Stosuppe - Das Frühstück der Bauern bis ins 20. Jhdt.

  • Im Schwesterforum habe ich erstmalig (bewusst) von der Stosuppe gelesen. Kannte ich bisher nicht, da ich aber auf historische Rezepte stehe und es mich interessiert wie sich die Menschen früher (vor allem in Mangelzeiten) ernährt haben, hier ein paar Infos:


    Die Stosuppe (auch Stohsuppe oder Stoßsuppe) ist eine einfache Suppe der österreichischen Küche aus Sauermilch, Sauerrahm, Wasser und Mehl. Einige Rezepte nennen auch Erdäpfel als Zutat.[1] Gewürzt wird meist mit Kümmel, Salz und Pfeffer. Für die Zubereitung wird Wasser mit Kümmel aufgekocht, Sauermilch und Sauerrahm mit dem Mehl glattgerührt, in das kochende Wasser eingerührt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Als Beilage ist Erdäpfelschmarrn oder Kartoffelsterz sehr beliebt, wenn auf die Erdäpfel in der Suppe verzichtet wird.


    Das Wort sto kommt von mhd. stouwen ‚stocken‘, ahd. stouwen ‚Einhalt gebieten‘ (verwandt mit ‚stauen‘). In manchen Gegenden Niederösterreichs ist auch noch der Stoseicher (Suppensieb) bekannt.[2] Der Name stammt von geronnener Milch, die man auch als gestockte Milch bezeichnete.


    Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Stosuppe von vielen Bauern als Frühstück genossen und erst in den 1930ern teilweise vom Malzkaffee verdrängt. In der Steiermark und Niederösterreich ist Stosuppe auch eine beliebte Fastenspeise. Eine ähnliche Suppe ist als Herbstmilchsuppe in der bayerischen Küche bekannt.

    Hier ein Rezept:


    Zutaten für 4 Portionen

    • 500 g Erdäpfel
    • 1 EL Kümmel
    • 2 Becher Sauerrahm (=saure Sahne)
    • 2 EL Mehl
    • 1 Prise Salz

    Zubereitung

    • Erdäpfelwürfel, in 1 x 1 cm große Würfel geschnitten und in 1 Liter Wasser (ev. etwas Suppenpulver zugeben) mit dem Kümmel kochen.
    • Den Rahm mit dem Mehl verrühren, in die Suppe einrühren und unter rühren noch einmal aufkochen lassen. Mit Salz abschmecken.

    Werde ich die nächsten Tage mal testen und Bilder sowie mein Fazit hier rein stellen.


    Kennt ihr die Stosuppe oder eine ähnliche Suppe?

  • Ich kenne die Herbstmillisuppn von meiner Mutter aus Niederbayern.

    Schon ewig nicht mehr gegessen.


    Tsrohinas

  • Ich kenne das als Rahmsuppe von meiner Oma. Gibt es auch öfters bei uns, statt Kartoffeln wird bei uns älteres Brot in kleine Stückchen gebrochen und als Suppeneinlage verwendet.

  • Ich kenne das als saure Suppe oder Rahmsuppe. Sie wird hier in der Gegend meistens mit Sterz (Heiden-, Brenn-, Türkensterz ...) gegessen.


    Ich mache den Heidensterz meistens mit einer Schwammerlsuppe.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • kenn ich unter Stocksupp. Ohne die Kartoffel.

    Ist hessisch und von Stosuppe phonetisch nicht weit weg.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ne Prise Muskat und ein Schuss Weisswein oder Vermouth kommt bestimmt gut da drin

  • Noch nie gehört. Berichte mal, ob sie empfehlenswert ist. Kartoffelrahmsuppe wäre jedenfalls lecker. Aber mit Sauerrahm? Bin gespannt.

  • Ein wenig erinnert mich das an das norwegische Gericht Rømmegrøt, über das ich zu Beginn meiner Forenkarriere hier gestolpert bin:


    Aspergillus