Ich verstehe auch die Häme nicht, die Autofahrern entgegengebracht wird, die bei Schneefahrbahn und Glatteis vorsichtiger fahren. So soll es auch sein.
Ich sehe da nicht nur einen semantischen Unterschied zwischen "vorsichtiger Fahrweise" und "unsicherer Fahrweise". In Hamburg und Hannover, die beiden größeren Städte, in denen ich regelmäßig "winterliche Verhältnisse" beobachte, ist es leider in der Mehrheit letzteres. In der Regel zu erkennen daran, dass die unsichere Fahrweise mit einer falschen oder zumindest ungeübten Fahrweise verbunden ist.
Unter falsche/ungeübte Fahrweise verstehe ich bei winterlichen Verhältnissen sowas wie heftige Lenkbewegungen (um vermeintlich noch irgendwas reißen zu können), falsches Gasgeben, insbesondere in Kurvenbereichen (Glatteis und Schneeglätte verzeihen da weniger als regennasse Fahrbahn) und noch so einige Punkte mehr.
Aber wer soll es den Hamburgern auch übelnehmen? Außer jenen, die das Geld für einen regelmäßigen Skiurlaub in den Alpen oder Norwegen haben, haben Hamburger ja selten Gelegenheit, ihre Fahrweise unter winterlichen Bedingungen zu üben. Und genauso, wie Weihnachten plötzlich vor der Tür steht, steht auch der Winter plötzlich vor der Tür.