PFAS (Ewigkeitschemikalien) - kommt ein Verbot?

  • Das wird interessant werden ob und wenn ja dann wann die PFAS verboten werden und wie dann ein Verbot ausschauen kann. Die stecken ja in extrem vielen Produkten drin.


    PFAS-Verbot: Maschinenbau und Chemie in existenzieller Gefahr - WELT
    Die EU plant ein Verbot für sogenannte PFAS. Die Chemikalien gelten als gefährlich, sind aber in etlichen Alltagsgegenständen und vor allem in…
    www.welt.de

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Normalerweise verbietet die EU Stoffe nur dort, wo es einen adäquaten Ersatz gibt, siehe z.B. bei RoHS.


    Ich vermute daher, dass die Springerpresse mal wieder nicht die Wahrheit erzählt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die stecken ja in extrem vielen Produkten drin.

    Ähnliche Bedenken gab es vor Jahren, als (weltweit!) der Einsatz von bleihaltigem Lötzinn in Konsumer-Produkten verboten wurde. Seither wird nur noch in ganz wenigen Bereichen bleihaltig gelötet (Militärelektronik z.B.). Der weit überwiegende Teil unserer heutigen Elektronikprodukte wird heute bleifrei gelötet.

    Damals sah man auch auch sämtliche Elektronikprodukte in Gefahr, weil bleifreies Lot als unzuverlässig und schwierig in der Handhabung galt. Heute spricht da keiner mehr drüber.

    Und man wird auch Ersatz für PFAS und Bisphenole finden.


    Ich halte die Güterabwägung "Industrieglück" vs. "Gesundheitsschäden" ohnehin für pervers.


    Die Ewigkeitschemikalien wirken wie Katalysatoren für bösartige Veränderungen in biologischen Systemen und sind dabei selbst praktisch nicht abbaubar. Bisphenole wirken wie das Hormon Östrogen und beeinflussen im Tierversuch das Geschlecht massiv: Männchen werden unfruchtbar, Weibchen leiden an einer Überproduktion von Eizellen. Das weiß man schon seit bald 15 Jahren. Trotzdem ist das Zeug immer noch extrem verbreitet: von der Innenbeschichtung im Tetrapack und der Getränke- bzw. Konservendose bis hin zur Beschichtung von Pizzakartons und Fastfood-Pappschachteln.


    Funfact am Rande: die Funktionsfähigkeit männlicher Samenzellen bei Männern in den Industrienationen nimmt seit Jahren ab. Allein zwischen 1973 und 2017 ein Rückgang der Spermienzahl um 50-60% in den westlichen Ländern. Heute ist man(n) bei 20% der Spermienzahl von vor ein paar Jahrzehnten angekommen. Lieferando bringt das Verhütungsmittel frei Haus.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Allgemeine Infos zu den Stoffen:


    Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS)- BMUV - Cluster
    PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Diese Stoffgruppe umfasst nach letzten Schätzungen mehr als 10.000 verschiedene Stoffe. PFAS…
    www.bmuv.de


    Bisher gemessene „Hotspots“:


    Wo das Jahrhundertgift PFAS Deutschland verschmutzt
    An mehr als 1500 Orten lässt sich in Deutschland das Jahrhundertgift PFAS nachweisen. Das zeigt eine Recherche von NDR, WDR und SZ. Das Problem mit den…
    www.tagesschau.de

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das PFAS-Verbot war vor ein paar Wochen Thema in unserem wöchentlichen Meeting.


    Tenor: es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.


    PFAS sind aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer will heute noch auf seine mit Teflon beschichtete Bratpfanne verzichten.


    Die Chemiker in unserem Team gingen bei diesem Thema voll und ganz auf. (inhaltlich habe ich da dann irgendwann abgeschaltet und mich berieseln lassen)


    Fakt ist leider, dass wir die gesundheitlichen Konsequenzen in ihrer Gänze noch gar nicht vollständig abschätzen können. Es gibt beunruhigende Ergebnisse aus tierexperimentellen Studien. Diese sind allerdings nur bedingt auf den Menschen übertragbar. Wenn ich Cancer-Studien an Mäusen womit auch immer über zwei Jahre durchführe, habe ich zum Ende der Studie alleine schon altersbedingt überall Tumore. Und es ist dann nur die Frage, ob die Dosisgruppen in Zahl, Häufigkeit und Ausprägung stärker mit Tumoren belastet sind als die Kontrollgruppe. Und ob dies vor allem auch auf die Zielorgane der Prüfsubstanzen bezogen gilt. Schwierig bei Substanzen aus der Gruppe der PFAS, die potentiell auf viele Organe tumorerzeugend wirken können.


    Ein Verbot der PFAS wird mit einer mehr oder weniger langen Übergangsphase kommen. Nicht bereits im September diesen Jahres, aber es wird kommen. Und sicher auch nur dort, wo es a) Ersatzstoffe gibt und b) diese mit einem rational vertretbaren technischen Aufwand substituiert werden können.

    Ein uneingeschränktes und sofortiges Verbot von PFAS wird es vermutlich nur in Bereichen geben, die nicht kritisch sind. Blöd gesagt: Spielzeug mit PFAS? Verboten. Kleidung mit PFAS? Verboten.

    Aber gerade bei letzterem fängt der Spaß erst richtig an, denn Arbeitsschutzkleidung enthält in der Regel IMMER PFAS.

    Und auch die Rotorblätter der Windkraftanlagen sind damit wegen des Lotuseffekt beschichtet!

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Das PFAS-Verbot war vor ein paar Wochen Thema in unserem wöchentlichen Meeting.


    Tenor: es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.


    PFAS sind aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wer will heute noch auf seine mit Teflon beschichtete Bratpfanne verzichten.

    In der Bratpfanne wollte ich noch nie Teflon, sondern habe eine mit keramischer Beschichtung. Da kann man das auch verbieten.


    Gewächshausfolien gibt es z.B. als ETFE mit besonderen Eigenschaften (weitaus langlebiger als PE-Folien, bessere Lichtdurchlässigkeit, weniger Schmutzanhjaftung). Hier gibt es auch Ersatz, aber der ist schlechter, dafür wesentlich billiger. Kann man verbieten, verliert dann halt eine Qualitätsstufe


    Als Imprägnierung von Outdoorprodukten hat man Alternativen, die aber schlechter/kurzlebiger sind. Kann man mMn in Kauf nehmen. Die berühmte Goretex-Membran ist übrigens auch Teflongewebe, ob das unters Verbot fällt weiß ich nicht. Aber gerade bei den solchen Produkten hat man halt auch massiven Eintrag in die Umwelt und praktisch kein Recycling. Bin da für ein Verbot trotz Qualitätsverslust.


    Spezialdichtungen u.ä. zu ersetzen wird evtl schwierig bis nach heutigem Stand unmöglich. (wobei immer die Frage ist, wieviel Forschung es da gab, wenn es ja eh schon ein perfektes Produkt gab, ist ein bissl wie mit den FCKW früher)

    Hier könnte man ein Nachweisverfahren einführen, dass das Zeug zwingen wiederverwertet werden muss und ein Konzept wie der Eintrag minimiert werden kann.


    Insgesamt ein hoch komplexes Thema, wo mir die Kompetenzen fehlen. da wird man nicht umhin kommen, das Experten bewerten und entscheiden zu lassen.


    Das Argument im Artikel, dass sich besonders langkettige Moleküle nicht zersetzen und deshalb ja sorglos weiter genutzt werden können teile ich in keinster Weise. Das sind ja gerade die Produkte, die dann auf alle Ewigkeit in den Ökosystemen verbleiben. Die Schäden entdeckt man ja meist erst Jahrzehnte später. Berühmtes Beispiel ist sicherlich das FCKW, das mal als des perfekte Produkt galt, weil komplett gesundheitsunschädlich. Hat nur leider die Ozonschicht vernichtet. Ups.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Man denke auch an das Mittel bei Wärmepumpen :face_with_tongue:

    Die Wärmepumpen werden von der Politik gehypet, alle sollen die Dinger massenhaft kaufen, und keiner weiß was da für Kältemittel reinkommen soll? Das bisherige Kältemittel wird, oder ist bereits verboten, und ein neues gibts (noch) nicht:

    F-Gase-Verordnung: EU-Parlament zeigt kalte Schulter - dhz.net
    Kältemittel mit Treibhauseffekt sollen via F-Gase-Verordnung gegen die Warnungen des Handwerks vom Markt weitgehend verschwinden.
    www.deutsche-handwerks-zeitung.de

    Klimaschädliche Kältemittel: Gesetz soll Schwarzmarkt stoppen - dhz.net
    Für Kältemittel wie HFKW ist ein Schwarzmarkt entstanden. Bekämpfen soll ihn eine Änderung im Chemikaliengesetz. Sie gilt ab 1. August.
    www.deutsche-handwerks-zeitung.de

  • Es gibt haufenweise Alternativen.


    Wie beim FCKW tut die Industrie in den Medien nur so als gäbe es keine.


    Wärmepumpen: Möglichkeiten und Grenzen der neuen Kältemittel | Haustec


    Ist wie bei der Klimaanlage im Auto (die ich diesbzgl übrigens für das weitaus größere Problem am Markt halte). Alleine bei unsreem PKW ging da schon zweimal die Füllung in die Atmosphäre :frowning_face:

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  • Das Potpourri an Kältemitteln wird eh ein Problem werden, bei geschätzten Verlustraten von 2,5% p.a., denn die Anlagen sind bei weitem nicht 100%ig dicht während ihrer Laufzeit.


    https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/2021-05-06_texte_36-2021_abbau_kaelte-treibmittel.pdf


    Man „hofft“ dann auf die technische Entwicklung das auch mal andere Stoffe die weniger umweltschädlich sind genauso effektive Nutzungen zulassen.


    Wieder mal unbekanntes Terrain und könnte, sollte, würde, müsste…..

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  • Naja, im Link schreiben sie:


    „Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Wärmepumpe im Bestand ein Kältemittel ausgetauscht oder nachgefüllt werden muss, ist sehr gering. Wärmepumpen sind in der Regel hermetisch geschlossen (Monoblock) bzw. technisch dauerhaft dicht (Split), sodass keine Leckagen entstehen. Einmal verbaute Wärmepumpen benötigen normalerweise keine neuen Kältemittel. “


    Davor sagen sie:


    „Die Heizleistung beträgt bei allen Geräten 5 kW. In 2000 Vollbenutzungsstunden wird ein Wärme-bedarf von 10 MWh/a gedeckt. Vereinfachend gelten für die Wärmepumpen folgende Annahmen: Jahresarbeitszahl 4,2; Kältemittelfüllmenge 3 kg; Leckagerate 1%/a. Am Ende der Lebensdauer werden 95% des Kältemittels recycelt.“


    Ooops doch Leckageraten, und am Ende nur 95% recucled und das dann bei Millionen von Anlagen. Das UBA geht von 2,5% Leckagerate im Mittel aus. Wat denn nü?


    Liest man dann in den Haustecknik-Foren von Undichtigkeiten (das scheint häufig vorzukommen) dann erscheint mir die Thematik durchaus beachtenswert zu sein. Propan, Ammoniak etc. wo findet man das in der heutigen Generation jetzt wo hunderttausende Anlagen pro Jahr gebaut werden sollen? Wo? Dazu sind die Anlagen nicht auf einen Umstieg später vorbereitet und ggf. müssen diverse Teile getauscht werden. Putzig.

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  • Es gibt haufenweise Alternativen.


    Wenn ich sehe, was für ein Zirkus um die 2-3kg Propan in den Monoblock-Anlagen gemacht wird:


    - Exgeschütze Ausführung der Elektrik (liese einfach konstrucktiv lösen)

    - Siphon für Fallrohre in der Nähe des Aufstellungsorts

    - Abdichten von Gebäudeöffnungen

    ...


    Leute, wir reden hier von a) einen geschlossen System b) von einer aufstellung im Freien und c) von geringen Mengen.

    Danach müßte Propanflaschen in und um 10m um Wohnebäuden verboten sein.

  • Schau die mal GWP bon Propan an….


    Bei Wärmepumpen z.B. ist man in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen bei Propan hauptsächlich auf Luft-Wasser-Wärmepumpen zur Außenaufstellung beschränkt.

    Hinzu kommt, dass bei Wartungsarbeiten am Kältekreislauf enorme Sorgfalt von Nöten ist. Gerade die hohe Löslichkeit von Propan im Verdichteröl stellt eine große Gefahr dar. Wird das im Öl gelöste Propan nicht vollständig abgesaugt, kann sehr schnell ein explosives Gemisch entstehen. Die Einschränkungen für zahlreiche Einsatzbereiche von Klimatisierungsanlagen durch erhöhte Sicherheitsanforderungen machen Systeme mit Propan als Kältemittel zum jetzigen Zeitpunkt weniger flexibel in der Anwendung und Installation und damit unrentabel im Betrieb.

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  • Liest man dann in den Haustecknik-Foren von Undichtigkeiten (das scheint häufig vorzukommen) dann erscheint mir die Thematik durchaus beachtenswert zu sein. Propan, Ammoniak etc. wo findet man das in der heutigen Generation jetzt wo hunderttausende Anlagen pro Jahr gebaut werden sollen? Wo? Dazu sind die Anlagen nicht auf einen Umstieg später vorbereitet und ggf. müssen diverse Teile getauscht werden. Putzig.

    Deshalb ja das Verbot.


    Freiwillig passiert wenig bis nix. So funktioniert unsere Wirtschaft halt nicht.


    FCKW wurden auch nicht freiwillig ersetzt und davon ist die Welt nicht untergegangen, obwohl die Industrie das behauptet hatte.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Einschränkungen für zahlreiche Einsatzbereiche von Klimatisierungsanlagen durch erhöhte Sicherheitsanforderungen machen Systeme mit Propan als Kältemittel zum jetzigen Zeitpunkt weniger flexibel in der Anwendung und Installation und damit unrentabel im Betrieb.

    Das mag sein. Aber muss eine Wärmepumpe, die Jahraus Jahrein aus der Umgebungsluft Wärme entzieht und in einen Heizkreislauf eines Wohngebäudes einspeist, besonders flexibel in Anwendung und Installation sein?

    Es sollen in D rund 6 Mio. WP für die Gebäudeheizung installiert werden. Bei Bestandsgebäuden dürfte das zumindest pro Gebäudeklasse eine nahezu identische Anlage sein: Betonklotz vors Haus, Monobloc-WP draufstellen, Stromanschluss, Vorlauf, Rücklauf anschließen, Einbindung in die Heizungssteuerung und fertig ist der Lack. Für eventuelle Leckagen muss man noch sicherstellen, dass das Kältemittel (sofern es Propan ist: entzündlich und schwerer als Luft) in die Umgebung abfließen kann und nicht z.B. über einen Lichtschacht in einen Keller flutscht.


    In den bisherigen Kältemitteln sind oft auch PFAS drin, das muss jetzt halt auch substituiert werden. Wärmepumpen mit Propan als Kältemittel enthalten keine PFAS.

  • [...] Alleine bei unsreem PKW ging da schon zweimal die Füllung in die Atmosphäre :frowning_face:

    Sicher? Meine Klima im Octavia funktionierte/kühlte jetzt bereits seit 1,5 Jahren nicht mehr. Der Druck im Behälter war jedoch vorhanden, also war meinem Mechanicus klar, dass "nur" ein defektes Ventil verantwortlich war.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Wer ne Leckage. Leider bei ersten Dichtigkeitstest mit Farbstoff nicht erkannt, weshalb das Zeug gleich zweimal entwich.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Alleine bei unsreem PKW ging da schon zweimal die Füllung in die Atmosphäre :frowning_face:

    Wenn ich mir den mechanischen Aufbau heutiger Wärmepumpen so ansehe wird mir da himmelangst. Das da verbastelte Röhrchenzeugs. Die Verwendung billigster Komponenten. Steuerung durch defektanfällige Sensoren und Elektronik. Der Ersatz von Metall durch Plastik, und noch einiges mehr. Die anvisierte Lebensdauer der Geräte von ca. 15 Jahren wird öfters zu Verlusten beim Kältemittels führen.

    Das ist ja heute auch meist das schnelle Ende unserer Küchen-Kühlgeräte: Diese in PU eingschäumten, nicht reparablen Aluwärmetauscher, die von außen wie aus Alufolie aussehen, verlieren das Kältemittel in die Athmosphäre, und das Teil kommt (hoffentlich) auf den Recyclinghof.

    Zum Thema Auto: Das Auto, das ich vor meinem jetzigen hatte, war ein Volvo V70 TDI. Bei jedem Kundendienst wurde Kältemittelverlust festgestellt. Nach 5 Jahren, ab Neukauf, waren die Kältemittel-Röhrchen weggerostet. Das waren Stahlrohre mit so eine Pseudo-Verzinkung drauf. Wie beim Wäscheständer im Haushalt. Kurzum, Anfangs hab ich noch versucht das System dicht zu kriegen. Aber ich hab dann resigniert, und bin 15 Jahre ohne funktionierende Klimaanlage damit herum gefahren.

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „PFAS (Ewigkeischemikalien) - kommt ein Verbot?“ zu „PFAS (Ewigkeitschemikalien) - kommt ein Verbot?“ geändert.
  • Das Zeug wird in Mengen von Millionen Tonnen erzeugt und in Form von Industrieprodukten und Consumerartikeln in die Umwelt verbracht. Dann rechnet man sich das Recycling schön ... 1% Leckage von Wärmepumpen pro Jahr, aber multipliziert diesen Wert nicht mit der Stoffmenge pro WP und der Anzahl Installationen, denn dann sind die Zahlen nicht mehr so schön.


    Ach ja, die Geschichte gibts schon mehrfach:

    Asbest (in Indien immer noch weit verbreitet, dank aktivem Industrielobbying), der Tod vieler Industriezweige wegen Verbots des unersetzbaren Stoffes ist nicht eingetreten und sowohl Ofenklappendichtungen wie Kupplungsbeläge wie Zementverbundwerkstoffe auf Mineeralbasis gibts noch immer

    Polychlorierte Kohlenwasserstoffe als Insektenvernichtungsmittel, als Transformatorenkühlöl, als Holzschutz usw.

    Bleitetraethyl als Antiklopfmittel in Treibstoffen


    Ebenfalls hierher gehört die Geschichte der Atomenergie.


    Die kurzfristige Wirtschaftlichkeit ist bald vergessen, was bleibt sind die Schäden an den Ökosystemen, aber die tragen ja ncht diejenigen, welche sich an den Dividende der Aktien dieser Firmen erfreuen.


    Ach ja, biologisch abbaubar heisst, wird durch biologische Prozesse chemisch verändert und damit ist der ursprüngliche Stoff dann weg. Was draus wird und wie das wirkt, ist damit oft nicht gemeint.