Suche Verlag als Neuautor für erstes Buch, Erfahrungen?

  • Hai in die Runde :exclamation_mark:


    In den vergangenen beiden Jahren habe ich meine Prepper Erfahrungen in einer Art Tagebuch à la Minimalistisch preppen (ist mal vorläufig der Arbeitstitel) geschrieben, inklusive Naturküche.


    Muss dabei noch einiges aufdröseln. Hab´s erst mal für mich geschrieben, damit ich nichts vergesse.


    Beim Zusammensein mit Kumpels war es kürzlich Thema, ernsthaft was daraus zu machen damit´s schließlich auch anderen nützt. Ich muss das Ganze noch eingehend überarbeiten von wegen Übersichtlichkeit. Nun ist die Frage, wie am besten damit rauskommen. Habt ihr selbst schon mal ein Buch veröffentlicht und welche Erfahrungen habt ihr dabei sammeln dürfen?


    Eure Tipps sind stark gefragt, danke schonmal!

    It´s okay if all you did today was survive

  • Ich selber habe noch keine Bücher veröffentlicht. Nur in riesen Mengen jahrzehntelang konsumiert und durch Büchereiarbeit

    und ein paar Bekannte etwas Einblick in den Buchmarkt.

    Der Markt ist leider in den letzten Jahren ziemlich am schrumpfen. Es wird weniger gelesen, mehr gebingt, gezockt, gesurft ect.

    Die Auflagen sinken, die Papierpreise explodieren, die Verlage kaufen sich gegenseitig auf um Synergieeffekte zu erzielen, kaufen hauptsächlich Titel

    für die sie einen Massenmarkt vermuten...

    Ein paar Kleinverlage sind mutiger, aber entsprechend der Marktlage haben die immer mehr Probleme.

    der E-Bookmarkt wächst, aber sehr stark mit Publikationen im Eigenverlag, deshalb leider auch Unmengen Mist dabei. Und die guten Sachen haben es extrem schwierig uberhaupt gefunden werden zu können. Im Eigenverlag sind die Probleme dann auch fehlende / Schlechte Korrekturlesung, und kein Geld für Marketing. E-Books veröffentlichen auf Amazon bsp. kostet kaum Geld, aber die Chance auf große Leserschaft ist wie bei einem Lottogewinn.

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R

  • Ja, da hab ich schon Erfahrungen. Aktuell sind es Fotodokumentationen zu speziellen Ereignissen und eine Neuauflage eines vergriffenen Romans der zur Ortsgeschichte passt. Erschienen sind die Bücher im Selbstverlag, Vertrieb lokal und teilweise online. Wenn es auf eine schwarze Null rausläuft ist es schon gut gegangen (schwarze Null beim Geldfluss, eigene Zeit mit NULL gerechnet).

    Beim Zugang zum überregionalen Markt (Verzeichnis lieferbarer Bücher usw) muss mit dauerhaften Kosten gerechnet werden, einer der Platzhirsche verlangt da gleich mal über 300€ pro Jahr um gelistet zu bleiben. Amazon Verkäuferkonto ist auch so eine Sache die viel Zeit erfordert.

    Die ganze Arbeit nimmt einem ein Verlag gerne ab - dafür bleibt pro verkauftem Buch nur relativ wenig. Mit einem Besteller relativiert sich das, das ist aber nur wenigen vergönnt.

    Es gibt speziell Verlage für Einsteiger, da ist die Reichweite höher als im Selbstverlag, aber eher nicht so hoch dass man in breiteren Katalogen erscheint. Oft ist da zur Produktion auch eine sehr hohe Selbstbeteiligung notwendig. Also Risiko bei dir und Gewinn beim Verlag wenn es doch erfolgreich wird. Die Werbung ist oft auch selber zu tragen, ideal wäre ein Vortrag zum Thema den man bei Vereinen oder Organisationen halten kann. (bei meinem Thema ist das Problem: das Thema geht letztlich tief in den Sicherheitsbereich, als Quereinsteiger ohne formale Qualifikation wird das eigene Werk zwar unter der Hand von höchster Stelle gelobt, offiziell hat man aber kaum eine Chance in Erscheinung zu treten.)


    Würde ich jetzt davon abraten, selber ein Buch zu veröffentlichen? Definitiv nein. Alleine die Bestätigung dass mein eigenes Werk unter relevanten Suchwörtern in der Staatsbibliothek steht ist für mich mehr als Genugtuung. Und wenn ich nur 50 Stück drucke, die Hälfte quasi verschenke, ich würde es wieder machen.


    Und eines kann ich prophezeien: sobald das Ding gedruckt ist findet man noch so viele Fehler dass man sich fast schämt, den meisten fällt es aber nicht auf.

  • noch ein Nachtrag: wenn einem der Satz nicht durch einen Verlag abgenommen wird: bitte nicht in Word setzen. Man kann mit dem Programm sehr viel machen, gedruckte Bücher sind es nicht (es geht schon, aber es bereitet Schmerzen). Es gibt mehrere dafür spezialisierte Programme. Ich persönlich bin in der TeX Welt, schaut erstmal antiquiert aus, hat eine eher steile Lernkurve, aber wenn man Richtung Sachbuch geht, mit Anmerkungen, Fußnoten und Literaturverzeichnis hat man damit ein ganzes Universum an Hilfsmitteln und (mit ein paar Einschränkungen) ein einheitliches System welches vom 486er Antikcomputer bis zur modernsten Workstation gleiche Ergebnisse liefert.

  • Probier's dort einmal:


    Buchvorstellungen - Stocker-Verlag
    Buchvorstellung von Stocker Verlag!
    www.stocker-verlag.com


    oder


    styriabooks.at Shop
    www. styriabooks. at – Der Webshop der Styria Buchverlage vereint Molden Verlag, Pichler Verlag, Kneipp Verlag Wien und Styria Verlag unter einem Dach – ein…
    www.styriabooks.at

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • noch ein Nachtrag: wenn einem der Satz nicht durch einen Verlag abgenommen wird: bitte nicht in Word setzen. Man kann mit dem Programm sehr viel machen, gedruckte Bücher sind es nicht (es geht schon, aber es bereitet Schmerzen). Es gibt mehrere dafür spezialisierte Programme. Ich persönlich bin in der TeX Welt, schaut erstmal antiquiert aus, hat eine eher steile Lernkurve, aber wenn man Richtung Sachbuch geht, mit Anmerkungen, Fußnoten und Literaturverzeichnis hat man damit ein ganzes Universum an Hilfsmitteln und (mit ein paar Einschränkungen) ein einheitliches System welches vom 486er Antikcomputer bis zur modernsten Workstation gleiche Ergebnisse liefert.

    TeX bzw. LaTeX ist definitiv zu empfehlen, vor allem wenn auch Abbildungen, Tabellen oder Formeln dabei sind.

  • Hört sich vielleicht auf den ersten Blick blöd an, aber der schnellste Weg zum eigenen Buch führt über einen Literaturagenten, der sich mit dem groben Themenbereich (z.B. Selbsthilfe etc.) auskennt...

    Der weiss, welcher Verlag was nehmen würde und kann im Vorfeld schon redaktionelle Hilfe leisten.


    Klar, das gibt's nicht umsonst. Spart aber Zeit, Ärger und 'ne Menge Lehrgeld...


    Ansonsten: BoD (Books on Demand).

    Eigenverlag mit Vorabauflage ist Murks und Geldverbrennung (sagen verlegter Autor und Buchhändler)...

  • Neben dem Nicht-Word-Tip ebenfalls ganz wichtig: Bei jeder Abbildung kontrollieren, ob Legende und Bild zueinander passen und ob das richtige Bild dort ist. Die Layouter verstehen gewöhnlich nichts vom Inhalt und selbst wenn, da sieht man den Text nur als breiige Masse und nicht als Information.

    Als Autor sieht man seine eigenen Fehler nicht, auf dem Bildschirm noch schlechter als im Druck, weil man schon so oft über den Text gegangen ist. Die Rechtschreibeprüfung findet zwar Wörter die sie nicht kennt, aber wenn statt µV mV steht oder die Ardennen plötzlich in Österreich sind ist es schlimm.

    Ich erinnere mich noch an eine Jubiläumsschrift, da ging es um ein Landschaftspflegeprojekt und ein Bild hatte die Unterschrift: Dieser Ahorn soll als Schattenbaum stehen bleiben. Gut, aber auf dem Bild ist eine Esche.

    Wie oben gesagt, peinlich, aber sonst keiner hats gemerkt.


    Noch etwas: zu genaue Zahlenangaben (etwa in Statistiken, p = 0.8865% und n = 15) sind ein sicheres Zeichen dafür, dass der Autor nicht so genau Ahnung hat von dem, was er da rechnet.

  • ich würde es direkt in Indesign schreiben, aber ich hab halt auch noch ne alte CS 6 version ohne abo.

    Irgendwann schreib ich auch mal ein Buch, aber das wird dann eh designlastig und nicht mit dem Fokus auf viel Text.

    aus DE gesendet....

  • Was zum teufel ist "Naturküche" ?

    Moin und Dank euch für den mehr als wertvollen Input!!!


    Mit Naturküche meinte ich Kochen mit dem was es draußen so gibt aus der Kräuterküche, dem Fluß oder See, je nach Jahreszeit. Fürs camping Leichtgewicht, ergo Wild Camp Kochen.


    Ich dachte auch eher an Indesign zumal es Grafiken gibt und Fotomaterial.

    TeX bzw. LaTeX ist definitiv zu empfehlen, vor allem wenn auch Abbildungen, Tabellen oder Formeln dabei sind.

    Das sehe ich mir definitiv genauer an, klingt gut!


    Danke für die Verlags Empfehlungen Imperatrix, hast du mit diesen bereits etwas veröffentlicht?


    Im Grunde ist es ein Handbuch für Prepper, Aussteiger, Überlebenskünstler und jene, die einfach mal eine Alltags Auszeit benötigen.


    Prepper Handbücher gibt es jede Menge, auch E-books oder im Blog Format.

    Ich hätte gerne eine Handbuch Variante mit Hardcover, das man auch ohne jegliche Devices wie Smartphone etc. mitzunehmen, dabei haben kann. Quasi im Handschuhfach oder an der Fahrrad Tasche. So meine eventuell naive Vorstellung.


    In meiner Freizeit recherchiere ich mich durch den vielfältigen Prepper und Survival Werke Dschungel, mir geht es diesmal nicht um pure Krisenbewältigung, sondern auch um einen gewissen Wohlfühl Aspekt selbst wenn die Lage mal ernst ist.

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  • Danke für die Verlags Empfehlungen Imperatrix, hast du mit diesen bereits etwas veröffentlicht?

    Nein, ich lese lieber Bücher, statt selbst welche zu schreiben. :winking_face:

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  • Adobes InDesign ist ja auch eine Profi-Satzlösung und hat QuarkXPress längst den Rang abgelaufen. Bilder werden zwar in der Datei angezeigt, sind aber in der Standard-Einstellung auch nur als "Container" eingebunden. Wird die Originaldatei via Photoshop verändert oder gar die Bilddatei gelöscht, ist die Änderung dann auch in InDesign bzw. das Bild weg.


    Ich persönlich würds übrigens auch in InDesign setzen - da das Bestandteil der (teuren) Creative Suite ist, hab ich das eh installiert :person_shrugging:


    Der Vorteil ist halt, wenn man konsistent im Hinblick auf Farbmanagement und Bildauflösung arbeitet, kann man direkt ein druckfähiges PDF erzeugen. Je nach Druckerei auch mit eingebetteten Farbprofilen und/oder Sonderfarben.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich hätte gerne eine Handbuch Variante mit Hardcover, das man auch ohne jegliche Devices wie Smartphone etc. mitzunehmen, dabei haben kann.


    Ich frage mich immer, warum Leute eine Pflanzenbestimmungsbuch im BOB mitnehmen wollen.

    Da werden dann blühen Pflnazen bestimmt (geht am leichtens), nur zu futtern sind die zu 95% dann nur noch bäh.

    Als Jungspflanzen hätte sie ganz gut geschmeckt.


    Wer Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt zu essen sammeln kann, hat sich dann auch mit der Zubereitung beschäftig und braucht unterwegs kein Buch mehr dazu.

  • Ich persönlich würds übrigens auch in InDesign setzen - da das Bestandteil der (teuren) Creative Suite ist, hab ich das eh installiert :person_shrugging:


    Der Vorteil ist halt, wenn man konsistent im Hinblick auf Farbmanagement und Bildauflösung arbeitet, kann man direkt ein druckfähiges PDF erzeugen. Je nach Druckerei auch mit eingebetteten Farbprofilen und/oder Sonderfarben.

    Das macht aber nur Sinn, wenn kein Verlag mehr dazwischen ist und Du das Buch von vornherein selbst drucken möchtest. Und selbst da lauern mehr Fallen, als ein Gelegenheitsnutzer von Satzprogrammen sich das vorstellen kann..


    Es ist viel einfacher, eine Word-Datei mit (sinnvollen und eindeutigen) Platzhaltern für die - nicht eingebundenen - Bilder in eine brauchbare Druckdatei zu verarbeiten, als eine "fertige" PDF- oder Satzdatei wieder in etwas Brauchbares zu verwandeln.


    Ohne den kompletten "Workflow" des Empfängers zu kennen, sollten Laien die Finger von Satzprogrammen lassen...

  • Das macht aber nur Sinn, wenn kein Verlag mehr dazwischen ist und Du das Buch von vornherein selbst drucken möchtest. Und selbst da lauern mehr Fallen, als ein Gelegenheitsnutzer von Satzprogrammen sich das vorstellen kann..

    [...]

    Das letzte, was ich in InDesign gesetzt habe, war 2021 das Sterbebild für meinen Schwiegervater. Ich habe mir vorab eine Vorgabendatei von der Druckerei zusenden lassen (mittlerweile kann man die Daten auf meine Anregung hin dort direkt herunterladen), diese in InDesign eingebunden und mittels der Vorgaben ein druckfähiges PDF erzeugt das dann von der Druckerei gedruckt wurde.

    Zugegeben, ich habe aber auch neben einer abgeschlossenen Goldschmiedelehre noch eine als Mediengestalter und mehr Lehrzeit mit InDesign als mit QuarkXPress verbracht :person_shrugging:

    BY/DE

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