Ukraine-Krieg: Westliche Waffenlieferungen

  • Biden könnte ohne Zustimmung des Kongress ältere Militärausrüstung an die Ukraine schicken.

    Scheinbar wurde das nun gemacht.


    Media: Biden arms Ukraine via Greece
    A U.S. legal authority known as Excess Defense Articles (EDA) allows the president to deem certain weapons systems surplus and transfer them to partner nations…
    kyivindependent.com

  • Baerti : der verlinkte MoPo-Artikel stammt vom 28. November 2022. Das hilft jetzt auch nicht weiter, dauernd die selbe Leier zu spielen, wenn es nicht wirklich neue Facts zu dem Thema gibt. Getretener Quark wird breit nicht stark.


    Die mir soweit bekannten Fakten sind: Zusagen seitens der EU waren wohl zu optimistisch - das ist blöd, aber es ist so. Liegt ja auch daran, dass etliche Beschaffungsaufträge, die die Munitionsindustrie abarbeitet, eben vor der EU-Bestellung dort platziert wurden. So füllen diverse NATO-Länder derzeit ihre Bestände auf und warten nicht, bis Rheinmetall 1 Mio. Schuss zusammenhat, die dann in die Ukraine gehen. Andererseits geben die NATO-Länder aus diesen Beständen gleichzeitig wieder Lose ab - an die Ukraine. Da wird auch Munition durchrotiert: angenommen, so ne Panzergranate ist 8 Jahre lagerfähig, dann gehen jetzt frische Chargen an die NATO-Staaten, die geben dafür ältere Ware aus ihren Lagern ab.


    Dass n-tv die Lieferung von 330.000 Schuss statt 1 Mio. bis März als "EU-Munitionsplan für Ukraine ist gescheitert" bezeichnet, spricht für deren Absichten in der öffentlichen Wahrnehmung. Als gescheitert bezeichnet man eigentlich was, was komplett nicht geklappt hat. Z.B. ist letztens die privatwirtschaftliche Peregrine-Mondmission gescheitert: das Raumschiff hob zwar ab, kam aber nicht zum Mond und ist in der Erdatmosphäre verglüht. Das verstehe ich unter einem Scheitern.

    Der Mopo Artikel war die letzte Zahl die ich gefunden habe das dürfte eher noch runter gegangen sein. Und es ist ein Scheitern wenn ich dringend benötigte Quantitäten nicht erfüllen kann. Ich mag lieber realistische Betrachtungsweisen als das ich mir etwas schön Quatschen muss. Was im Augenblick abläuft ist desaströs und traurig zu sehen das wir es nicht schaffen die Produktion kurzfristig relevant zu erhöhen. Das ist nun mal die augenblickliche Situation auch wenn sie weh tut man das ungerne hört.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Was ich nicht verstehe, viele Länder verwenden 155mm Munition mit einem gewissen Grad der Standardisierung. Wenn ich eine fürs Militär grundlegende Prepardness voraussetze, müsste es in jedem dieser Länder zumindest Kapazitäten (wenigstens kurzfristig herstellbar) für die Basismunition geben, also Sprenggranate - Aufschlagzünder. GPS, Basebleed usw. mag was anderes sein, aber die dumme Massenmunition müsste doch schnell in Stückzahlen zu machen sein (Pulverreifung schon eingerechnet). Oder sind bei uns die Controller das was bei anderen die Kleptokraten sind - eine effektive Institution des materiellen Pazifismus :winking_face:

  • Hoffentlich hat Boeing hier keine Schrauben vergessen. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Externer Inhalt x.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Ich denke du hast am Ende ein spaßiges Potpourri aus diversen Eigeninteressen die in der Realität nicht so einfach untereinander Abzugleichen sind:


    • Die Industrie will langfristige Lieferverträge über etliche Jahre und garantierte Abnahmemengen und der Staat will einerseits Flexibilität bei den Lieferungen und Liefermengen, bis man sich geeinigt hat dauert
    • Von staatlicher Seite muss das (Steuer)Geld vorhanden sein, wie man sieht gibt es da gewisse Lücken von der Menge her als auch (nennen wir es) dem Haushaltsgebaren nicht entsprechende Berechnungsmethoden
    • jeder weiß das wir zur Zeit einen Nachfrage-Peak haben. Der wird ein paar Jahre anhalten bis mal der Ukraine-Krieg Geschichte ist und die NATO-Lagerbestände aufgefüllt sind. Und dann? Wer zahlt dann eventuell maschinelle und flächentechnische Überkapazitäten bei den Herstellern? Die Firmen sind ja nicht das Verteidigungs-Sozialamt. Also wird jede Firma nur auf Sicht fliegen was die Amortisation anbelangt. Auflösen kann man den Knoten nur durch Subvention für Vorhaltung von Produktkapazitäten und das kostet. Und dann sind wir wieder bei den Steuergeldern....
    • Zur Zeit ist nicht absehbar wie sich die Zukunfts-Nachfrage langfristig (!) entwickeln wird. Jeder Waffenhersteller wäre blöd in Munitionsherstellungsanlagen zu investieren wenn am Ende Einweg-Drohnen viel mehr Gewinn abwerfen. Die Dynamik im Prozess verhindert hier schnelle Umsetzungen, jeder hat Angst in das falsche Segment zu investieren, wenn sich die Investkosten nicht innerhalb sehr kurzer Zeit amortisieren (auch wieder entweder durch Subventionen oder Langfristverträge)

    Ist halt Wirtschaft. Und die will Gewinn machen egal ob Krieg oder nicht. Stupid, It`s economy.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Was im Augenblick abläuft ist desaströs und traurig zu sehen das wir es nicht schaffen die Produktion kurzfristig relevant zu erhöhen.

    ich möchte nur mal an den 2.Weltkrieg erinnern, wo Deutschland 1944 mit dem Rücken zur Wand kämpfte. Trotzdem hat die Rüstungsindustrie 1944 soviel an Kriegsmaterial produziert wie kein Jahr zuvor.

    Wenn man das gegenüberstellt und sich anschaut was ganz Europa heute nicht schafft, dann ist es eindeutig der Wille nicht mehr zu tun als unbedingt nötig.

    Nur das wird uns eines Tagen sowas auf die Füsse fallen das nicht nur die Füsse in mitleidenschaft gezogen werden.

    Ich stelle mal eine Prognose, obwohl mir das überhaupt nicht liegt. Aber wir werden in spätestens 5 Jahren, also 2029, die ersten Raketen über unseren Stadten sehen können. Vielleicht auch früher. Kommt darauf an wie schnell unsere Politiker die Kurve hinbekommen.

  • Im Gegensatz zu 1944, kann das heutige EU-Europa aber nicht mit Gewalt, abertausende Zwangsarbeiter an die Fliessbänder stellen um die Produktion zu erhöhen.

    Solche Vergleiche finde ich mindenstens unpassend & heikel!


    Es ist halt so, dass wenn 27 demokratische Staaten an einem Strick ziehen müssen, es noch den einen und anderen Querulantenstaat ( zBsp. Ungarn) im Team hat, das die Sache nicht beschleunigt.

    Ich lebe im Land der scheinheiligen Neutralität; und es ist mit Sicherheit von unserem Staat nichts zu erwarten was direkt die Bemühungen der EU zur Erhöhung der Rüstungsproduktion unterstützt. :frowning_face:

    Die Party ist vorbei!

  • Das ganze nennt sich Kriegswirtschaft und hat nichts mehr mit normaler Friedensproduktion zu tun.

    Das macht man, wenn man im Krieg ist. Wollen wir das?


    Tsrohinas

  • Das ganze nennt sich Kriegswirtschaft und hat nichts mehr mit normaler Friedensproduktion zu tun.

    Das macht man, wenn man im Krieg ist. Wollen wir das?

    Die Ukraine ist im Krieg und die soll die Munition schließlich bekommen.


    Also schlussendlich egal.


    Geben wir der Ukraine jetzt nicht was nötig ist, um Russland zu besiegen, werden wir nicht die Möglichkeit bekommen uns zu fragen ob wir das wollen. Dann werden wir müssen und zu spät dran sein.

  • Okay, dann muss die Politik aber der produzierenden Wirtschaft klare Zusagen und Verträge geben….sonst werden die nicht a la Kriegswirtschaft produzieren.

    Der Bevölkerung muss klar sein, dass dies richtig Geld kostet.


    Mir ist es schon klar und ich bin auch bereit meinen Obulus dazu beizutragen.

    Alles besser als selbst Krieg führen müssen.


    Tsrohinas

  • Das ganze nennt sich Kriegswirtschaft und hat nichts mehr mit normaler Friedensproduktion zu tun.

    Das macht man, wenn man im Krieg ist. Wollen wir das?

    ...

    Für die russische Führung ist der kollektive Westen bereits Kriegspartei weil wir die Ukraine unterstützen.

    Von einem Frieden, der eine "normale Friedensproduktion" rechtfertigen würde, sind wir mittlerweile gefühlt Lichtjahre entfernt, und es bedarf gewaltigster Anstrengungen, zum einen die Ukraine zu unterstützen damit wir nicht die nächsten sind, zum anderen unsere Arsenale wieder aufzufüllen, auch damit wir nicht die nächsten sind.


    Von Kriegsproduktion zu reden ist mittlerweile ehrlicher als von Frieden zu reden, denn zur Zeit herrscht nur so lange Frieden, wie Putin den Eindruck hat dass der Preis für unsere Vernichtung bzw. Unterwerfung zu hoch für ihn ist.

  • Okay, dann muss die Politik aber der produzierenden Wirtschaft klare Zusagen und Verträge geben….sonst werden die nicht a la Kriegswirtschaft produzieren

    Ich sehe in einer Kriegswirtschaft was anderes.


    Jetzt Aufträge zu verteilen und Milliarden zu investieren in die Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit der deutschen Bundeswehr korrigiert lediglich die Versäumnisse der letzten 30 Jahre.


    Eine Kriegswirtschaft wäre eher völliger Fokus auf die Herstellung von kriegswichtigen Materialien auch durch Branchenfremde Unternehmen, die per Verordnung dazu gezwungen werden.


    Davon sind wir noch weit weg und je mehr die bestehende Rüstungsindustrie jetzt Aufträge erhält desto unwahrscheinlicher, dass es je dazu kommt.

  • Okay, dann muss die Politik aber der produzierenden Wirtschaft klare Zusagen und Verträge geben….sonst werden die nicht a la Kriegswirtschaft produzieren.

    Der Bevölkerung muss klar sein, dass dies richtig Geld kostet.

    ...

    Alles besser als selbst Krieg führen müssen.

    ...

    Genau diese Ehrlichkeit vermisse ich seit fast zwei Jahren seitens der Politik...

  • Ben

    Deine Definition des Begriffs Kriegswirtschaft stimmt sicherlich.

    Deshalb schrieb ich auch "a la Kriegswirtschaft". Die produzierenden Firmen müssten mit Sicherheit einen Fokus auf die Munitionsprodukte legen, der ihnen in anderen Portfoliosegmenten einiges an Kapazität rauben würde.


    Tsrohinas

  • Was meiner Ansicht nach zwar bekannt ist, aber in seiner Dimension oft immer noch unterschätzt wird, ist - zumindest in der deutschen Bundeswehr (für A und CH weiß ich es nicht) - der riesige bürokratische Wasserkopf. Er blockiert nicht nur die Entscheidungsfindung und Beschaffung, sondern kostet nebenbei Unsummen.

    Grundsätzlich müsste es doch möglich sein, mit über 51.000.000.000 € pro Jahr eine Armee mit 180.000 Mann komfortabel auszurüsten, oder?


    Wenn das aber schon großenteils in der Verwaltung für Gehälter von Leuten ausgegeben wird, deren Job es ist, dass nicht zuviel angeschafft wird, ist das doch absurd.


    Aber es traut sich keiner ran. Warum nicht?

    Allein das vorhandene Geld (vor allem, wenn man die Summen über Jahrzehnte akkumuliert) könnte doch schon sehr weit reichen. Dann müssten wir gar nicht über Kriegswirtschaft als Notlösung diskutieren. Dann hätte die Munition viel schneller beschafft werden können.

    Wir brauchen nicht unbedingt nur mehr Geld. Das ist Steuerzahlergeld. Wir brauchen kurze, klare Strukturen. Dann gäb es die meisten Probleme gar nicht. Es hängt fast alles an diesem Problem, denke ich.


    Jetzt über ein Konstrukt wie z.B. "Kriegswirtschaft" Firmen zu etwas zwingen zu wollen, weil man aus Bequemlichkeit seine Strukturen nicht in den Griff bekommt, ist nicht zielführend.

  • Im Gegensatz zu 1944, kann das heutige EU-Europa aber nicht mit Gewalt, abertausende Zwangsarbeiter an die Fliessbänder stellen um die Produktion zu erhöhen.

    Solche Vergleiche finde ich mindenstens unpassend & heikel!

    Nein, bracht es auch nicht, denn es sind genügend Arbeitskräfte vorhanden. Unser Sozialstaat hat da einiges schleifen lassen.

    Ist es denn besser wenn tausende von Ukrainern verrecken weil wir es nicht hinbekommen ihnen das zu liefern was sie für ihren Kampf benötigen.

    Vielleicht hätten wir es ganz sein lassen sollen und abwarten was kommt. Viel schlimmer finde ich es wenn man ihnen erst Mut macht und sie dann im Schlamm verrecken lässt.

    Es mag auch in der Ukraine nicht alles zum besten stehen, wenn man sieht das sich der Selensky und der oberste der Streitkräfte in den Haaren liegen, und das zu dieser Zeit. Aber es ist wie es ist. Trotzdem sollten wir alles unternehmen damit Russland nicht noch weiter vorrückt. Das geht aber nur wenn die Ukraine unterstützt wird. Nur mit zur Zeit verfügbaren Mitteln wird das nichts.

    Sollte es so kommen wie es momentan aussieht und Russland die Ukrainer vor sich hertreiben kann, dann solltet ihr mal sehen was für Kosten auf den Westen zukommen werden. Wenn der kleine ukrainische Krieg jetzt schon fast alle Mittel braucht, was wird das erst wenn Russland mit der Nato anfängt. Wo dann die Waffen und vorallem die Munition hernehmen.

    Wir könnten jetzt und heute diesem Spuck ein Ende setzen, aber man will nicht, oder hat Angst.

    Hitler hat in den letzten Tagen geäußert das Deutschland ihn verraten hat und es nun das bekommt was es verdient. Wissen wir ob Putin nicht in etwa das selbe denkt, wenn man auf die Massen an toten Soldaten denkt. Ich denke Putin hat da einen ganz guten Schlaf, den juckt das wenig. Hauptsache sein Imperium hat wieder ein paar Quadratmeter dazu bekommen.


    Und Europa wird sich überlegen müssen, ob es so weitermachen will oder sich zusammenschließen auf die eine oder ander Weise.

  • Anscheinend ist Biden bereits seit längerem dabei per EDA, also ohne Kongress, Waffen für die Ukraine aufzutreiben.


    Zum Beispiel Hawk Flugabwehr.


    MIM-23 HAWK – Wikipedia
    de.m.wikipedia.org


    Biden will Republikaner austricksen: So könnte er die Ukraine trotz Blockade unterstützen
    Ein milliardenschweres Militärpaket für die Ukraine steckt im US-Kongress fest. Nun könnte US-Präsident Biden auf einen Trick zurückgreifen – und so Trumps…
    www.t-online.de


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • müsste es in jedem dieser Länder zumindest Kapazitäten (wenigstens kurzfristig herstellbar) für die Basismunition geben,

    In Deutschland ist Waffenproduktion ja grundsätzlich reguliert.


    a) in meinen Podcasts wurde mal gedropped, die Waffenindustrie darf nicht auf Kredit vorfinanzieren, und auf Halde legen.

    b) produziert wird nur per Genehmigung der Regierung/Behörde


    Also wenn kein Eigenkapital vorhanden, dann gibts auch keine Bankfinanzierten Lagerhäuser, Fabriken oder Linien.

    Wenn die Regierung nicht beauftragt, gibts keinen Produktionsaudmftrag.


    2022 sagte Mais schon, DE ist blank.

    Es gab den Munitionsgipfel, da wurde ja hoffentlich Klartext gesprochen.


    Wenns jetzt keine Mun gibt, dann ist das politisch so gewollt gewesen vor 2 Jahren.