Persönliche Kriegsvorbereitung

  • Dann müsste man das ganze Land (oder Europa?) evakuieren. Nicht machbar.

    Das ist denke ich ein wichtiger Faktor. Eine Flucht nach Kriegsbeginn ist sehr sehr schwierig bzw für die meisten unmöglich.


    Da war es für die Ukrainer ja fast noch einfach zu fliehen weil es eine Vielzahl an westeuropäischen Fluchtländern gab.


    Wird die NATO angegriffen bist du eigentlich so gut wie nirgends in Europa mehr sicher.


    Und die allerwenigsten werden eine Flucht nach Nord- oder Südamerika schaffen.


    Deshalb kann nur das Ziel sein so resilient wie möglich zu sein und Bugin zu priorisieren.


    Wie andere schon gesagt haben bist du in einem kleinen Kaff weitab von Städten am sichersten.


    Dort mit entsprechendem Vorrat und evtl einem Schutzraum lässt es sich schon relativ normal leben, selbst in Kriegszeiten.

  • Ja, aber auch von der Mikro-Lage her abhängig. schaut man sich die aktuellen Standorte der Bundeswehr mal auf der Karte an:


    Bundeswehrstandorte


    und die ausländischen Militärbasen in Deutschland


    Ausländische Militärbasen in Deutschland – Wikipedia


    dann geht das teilweise sehr in den ländlichen Raum rein und jeder Militärstandort wird ein potenzielles Ziel sein. Besser vorbereitet als nicht vorbereitet stimmt auf jeden Fall, aber auch im ländlichen Bereich muss man auf den Mikrokosmos achten. Bei dieser Betrachtung sind noch nicht mal kriegswichtige Industriebetriebe inkludiert die auch ein potenzielles Ziel sind. Da bleiben am Ende wenige Ecken in Deutschland übrig die vermutlich wirklich eher ruhiger bleiben sollte es zu einem Angriff kommen. Die Priorisierung der Angriffsziele gemäß vorhandener Materiallage beim Gegener wird auch kener ganzheitlich abschätzen können.


    Bei einem Kriegsfall würde ich niemals davon ausgehen das man irgendwo "relativ normal leben" kann, dazu sind die potenziellen Ziele zu kleinteilig vorhanden.


    Oder man schaue sich mal die Karte des deutsche Höchstspannungsnetzes an:


    Karte "Deutsches Höchstspannungsnetz" (vde.com)


    Jedes Umspannwerk und jede größere Trafostation ein potenzielles Ziel.....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Bei einem Kriegsfall würde ich niemals davon ausgehen das man irgendwo "relativ normal leben" kann, dazu sind die potenziellen Ziele zu kleinteilig vorhanden.

    Ist aber die Realität für Ukrainer, besonders außerhalb von Städten.


    Stromversorgung weitgehend stabil, Internet vorhanden. Supermärkte gut gefüllt. Menschen gehen zur Arbeit. Und das nach fast 2 Jahren Krieg im eigenen Land.


    In den Städten hast du das meiste davon auch, allerdings leider regelmäßige Raketenangriffe.

  • Ja, aber je nach Frontnähe erwischt es auch die kleinen Dörfer, ebenso im Hinterland als Beispiel Liegenschaften in der Nähe von Umspannwerken, versteckter Kriegsindustrie etc.


    Das die Stromversorgung stabil ist beruht auf den Lieferungen des Westens. Würden diese nicht erfolgen wäre das Stromnetz der Ukraine in großen Teilen bereits History. Bei einem großflächigen Angriff auf NATO-Staaten (sofern dazu genügend Raketen, Drohnen etc. bereit stehen würden z.B. in einer Achse Russland-China-Nordkorea) wäre diese Unterstützung nicht mehr gegeben bzw. die jeweiligen Güter würden in den selber angegriffenen Ländern benötigt werden. Damit hätte man einen einsetzenden Versorgungszerfall. Denn hätte der Gegner zwar auch, die Frage wäre dann wer als erstes die Grätsche macht ob dieser "unsichtbaren Front". Den jetzigen Verlauf in der Ukraine kann man meiner Meinung nach nicht auf einen großflächigen Konflikt extrapolieren, da die Nachschubverteilung, die Durchführungsart (weitreichende Angriffe ins Hinterland hinein) etc. ganz anders sind.


    Auch in Deutschland im 2WK hatten wir Produktionssteigerungen und den "Gang zur Arbeit" bis 1944, trotzdem waren die Zerstörungen auch in Kleinstädten beträchtlich.

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  • Was fällt euch noch ein? Ich würde die Infos dann wieder gesammelt in einem Artikel verpacken.


    Wie andere schon gesagt haben bist du in einem kleinen Kaff weitab von Städten am sichersten.

    Vom Krieg her ist das auch meine Hoffnung. Allerdings habe ich dafür die Befürchtung, dass es innenpolitisch hier instabil werden könnte. Von Hamsterfahrern über Gruppierungen bis hin zu Auseinandersetzungen zwischen politischen Lagern. Seit den Bauernprotesten bin ich stilles Mäuschen in einer WHatsapp Gruppe die damals zur Besprechung von lokalen Blockaden genutzt wurde. Inzwischen ist es ein politisches Diskussionsforum und was da abgeht hätte ich hier niemandem zugetraut... Von Sprüchen wie fahrt die Bullen platt bis hin zur Planung von Sachbeschädigungen und strategischen Blockaden ist da alles bei...

    Jedes Umspannwerk und jede größere Trafostation ein potenzielles Ziel.....

    Joa aber sicher nicht im ersten Aufschlag. Also ja im Höchstspannungsnetz evtl. Aber klar je näher eine Front komt desto unsicherer wird es und 100% Sicherheit bietet ein Kaff aufm Land nicht... Aber allemal besser als im Hochhaus in Bonn oder Berlin neben militärischen Liegenschaften oder in der Nähe von Büchel oder Rammstein

    Ist aber die Realität für Ukrainer, besonders außerhalb von Städten.

    War es in allen Kriegen außerhalb der Frontlininen und Hauptfahrtwegen. Wobei ich unsere Warenwirtschaft für anfälliger halte als die Ukrainische

  • Ist aber die Realität für Ukrainer, besonders außerhalb von Städten.

    Genau auf diesen "Kriegsalltag" sollte man sich in seiner Vorbereitung/Krisenvorsorge einstellen. Auch mental. Bei weitreichende Drohnen gibt es keine sicheren Gegenden, auch abseits von militärisch interessanten Zielen. Drohnen können überall hinfliegen und wenn es "nur" Irrläufer sind bzw. sie wegen Fehlfunktion oder nach Beschuss durch Luftabwehr unkontrolliert vom Himmel fallen.


    Man kann sein Dach über dem Kopf wohl in den wenigsten Fällen so härten, dass vor herabfallenden Explosivdrohnen schützt, aber man kann die Auswirkungen von direkten Treffern oder Explosionsfolgen bei Naheinschlägen abfedern.

    • In dem man z.B. keine unnötigen Brandlasten auf dem Dachboden oder in Nebengebäuden lagert (hier auf dem Land sind die Scheunen meistens noch teilweise gefüllt mit altem Stroh/Heu, obwohl die Landwirtschaft schon vor Jahrzehnten aufgegeben wurde).
    • Man Reparaturmaterial für Schäden am Haus (Dach, Fenster) bereithält.
    • Man sich Gedanken über Lösch- und Bergungsarbeiten macht. Wenn in der Nachbarschaft was explodiert, hat man je nach Bebauung (Wohnblöcke) gleichzeitig eine große Anzahl Betroffener, unter Umständen kommt erst mal keine Hilfe (Feuerwehr, Bergungskräfte) - man wird sich im Quartier selbst helfen müssen.

    Kommt es zu einer Situation wie derzeit in der Ukraine, dann hat man Millionen Binnenflüchtlinge aus Gebieten, die zu frontnah sind, die ins Hinterland drängen. Wenn man das Glück hat, im friedlicheren Hinterland zu wohnen, wird man nicht lange alleine bleiben und muss zusammenrücken, um Binnenflüchtlinge bei sich aufzunehmen, die dann erst mal bis auf weiteres bleiben werden. Gehört man selber zu den potentiellen Binnenflüchtlingen, dann sollte man sich überlegen, wie und wohin man selbst gehen kann bevor man evakuiert und irgendwohin zugewiesen wird. Das hat ja massive Auswirkungen auf Beruf, Schule, privates Umfeld. Evtl. kann man aus eigenen Stücken zu Freunden/Verwandten umsiedeln, das könnte für beide Seiten eine win-win-Situation sein (oder auch nicht), weil man dann als Flüchtender selbstbestimmter ist und diejenigen, die Flüchtlinge z.B. aus der eigenen Verwandtschaft bei sich aufnehmen, wissen, auf wen sie sich einlassen und sind dann "belegt", sollten staatliche Anfragen bezüglich Einquartierung kommen.

  • Ich fahre im Moment auf 2 Schienen.

    1. My home is my Castle, dh. ich harre in den eigenen 4 Wänden aus mit dem was ich vorbereitet habe.

    2. Get out of Dodge early, dh. ich bin mit der Familie schon weg wenn's knallt. Diesbezüglich spielt mir der Plan, segeln zu gehen, gewissermassen in die Hände.

    Evaluation und Beschaffung & Ausrüstung eines geeigneten Bootes hoffe ich bis Ende 2024 abgeschlossen zu haben.

    Die Party ist vorbei!

  • e, dann hat man Millionen Binnenflüchtlinge aus Gebieten, die zu frontnah sind, die ins Hinterland drängen. Wenn man das Glück hat, im friedlicheren Hinterland zu wohnen, wird man nicht lange alleine bleiben und muss zusammenrücken, um Binnenflüchtlinge bei sich aufzunehmen, die dann erst mal bis auf weiteres bleiben werden.

    Das Thema Binnenflüchtlinge ist von großer Relevanz. Gibt da aus der Ukraine z.B. diese schön ältere Reportage als exemplarisches Beispiel:


    Binnenflüchtlinge in der Ukraine: In Zeiten, in denen Hilfe abnimmt - taz.de


    Und es zeigt auch, die Problematik. Höhere Mieten in den halbwes sicheren Landesteilen und auch die über die Zeit aufkommenden Probleme zwischen den dort Lebenden und den hinzugekommenen Flüchtlingen:


    "Anderthalb Jahre nach Beginn des russischen Großangriffs fragen aber auch im Gebiet um Uschhorod immer mehr Einheimische, warum die Flüchtlinge immer noch hier seien. Sie helfen weniger als in den ersten Kriegsmonaten, auch die humanitäre Hilfe nimmt spürbar ab. Umso wichtiger sind jetzt für die Menschen geregelte eigene Einkommen, eine berufliche Perspektive und ein eigenes Zuhause außerhalb temporärer Notunterkünfte."


    So hart das auch ist, irgendwann sind die Flüchtlinge aus dem eigenen Land auch Belastung und sie werden ähnlich wie in Deutschland nach dem 2WK auch innerhalb des "eigenen" Gebietes lange nicht vollständig akzeptiert sein. Das führt dann zu inneren Spannungen. Siehe auch die Zwangseinquatierungen hier nach dem Weltkrieg. Die haben ja teilweise bis 1956/57 (als Beispiel in Hamburg) gedauert. Ich hatte die Gelegenheit mal mit einer älteren Dame zu sprechen die früher in unserem Haus zwangseinquartiert war. War sehr interessant hier aus erster Hand Infos zu bekommen wie die Stimmungslage damals war.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das ist denke ich ein wichtiger Faktor. Eine Flucht nach Kriegsbeginn ist sehr sehr schwierig bzw für die meisten unmöglich.


    Da war es für die Ukrainer ja fast noch einfach zu fliehen weil es eine Vielzahl an westeuropäischen Fluchtländern gab.


    Wer im wehrfähigen Alter ist, darf nicht raus. Und bei vielen Bekannten "meiner" Ukrainerin ist dann die ganze Famile dagebliben

    (vielle sind dann über Russland oder die grüne Grenze trotzdem geflohen).


    Außerhalb der EU sah es das für die Ukrianer schon nicht mehr so gut aus. Die USA z.B. haben nur die einreisen lassen, wo jemand für den Unterhalt gebürgt hat hat.


    Und wären nicht Millionen Ukrainer schon den Krieg ausgewandert, hätte das mit der Flucht noch schlechter ausgesehen.

  • Ist aber die Realität für Ukrainer, besonders außerhalb von Städten.


    Stromversorgung weitgehend stabil, Internet vorhanden. Supermärkte gut gefüllt. Menschen gehen zur Arbeit. Und das nach fast 2 Jahren Krieg im eigenen Land.


    In den Städten hast du das meiste davon auch, allerdings leider regelmäßige Raketenangriffe.


    Dank massiver internationaler Hilfe und guter Ausgangslage, was Lebensmittel betrifft. Aber es wird jeden Tag schlechter. Vielen Betreiben fehlen Schlüsselpersonen, Rohstoffe, Ersatzteile, Absatz. Dazu ist nicht wenig auf Kriegsproduktion umgestellt.

  • Besonders NATO Stützpunkte sind gefährdet für Raketenangriffe.

    Ich finde das nicht nett, wenn man genau im Bermudadreieck von Stuttgart - Böblingen und Ulm wohnt :frowning_face:


    Mein Arbeitgeber hat seinen Sitz 600m vom EUCOM (Europe Command) und 6.000m vom AFRICOM (Africa Command) der US-Streitkräfte entfernt. Das sind die beiden einzigen Oberkommandos des US-Militärs außerhalb der USA. Das EUCOM befehligt z.B. die 7. Armee, die 6. Flotte (40 Schiffe, 150 Flugzeuge, 24.000 Mann) und die 3. u. 17. Luftflotte der Airforce (u.a. Ramstein).


    Nicht gut, sowas vor der Nase zu haben. Vor allem sitzt im näheren Umfeld des EUCOM so ziemlich alles, was Hightech-Forschung und -Einrichtungen in Baden-Württemberg angeht: Fraunhofer-Institute, DLR-Institut für Strahlantriebe (das deutsche Jet Propulsion Lab gewissermaßen, mit Raketentriebwerksprüfständen in Lampoldshausen bei Heilbronn), Max-Planck-Institut für intelligente Systeme, das Höchstleistungsrechenzentrum HLRS, der Campus der Uni Stuttgart mit zig Instituten, die Quantenforschung,...

  • Ich finde das nicht nett, wenn man genau im Bermudadreieck von Stuttgart - Böblingen und Ulm wohnt :frowning_face:

    Wie sagte Oliver Welke einst zum Thema Italien und Flüchtlingsströme:

    "Lage, Lage, Lage"


    :winking_face:

  • Wie sagte Oliver Welke einst zum Thema Italien und Flüchtlingsströme:

    "Lage, Lage, Lage"


    :winking_face:

    Das ist schon immer DER Faktor... Ich sag nur: Wohnen am A... der Welt, westlich des Rheins, gleichweit von Geilenkirchen und Büchel, kein AKW in Luv... Eigenes Wasserkraftwerk vor Ort, Weide- und Waldflächen... Alles richtig gemacht. Nur ne Oper gibts hier nicht vor Ort, oder ein Kino... aber irgendwas ist ja immer.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Genau.....und weil es dort so schön ruhig ist, baut irgendjemand....genau dort.....das unterirdische Weltverteidigungszentrum auf und du bist im A.....


    :face_with_tongue:


    Tsrohinas

  • Das ist schon immer DER Faktor... Ich sag nur: Wohnen am A... der Welt, westlich des Rheins, gleichweit von Geilenkirchen und Büchel, kein AKW in Luv... Eigenes Wasserkraftwerk vor Ort, Weide- und Waldflächen... Alles richtig gemacht. Nur ne Oper gibts hier nicht vor Ort, oder ein Kino... aber irgendwas ist ja immer.

    Alles richtig gemacht! :gut:


    "Lage, Lage, Lage" gilt für alle von uns.

    tomduly : Du bist zumindest schnell weg übern Rhein. Ich brauche aus Mitteldeutschland ja locker nochmal 6h mehr Vorlauf... :rolleyes:

  • Du bist zumindest schnell weg übern Rhein

    Nicht wirklich, davor liegt das gefährliche Badner-Land... Nö ich will eigentlich gar nicht weg. Und am Arbeitsplatz bin ich eh nur an 3 von 7 Tagen, ein bisschen Risiko muss sein. Die Schwäbische Alb ist mir "sicheres Hinterland" genug, da sind dann 50km Pendeldistanz auf einmal wieder ein Standortvorteil. Und die Älbler hatten schon im letzten Krieg so ihre Taktiken. Hinweisschilder auf Ortschaften an den Landstraßen abmontieren und so (- das Dörfchen Apfelstetten wurde so erst etliche Tage nach der Besetzung der Region durch die Alliierten "entdeckt", die hatten einfach still gehalten und vorher die Schilder abgeschraubt an den Zufahrten).

  • Hinweisschilder auf Ortschaften an den Landstraßen abmontieren und so (- das Dörfchen Apfelstetten wurde so erst etliche Tage nach der Besetzung der Region durch die Alliierten "entdeckt", die hatten einfach still gehalten und vorher die Schilder abgeschraubt an den Zufahrten).

    Man würde denken im 21. Jahrhundert würde das dank Satellitennavigation nix mehr bringen, aber auch aus der Ukraine gibt es Berichte diesbezüglich und das soll tatsächlich was gebracht haben.


    Also zur persönlichen Vorbereitung mal den passenden Imbus oder Torx zurecht legen. :winking_face: