Stromversorgung Winter 2022/2023

  • Fakt ist nunmal, dass wir in D gerade mal 22% der verfügbaren Agrarflächen direkt für Lebensmittelanbau nutzen. Der Rest geht für Futter für die Fleischproduktion oder eben für Energiepflanzen drauf. Bekanntlich braucht man 4-5 Pflanzenkalorien, um eine Fleischkalorie zu erzeugen. Von den 50.000l Wasser pro Kilo Fleisch ganz zu schweigen. Hier schlummert ein weiteres großes Energiespar-Potenzial: weniger Fleisch konsumieren.

    Das stimmt und das sehe ich ebenso als Problem. Das darf aber nicht als Argument für Freiflächen PV dienen.

    Also nicht "ein Übel mit dem anderen ersetzen"

    Weiß nicht wie ich es sonst formulieren soll, also nicht so überspitzt aufnehmen wie es da steht. Ich will damit die Freiflächen PV nicht als Übel bezeichnen, mir ist nur keine bessere Formulierung eingefallen um rüberzubringen was ich meine.



    Ich bin für so wenige Freiflächen PV wie möglich, aber eben auch so viele wie nötig. (und nicht in einer fernen Zukunft)

    Das würde ich als Schlusssatz 1:1 so stehen lassen. Dann sind wir uns im Grunde komplett einig :winking_face:


    Grüße

    Panger

  • Eine Solarzelle absorbiert so 98% des eintreffenden Lichts. Wenn davon 20% in Strom umgewandelt werden wird also eine Solarzelle (~Solarmodul) ungefähr so heiß wie eine Oberfläche, die 22% Reflektionsgrad hat.


    ein "Mittleres Grau" in der Fotografie hat 18% Reflektionsgrad.


    Das gibt sich also nicht sonderlich viel.


    Eine Fläche mit sehr geringer Reflektion wie z.B. Asphalt wird heißer als ein Solarmodul. Pflanzen bleiben deutlich kühler, aber das liegt vor allem an der Verdunstung über die Blätter.


    Anbei ein Bild von einem meiner PV Module im Betrieb mit Zellen auf schwarzem Untergrund. Man kann sehen, dass die Solarzellen tatsächlich etwas "kühler" sind als das schwarze Material:


    Der Boden selbst (oder auch ein Dach) bleibt unter den Solarmodulen im Schatten logischerweise deutlich kühler, was Vor- aber auch Nachteil sein kann, je nachdem.


    20160807_155605.jpg


    Für die Albedo der Gesamtfläche wäre es hilfreich(er), wenn wir uns überlegen würden, wie man Dächer und Straßen heller bekommt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • StefanS : Verdammt, das sieht gar nicht gut aus.


    Dazu passend heute Abend in den SWR3-Nachrichten die Meldung


    "In Frankreich könnte der Strom im Winter knapp werden. Insbesondere im Januar sei mit Engpässen von Atomstrom zu rechnen, teilte der Netzbetreiber RTE mit. Demnach ziehen sich die Wartungen etlicher Atomkraftwerke in die Länge. Dadurch werde die Menge an verfügbarem Atomstrom von Mitte Dezember bis Mitte Februar deutlich unter der Prognose liegen. 26 der 56 französischen Atomkraftwerke sind derzeit für Wartungen und Reparaturen vom Netz. Wegen der befürchteten Engpässe hat Frankreich Stromlieferungen aus Deutschland vereinbart und liefert im Gegenzug Erdgas nach Deutschland." (Quelle: swr3.de vom 18.11.2022).


    Gestern frug unser zuständiger Stromnetzbetreiber bei mir an, wen sie bei uns vom DRK Ortsverein als Ansprechpartner im Katastrophenfall kontaktieren können, sie würden gerade "für alle Fälle" Alarmpläne erstellen bzw. aktualisieren... Nicht gerade eine vertrauensfördernde Maßnahme, aber sehn wir es positiv: das Thema wird hinter den Kulissen inzwischen verdammt ernst genommen.


    Der DRK-Kreisverband, die übrigen KatS-Organisationen und das Landratsamt machen sich seit einiger Zeit Gedanken darüber, wie man ohne Strom über den ganzen Landkreis hinweg kommuniziert. Spoiler: so richtig ne Lösung hat man noch nicht gefunden.


    Hoffen wir mal auf einen sonnigen Januar, das ist bei uns gar nicht mal so selten. Bei stabiler Hochdrucklage zwar strenger Frost, aber Sonne pur. Da laufen die PV-Anlagen dann mit max. möglicher Leistung.

  • Da laufen die PV-Anlagen dann mit max. möglicher Leistung.

    und hoffentlich sind auch viel Insel-fähige Anlagen darunter

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • ...ich meinte ja eher die einspeisenden PV-Anlagen, damit möglichst viel Strom nach Frankreich geliefert werden kann, um dort eine kritische Lage möglichst zu vermeiden.


    Aber die Inselanlagen profitieren natürlich auch vom sonnigen Winterwetter (meine z.B.). :winking_face:

  • In der Praxis würde man vermutlich PV am besten aureizen, indem man aus den Überschüssen Treibstoff macht, den man dann problemlos aufbewahren kann. So lange der PV-Strom jederzeit zu 100% eingespeisen werden kann, weil er nie den ganzen Verbrauch deckt, ist das kein Thema. Sobald aber die erneuerbaren sehr viel vom Gesamtbedarfs decken, wird die Frage, wo der Strom hin soll, bedeutender als wo er her kommt, weil man den Input nicht steuern kann. Das verschlechtert natürlich den Wirkungsgrad, gemessen als das was die Anlage produzieren könnte wenn es kein Abnahmeproblem gäbe. Wenn du eine PV-Anlage mit 23% Wirkungsgrad hast und an einem Sommermittags keiner deinen Strom brauchen kann, was willste dann damit? Schon deshalb könnte sich schon heute eine PV auf einem Dach das nur Morgensonne hat genauso gut rechnen, obwohl die Ausbeute viel schlechter ist, wenn man sie in kWh pro Jahr misst.

    wodurch auch PV auf West und Ostdächern viel Sinn macht, auch die Kombi aus beiden.

    Durch die hohe Sommer Mittagssonne bringen die auch tagsüber noch etwas. Halt nicht die Menge.


    Ja das Thema, wohin mit dem Strom am sonnigen Mittag ist auch eines.

    ich denke das wir das nur in den Griff bekommen wenn wir mehr in Speicher investieren.

    Auch der private Bereich. Tagsüber überschüssigen Strom speichern, abends damit überbrücken.

    Oder auch Tagsüber den Puffer für die Heizung, Brauchwasser hochheizen um damit über die Nacht zu kommen.


    Mag jetzt nur was kleines sein, aber wenn das viele Häuschenbesitzer machen, kommt das auch einer Entlastung vom Stromnetz gleich.

    Dazu bin ich der Meinung es muß endlich her, das der Strom in E-Auto be- und entladen werden kann.

    So das auch ein E-Auto als Speicher dienen kann. Das ist nämlich ne Wahnsinnmenge die da an Speicherkapazität rumfährt.

  • Mag jetzt nur was kleines sein, aber wenn das viele Häuschenbesitzer machen, kommt das auch einer Entlastung vom Stromnetz gleich.

    Dazu bin ich der Meinung es muß endlich her, das der Strom in E-Auto be- und entladen werden kann.

    So das auch ein E-Auto als Speicher dienen kann. Das ist nämlich ne Wahnsinnmenge die da an Speicherkapazität rumfährt.

    Oh da sprichst du mir aus der Seele, und zwar sowohl als auch.


    Ich sehe ebenfalls möglichst viele Menschen in der Verantwortung (aus dem Grund habe ich auch einen PV Speicher, wohlwissend dass es finanziell nicht wirklich attraktiv ist bzw. sogar im Gegenteil). Ein gesunder Mix aus privaten PV Anlagen am besten mit Speicher, öffentlichen Anlagen bzw. Anlagen auf öffentlichen Gebäuden und Freiflächen-PV. Dann ist der Drops gelutscht.


    Und ja, das mit den E-Autos ist mir auch ein Dorn im Auge, wir haben 2 davon, wenn das gehen würde, dann hätte ich mir keinen extra Speicher angeschafft, die 10kWh Speicher für 6000€ sind ein Witz gegen die 77+64kWh die auf dem Hof stehen...


    Grüße

    Panger

  • Passend dazu heute auf Welt.de leider hinter der Schranke: https://www.welt.de/politik/de…Blackouts-geben-wird.html



    Wenn ich danach suche, kommen Ergebnisse wie diese Seite, wo inhaltlich scheinbar Auszüge zitiert werden. https://www.ad-hoc-news.de/son…erungsschutz-und/63197894


    Da wird der Präsident des BBK zitiert.

    News, EnergieDer Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, erwartet, dass es in den kommenden Monaten angesichts der angespannten Lage bei der Energieversorgung zu Stromausfällen in Deutschland kommen wird, die über das bisherige Maß hinausgehen.

    19.11.2022 - 07:03:54Oberster Katastrophenschützer rechnet mit Blackouts im Winter


    "Wir müssen davon ausgehen, dass es im Winter Blackouts geben wird. Damit meine ich eine regional und zeitlich begrenzte Unterbrechung der Stromversorgung", sagte der Chef der Bonner Behörden der "Welt am Sonntag".

    Es wird berichtet, dass Gründe nicht nur Energieknappheit sein, sondern auch das gezielte, zeitweise Abschalten der Netze durch die Betreiber möglich sei, um die Netze zu schützen und die Gesamtversorgung nicht zu gefährden. Die Gefahr würde ab Januar/Februar steigen.

    Es wird auch noch auf den Stand der Vorbereitungen/Katastrophenschutzetc. kurz eingegangen.


    Ist schon interessant, was er da von sich gibt. Hoffentlich wird die Bezahlschranke bei Welt.de in den nächsten Tagen mal aufgehoben, dass man das ganze Interview lesen kann. Als Lesedauer werden immerhin 8Minuten angegeben.

    Gruß

    Witness

  • Der Spiegel meldet dasselbe heute:


    Bundesamt für Bevölkerungsschutz rechnet mit Stromausfällen im Winter


    Die Bürger müssen sich im Januar und Februar nach Einschätzung von Deutschlands oberstem Katastrophenschützer Ralph Tiesler auf regional und zeitlich begrenzte Blackouts einstellen. Die Stromnetze könnten sogar bewusst abgeschaltet werden.


    (Quelle: spiegel.de vom 19.11.2022)

  • . Hoffentlich wird die Bezahlschranke bei Welt.de in den nächsten Tagen mal aufgehoben, dass man das ganze Interview lesen kann. Als Lesedauer werden immerhin 8Minuten angegeben.

    Du verpasst bei dem Artikel nichts. er hält brownouts für möglich und erzählt ansonsten haltwas zum Katastrophenschutz.


    Für uns relevantes Zitat:


    "...

    WELT AM SONNTAG: Vorsorge ist gut, aber ab wann ist man ein Prepper?


    Tiesler: Die Prepper-Szene, das sind Leute, die anlasslos Selbstschutz und Selbstversorgung vorantreiben, nicht selten verbunden mit Kritik an den Maßnahmen der jeweiligen Regierung. Vorsorgen ist richtig, für Alarmismus, wie man ihn immer wieder in der Prepper-Szene erlebt, sehe ich keinen Anlass..."


    Auch die WELT pflegt das Feindbild Prepper.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wie kann man scheinbar ohne Kompetenz Chef vom BBK werden und solche haltlosen Aussagen treffen?

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  • Naja, er hat seine Definition ja gleich mitgeliefert, von daher finde ich es nicht so schlimm. Wird in der Bevölkerung eh synonym verwendet und nachdem sich ausgerechnet die AFD neulich über die Begrifflichkeiten so drüber brüskiert hat, scheint die Differenzierung für alle anderen jetzt etwas verbrannt zu sein. blöd halt, wenn man den nicht von Anfang an korrekt verwendet, dann hätte man den Konflikt jetzt nicht.

  • Naja, er hat seine Definition ja gleich mitgeliefert

    Wie bitte? Seine eigene Definition? Jetzt darf schon jeder seine ganz persönliche Definition eines Blackouts haben?


    Sorry, das ist lächerlich und des Chefs des BBK unwürdig.


    Kurzzeitige, geplante Abschaltungen sind ganz was anderes als ein Blackout.


    Gerade der Chef des BBK hat hier eine Vorbildfunktion und muss die Begriffe richtig verwenden und sauber voneinander trennen.

  • Gerade der Chef des BBK hat hier eine Vorbildfunktion und muss die Begriffe richtig verwenden und sauber voneinander trennen.

    Ist die Frage, ob der BBK-Chef die Begriffe richtig verwendete, der Welt-Schreiber das Interview aber in den Worten so schrieb, wie er glaubt, dass es bei den Lesern "gut ankommt"?

    Gerade solche Interviews sind ja nie Wort-für-Wort-Wiedergaben des tatsächlichen Interviews, sondern erfahren eine redaktionelle Überarbeitung.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Vielleicht hat er auch "Brownout" gesagt, der Reporter aber ein "Das heisst doch Blackout" draus gemacht hat. Komm mal runter Ben

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Er hat die Definition mitgeliefert, von dem was er meint und in der Normalbevölkerung synonym verwendet wird. Im Prinzip spricht er adressatengerecht, was im Zweifel in der Krisenkommunikation wichtiger ist als Begriffe zu verwenden, mit denen der Laie nichts anfangen kann oder die durch bestimmte Gruppen besetzt wurden. Auch da hat er eine Vorbildfunktion, was die adressatengerechte Kommunikation angeht. Ja und ich finde da jetzt so ein Gewese drum zu machen typisch Welt/Springerverlag.