Stromausfall - Abwasser

  • Der Kanaldeckel auf unserem Grundstück lässt sich mit einem Engländer leicht aushebeln.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Hallo alle miteinander,


    ich bin gerade über diesen - für mich sehr interessanten - Thread gestolpert. Da werde ich mal gleich einiges für mich umsetzen. Eine Frage hätte ich aber noch, wie kann man am besten den Badewannenüberlauf abdichten? Der tiefste Punkt ist meine Badewanne. Wenn alle Abflüsse abgedichtet werden, dann kann es ja nur noch in den Überlauf drücken. Hat jemand eine Idee?


    Viele Grüße

    Mira

  • Der tiefste Punkt ist meine Badewanne. Wenn alle Abflüsse abgedichtet werden, dann kann es ja nur noch in den Überlauf drücken.

    Zuerst würde es mich als Nichtfachmann interessieren, wie Du den ganz normalen Badewannenablauf dicht kriegen willst? Normalerweise ist das doch so gedacht, das der Wasserdruck, von der vollen Wanne, auf den Stöpsel drückt? Was aber wenn in der leeren Wanne, der Druck aus der anderen Richtung kommt? Richtig, dann hauts den Stöpsel raus, wenn er denn auch beim Nichtbaden auf "zu" sein sollte? Ich müßte ja was basteln, was ordentlich Druck auf genau die Stöpselmitte bringt? Oder sehe ich da was falsch?

  • Ich müßte ja was basteln, was ordentlich Druck auf genau die Stöpselmitte bringt? Oder sehe ich da was falsch?

    Naja, ich dachte wie hier beschrieben... Stullenbrettchen auf den Stöpsel und die Wasservorräte drauf. Auf wieviel Druck von unten muß ich mich denn einstellen? Das Problem ist, das unter dem Stöpsel seitlich das Rohr zum Überlauf geht. Von unten komme ich nicht dran, außer ich würde das Sieb lösen. Aber das Risiko gehe ich nicht ein, falls ich es dann nicht mehr fest bekomme.

  • Auf wieviel Druck von unten muß ich mich denn einstellen?

    Das hat mit dem physikalischen Gesetz von den verbundenen Röhren zu tun. Bei mir vor der Haustür hab ich schon erlebt, das es bei Starkregen den 45 kg schweren Gußdeckel, aus der Straßenmitte, herausgehauen hat, trotz der Luftlöcher, und ein ca. 2 m hoher Geysir entstand. Deshalb gibts auch Schachtdeckel mit 3 Verriegelungsnocken, z.B.: https://www.aco.de/fileadmin/d…-multitop-ACO-tiefbau.pdf

    Die verriegelten Deckel, ohne Belüftung, haben halt wieder den Nachteil, das durch wechselnde Volumina, im Kanalsystem, Unter- und Überdruckverhältnisse entstehen, die den freien Abfluß, bei Freigefälle, behindern.

  • Pro Meter Überstauhöhe hast du 0.1 bar, also 100 Gramm pro Quadratzentimeter.

    Bei 40 cm Wannentiefe zum Überlauf und einer Fläche des Stöpsels von 10 cm2 wären das dann rund ein halbes Kilo, das du als Auflast brauchst, damit er drin bleibt.

    Den Überlauf kriegt man mit Panzertape usw. nicht dicht, wenn da Wasser raus will, weil wie eben gezeigt grosse Kräfte wirken, die das Klebeband abreissen. Dann besser, wenn es die Einbausituation zulässt, einen kleinen Topf oder ähnlich wasserdicht anpressen mit einer Schraubzwinge die über den Wannenrand geht, oder einer Verspriessung in der Wanne drin.

    Wie viel damit gewonnen ist, ist fraglich, denn das Wasser kann auch durchs Klo oder durchs Lavabo eindringen. Dauerhafte Abhilfe würde deshalb nur eine fachgerecht eingebaute Rückstauklappe im Kanalanschluss bringen.


    Weil der Druck auf die Fläche wirkt, reicht schon eine geringe Überstauhöhe um einen Gussdeckel abzuheben. Daran ändern die Luftlöcher nichts, denn die sind im Verhältnis zum Fliessquerschnitt des Schachtöffnung bedeutungslos klein.

    Eisen ist 7.85mal so dicht wie Wasser, also steht eine Eisenplatte mit einer Überstauhöhe von knapp dem 8fachen der Plattendicke im Gleichgewicht, wenn der Deckel bloss aufliegt.

    Der grosse Spass an der Sache ist aber, dass da nicht sauberes reines Wasser rauskommt, sondern etwas was du eher nicht in der Wohnung haben möchtest.

  • Dauerhafte Abhilfe würde deshalb nur eine fachgerecht eingebaute Rückstauklappe im Kanalanschluss bringen.

    Was auch gerne unterschätzt wird ist ein Rückstau in die Ringdrainage des Gebäudes. Bei fachgerechter Ausführung der Ringdrainage, mit Kiesfilter, Geotextil, Filtersteinen, usw., kommt es dazu, das sich z.B. die Kellerlichtschächte mit Abwässern füllen, und von da aus das in den Keller abläuft. Kurzum, bei Gebäudedrainagen, die an den Kanal angeschlossen sind, gehören gleich im Kontrollschacht Rückstauklappen rein. Schon auch weil die Drainage nach der ersten Rücküberflutung wirkungslos wird, weil die Feststoffe im Abwasser die Filter in der Drainage verstopfen. Das kriegt man nicht mehr raus, außer durch Aufgraben, und alles neu machen.

    Bevor einer anfängt den Versuch zu unternehmen die Badewannenabläufe zu zu pappen, sollten eher alle unter Rückstauebene liegenden Abläufe über einen vorschriftsmäßigen Rückstaudoppelverschluß angefahren werden. Wenn Clo(s) dabei sind, mit motorgetrieber Klappe. So was hier: https://www.kessel.de/produkte…kstauverschluesse/staufix

  • ... na dann bleibt mir nur zu hoffen, daß es hält. Es wird dann ja viele in ihren EG Wohnungen treffen.


    Hat noch jemand eine Idee für den Überlauf?

  • ... na dann bleibt mir nur zu hoffen, daß es hält. Es wird dann ja viele in ihren EG Wohnungen treffen.

    Kann man leicht feststellen, obs einen betreffen tät. Dazu ist die sog. "Rückstauebene" des Gebäudes fest zu stellen. Eventl. mal googlen. Ist z.B. hier erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckstauebene Vorab klären: Hat der Straßenkanaldeckel vorm Haus Lüftungslöcher? Dann gilt dieser Level. Man geht praktisch immer vom Verschluß des öffentlichen Kanals aus. Und zwar an der für das Gebäudes ungünstigsten Stelle. Liegt auch nur ein Ablauf im Gebäude unter diesem Niveau, so ist das rückstaugefährdet.

    Noch was: Öfter führen Kommunen Schmutz- und Regenwasserkanäle getrennt. Darauf achten, das man den richtigen, also den Schmutzwasserkanal erwischt.

  • ... Vorab klären: Hat der Straßenkanaldeckel vorm Haus Lüftungslöcher? Dann gilt dieser Level. ...

    Diese Annahme trifft nur bedingt zu. Das hatten wir vor etwa einem Jahr hier bereits diskutiert.

  • Diese Annahme trifft nur bedingt zu. Das hatten wir vor etwa einem Jahr hier bereits diskutiert.

    Wer etwas tiefer in die Thematik "Rückstauebene" einsteigen möchte: Hier gibts ein kostenloses Seminar, von einem Hersteller, für solche Rückstauartikel:

    Kessel Weiterbildungsangebot: Rückstauebene richtig definiert

    Fachwissen zum Thema "Rückstau" halte ich besonders für Starkregenereignisse, und für solche Prepper wichtig, die in Gebieten wohnen, wo das Abwasser mittels elektrischer Pumpen weggepumpt wird. Oder bei Stromausfall dann eben auch nicht mehr, und dann gibts da einen großen Abwasse-Scheixx-See.....

  • Bei 40 cm Wannentiefe zum Überlauf und einer Fläche des Stöpsels von 10 cm2 wären das dann rund ein halbes Kilo, das du als Auflast brauchst, damit er drin bleibt.

    Dann sollte es mit dem Wasser doch klappen...

    Den Überlauf kriegt man mit Panzertape usw. nicht dicht, wenn da Wasser raus will, weil wie eben gezeigt grosse Kräfte wirken, die das Klebeband abreissen.

    Ich hab jetzt folgende Idee, bin durch Zufall drauf gekommen. Beim Aufräumen habe ich einen Pömpel gefunden, der genau über den Überlauf paßt, ohne dass ich da was abschrauben muß. Den würde ich mit Aquariumsilikon abdichten. Dann (wo der Holzstiel drinsteckt) eine Teleskopstange einsetzen und an die gegenüberliegende Wand pressen.

    Wie viel damit gewonnen ist, ist fraglich, denn das Wasser kann auch durchs Klo oder durchs Lavabo eindringen.

    Das Klo wird ja auch abgedichtet (Ballblase)

    Bevor einer anfängt den Versuch zu unternehmen die Badewannenabläufe zu zu pappen, sollten eher alle unter Rückstauebene liegenden Abläufe über einen vorschriftsmäßigen Rückstaudoppelverschluß angefahren werden.

    Das liegt als Tagesordnungspunkt auf der Agenda. Aber ich rechne trotzdem mit der Blödheit von anderen Hausbewohnern, die dann die Abflüsse trotzdem nutzen, daher würde ich dann trotzdem alles verschließen.

  • Aber ich rechne trotzdem mit der Blödheit von anderen Hausbewohnern, die dann die Abflüsse trotzdem nutzen, daher würde ich dann trotzdem alles verschließen.

    Das einzige was einigermaßen nachhaltig die Nutzung der Abflüsse verhindert, ist das Absperren der Trinkwasserleitung. Dazu alle Spülkästen auslösen, das da nix mehr drin ist. Entweder das Handrad vom Absperrhahn mitnehmen, oder den Hausanschlußraum absperren. Am sichersten beides.

  • Das einzige was einigermaßen nachhaltig die Nutzung der Abflüsse verhindert, ist das Absperren der Trinkwasserleitung.

    Das hilft nicht, wenn Mitbewohner (wie viele hier im Forum, mich eingeschlossen) große Mengen von Dihydrogenmonoxid bevorraten. :winking_face_with_tongue: :smiling_face_with_horns:

  • wie viele hier im Forum, mich eingeschlossen

    Die hält eine verschlossene Tür so wenig auf wie ein fehlendes Handrad.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Das einzige was einigermaßen nachhaltig die Nutzung der Abflüsse verhindert, ist das Absperren der Trinkwasserleitung.

    Ich kann ja in einem Mehrfamilienhaus nicht einfach das Wasser abstellen. Aber diese Quelle wird sowieso schnell versiegen, Strom ist ja weg :winking_face:

  • Wenn das "öffentliche" Wasser ohne Hochpumpen aus hochgelegenen Quellen kommt, die die anschließenden Hochbehältern füllen, brauchen die Wasserwerke wegen des natürliches Gefälle keine elektrischen Pumpen. Das Problem liegt dann eher in Hochhäusern, da reicht irgendwo der natürliche Druck durch das Gefälle nicht.