Persönliche Notfallausrüstungen sind ein wachsender Markt in einer unsicheren Welt

  • Wenn ich die Bilder anschaue, dann können das keine Karabiner mit Kletternorm sein. Wenn im persönlichen Szenario etwas vorkommt wo man sich tatsächlich sichern muss oder ein paar Meter abseilen, kann man sich ein kleines Set zusammenstellen mit "richtiger" Ausrüstung. Bewusst schreibe ich nicht Klettern. Da ist die Bandbreite zu groß um ein Modul für einen Fluchtrucksack zu definieren. Wobei es natürlich Szenarien gibt mit entsprechendem Gelände, hier mal etwas historisches: Wilhelm Högners Flucht vor den Nazis über das Karwendel

    Ich habe mir mal ein Set zusammengestellt für "ungeplant schweres Gelände", zum Beispiel Vorsorgedienst auf der Piste, Skifahrer stürzt in steilen Graben. Da hat man auf Streife nicht die komplette Kletterausrüstung dabei, daher was zweckmäßiges um zu Erkunden, Erstversorge zu machen etc.

    Abgedeckt werden folgende Punkte:

    • einfachen Standplatz bauen
    • Abseilen bis max 20m
    • Flaschenzug
    • notfalls Vorstieg bis 10m (abhängig vom Sicherungsmaterial, nicht richtig alpin Klettern, eher zum Überwinden einzelner kurzer Stellen)
    • Queren von Schneefeldern, Fixseil für Gruppe bauen
    • alle denkbaren Unterstützungen im Klettersteig

    bestehend aus

    • 20m Multinormseil (~50€)
    • Reverso Sicherungs- und Abseilgerät (ab 20€)
    • Seilklemme (Tibloc o.ä.) (25€)
    • Dyneema Schlingen (2x 120cm, 2x 60cm, 1x 20cm) (~30€)
    • Karabiner (1x HMS, 2x D-Form, 2x Schnapper) (~40€)
    • ein paar Klemmkeile und Felshaken (~40€)
    • Reepschnur 5mm/5m (10€)
    • Pickel mit Hammerkopf (100€)
    • 2x Expressschlinge (30€)

    optional

    • Seilrolle mit Rücklaufsperre (80€)
    • Leichtgurt (50€)

    mit 350€ kann man rechnen - und das Zeug wiegt auch, 2-3kg muss man mitschleppen. Man kann auf Gewicht optimieren, dann kommt man an die 2kg, das kostet aber mehr. Wer jetzt nicht den Maximalfall, Standplatz bauen, jemanden 20m ablassen und mit Flaschenzug wieder aufziehen, benötigt, kann aber deutlich reduzieren. Um die 100€ muss man für den einfachsten Fall, Abseilen und wieder aufsteigen am Seil einkalkulieren.

    Konsorten wie Thomas Gast zeigen auch gerne Techniken wo nur ein Seil benötigt wird - das Risiko ist da aber enorm.

    Wenn man irgendwie absehen kann, dass sowas auf der Fluchtroute oder sonstwie notwendig ist, setzt auf genormte gute Ausrüstung. Die Metallteile halten ewig, Textilien offiziell bis 10 Jahre - praktisch, also gut gelagert, nicht verschliessen auch deutlich drüber, vor allem wenn man Extrembelastungen ausschließen kann - harter Sturz, womöglich über eine Kante usw.

    Nur noch eins: haltet euch von schnellen Mischtechniken fern, vor allem dem gehen am kurzen Seil, ein Mitreissunfall ist da vorprogrammiert. Entweder ungesichert oder gut gesichert, alles dazwischen ist für Bergführer oder sehr erfahrene Bergsteiger - und da passiert es immer wieder. Und in jedes Seilende ein Knoten, diesen zu vergessen dürfte neben Lawinen die bedeutendste Todesursache von Profikletterern sein.


    Aber nochmal zum Thema an sich. Meine Holde hat einen Notfallrucksack von 1ration. Für das bei uns relevante Szenario, Evakuierung und dann irgendeine Notunterkunft, ist der ausreichend und meiner Meinung halbwegs sinnvoll gepackt. Die dazu verfügbare App informiert über Ablaufdaten und Checklisten, soweit ich weiß kann man auch eigene Zusatzteile aufnehmen, muss da aber mal nachfragen. Sinnvollerweise wird der nach und nach etwas erweitert für mehr Komfort. Ich selber hab meinen eigenen Rucksack zusammengestellt, da fehlt sicher einiges an Komfort, dafür wahrscheinlich längere Durchhaltefähigkeit, also einfacher Gaskocher mit voller Kartusche gegen drei Esbit Würfel. Aber dem ist mit einer Packung Esbit und ein paar Suppentüten schnell abgeholfen. Von der Grundausstattung her sehe ich den mir vorliegenden Notfallrucksack so: es ist genug darin, in einer "normalen" Katastrophe den Weg zur Notunterkunft zu überbrücken (Notfallnahrung/Heißgetränke), auch noch den ersten Tag bis die Strukturen langsam funktionieren. Grundlegendes für Wärmeerhalt. Hygiene, Erste Hilfe und ein paar Kalorien ist da. Wenn es schnell gehen muss, reicht das auch (Feuer, Chemieunfall usw.). Wenn die Front auf einen zurollt ist das was anderes, da würde aber auch vorher umgepackt werden.

  • Solche Sets gibt es schon länger. Nicht nur in den USA, wo man mancherorts manche Campingausstattung im normalen Supermarkt kaufen kann.

    Auch im deutschsprachigen Raum gibt es schon länger online diverse vorgepackte Rucksäcke und "Survival-Kits" zu finden.

    Meistens ist da aber billiger Schrott drin und es wird nicht drauf eingegangen wofür man das braucht bzw. das man den Umgang auch üben sollte.

    Ich halte die meisten in DE angebotenen Fluchtrucksäcke für mehr oder weniger groben Müll, weil die Interessen von Käufer und Verkäufer diametral auseianander gehen und beide nur scheinbar dasselbe wollen.


    Als Käufer will ich mir keine Gedanken machen, dabei muss ich das, weil ich mir zumindest überlegen muss, wozu ich das Teil denn haben möchte: für die Evakuierung bei Brand oder Fliegerbombe, den super-GAU, Krieg oder Krankenhausaufenthalt nach einem Unfall, das sind ja krass unterschiedliche Anforderungen.

    Zum zweiten MUSS ich einen Fluchtrucksack persönlich aufbauen, es geht garnicht anders bei persönlichen Dokumenten, Kleidung oder auch Zahlungsmitteln, Medikamenten und ggf Erinnerungsstücken. Das alles muss nun mal rein und das geht nicht von der Stange.


    Naja und dann sind diese Rucksäcke meist Fantasy bags. Da sind dann Feuerstähle drin und irgendwelche Rettungsdecken und Notzelte, Titanspork, Kurbelradio und wenn's hoch kommt ein billiger Wasserfilter, dazu dann ne Rolle Panzertape und 50m Paracord.

    Ernsthaft: Was will man als 08/15 Bürger mit diesem Krempel?


    Da ist es besser, man packt den Rucksack wie ne Mischung aus Wanderung, Picknick und Übernachtung bei Freunden mit dem Zeug, was daheim eh irgendwo rum liegt. Das kennt man wenigstens und im Gegensatz zu einer Rettungsdecke funktioniert die Ikeadecke vom Sofa tatsächlich bei Kälte zumindest halbwegs.


    Mal als Beispiel:


    750 Euro für den Fluchtrucksack "extreme":


    Notfallrucksack "Extreme" Überlebensrucksack mit Zelt, Schlafsack, Übe


    Typischer Fantasy-Anteil mit Survival-Messer, Axt, Paracord, Feuerstahl, Töpfe-Set Benzin(!)-Feuerzeug, Solarmodulen...


    Besser sind hier zwei BIC Gasfeuerzeuge, ein paar Meter Schnur (wenn man meint) und ein Schweizer Taschenmesser und wenn man meint auf der Flucht kochen zu müssen (gibt so drei, vier Gründe, die ich zählen lasse) ein großer Becher/Topf. 500g statt 5kg und schon kann man nen richtigen Schlafsack, Ersatzkleidung und ne richtige Powerbank mitnehmen.


    Was bringt mir das Teil bei ner schnellen Evakuierung? Wenn mir die Bude weg brennt? Wenn ich ins Krankenhaus muss? In der Apokalypse?


    Ich würde den Krempel nicht mal auf eine 3 tägige Wanderung mitnehmen wollen.


    Da fehlt trotzdem noch sehr viel (s.o.) und umgekehrt ist vieles davon einfach nur billiger und schwerer Krempel, den man besser hätte weglassen sollen.


    Ein sinnvoller Notrucksack zum kaufen wäre halb leer und hätte noch ein paar extra Packsäcke und eine Checkliste, was man für welches Szenario noch sinnvoll ergänzen soll und dann eine Checkliste für die halbjährliche Überprüfung.


    (ja, es gibt noch weitaus üblere fertige Notrucksäcke, ich hab bewusst mal einen der besseren und teureren gewählt)


    Un weil man meint, das würden Experten zusammen stellen. Man nehmen den Strohhalm Wasserfilter und die 2,5l Wasserblase und jetzt wüsste ich gerne, wie ich damit sauberes Trinkwasser unterwegs trinken kann?

    Im Fluss Ansaugen und in die Trinkblase spucken? Dreckwasser in die Blase und dann aus der großen Öffnung mit dem Filter raus saugen?

    Wenn ich das recht sehe kann ich weder mit dem Strohhalm-Filter Trinkwasser in die Blase filtern, noch kann ich in die Blase Schmutzwasser geben und den Filter an den Schlauch anschließen?

    (edit: okay, der Filter hat wohl an der Schmutzseite einen Schlauchanschluss, ob der in Kombi mit der Trinkblase funktioniert weiß ich dennoch nicht)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    6 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Das Beispiel Cephalotus sieht auf den ersten Blick gut aus, ein paar Marken-Inhalte... aber dann so ein komisches Rambomesser? Ein billigst-Erste Hilfe Set und so ein Klappbesteck hatte ich als Kind von einer großen Kaffeerösterei die auch immer "sinnloses zeug" verkaufen nebenher :winking_face:


    Für eine Vorrübergehende Evakuierung oder so braucht man keinen Kocher zum beispiel.


    Warum ist da ei Kompass drin? Wer kann gut genug damit umgehen?

    Wie schwer ist so ein Rucksack?

    Gruß David

  • Keine Frage, auch dieser Anbieter hat natürlich Hirnschmalz in das Angebot gesteckt, die Teile zusammengesucht und bietet nun verschiedene Sets an.

    Einerseits stimmts natürlich, jeder fertige Kit ist besser als nichts, allerdings sehe ich da schon die Gefahr, dass sich Leute sowas kaufen, in den Schrank legen und damit dann in trügerischer Sicherheit wiegen.

    Jede Form von Ausrüstung muss beübt werden. Sonst ist es nur Porngear-Ausstellungsstück. Teuer eingekauft und nie genutzt ist auch genauso rausgeschmissenes Geld wie billiger Tünnef, der schon beim Angucken kaputt geht vor Schreck und Scham.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • aber dann so ein komisches Rambomesser? Ein billigst-Erste Hilfe Set und so ein Klappbesteck hatte ich als Kind von einer großen Kaffeerösterei die auch immer "sinnloses zeug" verkaufen nebenher :winking_face:

    Wenn ich mir die Teile so anschaue, stelle ich mir einen Fluchtrucksack doch besser aus Yps-Gimmicks zusammen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Besser sind hier zwei BIC Gasfeuerzeuge

    Da sind mir schon die Zündsteine zerbröselt, die reagieren wohl mit dem Sauerstoff und beim Zündversuch fällt nur noch Staub raus:

    Ich empfehle mittlerweile: Clipper. Ok zugegeben, das hat wegen der teilweise expliziten Motive viele Fans aus ner bestimmten Szene... aber es ist dicht, nachfüllbar, vor allem ist jedoch der Feuerstein, der seit etwa 15 Jahren bei den Bic's nach spätestens 5 Jahren bedingt durch den Sauerstoff wegbröselt, austauschbar. Ich hab (als Nichtraucher) auch eins einstecken, im Sommer oben in die offene (Bier)-Flasche gesteckt, kommt keine Wespe mehr an den Gerstensaft :smiling_face_with_sunglasses:

    Und für die Holzkohlegrill- und Feuerfraktion finde ich den Gag, dass die Flamme bei seitlicher Haltung größer wird, echt top :thumbs_up:


    Witzigerweise ist ja der Feuerstein der Bic's extralang, wenn das Gas alle ist, hat der Feuerstein erst die "normale" Länge für z.B. Zippo's etc. erreicht. Ich hab die Feuersteine also immer rausmontiert, bevor das leere Bic in die Tonne gewandert ist, und in einen Schnellverschlußbeutel gegeben - zu meiner Überraschung ist kein einziger dieser Feuersteine im Beutel nach nun locker +6 Jahren in Brösel zerfallen. Im Gegensatz übrigens zu ähnlich alten in einer Schublade aufbewahrten Bic's, deren Feuersteine haben es hinter sich.


    Ein billigst-Erste Hilfe Set und so ein Klappbesteck hatte ich als Kind von einer großen Kaffeerösterei

    In meinem EDC-Rucksack ist ein billigst-Erste Hilfe Set vom Rossmann (4,99 Euro), und fürs Festival ein größeres von Aldi Süd (wird jedes Jahr wieder in unterschiedlichen Zusammenstellungen für mittlerweile 5,99 Euro verkauft: Erste-Hilfe-Tasche), beide haben mir, ergänzt um einige sinnvolle Gegenstände, durchaus schon hilfreiche Dienste geleistet. Sicher, für den "Kriegseinsatz" sind die nichts, das ist allerdings auch nicht der Sinn dieser Erste-Hilfe-Sets.


    Das Klappbesteck gibts zum Beginn der Campingartikelsaison ebenfalls bei Aldi Süd, selbst jetzt nach über einem Jahrzehnt (2010 gekauft) mehr oder weniger regelmäßigen Einsatzes kann ich darüber nicht klagen, sogar die Klett-Gürteltasche zu Aufbewahrung und Transport tuts weiterhin. Ok, nach der Reinigungsfahrt in der Spülmaschine gibts von mir ein paar Tropfen Ballistol in die Gelenke und geschliffen werden musste das Messer auch schon, das wars aber mit "Pflege".

    Möglich ist natürlich, dass unsere "alte" Version noch eine höhere Qualität hat, als das optisch gleiche Besteck von 2023, das kann ich mangels Vergleichskauf jedoch nicht beurteilen.


    besser aus Yps-Gimmicks zusammen.

    Ooch, da waren ein paar Sachen in den späten '80ern und frühen 90ern dabei, die habe bzw. nutze ich heute noch :grinning_squinting_face: leider sind bei dem tollen Klappfernglas mit Spiegel und Sonnenuhr meine Kunststofflinsen mittlerweile so verkratzt, dass man kaum noch was sieht, aber die Idee war nicht doof :winking_face: so eins in besserer Quali wär schon fein.

    (Nein, ich kauf dem eBay-Verkäufer das nicht für 60 (!) Euro ab... :zany_face:)

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Von einem Profi erwarte ich, dass er in einen guten Rucksack ein erste Hilfe Set von Söhngen packt mit 20 Jahren MHD auf das Zeug. Dazu ein paar extra Verbände, weil in der Katastrophe braucht man evtl. schnell mehr davon, wenn nä,lich 20 Minuten nach der ersten Hilfe kein Rettungswagen kommt.

    Dazu einen Beipackzettel, dass man sich ein Desinfektionsmittel selber dazu packen soll und Gel für Brandwunden und das dann aber auch regelmäßig prüfen und ersetzen muss.

    Schutzhandschuhe aus einen Material, das ebenfalls eine lange Lagerung aushält, also kein Latex.


    ---


    Schlafsetup ist mühsam.

    Ich würd ne gerollte EVA-Matte draußen ran packen, auch wenn ich das privat nie täte. Ganz einfach, weil damit jede/r zurecht kommt ohne es je geübt zu haben und weil die Teile nur schwer so kaputt gehen, dass sie unbrauchbar werden (viel UV oder große Hitze ist eine Möglichkeit)

    Dazu ein Schlafsack Baumwoll Inlett. Auch wenn man Notbetten gestellt bekommt so ist das einfach immer super praktisch, weil man in seinem eigenen Stoff liegt und nicht in 20 Jahre gelagerten Wolldecken oder Matratzen und Feldbetten wo vorher sonst wer drin lag. Kann man auch schnell und gut waschen und trocknen. Baumwolle, weil es billig ist. Da kannman auch eine Einheitsgröße nehmen.

    Schlafsack wäre gut, würd ich aber nur optional anbieten. Dicke und Größe müssen zur Person passen. KuFa. Muss zum lagern oben lose in den Rucksack rein, nicht komprimiert.

    Shelter sehe ich nicht. Ne billige Plane kann man zwar machen, aber kommen die Leute damit zurecht? Eher nein.

    Am besten/vielseitigsten ist ein selbststehendes Zelt, aber da kann man keine sinnvolle Universallösung anbieten. Da kaufen dann Mann und Frau je einen Fluchtrucksack und haben dann für die 5 köpfige Familie zwei Einmannzelte mitgekauft. Was soll das?

    Zelt sollte jeder extra kaufen nach seinen Vorstellungen und dann auch wenigstens einmal aufbauen. Platz dafür muss im Rucksack halt sein.

    Für Notunterkünfte wäre ein Moskitonetz gut, ist aber wohl zu speziell um den deutschen Durchschnittskäufer zu überzeugen. Ohropax im Hygieneset nicht vergessen!


    Beim Rucksack tuts ein 50 Euro Teil, wenn da eh nur 7-8kg Zeug drin ist und die Leute dann noch 3-5kg dazu packen.

    Dafür muss ich den in wenigstens drei Größen anbieten, eine 1,5m Frau kann nicht denselben Rucksack sinnvoll tragen wie ein 1,9m Mann.

    Zum Rucksack gehört ein wasserdichter Sack um den außen(?) komplett einzupacken. Das ist für die Evakuierung im Hochwasser, wenn es von oben schüttet was geht und im Boot das Wasser 15cm tief steht oder auch den Super-GAU, wo Du nichts mit nach draußen nehmen kannst, was mit der Außenwelt Kontakt hatte. also nicht Rucksack wegwerfen, sondern nur die Außenhülle. Es ist auch dann, wenn 100 Rucksäcke bei einer Evakuierung im Bus zusammen unten ins Gepäckfach kommen und man nicht will, dass da Teile der eigenen Ausrüstung verschwinden.

    Hinweis, dass man Rucksäcke außen individualisieren muss, nicht dass am Ende vier von außen völlig identische Rucksäcke im Boot liegen.


    Die Sachen im Rucksack sind sinnvoll gebündelt zu verpacken, das fehlt immer.

    Packsäcke wären gut, sind aber zu teuer. Vermutlich müssen es durchsichtige stabile Beutel auch tun und vielleicht so Verschlussklipse dazu. wenn durchsichtig findet man sich auch schneller zurecht.

    Wer den Sinn davon nicht kapiert geht mal zwei Tage bei strömenden Regen mit seinem Rucksack raus, dann weiß man's.


    Essen und Kochen rudimentär.

    Ich seh' den Sinn dieser Notriegel mit 20 Jahren MHD. Passt gut zum Konzept. Ich würde auch diese Notkonserven an Trinkwasser einpacken, nicht jeder wechselt sein Trinkwasser jährlich aus.

    Kochen kann Sinn ergeben um z.B. 'ne Wärmflasche zu machen oder um gefundene Nahrung zu verwerten (sagen wir mal Kartoffeln auf dem Feld) oder halt um warme Getränke und Mahlzeiten zuzubereiten und wenns nur Kaffee/Tee/Kakao und ne Brühe ist.
    Ist individuell, sollte man ggf. nur optional anbieten.

    Ein großer Becher/Topf reicht. Für ne Familie etwas anders als für die 1-Mann Lösung.


    Dazu ein Spirituskocher, nicht super leicht, sondern für jedermann einfach zu bedienen und billig.

    250ml klar erkennbare Spiritusflasche. Spiritus soll sich jeder selber kaufen und auffüllen. Wer Dual use will nimmt Sterillium Virugard, das ist auch Ethanol.

    Die superharten nehmen den Flachmann mit Strohrum

    Überflüssige Gabel und Löffel hat fast jeder zuhause im Besteckkasten, dafür muss man kein Geld bezahlen. Das kommt auf den Zettel zum ergänzen



    Werkzeug/Tools:

    Schweizer Taschenmesser

    Stirnlampe (kommt außen an den Rucksack ran am besten mit 'ner Tritium Leuchtmarkierung, das wär professionell)

    Ausschließlich AA Lithium Batterien, auch die sind professionell und halten easy 20 Jahre


    Bei der Powerbank bin ich mir unsicher, ob man da 30 Euro ausgeben soll oder irgendeine Notlösung, die mit den Lithium AA Batterien funktioniert.

    Um die Powerbank muss man sich regelmäßig kümmern und das ist nicht schnell in ein paar Minuten getan, so wie der ganze Rest, sondern bedeutet stundenlangen Aufwand für Entladetest und wieder Aufladen.

    Ich würd dienur optional anbieten mit dem klaren Hinweis, dass man sich darum kümmern muss.

    Solarmodule = Fantasykram. Das macht nur für Leute Sinn, die ihre Ausrüstung ganz exakt kennen und wissen, was da geht und was nicht und auch für die nur unter ganz speziellen Bedingungen für Langzeit-Fluchtrucksäcke, die man zu 95% nicht vorfinden wird.


    Ein stinknormales billiges Radio, das mit AA Batterien funktioniert.

    Ohrhörer (im Idealfall welche nehmen, die mit dem Handy kompatibel sind)


    Meinetwegen eine kleine(!) Rolle Tape und etwas stabile Schnur


    Feuer

    2x BIC in zwei verschiedenen Tüten

    Vielleicht 3-5 Feuerstarter, falls die Leute das große Bedürfnis haben, in der Katastrophe im Wald ein Feuer machen zu müssen.


    Das wars, alles andere braucht spezielle Szenarien, KnowHow oder ist in meinen Augen unnötiger Fantasy-Kram.


    Wer was dazu braucht und sich das begründen kann hat das entweder eh schon daheim oder kauft es halt dazu


    Selbstverteidigung


    würde ich nichts anbieten, wer will, soll das selber ergänzen und ist dann auch selber verantwortlich


    Wasser


    ist super, super wichtig.

    ein Fluchtrucksack ohne Trinkwasser ist einfach nur irre blöd in meinen Augen.

    Ich würde ernsthaft einen Liter "Notwasser" einpacken, weil man kennt die leute ja. Ansonsten der Hinweis, dass wenigetsens eine 1l Flasche Wasser stets darin sein soll

    Ich würde das Geld für eine Nalgene o.ä. tatsächlich investieren, sowas haben wenige.

    Darin kann man heiße Getränke oder heißes Wasser einfüllen für ne Wärmflsche oder eben zum trinken. Evtl noch nen billige isolierung drum rum, die Chinesen haben da sicher was für 2 Euro fuffzich

    Ein Sawyer Micro. Der "Mini" ist kleiner und hat wneiger Durchfluss und verstopft schneller.

    Wasserfilter ist nicht nur Selbsthilfe sondern im falle des Falles auch Hilfe für andere

    Rückspülset und Anleitung dazu und dringender Hinweis, dass das Ding in der Drecksbrühe ratzfatz zu ist und man zum Rückspülen immer sauberes Wasser braucht.

    Stabile durchsichtige Faltflasche mit mindestens 2l. Leider ist das mitgelieferte Teil von Sawyer nicht gut.

    zur Not tun es auch die meisten PET Flaschen den Hinweis kann man aufschreiben.

    "Duschaufsatz" für die Faltflasche.


    Micropur Forte ist nur 2 Jahre haltbar. Würd ich daher weglassen, wer es will solls selber kaufen und regelmäßig tauschen.


    Hygiene:

    Taschentücher

    Feuchtetücher falls es welche mit mind. 10 Jahren Haltbarkeit gibt (Convar?)

    Denttabs

    Feste Seife

    Etwas Waschpulver.

    Spiegel

    Zahnbürste

    Ohropax

    Weils tacticool ist so ein paar Nothandtücher in Tablettenform. (privat bevorzuge ich Küchentücher, die sind besser, aber nicht so cool und es ist irgendwo seltsam, da 10 davon als Produkt einzupacken)


    Hält sich alles sehr lange


    Männer können Rasierzeug ergänzen, Frauen Frauenhygienekram. Dazu nach persönliche Wünsche wie Shampoo, Deo, Nagelschere und Feile und was man persönlich so zum Wohlbefinden braucht.


    ABC:


    FFP Masken dürfte heute jeder verstehen. Leider offiziell kurze MHD, das macht es schwierig für ein solches Angebot

    Poncho wäre interessant, aber ich wüsste jetzt nicht welchen.

    Sollte billig sein, nicht super leicht flattrig wie die 1 Euro Teile aber auch kein schweres BW Gummiteil


    Optional eine ABEK Schutzmaske anbieten, die hier gibt es ab 33 Euro und einzeln verschweißt:

    3M 4279+ Atemschutz Halbmaske FFABEKP3 R D | voelkner


    Lannacher Kaliumjodidtabletten (falls legal verkaufbar, wenn apothekenpflichtig auf die Hinweisliste)


    Sonstiges


    Ein großer wasserdichter Packsack für einen Schlafsack. Der muss deutlich größer sein als der normale Schlafsack-Packsack, damit man den locker lagern kann. Ideal wäre luftdurchlässig, die Tatonka eVent Packsäcke sind nicht so extrem teuer. Dann drückt man da vor dem losrennen einmal kräftig drauf, wirft noch Geldbeutel, Handy und etwas essen oben drauf und alles ist in 60 Sekunden fertig verpackt.


    Ein zweiter Packsack für Kleidung. Ist logischerweise individuell zu befüllen.


    Sollte man für 400 Euro (?) anbieten können.


    Dass der Fluchtrucksack damit nicht fertig ist sollte klar sein, es ist zwingend persönlicher Kram zu ergänzen, Kleidung, Sandalen/Ersatzschuhem Dokumente, Dateien, Geld, Spielsachen für Kinder, usw, usf...


    Für Paare/Familien/Freunde kann ein Set PMR Funkgeräte Sinn ergeben. Natürlich mit AA Lithium Batterien.



    Wieviele Notrucksack "Basissets" zum Ergänzen nach solchen Überlegungen mit sinnvoller und lange haltbarere Ausrüstung die der Normalmensch ohne Erfahrung auch bedienen und verstehen kann und die ihm einen wirklichen Nutzenbringen hab ich bisher in Shops gesehen?


    Bisher keinen einzigen.


    ---


    PS: Ich hab so vor 15 Jahren mal 30 große BIC Feuerzeuge gekauft, die sind scheinbar alle gut und ebenfalls damals 4 kleine BIC, auch die sind alle gut. Weder verlieren die signifikant an gas, noch bröselt da was.


    PPS: In meiner Liste oben fehlt natürlich ein (Schnell-)Ladegerät + Kabel für Handy & Co. Hat jetzt auch nicht wirklich den Anspruch auf Vollständigkeit, das war schnell als Beispiel dahin geschrieben, was ich da erwarten würde.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    4 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Das deckt sich ganz gut mit meiner Zusammenstellung für die KatS-Helfer-Einsatztasche. Aber das geht über das, was Otto-Normalverbraucher zu leisten bereit ist, weit hinaus.


    Selbst die BBK-Empfehlung fürs Fluchtgepäck werden 99% der Bevölkerung weder umsetzen wollen noch können. Ideal wäre eine Art DIN-Verbandskasten für Notfallausrüstungen, den man für jede Wohnung verpflichtend vorschreibt: eine "DIN-Notfallbox", die man im Supermarkt für 39,99 Euro mit 5 Jahren Haltbarkeit bekommt und deren Inhalt 2 Personen 3 Tage versorgt. Eigentlich könnte man ein BW-EPA, zwei Flaschen Wasser und ein Taschenmesser reinpacken, so als Basismodul. Dazu eine kleine Tasche für Reisepass, Bargeld, USB-Stick mit wichtigen Dokumenten (passwortgeschützte PDFs), Handy, Headset, Ladeadapter 230v&12V und eine Stirnlampe. Als Erste-Hilfe-Basis reichen ein paar Verbandpäckchen und Wundpflaster. Vielleicht noch ein Päckchen Taschentücher und 2 Müllbeutel.


    Zelt und Schlafsack plus Isomatte ist in den meisten Fällen innerhalb der Zivilisation fast schon Luxus. Wird man wegen Hochwasser oder Bombenentschärfung evakuiert, landet man eh in einer Notunterkunft/Halle mit Feldbetten oder sogar in einem Hotel. Lediglich bei Erdbeben wäre ein Zelt das richtige, wenn man wegen Nachbeben nicht mehr im Haus schlafen will/kann.

  • Von einem Profi erwarte ich, dass er in einen guten Rucksack ein erste Hilfe Set von Söhngen packt mit 20 Jahren MHD auf das Zeug.

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das nicht als Kritik an meinen Erste-Hilfe-Sets gedacht war. Meine sind ja nicht zur etwaigen Langzeitaufbewahrung im Fluchtrucksack, sondern werden genutzt und verbrauchtes Material eben ersetzt (oder im Folgejahr mitunter ein neuer gekauft...).

    Poncho wäre interessant, aber ich wüsste jetzt nicht welchen.

    Sollte billig sein, nicht super leicht flattrig wie die 1 Euro Teile aber auch kein schweres BW Gummiteil

    Wer noch auf der Suche nach einem brauchbaren Regen-Poncho mit aktzeptablem Packmaß (etwa 19 x 11 x 4 cm bei 270 Gramm inkl. Aufbewahrungshülle) ist, wird für mittlerweile 8,19 Euro ggf. bei Action fündig: https://www.action.com/de-de/p/2581788/regenponcho/


    Aber auch die einmal-Dinger haben ihre Berechtigung - ich jedenfalls habe auf den großen Festivals (da kanns durchaus passieren, dass man von vor der Bühne bis zum Camp selbst ohne Matsch schon 40 Minuten latscht...) gerade bei augenscheinlich gutem Wetter einen in der Seitentasche der Cargohose: https://www.action.com/de-de/p/2507960/regenponcho/


    PS: Ich hab so vor 15 Jahren mal 30 große BIC Feuerzeuge gekauft, die sind scheinbar alle gut und ebenfalls damals 4 kleine BIC, auch die sind alle gut. Weder verlieren die signifikant an gas, noch bröselt da was.

    Rein vom Augenschein her ist mit meinen Bics auch alles in Ordnung. Obs der verbaute Feuerstein hinter sich hat, stellt sich erst beim Zündversuch raus.


    Ich jedenfalls habe die Bics mittlerweile rausgeschmissen und durch Clipper ohne bzw. mit neutralem Aufdruck ersetzt :person_shrugging:


    Da ich davon gerade in den Sommermonaten auch eines in der Hosentasche habe, nutze ich das nicht nur als "Stöpsel" für Bier (Cola, Spezi, Kronkorkenflaschen), sondern auch zum Grill und Kerzen anzünden - und habe es vorm Nachfüllen leer und nachher befüllt nochmal gewogen, auch die "verlieren" das Gas nur durch Nutzung.

    Klar, ein "Montagsprodukt" mit einem Fertigungsfehler kann man natürlich immer mal erwischen, aber dass bei mir gleich bei einem kompletten Tankstellendisplay Mini-Bics ausnahmslos alle Feuersteine Schrott sind, gab mir schon sehr zu denken.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Rein vom Augenschein her ist mit meinen Bics auch alles in Ordnung. Obs der verbaute Feuerstein hinter sich hat, stellt sich erst beim Zündversuch raus.

    Ich habe mir letztes Jahr 3 Aufsteller BICS gekauft und davor echt recherchiert. Über bröselnden Feuersteine habe ich nirgendwo etwas gelesen. Ich hoffe, deine schlechten Erfahrungen lagen an einer schlechten Charge. Vorsichtshalber werde ich mal ein paar Feuerzeuge testen, bisher waren allen top.

    Passiert bei Feuerzeugen etwas, wenn ich die neuen Dinger teste? Also ähnlich wie bei Batterien, die nach einem Test beginnt, abzulaufen?


    —-krass, was hier alleine schon an Ideen und Infos zusammengekommen ist! Ob es Firmen/Hersteller gibt, die hier mitlesen?


    Gruß

    Witness

  • Über bröselnden Feuersteine habe ich nirgendwo etwas gelesen.

    Ben hat wohl ähnliche Erfahrungen gemacht:

    Ben


    Und da ist noch einer, der das Problem schon 2013 geschildert hat:

    tecneeq


    Ich hoffe, deine schlechten Erfahrungen lagen an einer schlechten Charge.

    Meine stammten aus einer Tankstellenauflösung um 2006 rum, ab 2007 gabs dann ja die Regelung mit der Kindersicherung (dieser Blechstreifen), den hatten meine noch nicht. Die Kunststoff-Trays waren sogar noch in Folie, ich gehe schon davon aus, dass das Originale waren :person_shrugging:


    Vorsichtshalber werde ich mal ein paar Feuerzeuge testen, bisher waren allen top.

    Irgendwas im Feuerstein hat da mit etwas aus der Luft oder auch dem umgebenden Feuerzeug reagiert. Der Gag ist nämlich, dass ich etwa 1 Tray noch zu meinen Raucherzeiten (bis Ende 2015) verbraucht habe - weil aber die Feuersteine auch aus den Mini-Bics "extralang" sind, war zwar das Gas leer, aber noch jede Menge Feuerstein übrig. Und die hab ich dann oft rausmontiert und in einen Schnellverschlussbeutel getan - tja, die sind heute noch in Ordnung (und werden im Clipper verbraucht :face_with_hand_over_mouth:).


    Dagegen Bics aus dem Tray bzw. auch jüngere (2015 und später gekauft), die es nach wie vor in den 2er Blistern bei Penny gibt und die ich dann lose in einer Schublade gelagert habe - 1 Zündversuch, dann staubts, und danach geht das Rädchen leer durch.

    Passiert bei Feuerzeugen etwas, wenn ich die neuen Dinger teste? Also ähnlich wie bei Batterien, die nach einem Test beginnt, abzulaufen?

    Eigentlich nicht. Es kann aber passieren, dass Hosentaschenkrümel reinwandern und dann beim zünden an eine ungünstige Position rutschen. Das kann dann den Hebel unterm Drücker, der das Ventil betätigt, beeinträchtigen so dass dieser nicht mehr ganz in seine Ursprungsposition zurückkehren kann. In dem Fall bleibt das Ventil minimal offen, das Gas entweicht und irgendwann ist das Bic eben leer.

    Auch sehr "beliebt" ist, dass irgendein Gegenstand beim Packen (im Camping-Kochset z.B.) den Drücker unbeabsichtigt betätigt, findige Bastler verhindern das mittels eines Kabelbinders, der unter dem Drücker an dessen Kante entlangläuft.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Für eine Notunterkunft (hier sehe ich vergleichbare Erfahrungswerte von Truppenlagern im Einsatz) empfehle ich Badelatschen. Meist sind die Sanitäranlagen nur mit diesen oder mit Gummistiefel zu nutzen....

    Rettungsdecken und stabile Schnur für Wäsche, Verdunkelung, Trennwand und Privatsphäre.


    Tsrohinas

  • Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das nicht als Kritik an meinen Erste-Hilfe-Sets gedacht war.

    Ich meine damit schon die Anbieter.


    So einen "ferigen" Fluchtrucksack kaufe ich ja, wenn ich der Ansicht bin, es ist für mich besser ist, einfach das Geld auszugeben und einen Profi für mich machen zu lassen, statt mich da selber tagelang damit beschäftigen zu müssen.

    Im Grundsatz her ist das ja ein super Ansatz, denn der Profi verkauft meinetwgeen 1000 solcher Teile und hat nur 1x den Denkaufwand, das ist aslo hochgradig effektiver, asl wenn 1000 leute selber alles durchdenken sollen.

    Wenn ich aber das Geld für eine solche Expertise ausgebe, dann will ich auch eine gute Gegenleistung haben und die vermisse ich bei der Zusammenstellung dieser Fertigsets sehr wohl (ich kenn natürlich nur einen Bruchteil)


    Eher geht es darum, möglichst umfangreichen Fantasy-bags mit möglichst billigen Materialien zu bestücken, egal ob die Sinn ergeben oder nicht (noch nicht mal auf individueller Ebene, sondern generell. Eine Axt im 3 Tage Notrucksack? 5kg Dosenfutter zum herum tragen? En Feuerstahl für den Durchschnittsanwender, der so ein Teil sein Leben lang noch nie benutzt hat? )

    Dazu gehört z.B., dass ich für einen solchen Fluchtrucksack, der suggeriert für die Langzeitlagerung geeignet zu sein auch Produkte aussuche, der sie sehr lang haltbar sind, dort wo dies möglich ist.

    Das ist ja jetzt auch nicht irre teuer, als Beispiel: https://www.erstehilfeshop.de/…bandtaschen-schranke.html


    Und deshalb mag ich diese Rucksäcke nicht, weil man da jemand was für 750 Euro verkauft und dann bei der ersten Hilge gespart hat, so dass man möglicherweise 15 jahre später ein problem hat, das völlig unnötig gewesen wäre, wenn da einer wirklich was Gutes für Geld hätte anbieten wollen, aber in wirklichkeit nur die eigene Marje maximieren wollte.

    (was per se grundsätzlich legitim ist, aber dann darf man so einen Rucksack auch nicht so vermarkten als hätte den ein "Experte" gepackt, sondern dann ist es ein Krämer-Rucksack)


    Und manche Infos sind einfach gefährlich.


    Der Strohhalm Wasserfilter im beispiel soll "mindestens 2000 Liter Wasser filtern". So ein Bullshit, halt den einmal in eine Drecksbrühe (steht ja nirgens, dass man das nicht soll" und das Ding ist nach 1 Liter dicht.


    Der Nachbau der BW Faltisomatte "hält warm". 4-5mm EVA Schaum halten zumindest im Gefrierbereich nicht warm.


    Man kann die Sachen ja trotzdem anbieten (alles ist ein Kompromiss), sollte dann aber auch ehrlich erklären, wo die Grenzen der Ausrüstung sind.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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  • Die wirkliche Frage ist doch, wer kauft so einen Rucksack wirklich? Ich persönlich kenne niemanden der sich mit so etwas mal ausgerüstet hat. Meine Vermutung ist, der Durchschnittsmichel, kauft sowas gar nicht, oder nur im seltensten Fall. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass das Leute sind die sich zwar gern per TV und Youtube mit Survival und Prepping befassen, aber eher als Unterhaltung. Also ein Teil der Zuschauer von 7vsWild, BearGrylls, ... oder halt Abonenten von Outdoor Chimgau, Survival Lilly, Survival Mattin, und wie sie alle heißen (Das soll keine Wertung / Abwertung sein, ich selbst sehe mir gern das eine oder andere davon an). Dort wird sowas ja mal mehr mal weniger stark thematisiert und ich könnte mir halt vorstellen, dass der eine oder andere Couchkrieger sich denkt, mal fix nen Rucksack geordert, da packe ich dann im Notfall noch 20L Wasser zu, weil 40kg kann ich ja tragen und zack "be prepared..."


    Aber ist nur so ein Gedanke.

  • Die wirkliche Frage ist doch, wer kauft so einen Rucksack wirklich?

    Leute mit ausreichend Geld, aber ohne Lust sich großartig mit dem Thema zu beschäftigen.


    Mir fällt kein wirklich gutes Alltagsbeispiel ein. Ein schelchtes Beispiel sind vielleicht Leute, die sich einen fertig bestückten Werkzeugkasten kaufen, einfach weil man keine wirkliche Lust darauf hat, sich tagelang mit der Zusammenstellung und dem shoppen von Einzelwerkzeugen zu beschäftigen, die man hin und wieder vielleicht mal braucht. Trotzdem will man halt halbwegs vorbereitet sein, wenn mal was wäre...


    Also wirft man 200 Euro auf den Tisch und kauft sich so ein Set.


    ort wird sowas ja mal mehr mal weniger stark thematisiert und ich könnte mir halt vorstellen, dass der eine oder andere Couchkrieger sich denkt, mal fix nen Rucksack geordert, da packe ich dann im Notfall noch 20L Wasser zu, weil 40kg kann ich ja tragen und zack "be prepared..."

    Wer sowas kauft sollte sich zumindest überlegen, was man eiegntlich wirklich damit will. Will ich ernsthaft bei einer Krise XY in den Wald und dort mit dem Billigbeil Holz hacken und mir ein Tarp aufspannen, was ich mein Leben lang noch nicht getan hab?


    Ernsthaft?


    Ich nenne die Dinger nicht umsonst Fantasy-bags.


    Die Leute, die tatsächlich selber schon ein paar mal im Wald übernachtet haben (und der Ansicht sind das wäre eine sinnvolle Lösung) kaufen so ein Ding ja eher nicht, weil die die Ausrüstung ja schon daheim haben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bester Einkauf für Laien: 10 Sixpacks Wasser und 40 Dosen irgendwas. Hinstellen und vergessen. Ggf. mal rotieren, aber muss nicht. Wenn das jeder machen würde, wie entspannt wäre ein Blackout. Die ersten paar Tage würde jeder ersmal in Ruhe abwarten und gucken, während sich Strukturen aufbauen können, die die weitere Versorgung sichern, bzw. in Angriff nehmen.


    In der Stadt möchte ich dann trotzdem nicht sein. Im Mehrparteienhaus/Hochhaus dürfte es am gefährlichsten und unangenehmsten sein.

  • Zum Thema Feuerzeuge: Es gibt ja auch die Dinger mit Piezozündern. Die hätte ich jetzt als praktisch wartungsfrei und nicht (wesentlich) oxidierbar eingeschätzt. Warum sollte man die nicht nutzen?

  • Zum Thema Feuerzeuge: Es gibt ja auch die Dinger mit Piezozündern. Die hätte ich jetzt als praktisch wartungsfrei und nicht (wesentlich) oxidierbar eingeschätzt. Warum sollte man die nicht nutzen?

    Tatsächlich hab ich auch so eins im BOB. Ist mit Handschuhen schlichtweg einfacher zu bedienen.


    Feuerzeuge sind billige, simple, leichte, ausgereifte, haltbare und zuverlässige Produkte. Ich wüsste keinen Grund sie nicht zu nutzen. Sie sind so billig, leicht und klein, dass man auch zwei als Redudanz mitnehmen kann.

    Nahezu jeder kann sie bedienen.

    Evtl. gehen sie auf 6000m HüNN nicht mehr so gut, wer das bei der Flucht vor hat muss das berücksichtigen.


    Übrigens kann man BIC Gasfeuerzeuge auch im Wasser versenken, auch mit einem (kurzfristig) untergetauchten Gas-Feuerzeug hab ich in spätestens 1 Minute eine Flamme.

    Länger im Wasser rostet es natürlich.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bester Einkauf für Laien: 10 Sixpacks Wasser und 40 Dosen irgendwas. Hinstellen und vergessen. Ggf. mal rotieren, aber muss nicht. Wenn das jeder machen würde, wie entspannt wäre ein Blackout. Die ersten paar Tage würde jeder ersmal in Ruhe abwarten und gucken, während sich Strukturen aufbauen können, die die weitere Versorgung sichern, bzw. in Angriff nehmen.


    In der Stadt möchte ich dann trotzdem nicht sein. Im Mehrparteienhaus/Hochhaus dürfte es am gefährlichsten und unangenehmsten sein.

    Also das die Leute alle ruhig bleiben weil sie ewig abgestandenes Wasser in Einweg-PET und und kalte Ravioli aus der Dose haben, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

  • Zum Thema Feuerzeuge: Es gibt ja auch die Dinger mit Piezozündern. Die hätte ich jetzt als praktisch wartungsfrei und nicht (wesentlich) oxidierbar eingeschätzt. Warum sollte man die nicht nutzen?

    Ich habe im BOB jeweils eins mit Piezo und eins mit normalem Feuerstein.