Das staatliche Gesundheitssystem

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  • war Scharlach nicht auch mal so "wer kennt das noch von frueher?"?

    Nein, Infektionen mit den entsprechenden Streptokokken Bakterien gibt es jährlich hunderttausendfach in Deutschland. Eine Impfung ist nicht verfügbar.


    Behandelt wird eine Infektion mit Antibiotika.


    Scharlach ist nicht mehr meldepflichtig außer in Sachsen und Thüringen, weshalb es keine validen Zahlen gibt sondern nur Schätzungen.


    Scharlach

  • An Scharlach kann man auch merhmals erkranken. Hatte ich als Kind selber zwei mal. War keine schöne Erfahrung. Wie die Windpocken habe ich mir Scharlach damals im Kindergarten geholt. Schon damals gab es Eltern die ihre kranken Kinder in die Kita geschleppt haben. Eigenverantwortung hat noch nie funktioniert.

  • Es tauchen in den Notaufnahmen aber auch viele Fälle auf, die da gar nicht hingehören vermute ich. Ich war zweimal in der Notaufnahme bisher und hatte das Gefühl, ich sitze im Wartezimmer beim Arzt. Beim ersten Mal kam ich schnell dran, als ich den Teppich vollblutete. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Beim zweiten Mal mit Kleinkind, das vor Schmerzen weinte und jammerte, sich krümmte und nicht schlafen konnte. Nachts um 02.00 Uhr in die Notaufnahme einer Kinderklinik gefahren. Es waren drei Kinder insgesamt. Meins lag auf meinem Schoß und hatte Schmerzen, die anderen beiden Kinder tollten rum und spielten. Keine Ahnung, was die hatten, aber das hätte sicher noch Zeit bis zum nächsten Tag gehabt. Ggf. war es aber auch ein kulturelles Ding...


    Jedenfalls macht mir die Entwicklung schon Sorgen.

  • Das hat nur zwei Nachteile:

    1) Wir nehmen dem Ausland die Fachkräfte weg, die dort auch gebraucht werden und durch den dortigen Staat teuer ausgebildet wurden.

    2) Die Fachkräfte kommen teils aus Ländern, die andere Sitten haben, welche mit unseren Einstellungen nicht immer zu vereinbaren sind.


    So wurde mir von einer Kundin vom Klinikum Wilhelmshaven berichtet, dass dort viele fachlich gute Ärzte aus dem Ausland arbeiten, die eben eine andere Vorstellungen hinsichtlich der Zusammenarbeit haben. Daher hat ein Teil des weiblichen Pflegepersonals sich umorientiert. Das macht es dann auch nicht besser, wenn diese Lücke dann von wo auch immer gestopft wird.


    Dies führt dann wieder zu einer Abhängigkeiten von den Ärzten. Entweder gehen die (und können nicht ersetzt werden) oder die Pflegekräfte (die dann aus dem Ausland nachgeholt werden). Also wird sich für die Ärzte entschieden.


    Fakt ist, unser Gesundheitssystem ist recht schlecht aufgestellt. Niedergelassene Ärzte gibt es zwar immer noch sehr gute. Aber im Bereich Krankenhaus gehen die Lichter zwar nicht aus, sie werden aber immer dunkler.

  • 2) Die Fachkräfte kommen teils aus Ländern, die andere Sitten haben, welche mit unseren Einstellungen nicht immer zu vereinbaren sind.

    Das merken die Ärzte und Krankenschwestern aus Deutschland, die in der Schweiz arbeiten, auch regelmäßig.... *scnr*


    Aber es ist tatsächlich so, dass das Anwerben von Fachkräften aus "billigeren" Ländern die Probleme dort nicht weniger macht. Und man nutzt die vom dortigen Staat finanzierte Ausbildung schamlos aus. Andererseits gibt es Länder, die noch eine echte Bevölkerungspyramide haben, also einen breiten Unterbau aus jungen Menschen. Diese können durch einen Job "bei uns" ihre finanzielle Perspektive deutlich verbessern. Allerdings will "man" diese Menschen ja nicht hier haben bzw. aktiv anwerben.


    Wenn man langfristig von einer allgemeinen Verbesserung der Lebensbedingungen auch in Schwellenländern ausgeht, dann wird sich aber auch dort das gleiche Phänomen der Überalterung der Gesellschaft einstellen und damit auch dort ein Fachkräftemangel entstehen, weil es tendenziell mehr alte und kranke und weniger junge und gesunde Menschen geben wird.


    Die Japaner diskutieren da schon lange über Automatisierung im Pflegebereich, was man zurecht als gruselig empfinden kann, in der Diagnostik rationalisieren KI-Algorithmen inzwischen die Bewertung von CT-/MRT-Scans oder Laborbefunden und in der operativen Medizin setzt man auch schon Roboter ein, wenn es z.B. darum geht, einen Knochen für das Einsetzen eines künbstlichen Gelenks vorzubereiten.


    Ein anderer Ansatz wäre eine konsequent gesunde (gesündere) Lebensweise als die bei uns bzw. in den Industrienationen übliche (Bewegungsmangel, processed food, Fett/Fleisch/Zucker/Alkohol). Dann hätte man sehr wahrscheinlich erheblich weniger Pflege- und Behandlungsbedarf als jetzt: in D gelten 67% der Männer und 53% der Frauen als übergewichtig, es erleiden über 300.000 Menschen jährlich einen Herzinfarkt und die dt. Diabeteshilfe geht von 8,5 Mio. Diabetikern aus, täglich kommen durchschnittlich 1.600 neue dazu.


    Dummerweise wirken umlagefinanzierte Gesundheitssysteme nicht präventiv und fördern auch keine gesündere Lebensweise, sie verleiten stattdessen dazu, soviel Geld wie möglich aus dem Umlagesystem abzuschöpfen, indem Krankenhäuser die teuerstmögliche Behandlung, die die Versicherung zulässt, auch durchführen. Frei nach dem Motto "Jedes Knie muss ins MRT".

  • das ist ein selbstverstärkender effekt. Je schlimmer es wird, desto mehr gehen woanders hin, um so wen7ger personal, ...


    Da muss man dann die arbeitszeit vertrag deckeln und das garantieren, damit man überhauot wen findet, der da noch arbeiten möchte.

    aus DE gesendet....

  • hab heute mit einem Ex Krankenpfleger gesprochen, schon in Rente. Er meinte dass es schon vor 30 Jahren Probleme mit zu wenig Personal gab - und ist ziemlich angefressen weil das Problem inklusive demografischer Wandel schon längst bekannt ist und nicht (ausreichend) gehandelt wird.

  • Der demografische Wandel wurde früh erkennt. Nur ist es schwer, hierauf zu antworten.


    Fachkräfte aus dem Ausland verstehen oft nicht ausreichend die Landessprache, um medizinisches Fachpersonal zu ersetzen und sich ausreichend mit älteren, die eben nur die Landessprache beherrschen, zu kommunizieren. Das gern genutzte Beispiel einer osteuropäischen Fachkraft, die illegal hier arbeitet, verfängt nicht, da diese den ganzen Tag Zeit haben für einen Patienten und auch nicht wirklich nach inländischen Standards beschäftigt werden.


    Dann kommt die Steigerung der Attraktivität des Berufs. Soziale Anerkennung ist da, die finanzielle aber nicht. Die kommt nur, wenn die Beiträge für die Pflegeversicherung erhöht werden (das ist nicht gewollt) oder eine private Vorsorge abgeschlossen wurde (das ist oft nicht gekonnt). Wir können ja mal eine Umfrage starten, wer eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen hat und zu welchem Pflegetagegeld.


    Ich wage einmal die Prognose, dass sich hier auch noch viel ändern wird. Die Ausgabe von Medikamenten kann automatisiert werden, gleiches gilt für die nächtliche Überwachung und den vielen Verwaltungsaufwand. Wir müssen uns dann eben daran gewöhnen, dass nicht mehr "die Schwester" in Fleisch und Blut für irgendwelche Kleinaufgaben vor uns steht. Denn dann wird nur noch die tatsächliche Arbeit "am Mensch" von einem Mensch gemacht.

  • Da bin ich ja beruhigt ...

    Wien (OTS) - Die Gesundheitsversorgung der Österreicherinnen und Österreicher in den Spitälern steht unmittelbar vor dem Kollaps – darauf weist heute die Bundeskurie der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer in ihrer Kuriensitzung in Wien auf das Schärfste hin:


    Der Gesundheitsminister redet das Versorgungschaos schön – die Versorgung in unseren Spitälern steht in Wahrheit vor dem Kollaps!

  • Füße still halten in Hannover. :astonished_face:

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    Irgendwie klappt’s mit der Einbettung nicht…

    Einmal editiert, zuletzt von Ben () aus folgendem Grund: Link gefixt

  • Nachdem mein Sohn den halben Tag geweint hat, ist er nun auch im Krankenhaus. Es war echt schwer eine Transportmöglichkeit zu finden. RTW wäre gar nix gegangen. KTW ging dann irgendwann. Zum Glück hat der Rehab buggy noch grad so rein gepasst, sonst hätte ich den irgendwie mit der Bahn hinterher bringen müssen.


    Wirklich passiert ist heute nicht viel. Zumindest war der Covid test negativ.

    Erhöhung der Dosis des Antieppileptikums steht im Raum. Seine Anfälle sind leider neuerdings auch ohne Zuckungen d.h. man bemerkt sie nur durch Weinen oder am EEG. :loudly_crying_face:

    aus DE gesendet....

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    Ja schön, das beruhigt einen doch richtg :see_no_evil_monkey:

  • Triage ist Alltag in Deutschlands Krankenhäusern. Aber niemanden scheint es zu interessieren.

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    Die Menschen haben andere Sorgen und gerade vor Weihnachten andere Interessen.


    In Hannover ist das aber auch kein neues Bild, dass Betten knapp sind. Das kennen wir schon. Wenn Du nicht selber betroffen bist, dann interessiert es Dich (leider) nicht.


    Ich habe einmal erlebt, dass die Besatzung des RTW eine arme Oma mit Beinbruch einfach auf ein Bett gelegt haben, welches noch mit Folie bezogen war. In der Klinik wurde sofort protestiert, dass sei das letzte Bett für den Notfall. Die Besatzung meinte nur "Wir sind schon zu spät für den nächsten Einsatz dran, ruf doch die Polizei".

    Tolles Gefühl, ich hatte dann das vorletzte Bett bekommen.


    Unser Gesundheitssystem ist da, wo es dunkel ist und schlecht riecht...


    Oder wie wir hier gern sagen: Wenn etwas nicht stimmt, frag nicht warum, frag Weil. (Na, wer erkennt den Wortwitz?)

  • In Hannover ist das aber auch kein neues Bild, dass Betten knapp sind.

    Die beste Freundin meiner Schwester ist Kinderkrankenschwester mit Leidenschaft seit bestimmt 20 Jahren oder sowas in der Größenordnung. Sie ist nicht direkt auf einer pädiatrischen Station, sondern arbeitet auf einer Kinderkrebsstation, wenn ich das gestern Abend richtig verstanden habe.


    Sie kotzt sich regelmäßig bei meiner Schwester aus. Vor allem, wenn eine Schicht mal wieder sehr anstrengend war und sie auf dem Heimweg mit meiner Schwester telefoniert, damit sie nicht am Steuer einschläft und sich in den Graben setzt.


    Es war früher schon im Winter regelmäßig schlimm und sie haben früher schon regelmäßig Betten sperren müssen, weil kein Personal da war, um die kleinen Patienten zu versorgen. Aber in diesem Jahr ist es jetzt schon besonders schlimm.


    Was sie am meisten annervt: Besonders krass ausgedrückt, ist genug Geld da, um einem Haufen 95-jährigen noch ein paar Wochen oder Monate zu verschaffen als auch nur einem Kind Jahrzehnte an Leben und Lebensqualität zu ermöglichen. Für Pädiatrie ist einfach kein Geld da und wird auch nichts gezahlt. Das ist einfach erbärmlich für so ein "reiches" Land wie Deutschland.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)