „ ganzen“ Lösung.

    Ich habe noch keine fertige Lösung, sondern arbeite noch daran. Grundlage ist, dass unser Haus schon sehr luftdicht ist (Luftwechselrate < 0,3 beim Blower-Door-Test) und über eine KWL verfügt. In der KWL ist aktuell ein F7-Pollenfilter, die aktuelle Notfall-Lösung ist, dahinter noch ein F9-Filtervlies (https://www.luftladen.com/filt…schenfiltermaterial-1162/) zu setzen, das schon bereitliegt. Ist allerdings auch nur eine 3/4-Lösung, besser als nichts, aber in meinen Augen verbesserungswürdig. Da laut https://de.wikipedia.org/wiki/Partikelfilterklassen E12 bzw. H13 die "richtigen" Filter für diesen Anwendungsfall sind, überlege ich, in die Zuluftleitung eine Filterbox mit feinerem Filter zu setzen. Eine Möglichkeit wäre ein E10-Filter (https://www.luftladen.com/paul…fuer-filterbox-dn160-843/) in der Filterbox (https://www.luftladen.com/isolierte-filterbox-dn160-850/), aber der reicht noch nicht wirklich aus. Evtl. kann ich die von tbrandner verlinkten H14-Filter (https://www.as-luftfilter.de/S…783/Rahmentiefe-78mm-784/) integrieren, da überlege ich noch, wie die optimale Lösung aussehen kann.

  • Ich sehe den Aufwand hierfür kritisch.

    Leichter Überdruck im Gebäude würde vor eindringendem Fallout schützen, wird so in ähnlicher Form oft auch in Krankenhäusern realisiert.


    Ab einem gewissen Aufwand wäre es besser, eine grosse Segelyacht zwecks Flucht zu kaufen.