• Geht nicht.


    Sieht man doch wunderbar beim Thema Ernährung und Bewegung. Die allermeisten Leute wissen ganz genau um die Konsequenzen und dennoch nehmen sie halt im Schnitt den Verlust von 10 gesunden Lebensjahren in Kauf.


    Wer das eigene Elend und den eigenen frühzeitigen Tod in Kauf nimmt, der/die motiviert sich doch nicht, um ein vielleicht 1%-Risiko abzuschwächen.

    I beg to differ.


    Sieht man grade hier im Forum. Man könnte die Frage stellen, warum wir uns vorbereiten und andere nicht... und trotzdem weiter rauchen/Fleisch essen/zu wenig Sport machen, etc. 😁

    Erklärter FDGO-Fan

  • Mir scheint, dass keineswegs die Bedrohung die Motivation ist (manche Leute bereiten sich ja auch auf eher schräge Szenarien vor) sondern eher die Tätigkeit/das Kaufen an sich.

    Genauso wie es Leute gibt, die eben Spaß an Sport haben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Mir scheint, dass keineswegs die Bedrohung die Motivation ist (manche Leute bereiten sich ja auch auf eher schräge Szenarien vor) sondern eher die Tätigkeit/das Kaufen an sich.

    Genauso wie es Leute gibt, die eben Spaß an Sport haben.

    Möglich - dann findet sich die Antwort auf die Frage nach Motivationsmöglichkeiten aber zumindest teilweise hier im Forum.


    Ich fange mal an: Gadgetmanie, beruflicher Kontakt mit dem Thema, Ehrenamt, dual-use-Hobbies living history, Trekking, LARP. Begünstigender Faktor: Ehefrau, die das mitmacht. :grinning_squinting_face: Seit Corona und Ukraine vorbehaltlos...

    Erklärter FDGO-Fan

  • Ich überlege gerade, wann und wie es gelungen ist, mich zu Dingen zu motivieren und komme zu folgendem Ergebnis:

    Wann immer ich im Leben einer Person begegnet bin, die mich fasziniert hat, war die Bereitschaft, ihr nachzueifern groß.

    Meine Gitarrenleidenschaft: die Musiklehrerin, als ich 12 war

    Der Sport: der damals absolut richtige Lehrer, nach mehreren Fehlstarts anderswo

    Die Liebe zur Natur: der Vater, der mich dafür begeistern konnte

    Der Beruf: da gab es gleich 2 große Vorbilder

    Das Interesse an Krisenvorsorge: ein gewisses Forum und einige Mitglieder, die zu Freunde wurden... :winking_face:

    Wenn man jemanden für das, was einem wichtig ist, interessieren will, geht das nachhaltig wohl nur über positive persönliche Beziehung. Wen ich mag, dem höre ich zu und lasse mich eventuell "belehren".

    Wer mit dem erhobenen Zeigefinger auftritt, wird wohl eher höflich ignoriert, selbst wenn er sachlich durchaus nicht unrecht hat...

  • Ich hatte es hier ja schon an verschiedenen Stellen erwähnt, meine (mittlerweile) Ex-Nachbarin hat keinen Führerschein, daher hatten wir sie nach dem Tod ihres Lebensgefährten immer mit zum Einkaufen genommen.

    Nun wars aber so, dass ihr 1x Woche nicht gereicht hat, da wurde schon mehrmals angeklopft, ob ich/wir denn nicht häufiger fahren könnten - was wir verneint haben. So musste sie eben mit dem Rad die sagenhaft weite Strecke von 1,3 Kilometer zum nächsten Supermarkt radeln und die Dinge kaufen, die sie beim Wocheneinkauf nicht berücksichtigt hatte.


    Dann kam Corona... und gerade im Februar '20 hatte ich noch die BBK-Broschüren verteilt. Das wurde von beiden Nachbarinnen im Haus zwar schon wohlwollend aufgefasst, aber eben nicht bzw. nur bedingt umgesetzt.


    Was zur Folge hatte, dass der Nachbarin ohne Schein nach nichtmal 3 von 14 angeordneten Tagen Quarantäne die Zigaretten (Rauchen musste natürlich trotzdem sein, auch wenns "bäh" geschmeckt hat) und Lebensmittel (Grundnahrungsmittel wären wohl noch da gewesen, aber nichts, worauf sie gerade "Gusto" hatte) ausgegangen sind.

    Mir wurde dann telefonisch eine Einkaufsliste durchgegeben, wo mir sofort klar war, dass das nicht für die restlichen 11 Tage, ja nichtmal für 4 Tage reicht - was ich auch direkt angemerkt habe. Natürlich habe ich recht behalten, nach nur 3 Tagen kam der nächste Anruf. "Täglich grüsst das Murmeltier" habe ich auf eine längere Liste gedrängt, hat leider nicht geklappt. Nur, dass nach den nächsten 3 Tagen "wundersamerweise" mein Auto beim Service war... und eine Kollegin dann dranglauben musste. Die ihr offenbar deutlicher klargemacht hat, dass sie das jetzt 1x ausnahmsweise macht, das bei 15 Kilometer Anfahrt aber eine einmalige Angelegenheit bleibt. Da gings dann, 3 volle Einkaufstaschen hat die reingetragen.


    Lerneffekt war Null. Im Gegenteil, da wurde argumentiert, dass Vorräte ja so viel Geld kosten. Dass man die aber auch Stück für Stück aufbauen und dann nur noch regelmäßig verbrauchtes auffüllt :person_facepalming:

    Da rede schreibe ich nur von Essen - beim Schilddrüsenmedikament haben wir einmal 3 Apotheken im Umkreis von 20 Kilometern angefahren, weil Madame aufgefallen ist, dass ihr Präparat in Monatspackungsgröße noch für 3 Tage und damit nicht über die Weihnachtsfeiertage reicht. Erst in der 3. Apotheke hatten die genau noch 1 Packung da und Null beim Lieferanten im Lager - dass es da klug wäre, sukzessive einen wenigstens 14-Tage Vorrat aufzubauen indem man das Rezept eben nicht erst 3 Tage vor leer holt...

    Naja, bei ihrer zweiten Quarantäne habe ich mein Auto dann 14 Tage auf einen Pendler-Parkplatz "ausgelagert" :smiling_face_with_horns:


    Bei der anderen Nachbarin gings zwar auch nicht ohne Einkauf, allerdings waren es da nur frische Lebensmittel und Obst. Und es blieb nicht an mir hängen.


    Vielleicht liegts an mir und ich treffe da einfach nicht die richtigen Worte/Nerv.


    Andererseits gabs da schon auch gerade mit Corona die Erwartungshaltung "ich zahle schließlich Steuern, der Staat muss..."

    Würde da mehr Klartext geredet und das tatsächliche Risiko ohne Rücksicht auf etwaige Wählerstimmen herausgestellt, gäbs zwar sicher einen Shitstorm, aber irgendwas ist eben immer :person_shrugging:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • .....Mir wurde dann telefonisch eine Einkaufsliste durchgegeben, wo mir sofort klar war, dass das nicht für die restlichen 11 Tage, ja nichtmal für 4 Tage reicht - was ich auch direkt angemerkt habe. Natürlich habe ich recht behalten, nach nur 3 Tagen kam der nächste Anruf. "Täglich grüsst das Murmeltier"

    Lerneffekt war Null. Im Gegenteil, da wurde argumentiert, dass Vorräte ja so viel Geld kosten. Dass man die aber auch Stück für Stück aufbauen und dann nur noch regelmäßig verbrauchtes auffüllt.

    Vielleicht liegts an mir und ich treffe da einfach nicht die richtigen Worte/Nerv.

    Geht mir, mit einigen (wenigen) Nachbarn ganz genauso. Solange es mich, mit meiner Gutmütigkeit, (und mit meinem umfangreichen Material-Bestand) gibt, wird sich da mehr oder weniger darauf verlassen, und auch nix geändert. Ich meine jetzt nicht bei tatsächlichen Notfällen, sondern bei ganz alltäglichen Dingen, die auch selbst zu lösen wären, vielleicht halt mit etwas mehr Aufwand, oder Mühe. In Notfällen helf ich selbstverständlich gerne, und ohne Einschränkung.

    Gerade während Corona hab ich aber schmerzlich lernen müssen auch mal "nein" zu sagen. Ergebnis war aber nicht mehr Einsicht, oder gar bessere Vorsorge, bei diesen Leuten. Vielmehr waren sie dann eher stinkig mit mir. Aber das kann ich ab. Zum Thema "Unbelehrbarkeit" sag ich gar nix mehr. Und missionieren, zum Thema Vorsorge, oder ähnliches, tue ich auch nicht. Problem ist z.B. das nicht mehr zurück bringen von ausgeliehen Werkzeugen. Ich will irgendwas machen, und muß erst meine große Rohrzange, Schlagbohrmaschine, usw., in der Nachbarschaft wieder zusammensuchen.

  • Ich will irgendwas machen, und muß erst meine große Rohrzange, Schlagbohrmaschine, usw., in der Nachbarschaft wieder zusammensuchen.

    JA! Mir fehlt immernoch ein halber Werkzeugkasten an Werkzeug das meine Ex-Frau verliehen hat. Und das was da ist suche ich ständig weil es irgendwer brauchte und dann irgendwo anders hingelegt wurde :exploding_head: :face_with_symbols_on_mouth:

  • Ach, dazu habe ich mal einen Tip in einem alten Handwerkerbuch gelesen, der tatsächlich funktioniert:

    Nichts ausleihen, was scharf sein und bleiben soll, ausgenommen an Leute die bekannt sorgfältig damit umgehen. Ich schleife doch nicht meine Sägekette damit der Schwager damit in den Dreck schneidet.

    Die guten Dinge wegsperren

    Man hat eine Kiste mit einer Kneifzange, Hammer, Schraubenzieher, und so weiter ... das steht zugänglich und man leiht das aus.


    Zusatz von mir:

    Qualifizierte Werkzeuge: Ich mach dir das, und du bekochst mich.

    Notiz machen wenn jemand etwas holt, dann erinnert man sich selber und die Leute die es ausleihen sehen dass man es notiert hat. Die meisten wollen ja nicht bewusst Werkzeug hinterziehen, aber sie interessieren sich einfach nicht dafür und sobald sie es nicht mehr brauchen, legen sie es weg und vergessen es.

  • Notiz machen wenn jemand etwas holt, dann erinnert man sich selber und die Leute die es ausleihen sehen dass man es notiert hat.

    Meine Mutter hatte eine ziemlich umfangreiche Belletristik- sowie Sachbuchsammlung, wo einzelne Bücher auch immer wieder mal verliehen wurden. Vor PC und Datenbanksoftware hatte sie Karteikarten, und unter dem Reiter A auf der Karteikarte zum Buch "Altes Ägypten" wurde dann mit Bleistift das Datum und der Name des Ausleihers notiert.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich habe auch Bekannte, die bestens auf jede Krise vorbereitet sind, weil sie es schaffen selbst die 80-jährigen Nachbarn noch für sie stramm stehen zu lassen. So ein Networking ist fast schon wieder ein Talent. Aber ich würde hier eher dazu raten wie oben schon geschrieben wurde - auch mal Nein zu sagen, damit vielleicht doch ein wenig die Selbstständigkeit gefördert wird.

    Ansonsten hilft vielleicht noch das Thema dort wo es passt zu normalisieren. Es einfach als selbstverständlich zu verkaufen, dass man nach 3 Jahren Corona genug Vorräte im Haus hat, um nicht gleich in Panik zu verfallen, wenn es einen doch mal erwischt oder offen über die 10 Tage Vorrat nach der BBK Broschüre zu reden - und dass man den eben einfach Zuhause hat. Outen, dass die Vorräte und Vorkehrungen noch etwas umfangreicher sind muss man ja trotzdem nicht.

  • Das könnte meine Nachbarin sein oder meine Schwester oder meine Mutter oder viele Kollegen oder mein Ex-Mann, usw.


    Da ich irgendwann einmal die Nase voll hatte, bin ich seit recht langer Zeit sehr schnell sehr gnadenlos und breche den Kontakt ab, wenn 3x Neinsagen nicht hilft. Man soll zwar keinen zurücklassen, aber ich nehme keine Leute mit, die sich tragen lassen. "Carry the message, not the mess!" Ich brauchte viele schmerzhaften Erfahrungen, um das zu begreifen.


    Beim letzten Mal gab es übles Gang-Stalking und Rufmord, als ich einer solchen Frau, klar machte, dass ich nicht das Sozialamt oder Väterchen Staat bin und ihr dann vorrechnete, was ich verlange, wenn sie meine Zeit, meinen Sprit und mein Auto in Anspruch nehmen will. (Sie ist eine von denen, die keinen Führerschein haben, erzählt aber anderen immer erzählen, wie sie richtig fahren und einparken müssen....). Aber das ist eben auch etwas, mit dem man in einer "echten" Krise rechnen muss. Und das ist einer der "tells" oder "red flags", die anzeigen, dass man es mit Leuten zu tun hat, die einen runterziehen.


    Das sind die Leute und die Situationen, denen ich entkommen wollte, aber die ich in den letzten Jahren immer häufiger angetroffen habe: In der Stadt, auf dem Land, überall. Und das macht mir schon Angst. Es muss nicht immer gleich Straßenkampf sein. Ein solcher Kampf zermürbt.

    Einmal editiert, zuletzt von Ben () aus folgendem Grund: Beitrag gefixt