Aufrufe zur Kriegsvorbereitung in europäischen Ländern

  • Ich verstehe nur nicht, warum die NATO diesen Krieg unbedingt selber auf eigenem Boden mit eigenen Soldaten gegen die Russen führen will, wo man doch die Möglichkeit an, die Russen auf ukrainischem Boden zu besiegen, ohne derzeit auch nur einen einzigen Tropfen Blut der eigenen Bevölkerung vergießen zu müssen.

    Das einzige was man tun müsste wäre de Ukraine massivst mit Waffen zu versorgen, aber scheinbar ist das zu einfach.

    Die NATO ist eben nicht nur ein Land, sondern eine Ansammlung vieler Länder, mit unterschiedlich großen militärischen Fähigkeiten und unterschiedlichen Interessen.


    Es gibt Länder die wollen der Ukraine viel mehr helfen, können aber nicht. Dann gibt es Länder die sehr viel helfen könnten, wollen aber (momentan) nicht, wegen Wahlen, politischen Spielchen, Angst vor Eskalation & Co.


    Nichtsdestotrotz kann jeder Staat im Rahmen seiner Möglichkeiten was tun. Die eigene Verteidigungsfähigkeit stärken und die Bevölkerung zu sensibilisieren ist sicher kein falscher Weg.

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „There could be war in Sweden. - Ansprache des schwedischen Ministers für Zivilverteidigung (Carl-Oskar Bohlin)“ zu „Aufrufe zur Kriegsvorbereitung in europäischen Ländern“ geändert.
  • „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte“


    #50 – Sind wir fit genug für den Krieg? | Stets bereit - Der Podcast über Militär- und Sicherheitspolitik
    „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte“. Solche Aussagen sind weder Kriegshetze noch die…
    stetsbereit.simplecast.com

  • In deiner Verlinkung gibt es noch einen weiterführenden Link mit dem Titel: "Germany is preparing for Putin attack against NATO in 2025" mit Verweis auf die BILD. Da ich keine Bild lese, ist das ehrlich gesagt an mir vorbei gegangen. Man bekommt den Eindruck, dass doch hinter den Kulissen auch in Deutschland Vorbereitungen getroffen werden, was mich etwas beruhigt. Man traut sich vielleicht nur noch nicht seitens der Regierung, die Zivilgesellschaft direkt anzusprechen.

  • In dem Zusammenhang sei an die Studie des RAND Thinktanks erinnert, die verschiedene Eskalationen Russlands durchspielt, je nachdem wie der Westen die Ukraine unterstützt.


    In dem Dokument werden vier Szenarien durchgespielt:


    Szenario A: Russland greift ein NATO-Depot in Polen mit Marschflugkörpern an, keine menschlichen Verluste, geringe Auswirkung auf NATO-Operationen

    Szenario B: Russland zerstört einen US-Aufklärungssatelliten, kurzfristig kaum Auswirkungen, mittelfristig Auswirkungen durch Trümmerwolke im Orbit

    Szenario C: Russland greift drei Luftwaffenstützpunkte in Polen und Rumänien an, die für die Unterstützung der Ukraine wichtig sind. Zwei Dutzend Verluste und etwas Auswirkung auf Ukraine-Unterstützung.

    Szenario D: Russland greift sechs wichtige Air Bases und Seehäfen der NATO an (inkl. Rotterdam und Ramstein), 200 Opfer, begrenzte andauernde Auswirkung auf Handlungsfähigkeit der Stützpunkte


    Das widerspräche ein wenig der Annahme, die dem "Operationsplan Deutschland" (OPLAN) zugrunde liegt (den Axtwerfer heute hier erwähnt hat), dass Deutschland in einem militärischen Konflikt nicht mehr Frontstaat, sondern "nur noch" Durchgangsstation und Nachschublogistik für die Front im Osten sein würde.


    Ich würde bei einer Kriegsvorbereitung davon ausgehen, dass sich Putin als allererstes ein Ziel mit hoher Symbolkraft aussuchen würde und nach dem "shock and awe"-Prinzip beeindrucken wollen würde. Ein Volltreffer in Frankfurt auf eins der Datacenter des DE-CIX (weltweit größter Internetknoten) wäre sowas z.B.

    Das hätte einen weitgehenden Ausfall der IP-basierten Kommunikationsnetze in Europa zur Folge.

  • Was meint "geringe Auswirkungen"?


    Wenn die Russen gezielt ein NATO Land angreifen wird die NATO reagieren müssen, egal wieviele Leute beim Angriff gestorben sind.


    Was wäre denn ansonsten die Botschaft, wenn sie nicht reagiert?


    Als interessantes Option für den Beginn eines Konflikts sehe ich den Angriff auf Schiffe oder Basen außerhalb der NATO bzw. russischen Territorien.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das widerspräche ein wenig der Annahme, die dem "Operationsplan Deutschland" (OPLAN) zugrunde liegt (den Axtwerfer heute hier erwähnt hat), dass Deutschland in einem militärischen Konflikt nicht mehr Frontstaat, sondern "nur noch" Durchgangsstation und Nachschublogistik für die Front im Osten sein würde.

    Das ist vielleicht das Prinzip Hoffnung.


    Vor kurzem stieß ich hier im Forum auf den Aufsatz von Masala und Lange: What If Russia wins?


    Ein Auszug daraus hat mich besonders nachdenklich gemacht: "Sirens wail. Cell phone warning tones shrill a thousand times. Air raids in Paris, Warsaw, and Berlin. Cruise missiles and swarms of drones invade European NATO airspace. NATO soldiers have been engaged in firefights in the Baltic States for days. In response to Russian attacks there, NATO triggered Article 5. Russia responded with missiles." ... "Germany and other countries are torn. Violent riots break out during heated protests in many German, French, Italian, and Spanish cities, and the police must take robust action. Extremist and populist parties benefit enormously from the situation".


    In Sachsen, wo ich wohne, könnten solche Entwicklungen durch die politische Landschaft besonders brisant werden. Die AfD und das Bündnis Sarah Wagenknecht profitieren aktuell sehr stark von der Stimmung hier. Das zeigt mir, wie wichtig es ist, sich auch auf unvorhersehbare politische Entwicklungen vorzubereiten.


    Übrigens finde ich es super, hier im Forum auch über solche Themen sprechen zu können. In meinem Freundeskreis sind diese Themen oft zu schwer und ich freue mich über den Austausch hier. Falls ich mal etwas nicht ganz richtig sehe, bin ich für jeden Hinweis dankbar!

  • Was meint "geringe Auswirkungen"?

    Das dürfte eine nüchtern-rationale Einschätzung über die (militärische) Handlungsfähigkeit nach einem Angriff sein: wenn in Polen oder Rumänien ein Umschlagplatz für militärisches Material für die Ukraine angegriffen wird, hat das für die NATO geringe Auswirkungen. Dagegen steppt der Bär, wenn sich Marschflugkörper auf den Weg zur Ramstein Airbase machen.

  • Was wäre denn ansonsten die Botschaft, wenn sie nicht reagiert?

    Um dieser Frage den Wind aus den Segeln zu nehmen, wird ja jetzt Vilnius mit einer deutschen Kaserne verteidigt.


    In meinen Podcasts wird das immer betitelt als was besonderes:


    Die erste deutsche Militärbasis außerhalb Deutschlands.


  • Ich weiß, dass das jetzt doch den ordentlichen Hauch einer Verschwörungstheorie hat aber:


    Wenn zunehmend vor etwas gewarnt wird, nicht zuletzt auch aus Geheimdienstkreisen. Das ganze auch von mehreren unzusammenhängenden Menschen die sich so sicher nicht vorher abgesprochen haben aber alle zum selben Schluss kommen oder auch die selben (Geheimdienst-) Informationen haben, dann fange ich an mir langsam Sorgen zu machen dass man in gewissen Kreisen mehr weiß und mehr im Hintergrund vorbereitet wird als man an die breite Schafsherde heran trägt.


    Ich selber sehe nur das mehr und mehr auch grade der Zivilschutz aktiviert wird im Hintergrund. Angefangen bei Material bis hin zu Führungsstrukturen die auf einmal aufgebaut werden. Mag aber auch ein Lokalbias sein

  • Auch die sog. "Schafsherde", wie du es nennst hat heut zu Tage
    reichlich Möglichkeiten auf Informationen zuzugreifen.


    Um zu dem Schluss zu kommen, dass staatliche Vorbereitungen geboten sind,
    braucht mein keine Geheimdienstinformationen. Dass Russland seine Wehrindustrie
    zunehmen auf Kriegswirtschaft umrüstet, ist seit Anfang letzten Jahres bekannt.
    Dass die russische Propaganda aus innenpolitischen Gründen Angst vor der NATO schurrt,
    ist schon seit Jahren bekannt.


    Logische Konsequenz aus dem zuerst genannten ist, dass Russland nach dem
    Ende des Ukraine-Kriegs seine konventionellen Streitkräfte innerhalb einer
    gewissen Zeit (wieder)-aufbauen kann.


    Was nun geschieht, ist staatliche Vorbereitungen auf die Folgen des
    zweitgenannten. Nur zur Erinnerung, Ende 2021 sind wir schon Zeugen einer
    hybriden Kriegsführung geworden, als der belarussische Diktator Lukaschenko
    über den staatlichen belarussischen Reiseanbieter "Zentrkurort"
    gezielt Personen aus dem Irak, Syrien etc. uneingeschränkte Touristenvisa
    gewährte. Diese Menschen wurden dann von belarussischen Sicherheitskräften Richtung
    polnische Grenze gebracht. Hier ist ganz bewusst provoziert wurden um den
    Zusammenhalt in der EU zu belastet. Vor allem ist damit gezeigt wurden, zu
    welchen perfiden Mitteln Putin und Lukaschenko bereit sind zu greifen.
    Wer weiß was noch alles passieren kann? Der Staat hat einen gewissen
    Schutzauftrag für seine Bevölkerung. Da muss man nicht an Verschwörungen
    glauben um zu denken, dass es Zeit wird, dass er dies auch tut.


    Und ja, "Schafsherde" hat deutlichen Bezug zu Verschwörungstheorien. Ich habe mich immer gefreut, dass dieses Forum bis jetzt frei davon war. Schade, dass ihr jetzt auch hier damit anfangt!

  • Ich selber sehe nur das mehr und mehr auch grade der Zivilschutz aktiviert wird im Hintergrund. Angefangen bei Material bis hin zu Führungsstrukturen die auf einmal aufgebaut werden. Mag aber auch ein Lokalbias sein

    Ist das nicht ziemlich genau das, was viele Stimmen hier im Forum seit Jahren fordern?

  • Auch die sog. "Schafsherde", wie du es nennst hat heut zu Tage
    reichlich Möglichkeiten auf Informationen zuzugreifen.

    Das stimmt wohl, machen aber wenige

    Und ja, "Schafsherde" hat deutlichen Bezug zu Verschwörungstheorien. Ich habe mich immer gefreut, dass dieses Forum bis jetzt frei davon war. Schade, dass ihr jetzt auch hier damit anfangt!

    Ruhig Blut mein junger Padawan... :grinning_squinting_face: :winking_face: Die Schafsherde ist hier ganz bewusst polemisch zu sehen und im Kontext mit den "Verschwörungstheorien" sicherlich mit einem ironischen Unterton....

    Wer weiß was noch alles passieren kann? Der Staat hat einen gewissen
    Schutzauftrag für seine Bevölkerung. Da muss man nicht an Verschwörungen
    glauben um zu denken, dass es Zeit wird, dass er dies auch tut.

    Naja was noch alles passieren kann, kann man sich ja ausmalen, wenn man nicht zu der o.g. Schafsherde gehört und sich eben informiert. Und das der Staat es offiziell tut sehe ich noch nicht, nirgendwo. Aber eine Häufung von B-E Politikpromis/Staatsmännern die genug Stimme haben um sowas auszusprechen aber zu wenig offiziell sind als das man es von externer Seite als offizielle Warnung, Situationseskalation oder sonst was ansehen kann.

    Ist das nicht ziemlich genau das, was viele Stimmen hier im Forum seit Jahren fordern?

    Auf jeden Fall... und seit Jahren werden diese Stimmen ignoriert, und in den letzten 3 Monaten tut sich bei uns regianal zumindest einiges an der Stelle. Aber wie gesagt da müssten die Kollegen aus den anderen Bundesteilen was zu sagen. Das kann auch bei uns nen lokales Ereignis sein.

    Man erinnere sich, der BND Chef war selbst in Kiyv als die Russen einmarschiert sind und musste vom KSK rausgeholt werden.

    Zu geil... Das ist völlig an mir vobei gegangen...

  • Auf jeden Fall... und seit Jahren werden diese Stimmen ignoriert, und in den letzten 3 Monaten tut sich bei uns regianal zumindest einiges an der Stelle. Aber wie gesagt da müssten die Kollegen aus den anderen Bundesteilen was zu sagen. Das kann auch bei uns nen lokales Ereignis sein.

    Ich kann auch nur für meine Region sprechen. Hier hat die Kommune bereits im im Frühjahr 2022 neue Mitarbeiter für Aufgaben des Zivilschutz eingestellt. Erstmal übergangsweise zwei pensionierte Polizisten und mittlereile ein eigenes Sachgebiet, neben dem Brand- und Katastrophenschutz, geschaffen. Refinanziert wird das ganze aus Bundesmitteln. Also vielleicht war man bei dir einfach etwas spät dran oder aber an entscheidender Stelle hat sich ein Verantwortlicher bewegt/geändert?


    Ruhig Blut mein junger Padawan... :grinning_squinting_face: :winking_face: Die Schafsherde ist hier ganz bewusst polemisch zu sehen und im Kontext mit den "Verschwörungstheorien" sicherlich mit einem ironischen Unterton....

    Dann tuts mir leid. Ich empfinde es als wichtig solchen Tendenzen offen entgegen zu treten. Genau jene Verschörungszene ist eben auch schnell ein Mittel hybrider Kriegsführung. Abgesehen davon, dass unsere Szene auch zu schnell in eine Ecke gestellt wird, wenn man sowas im Raum stehen lässt.

  • Es bleibt zu hoffen, daß in D in absehbarer Zeit Zuschüsse für den privaten Bunkerbau, oder zumindest für den nachträglichen Ausbau von provisorische Schutzräume wieder gezahlt werden. Anscheinend sind bis 1990 derartige Zuschüsse/Fördermittel gezahlt worden .

    Vielleicht wäre die aktuelle militärische Bedrohung auch Anlaß, über ein Milizsystem zur Verteidigung der Landesgrenzen in Verbindung mit der Errichtung von geeigneten Sperranlagen nachzudenken.

    Als erstes wäre die Reaktivierung von Sprengvorrichtungen an (Grenz)brücken und wichtigen Straßen und Eisenbahlinien sofort einzuleiten.

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  • Als erstes wäre die Reaktivierung von Sprengvorrichtungen an (Grenz)brücken und wichtigen Straßen und Eisenbahlinien sofort einzuleiten.

    Da Polen nicht so schnell überrant werden würde,... würde ich nicht sehen, sowas als Erstes zu machen.