„Winterhitzewelle“ in Teilen Europas

  • Wetter: „Winterhitzewelle“ in Teilen Europas
    Der Jahreswechsel ist im Großteil Europas außergewöhnlich warm gewesen: Europaweit verzeichneten Hunderte Wetterstationen Temperaturen, die es um diese Zeit…
    orf.at


    Nun wird auch abseits von Twitter davon berichtet, dass wir gerade eine nie dagewesene Hitzewelle im Winter erleben.


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  • Putin wird sich ärgern, alle Energieverbraucher freuen sich, aber das dicke Ende kommt schneller, als wir glauben: die Klimaerwärmung schlägt in Europa deutlich zu. Die Niederschläge sind auch diesen Winter bisher viel zu gering, um die Böden wieder richtig zu durchfeuchten und die Grundwasserpegel anzuheben.

  • Hier waren es in der SilvesterNACHT 15°C.


    Ab 20°C nachts spricht man von Tropennächten. (im Hochsommer)


    Salat und Kohlrabi wächst derzeit im ungeheizten Gewächshaus. Heute kommt auch noch die Sonne dazu.


    ---


    Meteorologisch ist das jetzt doch diese neue polare "Luftzirkulation" mit diesen ausgeprägten "stehenden Wellen", oder? Sorry, die Fachbegriffe sind mir entfallen.

    Wenn es z.B. in den USA extrem kalt ist ist bei uns die Chance hoch, dass es extrem warm wird und umgekehrt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Wenn dadurch allerdings der Golfstrom noch mehr an Schwung verliert oder gar komplett aufhört, sind die Warnungen vor der nächsten Eiszeit aus den 1970ern auch ganz schnell Realität bei uns. Dann wirds eisig, wir liegen etwa auf dem gleichen Breitengrad wie New York.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • . Dann wirds eisig, wir liegen etwa auf dem gleichen Breitengrad wie New York.

    sicher? wohnst du bei Neapel :smiling_face_with_sunglasses:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • sicher? wohnst du bei Neapel :smiling_face_with_sunglasses:

    Oh, dann wars Kanada:person_facepalming: ich hab leider aktuell keinen Globus für die Visualisierung zur Hand. Das machts im Falle dessen aber nicht besser wärmer bei uns, wenn der Golfstrom als "die Wärmepumpe für Nordeuropa" sich weiterhin abschwächt oder gar stoppt.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Was mich bei dem Thema Golfstrom etwas beruhigt:

    Drei Wissenschaftler, vier Meinungen.


    Es gibt Untersuchungen, die besagen, daß sich der Golfstrom in den letzten
    hundert Jahren so stark verlangsamt hat, wie in den letzten tausend Jahren nicht.


    Verortet als Grund wird hier das abschmelzende Süßwasser der Polkappen.


    Dann gibt es Studien, die sagen, alles nur Spaß, seit den 90igern geht es wieder bergauf.

    Kerls! Wollt ihr denn ewig leben?

  • Oh, dann wars Kanada:person_facepalming: ich hab leider aktuell keinen Globus für die Visualisierung zur Hand.

    Es gibt witzigerweise ein Naples (Napoli in englisch) in Alberta, auf 54,2 N, 114.2 W. Und eins in Florida, das liegt noch 14 Breitengrade südlicher als das italienische.

    Den Globus hast du vermutlich, nennt sich Google Earth und ist für solche Sachen genial.


    Bei den Visualisierungen sollte man nicht direkt vom Breitengrad aufs Klima schliessen. Gerade Nordamerika ist ein Paradebeispiel dafür - es ist klimatisch nicht dasselbe, ob du in Vancouver oder auf Neufundland bist.

  • Versteht jemand hier französisch?

    Laut diesem Modell wirds ab dem 15 Januar wohl wieder etwas kälter.

    Meteociel - Cartes du modèle numérique GFS pour l'Hémisphère Nord


    Was ich verstehe ist, dass es sich bei der verlinkten Karte um eine Luftdruckvorhersage handelt und die Minus-Zahlen dort keine Temperaturwerte sondern relative Luftdruckwerte sind (-34°C wär auch etwas frostig für Kontinentaleuropa).

    Ist Tiefdruck = kalt? Rein optisch wird in der Animation polare (kalte) Luft zu uns gewirbelt, die sich aber vorher noch über dem Atlantik und Nordsee aufwärmen darf....


    Aber wie bereits oben beschrieben : 3 Wissenschaflter 4 Meinungen.....

  • Das sind die Lufttemperaturen auf einer Höhe die einem Luftdruck von 500 hPa entspricht (rund der Hälfte vom Luftdruck auf dem Erdboden in Meereshöhe). Diese werden in der Meteorologie oft verwendet weil es dort weniger Beeinflussungen durch das Bodenrelief gibt und man so die wirkliche Druckverteilung besser sieht.

    Vereinfacht gesagt, statt den Luftdruck auf Meereshöhe umzurechnen, was die üblichen Wetterkarten zeigen, kann man eine Fläche definieren, wo der Luftdruck gemäss der barometrischen Höhenformel 500 hPa beträgt.

    Die Fläche ist nicht genau eben, sondern entsprechend den lokalen Druckunterschieden, die es natürlich auch auf dieser Höhe gibt, hat es Beulen und Dellen in Bezug zum Abstand in Metern zur Referenz-Erdoberfläche (aber nicht innerhalb der Fläche selbst, denn die ist ja gerade durch den konstanten Luftdruck definiert).

    Auf dieser Höhe (etwa 5400m wenn der Luftdruck auf Meeres-Nullhöhe die durchschnittlichen 1013 hPa beträgt) sind solch tiefe Temperaturen nicht aussergewöhnlich.

    Man erkennt auf der Karte die grossräumige Temperaturverteilung der Luftmassen besser als durch Bodenmessungen, wo das Relief und lokalklimatische Besonderheiten eine Rolle spielen.

    Auf gleiche Weise, nur mit dem Referenzdruck 1 bar, wird die nicht vorhandene Oberfläche der Gasplaneten wie Jupiter oder Saturn definiert, um Grösse und Durchmesser überhaupt angeben zu können

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • Ahh interessant, vielen Dank für die Erläuterungen.

    Von mir hier Chapeau und verbal Daumen hoch (da ich noch nicht voten kann).


    Wenn ich das also richtig verstehe und das verwendete Wettermodell recht behält kommt da was gewaltig Kaltes auf uns zu.

    Aktuell ist Deutschland in Gelb/Grün und da kommt etwas dunkelblaues.

    Auch wenn es Daten für diese 5400m Höhe sind, hat es doch sicher auch Auswirkungen auf den Boden oder?

  • Bei uns - Schwäbische Alb auf 800m - gingen die Temperaturen heute Nachmittag von anfänglich milden 10° immer weiter runter, aktuell sind es -0,9°C.

  • Soweit die seriösen Vorhersagen reichen (5 Tage) bleibt es bei uns im Osten Österreichs bei zweistelligen Plusgraden.


    Jetzt aktuell haben wir 8°C. Und das 3h nach Sonnenuntergang.

  • Man sieht von oben auf den Nordpol, rechts Nordamerika, unten Europa. Das dunkle ist die Ausdehnung des winterlichen polaren Kaltluftsees, der sich jedes jahr bildet. In der Prognose für Mitte Januar 2023 wird sich die winterliche polare Kaltluftgrenze quer über Deutschland und den Balkan erstrecken, Ostsee im dunkelblauen kalten Bereich, Süddeutschland noch in der milden Luft.



    Die Temperaturen auf der 500 hPa-Fläche sind sehr viel tiefer als was am Boden herrscht.

    Entsprechend für die Periode vom 11. bis 17. Januar sagt der Schweizer Wetterdienst für die Nordschweiz jedenfalls weiterhin positive Tagestemperaturen voraus.

    Wenn du die Animation laufen lässt, (oder mit dem Mauszeiger über die Zeitskala links von der Karte fahren) kannst du sehen, dass die polare Kaltluft im Gegenuhrzeigersinn um den Pol rotiert, mit einem ziemlich stationären Zentrum über der kanadischen Arktis und einem weiteren über Ostsibirien, und Verwirbelung der warmen südlichen und der polaren Kaltluft an der Luftmassengrenze über 10 bis 15 Breitengrade hinweg (die temperate Klimazone). Diese Wirbel sind Tiefdruckgebiete, die warme und feuchte Luft von Südwest nach Nordost nach Europa hineinziehen. Einzelne Kaltluftmassen werden mit der Rotation von der zentralen polaren Luftmasse abgelöst und wandern rotierend äquatorwärts.

    Für das Wetter und die Temperaturen am Boden ist entscheidend, wann man in welcher Luftmasse ist. So ist schön zu sehen, dass Nordeuropa dauern in der arktischen Kaltluft liegt, dass das Mittelmeergebiet nie von arktischen Kaltluftausläufern erreicht wird, und dass häufiger Wechsel von warm und kalt der übliche winterliche Witterungsablauf bei uns ist.

    Da die Luftschicht "nur" etwa 10 - 15 km dick ist, aber tausende von Kilometern zurücklegt, wird sie stark von der Erdoberfkläche darunter beeinflusst. So bilden sich Kaltluftausbrüche nach Süden bevorzugt über grossen kontinentalen Landmassen aus, die im Winter stärker auskühlen. Der Wintereinbruch in den USA ist ein typisches Beispiel. noch begünstigt durch die Tatsache, dass in Nordamerika keine quer verlaufenden Gebirge die Luftbewegung nach Süden stören. Wiir verdanken die üblicherweise für die Breitenlage milden Winter dem letztlich gleichen Grund: der Tatsache, dass der vergleichsweise warme Nordatlantik eine beliebte Zugstrasse für Warmluft nach Nordosten hin ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von jp10686 ()