Düngervorrat

  • Liebe Leut',

    ich möchte gerne mal meine Gedanken zum Thema Dünger mit Euch teilen und hoffe auf Eure qualifizierten Kommentare.

    Ich wohne auf dem Land und habe einen Garten zur Verfügung, den ich seit einigen Jahren nutze. Meine Erfahrungen im Pflanzen und buddeln ist also ganz gut. Zusätzlich habe ich noch den Rat meiner Mutter, die das schon sehr lange macht.


    Meine Überlegungen gehen in die Richtung, dass es sinnvoll wäre jetzt schon Dünger, auch und vor allem Kunstdünger zu lagern. Das hat den einen Grund, dass Dünger mit Hilfe von Erdgas hergestellt wird. Das wird immer teurer und ist vielleicht für manche Brachen nicht mehr ausreichend zu bekommen. Außerdem ist Bio-Dünger, so schön und toll er auch ist, wohl nicht ausreichend (siehe Erfahrung Sri Lanka), wenn man auf einem kleinen Stück Land/Terasse/Balkon möglichst viel ernten will. Vor allem in der Stadt wird man dann an irgend eine Art von Dünger nicht mehr so schnell ran kommen. Im Falle einer großen Krise mit Lebensmittelknappheit ist man darauf angewiesen jedes Stück Land zu bebauen. Kartoffeln, Tomaten und Blumenkohl sind Starkzehrer und brauchen viel Nahrung den sie durch den Dünger bekommen. Bei Lebensmittelknappheit reicht Bio dann halt nicht aus.


    Hier auf dem Land ist die Situation dann ein wenig anderst. Hier hat man mehr Land zur Verfügung und man muss nicht darauf achten das maximale aus dem Boden rauszuholen. Es gibt genug Ecken und Flächen (vor dem Rathaus, Gemeindegrundstücke, Rasenflächen in Gärten) die man schnell zum Gemüseanbau umfunktionieren kann. Und Dünger kann man überall finden: Brennesseln überall für den Sud, die Bauern geben gerne ein wenig Mist ab und die Pferdesch*** kan man vom Feld klauen (was ich auch regelmäßig mache :smiling_face_with_sunglasses: ).

    Trotzdem sollte man auch abseits der Zivilisation mit Dünger gut gerüstet sein. Ich habe mich für eine Mischung aus Natur und Kunstdünger entschieden. Natürlich spekuliere ich auch damit, der Nachbarin ihr großes Grundstück bebauen zu dürfen. :smiling_face_with_halo: Ich lagere zu diesem Zweck Guano (nichts für den Balkon, stinkt bestialisch, da werden sich die Nachbarn freuen), Blaukorn und Gartenkalk. Natürlich ist auch einiges in Flüssigform vorhanden.


    Wie seht Ihr die Situation und was lagert Ihr?


    Schönen Sonntag abend, Euer 0815Hamster

  • Ben

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Lager doch einfach Dünger ein, "Kunst" Dünger geht nicht kaputt.

    Dich kostet er net viel, das mit dem Preisanstieg ist bedeutsam für die Bauern da die den in Tonnenmengen kaufen.

    Außerdem brauchst du nicht viel.

  • Ich habe je einen 25 Kilo Sack Urgesteinsmehl, Eisengranulat, Guano, Gartenkalk und mehrere Säcke getrockneten Pferdemist in Palletsform. Diese Tage kauf ich noch Blaukorn und Hornspäne als Stickstoffdünger. Ist zwar kein Dünger aber ich schwör drauf: Agrosil

  • Wenn man das mit der Fruchtfolge einhält benötigt man im Selbstversorgergarten eigentlich keinen Dünger.

    Aber mit gutem Kompost kann man Kunstdünger weitgehend ersetzten sollte es nötig sein.


    Generell sind die Böden in Europa total überdüngt, was die industrielle Landwirtschaft eben mit sich bringt...Nitrat & Nitrit im Trinkwasser.

    Die Party ist vorbei!

  • Mein Garten hat seit 13 Jahren, wo ich hier lebe, noch NIE ein Krümel Kunstdünger gesehen.

    Was ich nehme sind Pferde, Kuh, und Hühnermist, mische den zusammen und lasse ihn ein oder zwei Jahre liegen, so das er gut anrotten kann. Dazu noch Kompost, aber ich kaufe auch schon mal Hornspäne, Uhrgesteinsmehl, Kalk oder organischen Dünger.

    Für die Selbastversorgung reicht das völlig aus.

    In den 60er hatten wir nur für unsere Plantage Blaukorn genommen. Die angrenzende Landwirtschaft wurde nur mit Mist und Gülle versorgt, und der Garten mit Kompost und dort mit Mist wo er gebracht wurde.

    Wenn man dann noch die Fruchtfolge beachtet, bleibt nur das Wetter noch als unbekannter Factor.

  • Ich habe je einen 25 Kilo Sack Urgesteinsmehl, Eisengranulat, Guano, Gartenkalk und mehrere Säcke getrockneten Pferdemist in Palletsform. Diese Tage kauf ich noch Blaukorn und Hornspäne als Stickstoffdünger. Ist zwar kein Dünger aber ich schwör drauf: Agrosil

    fast das gleiche habe ich auch zuhause.

    Urgesteinsmehl, Eisen, Gartenkalk, getrockneten Rinderdung, Hornspäne und noch einen Universalmineralgartendünger Obst und Gemüse.

    Kauf das auch immer online in 25kg Säcken weil wesentlich günstiger ist wie im Baumarkt.

    Etwas Spezialdünger für Zitronen und so Zeugs. Langzeitdünger fürn Oleander und sowas ähnliches.

    Im Herbst kommen dann wieder 2-3 Frontladerschaufeln frischen Rinderdung aus dem Kompostlaufstall dazu.

    Nur auf Blaukorn verzichte ich, darf ich auch garnicht hernehmen.

  • Wenn man das mit der Fruchtfolge einhält benötigt man im Selbstversorgergarten eigentlich keinen Dünger.

    Aber mit gutem Kompost kann man Kunstdünger weitgehend ersetzten sollte es nötig sein.


    Generell sind die Böden in Europa total überdüngt, was die industrielle Landwirtschaft eben mit sich bringt...Nitrat & Nitrit im Trinkwasser.

    Das sag ich der Schwie auch immer.............

    Wenn sie meint ich bekomme es nicht mit, ist sie mir auch schon mit einen Sack Blaukorn durch den Garten und fleissig verteilt. :pouting_face:

    Düngen.......düngen......düngen..........und nochmals düngen.

    Alles braucht mind. 3x im Jahr Dünger ZUM Kompost dazu noch. :rolleyes:

  • Ich hatte noch nie Blaudünger verwendet, eigentlich war mein Lieblingsdünger von Wurmkraft (Regenwurmdünger) aber den gibt es bei uns nicht mehr. Aber da ich immer von diesem Kunstdünger lese dachte ich es wär vielleicht ein Sack davon brauchbar? Hau ich mir damit meinen Boden zusammen? Dann lasse ich das lieber.

  • Nja ja so schlecht ist nun Kunstdünger auch nicht, nur ich verwende ihn nicht weil ich ihn nicht brauche. Ist natürlich mehr Arbeit alles vorzubereiten und auszubringen. Da ist es leichter mit Kunstdünger zu arbeiten, was die Bauern ja auch tun. In der konventionellen Landwirtschaft ist Kunstdünger nicht wegzudenken, und soviel Mist gibt es ja auch nicht und manche Pflanze verträgt Jauche nicht. Wir wissen doch alle das Kunstdünger dazu beigetragen hat unseren Lebenstandart zu erhöhen. Somit spielt Kunstdünger eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Aber bei uns können wir diesen Dünger vernachlässigen, sofern man das will.

  • In den einschlägigen Foren gibt es zum Thema Kunstdünger heisse Diskussionen.

    Ich habe die Erfahrung, dass er als Starthilfe für magere Böden ganz brauchbar ist, aber nur in kleinen Mengen. Bei Obstbäumen hat man sofort Blattlausbefall.

    Kompost alleine richtet es nicht immer; wenn man mageren Boden hat und nur Heu und Blätter kompostiert, kommen Gewächse wie Kohl nicht recht in Gang. Da kann eine Handvoll Blaukorn zum Einarbeiten schon helfen.

    Längerfristig wird man nicht um die Nutzung von Menschendünger herumkommen, da gibts mit Trockenklos schon praxiserprobte und zumutbare Verfahren, die auch das Parasitenproblem im Griff haben.. Wir sind mit Abstand die grössten Konsumenten und es kann nicht sein, dass man unsere Ausscheidungen einfach wegspült.

    In der Landwirtschaft wird generell zu viel gedüngt, weil es da um mechanisierte kommerzielle Ertragsoptimierung geht und man mir reichlich Dünger auch eine Ernteverfrühung mit höheren Preisen bewirken kann. Deshalb ist das Grundwasser unter intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen fast immer nitratbelastet - ein Zeichen, dass mehr eingebracht wird als die Pflanzen verwerten können.

  • hoteisen ok, den Pferdemist habe ich hier aufm Land für lau. Warum Eisengranulat?

    Vom Eisendünger kommt etwas ins Gießwasser, wenn Blätter und Rasen gelblich sind. Das macht wieder kräftiges Grün und die Pflanze robuster. Nur anwenden wenn Regen angesagt ist, ansonsten wird es 'rostig' an den Schuhen und Töpfen.

  • Wenn man das mit der Fruchtfolge einhält benötigt man im Selbstversorgergarten eigentlich keinen Dünger.

    Aber mit gutem Kompost kann man Kunstdünger weitgehend ersetzten sollte es nötig sein.


    Steile These. Wie lange gärtners Du schon?


    Kompost habe ich immer zu wenig, ohne externe ZUfuhr geht bei mir auf Dauer nichts.

  • Kompost, Rindermist, Gründüngung Mulchen ist alles super. Und wenn es sich in einem Garten, einer SV-Landwirtschaft eingespielt hat, braucht man vermutlich nicht viel mehr.

    ABER: wenn es darum geht in einer Krise plötzlich neue Anbauflächen zu nutzen, zB Grünstreifen, Spielplatz, Nachbarsgrundstück, muss man von sehr schlechtem Boden ausgehen. Und damit bereits im ersten Jahr was wächst, wird man kaum um Kunstdünger herumkommen.

  • ABER: wenn es darum geht in einer Krise plötzlich neue Anbauflächen zu nutzen, zB Grünstreifen, Spielplatz, Nachbarsgrundstück, muss man von sehr schlechtem Boden ausgehen. Und damit bereits im ersten Jahr was wächst, wird man kaum um Kunstdünger herumkommen.

    Genau darum geht es mir. Dafür möchte ich vorbereitet sein. Und um für diesen Fall meine Ausbeute im eigenen Garten zu erhöhen.

  • Kompost habe ich immer zu wenig, ohne externe ZUfuhr geht bei mir auf Dauer nichts.

    Ja das problem habe ich auch manchmal, aber nun werde ich an meinen Schatz langsam herankommen der schon über 5 Jahre im verborgenen liegt. Dort habe ich Rasenschnitt, Schafwolle, alles mögliche an Grünschnitt aus dem Garten und immer mal wieder etwas Gesteinsmehl und auch mal eine schaufel Mist mit hinein getan. Nächstes Jahr ist es soweit das ich den mittlerweile riesigen Haufen anstechen kann. Da er gut unter einer Buche versteckt liegt ist er auch nie ausgetrocknet und heute tummeln sich vielerlei Gewürm darin.

  • Ich würde ev. bei JonnyB auftauchen und seinen Misthaufen etwas verkleinern. 😂

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Vom Eisendünger kommt etwas ins Gießwasser, wenn Blätter und Rasen gelblich sind. Das macht wieder kräftiges Grün und die Pflanze robuster. Nur anwenden wenn Regen angesagt ist, ansonsten wird es 'rostig' an den Schuhen und Töpfen.

    Aber im Krisenfall ist mir doch der Rasen egal...

  • Steile These. Wie lange gärtners Du schon?


    Kompost habe ich immer zu wenig, ohne externe ZUfuhr geht bei mir auf Dauer nichts.

    Gerade Antwort: 20 Jahre

    Ich habe 3 Kompostmieten am laufen, in verschiedenen Reifegraden. Eine davon wird im Frühling jeweils auf die Beete verteilt.

    Ausser etwas Holzasche, Brennnesseljauche und Steinmehl kommt sonst nix in den Boden.

    Im Herbst auf die abgeernteten Beete eine Saat Phacelia als Gründüngung.


    Aber zugegeben, der Gemüsegarten reicht von der Fläche her nicht zur Selbstversorgung, da müsste ich min. das 3-fache an Fläche bearbeiten.

    Ich würde trotzdem ohne Kunstdünger arbeiten, der Boden dankt es dir mit einer robusten Vitalität.

    Die Party ist vorbei!