Stromausfall - Abwasser

  • Hallo zusammen,


    seit einiger Zeit mache ich mir so meine Gedanken zum Schutz unseres Hauses. Eigentümergemeinschaft, 7 Parteien. Ich wohne im EG. Eine Rückstauklappe ist nicht verbaut. So mache ich mir natürlich Sorgen, daß es zu einem Abwasserrückstau in meiner Wohnung kommen könnte. Wenn kein Wasser mehr kommt, geht auch die Spülung nicht mehr, so daß die anderen Bewohner davon einfacher überzeugt werden könnten, daß sie aufs Töpfchen gehen sollen (Tüte ins WC hängen - Thema wurde hier im Forum schon detailliert besprochen). Ich denke, es sollte keine Probleme geben. Wie ist es aber nun mit Pipi oder Wasser im Ausguss etc. Das sollte dann doch auch vermieden werden, richtig? Soweit so gut...


    Wie sieht es aber nun mit den Häusern in der Nachbarschaft aus. Könnten diese dann eine Gefahr werden, wenn diese die Abflüsse noch nutzen? Was könnte man vorsorglich tun, um den Rückstau im EG zu vermeiden? Kommt es zuerst aus den Gullis, die dann überlaufen und ich bleibe verschont? Das Niveau meiner Wohnung liegt etwas über dem Straßenniveau. Bei uns ist im Vorgarten wahrscheinlich ein Gulli, sieht jedenfalls so aus. Im Haus kümmert sich keiner um Blackouts etc., die kommen in dem Fall sowieso bei mir klingeln. Alles ältere unbeholfene Leute. Denen brauche ich aber jetzt noch nicht mit Blackout zu kommen, sowas passiert ja bei uns nicht.


    Auf was muß man haustechnisch noch achten. Wenn die Wasserleitungen leer laufen, soll ja auch nicht so gut sein, würde aber den Schaden minimieren, wenn es im Winter friert.


    Bin gerade etwas überfordert, was das betrifft. Ein Abwasserrückstau wäre für mich der Supergau. Ich vermute mal im Keller gibt es da keine Gefahr, da Abwasser über die Hebeanlage gepumpt wird. Da läuft aber nur Kondenswasser von der Heizung rein oder wenn jemand das Wasser laufen ließe. Den Bottich der Hebeanlage könnte man ja auschöpfen, falls mal was ist. Mußten wir schon machen, als die Hebeanlage ausgefallen ist. Aber rückgestautes Abwasser läuft doch da nicht hin, weil da irgendwelche Biegungen im Rohr sind oder irre ich da?


    Puh, ich hoffe auf Lösungen :winking_face:


    LG Mekki

  • Mir faellt da so eine "nukulare" Option ein: WC Abfluss mit Bauschaum dichten?

    Koennte auch eine Scheixx-Idee sein :)

  • Informiere Dich doch zuerst , wie die Abwasserentsorgung bei Euch in der Gegend verläuft. Meistens sind die Abwaserkanäle mit Gefälle angelegt und die Abwässer laufen zur Kläranlage, die sich am niedrigsten Punkt des Entsorgungsgebiets liegt. Rückstaugefahr gibt es da allenfalls bei sehr starken Regenfällen, wenn das Regenwasser über die Abwasserkanäle entsorgt werden, die aber zu klein -


    Kritisch bei Stromausfalllagen kann es werden , wenn das Abwasser aus bestimmten Ortsteilen mangels Gefälle hochgepumpt werden muß, und der Strom für die Pumpen weg ist .


    Bei einer Abwasserhebanlage im Keller würde ich schauen, ob da nicht irgendwo eine Rückstauklappe an der nach außen führenden Abwasserleitung vorhanden ist .


    Bezüglich der Haustechnik würde ich mal schauen, wo der Hauptwasserhahn ist , meist bei den Wasserzählern und wo der niedrigste Wasserentnahmepunkt im Keller. Ebenso gibt es Entleerungsstellen am Heizkessel und gegebenenfalls bei der Warmwasserversorgung .


    Beim Entleeren der Heizkörper kann man auch, von den oberen Etagen beginnend, die an der Seite unten befindlichen Schrauben ausbauen, dann gehts schneller.


    Wenn es im Haus wirklich Minusgrade gibt , kann man nach dem Wasserablassen noch Salz/Frostschutz in die wasserführenden Syphons von Kloschüssel, Waschbecken, Badewannen geben , damit dort nichts frieren und platzen kann.

  • Mir faellt da so eine "nukulare" Option ein. :)

    Gibt auch Versionen ohne Sprengeffekt: https://www.amazon.de/Absperrb…8-38&tag=httpswwwaustr-21

    Suchwort: Absperrblase, Absperrkissen

    Aber irgendwann dürfte es auch mit funktionierendem Rückstauverschluß soweit sein: Der Pegel steigt höher wie das Fensterbrett.

    Hier z.B. in Riesa-Röderau stand es bis in den 2. Stock: https://www.mdr.de/nachrichten…-hochwasser-elbe-100.html Und ganz aktuell: Ahrtal. Hat zwar alles nix mit Stromausfall zu tun, aber der Effekt ist der gleiche.

  • Öffentliche Abwassersysteme sind so gebaut, dass das normalerweise anfallende Abwasser der Schwerkraft folgend von den Hausanschlüssen über Sammler von selbst zu einer Kläranlage oder zu einer Pumpstation fließt. Bei einem Stromausfall wird das Abwasser dann dort in einem Becken gesammelt, ist das Becken irgendwann voll, läuft es an einem sog. Notüberlauf über und das Abwasser wird an dieser Stelle ungeklärt in die Umwelt geleitet. Das kann ein Bach sein, ein Fluß oder ein Sickerbecken. Das ist auf Dauer natürlich nicht gut, passiert aber regelmäßig, z.B. bei Starkregen-Ereignissen oder plötzlich einsetzender Schneeschmelze, denn dann sind die Pumpen und Kläranlagen überfordert. Bei Stromausfall passiert im Prinzip das gleich. Da die normalen Abwassermengen nicht riesengroß sind, kann man das Abwasser relativ lange in den Havariebecken bzw. Regenüberlaufbecken sammeln. Das dauert schon ein paar Tage, bis die Becken voll sind (wenn kein Starkregen oder Schneeschmelze dazu kommt). In der kommunalen Notfallplanung geht man daher auch davon aus, dass es bei einm Blackout ausreicht, diese Becken alle paar Tage leerzupumpen, in dem man vorübergehend Notstrom einspeist und die Pumpen betreibt.


    Anders ist das Problem, wenn sich aus irgendeinem Grund das Abwasser im öffentlichen System zurückstaut, dann drückt es zurück in die Hausanschlüsse, zumindest bis auf Höhe der sog. Rückstauebene. Alle Etagen unterhalb dieser Ebene werden mit Abwasser geflutet, sofern keine Rückstauklappen vorhanden (und funktionsfähig) sind. In dieser Situation darf in den Etagen oberhalb der Rückstauebene natürlich kein Abwasser produziert werden! Denn das würde nur das Fallrohr füllen, durch den Rückstau nicht abfließen können und sich über die Waschbecken, Dusch- und Wannenabläufe und WCs in der ersten Etage oberhalb der Rückstauebene einen alternativen Weg suchen. Man könnte als akute Abwehrmaßnahme aufpumpbare Gummiblasen in sämtliche Abwasseröffnungen in der EG-Wohnung einsetzen. Vorausgesetzt die bleiben dicht, verlagert man das Abwasser-Problem dann eine Etage höhe bzw. in die ungeschützten Wohnungen auf der selben Etage.

  • Ganz lieben Dank für die ganzen Infos. Jetzt verstehe ich das Abwassersystem schon viel besser.


    Informiere Dich doch zuerst , wie die Abwasserentsorgung bei Euch in der Gegend verläuft. Meistens sind die Abwaserkanäle mit Gefälle angelegt und die Abwässer laufen zur Kläranlage, die sich am niedrigsten Punkt des Entsorgungsgebiets liegt.

    Als erstes werde ich mal den Abwasserverband kontaktieren, ob bei uns hochgepumpt wird oder ob wir nur über Gefälle entsorgen. Letzteres wäre erstmal ideal.

    Bei einer Abwasserhebanlage im Keller würde ich schauen, ob da nicht irgendwo eine Rückstauklappe an der nach außen führenden Abwasserleitung vorhanden ist .

    Da werde ich mal unseren Installateur fragen, der kommt im September zur Wartung.

    Bezüglich der Haustechnik würde ich mal schauen, wo der Hauptwasserhahn ist , meist bei den Wasserzählern und wo der niedrigste Wasserentnahmepunkt im Keller. Ebenso gibt es Entleerungsstellen am Heizkessel und gegebenenfalls bei der Warmwasserversorgung .

    Den Hauptwasserhahn kenne ich. Die Entleerungsstellen am Heizkessel und WW Entsorgung lasse ich mir auch gleich beim Wartungstermin zeigen.


    Beim Entleeren der Heizkörper kann man auch, von den oberen Etagen beginnend, die an der Seite unten befindlichen Schrauben ausbauen, dann gehts schneller.

    Es gibt nur im Keller Heizkörper, in den Wohnungen sind Fußbodenheizungen. Sollen diese dann auch entleert werden? Wo wird das gemacht?

    Wenn es im Haus wirklich Minusgrade gibt , kann man nach dem Wasserablassen noch Salz/Frostschutz in die wasserführenden Syphons von Kloschüssel, Waschbecken, Badewannen geben , damit dort nichts frieren und platzen kann.

    Welchen Frostschutz kann man da nehmen, sowas wie für die Scheibenwaschanlage? Und wieviel kippt man dann rein?

    Aber irgendwann dürfte es auch mit funktionierendem Rückstauverschluß soweit sein: Der Pegel steigt höher wie das Fensterbrett.

    Das hoffen wir mal bitte nicht =O

    Öffentliche Abwassersysteme sind so gebaut, dass das normalerweise anfallende Abwasser der Schwerkraft folgend von den Hausanschlüssen über Sammler von selbst zu einer Kläranlage oder zu einer Pumpstation fließt.

    Wäre ein Segen, wenn's so wäre. Aber grundsätzlich... soll man nichts mehr in den Ausguss kippen oder könnte man dann trotzdem wegen dem Gefälle und wenn keine Pumpen auf dem Weg ins Klärwerk wären?

    In der kommunalen Notfallplanung geht man daher auch davon aus, dass es bei einm Blackout ausreicht, diese Becken alle paar Tage leerzupumpen, in dem man vorübergehend Notstrom einspeist und die Pumpen betreibt.

    Dann hoffe ich, daß dann auch alle zur Arbeit gehen. Macht aber schonmal Mut!

    lle Etagen unterhalb dieser Ebene werden mit Abwasser geflutet, sofern keine Rückstauklappen vorhanden (und funktionsfähig) sind.

    Meinst Du, wenn die Suppe alles überschwemmt oder kommt das durch die Rohre? Die wären doch eigentlich dicht, wenn es nicht über die Hebeanlage reinkommt. Letzteres wäre noch zu klären. Da könnte man dann doch auch so eine Gummiblase setzen oder?

    In dieser Situation darf in den Etagen oberhalb der Rückstauebene natürlich kein Abwasser produziert werden!

    Das muß ich den Bewohnern über mir noch beibringen, sonst kippe ich denen deren Dreck eimerweise vor die Wohnungstür.

    Man könnte als akute Abwehrmaßnahme aufpumpbare Gummiblasen in sämtliche Abwasseröffnungen in der EG-Wohnung einsetzen. Vorausgesetzt die bleiben dicht, verlagert man das Abwasser-Problem dann eine Etage höhe bzw. in die ungeschützten Wohnungen auf der selben Etage.

    Die Dinger werde ich mir auf jeden Fall besorgen, lieben Dank. Hatte schon dran gedacht mir Beton ins Klo und Ausgüsse zu kippen. Die Reparatur wäre jedenfalls günstiger, als die Sanierung meiner ganzen Wohnung. Wie bekomme ich die Blase in den Badewannenausguß? Muß ich das Sieb irgendwie ausbauen oder bekommt man die Blase da durchgepopelt? Ich habe sowas in der Art
    Badewannenablauf-300x150.jpg


    In der Küche könnte ich das Sieb abschrauben oder den Syphon und direkt ins Rohr schieben. Bad ist so ein langer Stöpsel, da komme ich mit der Blase rein.


    Super Infos, echt! :face_blowing_a_kiss:

  • Also, da ich nicht warten konnte, habe ich unseren Installateur mal angerufen. Er sagte, daß eine Rückstausicherung an der Hebeanlage verbaut ist und daß ich mir da keine Sorgen machen muß. Das Abwasser würde wohl eher aus den Gullis kommen. Er rät weiterhin von einer Rückstauklappe ab, da er es nicht für nötig hält. Ich nerve ihn aber weiter, weil ich das immer noch nicht verstanden habe, was an einer Rückstauklappe schlecht sein soll. Eine elektronische ist klar, kein Strom=funktioniert nicht. Aber eine manuelle sollte doch Sinn machen. Der vermeidliche Gulli im Garten ist keiner, hat irgendwas mit Abwasser zu tun - hab ich leider vergessen. Zuviel Infos auf einmal am Telefon... :loudly_crying_face:

  • weil ich das immer noch nicht verstanden habe, was an einer Rückstauklappe schlecht sein soll. Eine elektronische ist klar, kein Strom=funktioniert nicht.

    Stimmt so nicht ganz: Ein ordentlich gewarteter RDV (=Rückstaudoppelverschluß) hat eine Netzpufferung im Steuergerät. Da damit wohl zu rechnen ist, das z.B. bei Starkregen, auch gleich der Strom mit ausfällt. https://www.kessel.de/produkte…af62008ccd26abae7d4feea0c Da sind 2 x 9 Volt-Trockenbatterien (keine Akkus!) drin. Die ordnungsgemäße Wartung der Anlage, nach meiner Kenntnis alle 1/2 Jahre, ist wichtig für den Versicherungsschutz. Bei Landunter, bzw. Kackeunter, wegen nix Wartung, wird die Versicherung nicht leisten! Da gehören auch keine solchen Schrott-Batterien vom Discounter rein, sondern Duracell, Varta Professional, oder sowas.


    Und noch was: Niemals auf diese eingesetzten Blasen verlassen. Das ist nix Genaues. Meist sind diese Abwasserleitungen ja im Normalbetrieb sowieso drucklos, und damit auch nicht dauerhaft druckfest dicht. Besonders bei alten Anlagen sind die Muffen dann meist das Problem. Textile Dichtschnüre verrotten im Lauf der Jahre. Rohre aus Stahlguß kriegen eine Struktur, die eher an Wasa-Knäcke erinnert, usw.. Mit Zementzeug zugemörtelte Teile kriegen Risse, usw. Bevor einer alle Badewannen, Spülbecken und sowas verstopft, lohnt sich zunächst ein Blick in den Keller. Häufig gibts da einen mit Sechskantschrauben gesicherten Haupt-Revisionsdeckel, der zwar noch nie geöffnet war. Aber für sowas gedacht ist. Das wär meine 1. Wahl. Ja was wird gern übersehen: Da wo die Dachrinnen in die Grundleitungen angeschlossen wurden, ist nie dicht. Verborgene Bodenabläufe im KG, z.B. unter dem Heizkessel. Überlaufsyphons der Warmwasseranlage(n). Waschmaschine, Gully, Spülbecken, Terrassengullies, usw. im KG (z.B im Kellerabgang unten). Wohl dem, der an natürliche Überläufe, bei Rückstau, glaubt.

  • Der vermeidliche Gulli im Garten ist keiner, hat irgendwas mit Abwasser zu tun -

    Vermutlich ist er in der Nähe der Grundstücksgrenze und wird oft "Übergabeschacht" genannt. Er ist die Grenze zwischen dem öffentlichen Abwassersystem und den privaten Abwasserleitungen. Ein guter Punkt, um mittels Gummiblase den Rückfluss vom öffentlichen Abwassersystem zu verhindern. Als Alternative zu oben verlinkten Produkten eignet sich auch eine Ballblase aus dem Sportgeschäft (im einstelligen Eurobereich).


    Zwingend notwendig ist die Disziplin der anderen Wohneinheiten, niemand darf Abwässer einleiten. Da diese nicht mehr ins öffentliche Abwassersystem fließen können, werden sie am tiefsten Punkt (also vermutlich in deiner Badewanne) austreten.

  • Vermutlich ist er in der Nähe der Grundstücksgrenze und wird oft "Übergabeschacht" genannt. Er ist die Grenze zwischen dem öffentlichen Abwassersystem und den privaten Abwasserleitungen. Ein guter Punkt, um mittels Gummiblase den Rückfluss vom öffentlichen Abwassersystem zu verhindern.

    Wenn am Übergabeschacht der Zufluß aus dem öffentlichen Kanal verhindert wird, drückts halt den nächstbesten Deckel in der Straße raus, und man hat da seine Schxxxquelle. Sicherlich kurzfristig besser wie im eigenen Wohnhaus?

    Ich hab das Ganze ja hier schon mal geschrieben:

    Das Problem ist etwas anders gelagert: Es gibt zahlreiche ganze Stadtviertel, die praktisch in einer Kuhle liegen, und im Normalbetrieb mit starken Pumpen entwässert werden. Im SHTF-Fall läßt sich da auch nix mehr pumpen, schon weil die normalen Feuerwehrlöschpumpen kein Schmutzwasser fördern können. Dafür halten die Feuerwehren Pumpen bereit, die mal einen Keller auspumpen können, aber nicht die erforderliche Power für große Mengen haben.

    Kurzum, empfehle Flucht auf höhere Lagen. Am besten schon mal vorab auf Google-earth planen, wo das sein könnte, und wie man da hin kommt.

  • Man könnte als akute Abwehrmaßnahme aufpumpbare Gummiblasen in sämtliche Abwasseröffnungen in der EG-Wohnung einsetzen. Vorausgesetzt die bleiben dicht, verlagert man das Abwasser-Problem dann eine Etage höhe bzw. in die ungeschützten Wohnungen auf der selben Etage.

    Eine Etage höher? Hm, damit hat man es dann doch gleich wieder als Dreckwasser von der Decke tropfen oder nicht? Vielleicht sollte sich der EG-Mieter eher eine Handpumpe zulegen und einen längeren Schlauch und dann die Nachbarn schichtweise die Brühe in den Garten pumpen lassen?

  • Wenn das alles ausfällt ist kurze Zeit später auch kein Wasser zum Spülen mehr da. Was soll da also von den Nachbarn kommen? Wenn da erst mal 4 braune Eier angetrocknet in der Schüssel liegen geht auch kein Urin mehr durch. Die werden ihre Reste wie im Mittelalter im Topf sammeln und auf die Straße kippen.

    In einem 10 stöckigen Hochhaus würde ich aber unten auch nicht wohnen wollen.


    Da ich einen eigenen Brunnen habe und die Straße abschüssig ist habe ich zig Kubikmeter Rohre die ich über Jahre alleine befüllen kann :smiling_face_with_halo:

  • Ich bin kein Experte aber ich würde eine Tageszeitung in Stärke eines Regenabflussrohres rollen. Dann in die Toilette stecken und von oben so viel Wasser

    daraufgießen bis diese durch das aufquellen abschließt. Ich weis nicht wie gross der Druck von unten ist. Könnte funktionieren oder?


    So ein Problem mussten die Leute doch in der Ukreine haben wenn es denn überhaupt exixtiert. Oder es passiert einfach gar nichts?

  • Stimmt so nicht ganz: Ein ordentlich gewarteter RDV (=Rückstaudoppelverschluß) hat eine Netzpufferung im Steuergerät.

    Wieder was gelernt. Was ist mit einer manuellen Klappe? Ist die nicht trotzdem besser?

    Und noch was: Niemals auf diese eingesetzten Blasen verlassen.

    Ja, habe ich mittlerweile auch gelesen. Außerdem sind die ganz schön teuer. Habe schon überlegt mir Bauschaum hinzustellen für den Notfall. Könnte das funktionieren? Mir ist klar, daß dann nach der Krise Reparaturen anstehen.

    lohnt sich zunächst ein Blick in den Keller. Häufig gibts da einen mit Sechskantschrauben gesicherten Haupt-Revisionsdeckel,

    So eine Klappe habe ich gesichtet. Ich lasse mir die vom Installateur mal aufmachen um reinzusehen, was da drin ist.

    Verborgene Bodenabläufe im KG, z.B. unter dem Heizkessel.

    Sowas haben wir definitiv nicht. Nur die Hebeanlage, welche mit Rückstauklappe gesichert ist. Im Keller sollte bei dichten Rohren erstmal nichts reinlaufen. Dafür dann aber eher in meine Wohnung.

    Vermutlich ist er in der Nähe der Grundstücksgrenze und wird oft "Übergabeschacht" genannt. Er ist die Grenze zwischen dem öffentlichen Abwassersystem und den privaten Abwasserleitungen. Ein guter Punkt, um mittels Gummiblase den Rückfluss vom öffentlichen Abwassersystem zu verhindern.

    Ah ja, stimmt. Sowas sagte er. Mit der Gummiblase wäre dann dort tatsächlich ein guter Punkt, außerdem außerhalb des Hauses. Kann man nur hoffen, daß die Blase dann nicht so tief reinrutscht...

    Zwingend notwendig ist die Disziplin der anderen Wohneinheiten, niemand darf Abwässer einleiten. Da diese nicht mehr ins öffentliche Abwassersystem fließen können, werden sie am tiefsten Punkt (also vermutlich in deiner Badewanne) austreten.

    Das würde ich dann natürlich gemeinsam besprechen und auf die Gefahren bei Benutzung hinweisen. So einfach dürfte ich da solche Maßnahmen ungefragt sowieso nicht durchführen.

    Wenn am Übergabeschacht der Zufluß aus dem öffentlichen Kanal verhindert wird, drückts halt den nächstbesten Deckel in der Straße raus, und man hat da seine Schxxxquelle. Sicherlich kurzfristig besser wie im eigenen Wohnhaus?

    Hauptsache nicht im Haus, da ist mir die Straße lieber...

    Eine Etage höher? Hm, damit hat man es dann doch gleich wieder als Dreckwasser von der Decke tropfen oder nicht? Vielleicht sollte sich der EG-Mieter eher eine Handpumpe zulegen und einen längeren Schlauch und dann die Nachbarn schichtweise die Brühe in den Garten pumpen lassen?

    Ja, auch nicht schön, daher wäre so eine Handpumpe tatsächlich eine Idee anzuschaffen. Zumindest hätte man die Möglichkeit das Zeug aus der Wohnung zu schaffen. Ich habe eine gefunden, weiß aber nicht, ob diese "Bröckchen" verarbeitet. Die sind doch eher für sauberes Wasser oder? Könnte mir bitte jemand einen Link für eine passende Pumpe schicken? Direkt für Schmutzwasser habe ich noch keine gefunden. Gute Idee, die anderen beim Pumpen einzubinden. Dann werden sie sich das beim nächsten mal genauer überlegen, ob was ins Klo gekippt wird.

    Wenn das alles ausfällt ist kurze Zeit später auch kein Wasser zum Spülen mehr da. Was soll da also von den Nachbarn kommen? Wenn da erst mal 4 braune Eier angetrocknet in der Schüssel liegen geht auch kein Urin mehr durch.

    Die könnten ja trotzdem Abwasser ins Klo kippen. Sonst müßten sie ja jedes mal zur Entsorgung in den Garten gehen. Z. B. Kochwasser etc.

    Ich bin kein Experte aber ich würde eine Tageszeitung in Stärke eines Regenabflussrohres rollen. Dann in die Toilette stecken und von oben so viel Wasser

    daraufgießen bis diese durch das aufquellen abschließt. Ich weis nicht wie gross der Druck von unten ist. Könnte funktionieren oder?

    Wenn das ginge... vielleicht kann jemand was dazu sagen?

    So ein Problem mussten die Leute doch in der Ukreine haben wenn es denn überhaupt exixtiert. Oder es passiert einfach gar nichts?

    Doch, ich hatte letztes so eine Geschichte von einer Frau gelesen, die im EG wohnt. Da drückte das Wasser auch in ihre Wohnung. Die Frau war total fertig.

  • Kann man nur hoffen, daß die Blase dann nicht so tief reinrutscht...

    Ich bin jetzt irritiert, die kann nicht rutschen. Sie wird reingesteckt und aufgepumpt. Sie bleibt dann genau an dieser Stelle bis die Luft raus geht. Das dauert Monate wenn sie nicht beschädigt wird.

  • Mekki Wieder was gelernt. Was ist mit einer manuellen Klappe? Ist die nicht trotzdem besser?


    Aber was ist im Fall von Urlaub, bzw. wenn sonst gerade keiner daheim ist, der dazu Bescheid weiß? Der RDV (Rückstaudoppelverschluß) hat ja beides, den automatischen Verschluß per Sensorelektronik, und E-Motor, und daneben die handbetätigte Klappe.


    Mekki Habe schon überlegt mir Bauschaum hinzustellen für den Notfall. Könnte das funktionieren?


    Fließendes Wasser kannst Du mit Bauschaum nicht stoppen. Bis der hart wird, ist das Zeug schon wieder weggeschwemmt.


    Mekki So eine Klappe habe ich gesichtet. Ich lasse mir die vom Installateur mal aufmachen um reinzusehen, was da drin ist.


    Laß lieber zu, denn 1. is nix drin, und 2. das wieder dicht zu kriegen ist fraglich. Also ohne Not würde ich das nicht aufmachen oder aufmachen lassen.


    Mekki Das würde ich dann natürlich gemeinsam besprechen und auf die Gefahren bei Benutzung hinweisen.


    Kannst Du gleich vergessen. Wenn wir da irgendwo dran arbeiten müssen, drehen wir als 1. den Hauptwasserhahn zu, und drücken sodann auf alle erreichbaren Spültasten. Dennoch kann einen gern der Inhalt eines noch gefüllten Spülkastens erwischen, inklusive des zur Entsorgung vorgesehenen Kontents. Nichts vernebelt das Gehirn des Menschens so sehr wie eine drückende Blase oder ein zu entleerender Darm. Auch wenn das eindringlich kommuniziert wurde: "In der nächsten Stunde wird nicht gesch..." Einer vergißt es garantiert, und erwischt den Auszubildenden, im Absturzschacht, der gerade mit der Lampe rückwärts in den Kanal, in Richtung Haus, reinleuchtet.


    Mekki Doch, ich hatte letztes so eine Geschichte von einer Frau gelesen, die im EG wohnt. Da drückte das Wasser auch in ihre Wohnung. Die Frau war total fertig.


    Ich empfehle "Werner beinhart" Den Film mit der Tante Frieda im EG. Hab ich gerade nicht gefunden, aber ganz ähnlich:

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  • Mekki


    Bei der Hebeanlage/ Abwasseranlage auf eine eventuelle Be-Entlüftung achten. Ich kenne einen Fall, da sind Jahrelang Abwässer der oberen Wohnungen anstatt in die Kanalisation durch das Lüftungsrohr eine Etage tiefer gelaufen und wurden dann über die Hebeanlage wegbefördert…. Unnötige Stromkosten wegen einer kleinen Verstopfung bzw. eines Planungsfehlers.

    Aber davon ab: ich kenne Anlagen, da würde eine Rückstauklappe in der Hebeanlage nur dazu führen, dass das Abwasser durch die Lüftung in den Keller drückt :frowning_face:

    Ein Gummihammer, Rohrverschlussstopfen und Holzkeile liegen da direkt im Anschlussraum- im Falle des Falles wird da zugemacht …


    Gruß

    Witness

  • Das mit der Rückstauebene, Hebeanlagen und Rückstauverschlüssen ist nicht ganz so einfach.


    Wo fange ich an, wo höre ich auf.....


    Die gängisten Regelwerke sind die DIN 1986 und die EN 12056


    Zunächsteinmal, muss alles, was über Schwerkraft entwässert werden kann, auch so entwässert werden.

    Das bedeutet, dass die Entwässerungsgegenstände im EG nicht in in die Hebeanlage im Keller geleitet werden dürfen.

    Ebenso keine Fallrohre von Regenrinnen.


    Die Hebeanlage im Keller, darf auch nur die Abflüsse im Keller entwässern.

    Wichtig ist hier die Trennung von Schmutzwasser und Regenwasser von einem ggf. vorhanden Kellerabläufen vor Kellertüren oder Tiefgarageneinfahrten. Bei Regenwasser bedarf es einer Doppelpumpenanlage als Dauerläufer ausgelegt. Bei Schmutzwasser ist noch einmal nach Fäkalienhaltigem und Fäkalienfreiem Abwasser zu unterscheiden.


    Regen und Abwasser dürfen nicht über die Selbe Pumpe entwässert werden.

    Der Rückstauschutz entsteht hier, durch die Verlegung der Druckleitung 10cm über die Straßenoberkante.

    Eine Rückstauklappe kommt hier aus technisch anderen Gründen nur in der Druckleitung zum tragen und hat nichts mit Überflutungsschutz zu tun.


    Ein Elektrischer Rückstauverschluss wird ähnlich montiert. Er Schützt den Keller un alle von oben kommenden Leitungen müssen auf der Ausgangsseite angeschlossen werden. Nennt sich dann zentrale Rückstausicherung.

    Bei Montagefehler, schließt der Verschluss und von hinten flutet an den Kanal angeschlossenes Regenwasser den Keller.


    Herauszufinden wäre also :

    Habt Ihr Misch oder Trennsystem in der Straße, sprich Einen Hauptkanal für Regenwasser und Abwasser, oder zwei getrennte.


    In einer Standardwohnung im EG ist idR die Oberkante der Brausetasse oder die Ebenerdige Dusche der Punkt, an dem das Wasser als erstes über die Ufer tritt, also in die Wohnung läuft.


    Es wäre also zu ermitteln, wieviel höher dieser Punkt zur Straßenoberkante liegt.

    Bei Vollfüllung des Straßenkanals, läuft das Wasser idR aus den Gullideckeln.


    Das verhält sich, wie bei einer Schlauchwaage aller Kommunizierender Röhren.


    Allerdings gibt es Kommunal nocheinmal Unterschiede.


    VG

    Daniel

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Aber was ist im Fall von Urlaub, bzw. wenn sonst gerade keiner daheim ist, der dazu Bescheid weiß? Der RDV (Rückstaudoppelverschluß) hat ja beides, den automatischen Verschluß per Sensorelektronik, und E-Motor, und daneben die handbetätigte Klappe.

    Wenn die Klappe offen gelassen wird, dann hat man doch erstmal sowieso weniger Probleme, falls mal was in der Toilette entsorgt wird, was nicht sein soll. z. B. Küchenpapier, Essen usw. In den letzten 20 Jahren hatten wir ohne Klappe nie Probleme mit Rückstauwasser. Die Bewohner sollten wissen, wie die Klappe im Notfall dann geschlossen werden muß. Ich finde diese Version irgendwie beruhigender. Alles ohne Strom kann ich manuell bedienen, wie z. B. auch meine Außenjalousien. Wenn ich alle Infos zusammen habe, will ich mal ein Rundschreiben an die WEG machen, um die Leute wenigstens zum Nachdenken zu bringen und erstmal damit anfangen, wie in so einem Fall unser Haus gesichert werden könnte.

    Fließendes Wasser kannst Du mit Bauschaum nicht stoppen. Bis der hart wird, ist das Zeug schon wieder weggeschwemmt.

    Alles klar. Ich werde mir erstmal Ballblasen besorgen wenn ich die Rohrdurchmesser kenne. Die Version die Blase im Übergabeschacht zu installieren würde mir am besten gefallen. Jedoch wird der Schacht sicher schon vollgelaufen sein, wenn man was merkt. Dann hat sich die Stelle ja schonmal erledigt.

    Laß lieber zu, denn 1. is nix drin, und 2. das wieder dicht zu kriegen ist fraglich. Also ohne Not würde ich das nicht aufmachen oder aufmachen lassen.

    Was muß denn da dicht sein? Das ist doch eine Reviklappe oder?

    Einer vergißt es garantiert, und erwischt den Auszubildenden, im Absturzschacht, der gerade mit der Lampe rückwärts in den Kanal, in Richtung Haus, reinleuchtet.

    Oh man, da hatte ich grad richtig Kopfkino. Na spülen wird ja ohne Wasser nicht mehr drin sein. Immer schön das Tütchen reinhängen sollte doch machbar sein bei 7 Parteien. Sind doch alle erwachsen und vernünftig, wenn man denen die Lage erklärt.

    Bei der Hebeanlage/ Abwasseranlage auf eine eventuelle Be-Entlüftung achten. Ich kenne einen Fall, da sind Jahrelang Abwässer der oberen Wohnungen anstatt in die Kanalisation durch das Lüftungsrohr eine Etage tiefer gelaufen und wurden dann über die Hebeanlage wegbefördert…. Unnötige Stromkosten wegen einer kleinen Verstopfung bzw. eines Planungsfehlers.

    Aber davon ab: ich kenne Anlagen, da würde eine Rückstauklappe in der Hebeanlage nur dazu führen, dass das Abwasser durch die Lüftung in den Keller drückt

    Ich werde mal ein Foto von unserer Installation machen, vielleicht könnt ihr da was erkennen. Es geht über die Hebeanlage definitiv nur Kondenswasser rein, ggf. mal Wasser, wenn einer sich am Waschbecken die Hände wäscht. Mehr ist da nicht. Wir haben eine neue Brennwertheizung, da ist so ein Zuluft/Abluft Schacht. Das Kondensat wird dann in die Hebeanlage geleitet. Am Tag kommen in der Heizperiode ein paar Liter rein. Wir mußten am Tag 2x schöpfen, als die Anlage ausgefallen war. Aber Schmutzwasser war da keines drin. Unser Sani meinte, da wäre eine Rückstauklappe in der Hebeanlage. Ich laß mir die mal zeigen, zu sehen war da erstmal so nichts.

    Die gängisten Regelwerke sind die DIN 1986 und die EN 12056

    Suche ich mir mal im Netz, danke.

    Das bedeutet, dass die Entwässerungsgegenstände im EG nicht in in die Hebeanlage im Keller geleitet werden dürfen.

    Ebenso keine Fallrohre von Regenrinnen.

    Das Regenwasser wird irgendwie vom Haus weggeleitet, ich glaube, da sind Zisternen im Garten. Zumindest sehe ich da zwei Entlüftungsrohre aus dem Rasen kommen. Soweit ich weiß, sickert das Regenwasser da weg.

    Es wäre also zu ermitteln, wieviel höher dieser Punkt zur Straßenoberkante liegt.

    Das versuche ich mal so ungefähr zu messen. Je höher, desto besser :smiling_face_with_sunglasses:

  • Also, mein Installateur war heute bei mir im Büro. Er hat mir versprochen, daß er mir bei der Wartung unserer Heizung in zwei Wochen alles zeigt. Er schenkt mir auch eine Gummiblase, die ich mir in den Keller legen kann (hab wohl zu lange genervt :upside_down_face: ) und zeigt mir dann, wo ich die Gummiblase im Keller installieren kann. Er meinte auch, daß der Übergabeschacht zuerst überläuft, besser dann also irgendwo im Haus setzen. Ich würde da definitiv nicht in die Brühe reinlangen. Es gibt da wohl irgendwo eine Stelle mit einer Reviöffnung, wo die Blase dann rein soll. Bin gespannt. Eventuell hinter der Klappe mit dem Vierkantschloß?


    Von der Handpumpe hat er mir abgeraten, er meinte es ginge schneller mit dem Eimer. Die Handpumpe für Schmutzwasser wäre wohl ziemlich groß usw. Na dann... lange Handschuhe an und losgeschöpft :nauseated_face: Mit meiner Wohnung liege ich lt. seiner Aussage gut über der Straßenoberkante, ich messe aber nochmal am Wochenende nach. Oder kann man davon ausgehen, dort wo das Abflußrohr nach draußen geht, die Höhe der Rückstauebene ist? Das ließe sich leichter messen.


    Übrigens hat er mir auch versprochen, daß er im Falle eines Blackouts als erstes bei mir vorbei schaut - Telefon usw. geht ja nicht. Hab einfach mal gefragt :) Ich habe ihm aber zugestanden, daß er erst sein Haus sichern darf. :smiling_face_with_halo:


    Wenn ich alle Infos habe, werde ich mir mal sowas wie einen Ablaufplan für einen Blackout erstellen, damit man dann nicht in Panik verfällt, wenn es mal losgehen sollte.


    Jedenfalls danke ich allen Beteiligten hier, ich habe eine Menge gelernt. Ich melde mich dann nochmal, wenn die Begehung abgeschlossen ist.