Credit Suisse in Turbulenzen

So Beben ziehen sich bis hierher nach Deutschland.

Die letzten Tage gehen die Credit-Spreads bei den SWAPS, stark vereinfacht der Zinssatz zu dem sich Banken untereinander leihen, aufgrund unterschiedlicher aktueller und zukünftiger Bonitätseinschätzungen stark auseinander.

Platt gesagt kann man das u. a. auch daran erkennen, dass Baufinanzierungszinsen bei identischer Parameter bei den Banken stark unterschiedlich ausfallen.

Wenn man sich die CDS-Spreads der anderen Banken anschaut scheint es bei CS wirklich unter dem Dach zu brennen:

Deutsche Bank: 157.50 bps

Barclays: 141.20 bps

Commerzbank: 137.03 bps

UBS: 106.50 bps

Société Générale: 98.00 bps

Banco Santander: 96.50 bps

NATIXIS: 92.66 bps

HSBC: 87.52 bps

BNP Paribas: 87.34 bps

Crédit Agricole: 81.75 bps

ING: 55.06 bps

Bei CS ging das ja schon an die 250. Selbst der DeBa-Schrott lag "nur" bei 157. irgendwas ist da am gären……

Der Verwaltungsratschef der Credit Suisse heißt übrigens Lehmann

Jetzt, fast eine Woche nachdem die allgemeinen Warnungen für den Finanzmarkt rausgingen (und den deutlichen Warnzeichen vom letzten Freitag) berichtet auch die Tagesschau online. Es lohnt sich also den Blick weiter etwas offen zu halten, was frühere Warnsignale auch bei anderen Banken angeht https://www.tagesschau.de/wirt…bank-turbulenzen-101.html

Naja, die "Chefs" sind ja schon vor Kurseinbruch gegangen (Vor 6 Tagen gerade wieder 2 wichtige Banker). Auch die Ausfallversicherungen, die am Freitag so hoch schossen waren erst der Auslöser, dass so wild spekuliert wurde. Die sind inzwischen höher als 2008. Das mit der Selbsterfüllenden Prophezeiung sehe ich aber auch. Wenn die Unsicherheit erst einmal da ist, dann ist es schwer sie wieder einzufangen. Und man sollte sehr gut prüfen, woher diese Infos kommen. Die Warnungen hier gingen letzte Woche unter anderem auch von der europäischen Aufsichtsbehörde aus. Nicht explizit gegen diese Bank aber allgemein den Finanzsektor betreffend. Das ist ein Frühwarnsystem, das nach der Krise 2008 etabliert wurde, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Und letzte Woche war da auch noch England in ernsthaften Schwierigkeiten. Letztendlich ist es überall ein Liquiditätsproblem und die ohnehin schon angeschlagenen Banken rücken als erstes in den Fokus.

News von Seiten, die einen gleichzeitig EM oder ETF oder Bitcoin andrehen wollen sollte man immer mit Vorsicht genießen. Oder Twitter Meldungen von unbekannt. Da hat man sonst gleich mal das russische Netzwerk unterstützt.

Die Schweizer Nationalbank hat gestern 9 Milliarden Dollar als Liquiditätsspritze aus den USA bekommen. https://www.wsj.com/livecovera…ains-M5BnUdv34PalhIgYbtga

Vielleicht steht das im Zusammenhang mit den 8 Milliarden Dollar, die Credit Suisse im nächsten Jahr als Fehlbetrag erwartet? https://news.bloomberglaw.com/…1?context=article-related

Und hier ein weiterer Artikel. https://news.bloomberglaw.com/…it-weighs-capital-options

Mir scheint das in erster Linie eine interessante Investitionsmöglichkeit gewesen zu sein, aus der Überlegung heraus, dass die Schweiz als Staat das wichtigste Bankhaus ihres Wirtschaftsraumes nicht untergehen lassen wird.

Jedenfalls habe ich mit etwas Spielgeld ganz gut den Dip getroffen und bin derzeit rund 16% im Plus. Weiteres Geld würde ich da aber nicht reinstecken, weil es sicher nochmal bis zu meinem Einkaufskurs oder etwas darunter einbrechen kann. Erst an dem Punkt würde ich es eventuell nochmal riskieren.

Ich denke auch eindeutig "too big to fail". Aber was da im Moment alles genau zusammengestrickt wird, hören wir wahrscheinlich erst wenn die akute Gefahr gebannt ist. Ich frage mich nur wie Bank Bailouts mit dem Versuch zusammenpassen die Inflation irgendwie auszubremsen.

So langsam sickern dann auch mal Zahlen durch: 4 Milliarden Euro Verlust im letzen Quartal (das dritte in Folge mit hohen Verlusten). Das hat der Aktie dann heute rund 17% gekostet.

Zitat von Darius

Ich frage mich nur wie Bank Bailouts mit dem Versuch zusammenpassen die Inflation irgendwie auszubremsen.

Garnicht. Das sind komplett entgegengesetzte Ziele.
Von daher:

Die CS ist seit Jahren zuverlässig für Skandale gut. Gier frisst Hirn, oder so.

Der Kurs ist auch wegen Eigenkapitalerhöhung gefallen.

Man hofft nach der fälligen Umstrukturierung so etwa in zwei Jahren wieder profitabel zu sein.

Wenn man sich die Zahlen anschaut gab oder gibt es scheinbar eine vielschichtige langsame Bank-Run-artige Abzugsorgie von Einlagen bei der CS:

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Das zeigte sich ja indirekt schon als man gesehen hat in welchen Höhen die Schweizer Nationalbank die Dollar-SWAP-Linien nutzen musste. Da ist auch noch immer Feuer im Gebälk und das Thema ist noch lange nicht durch…..

Tifer, tiefer immer tiefer….

Heute schöner Wasserfall nach der Bekanntgabe:

SVB und Credit Suisse:

Schweizer Großbank: Credit-Suisse-Aktie fällt nach SVB-Pleite auf Rekordtief

Der Ausverkauf bei Bankaktien nach der Pleite der Silicon Valley Bank trifft die Schweizer besonders hart. Die Prämien für Kreditausfallversicherungen sind nun…

www.handelsblatt.com

Zitat: "Zürich Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) trifft die Krisenbank Credit Suisse mit voller Wucht: Die Prämien für Kreditausfallversicherungen für Anleihen des zweitgrößten Schweizer Geldhauses kletterten am Montag nach Daten des Finanzdienstes Bloomberg auf ein Rekordhoch von 4,53 Prozentpunkten.….. Nach einer Skandalserie befindet sich das Geldhaus mitten in einem komplexen und teuren Konzernumbau. Der Aktienkurs notiert nun unter dem Bezugspreis der im vergangenen Oktober durchgeführten Kapitalerhöhung. Damit sind nun auch die neuen arabischen Großaktionäre im Minus – ein Szenario, das das Credit-Suisse-Management unbedingt vermeiden wollte.…..Auch der Aktienkurs der Bank brach am Montag zwischenzeitlich um mehr als 15 Prozent ein. Die Titel wurden mehrfach kurzzeitig vom Handel ausgesetzt, wie ein Sprecher des Börsenbetreibers SIX bestätigte. "

Gesund sieht anders aus…..