Schulbildung im Privaten nach Tag X

  • Man sollte auch den vorhandenen Bildungsgrad des Kindes bei Ausfall der Schule berücksichtigen. Jemandem, der kurz vor seinem Abitur steht, braucht man sicherlich nicht mehr zu unterrichten, wenn die Schule nicht mehr zur Verfügung steht. Ein entsprechend jüngeres Kind sollte auf jeden Fall weiter schulisch ausgebildet werden.


    Bildung ist aus meiner Sicht eines der wichtigsten Dinge, die wir unseren Kindern mitgeben können. Auch und vielleicht gerade in Krisenzeiten. Im Forum wird ja auch immer die Vorbereitung durch anhäufen von Wissen beschrieben. Warum sollte das mit eintreten einer Krise plötzlich wegfallen. Weiterhin wird es Kinder geben, die Unterrichtet werden und mein Kind hätte dann einen Nachteil.
    Ein Kind kann durch ein breit gefächertes Angebot auch Interesse und Talent für ein Gebiet entdecken, welches zu Hause vielleicht nicht so vor gelebt wird und eine "Vererbung" des Berufes der Eltern kann durchbrochen werden.


    Über den Lehrplan kann man sich dann sicherlich nochmal ausführlich unterhalten.


    Den Stellenwert der Bildung kann man auch aus der Tatsache ablesen, dass in den herrschenden Schichten jeder Gesellschaft zu einem großen Prozentsatz gut Ausgebildete bzw. Gebildete Menschen sitzen.


    Ich selbst traue mir zu die naturwissenschaftlichen Fächer bis zum Abiturwissen auch einer kleinen "Klasse" näher zu bringen. Meine Vorbereitungen dazu sind aber noch bei 0, da es noch Dinge mit höherer Priorität auf meiner Liste gibt.


    Grüße
    JBDenimco

  • Hallo,


    Zitat von Opa;104419

    Ungefähr 100% der Schüler würden spontan jubeln, wenn plötzlich keine Schulpflicht mehr bestünde.


    das wage ich zu bezweifeln. Sicher hat jedes Kind und jeder Jugendliche mal Phasen, in denen anderes wichtiger scheint, als Schule. Aber unterm Strich geht die Mehrzahl wohl eher gerne in die Schule. Beeindruckend ist das in armen und Entwicklungsländern zu beobachten, wo sich Kinder regelrecht nach Bildung sehnen...auch weil sie ihnen die Chance auf ein besseres Leben verspricht.


    Auch ist die Schule heute immer mehr ein Ersatz für offensichtlich "erziehungsuntaugliche" Eltern. Dass sich z.B. "Leistung lohnt", bekommen Kinder zuhause kaum noch vorgelebt. Dass das erfolgreiche "Knacken einer Nuss" (z.B. schwierige Matheaufgabe, Flicken eines Fahrradreifens,...) sich positiv auf das Selbstbewusstsein auswirkt, vermitteln gute Lehrer/Schulen auch.


    Ich persönlich möchte meine Schulzeit nicht missen, auch wenn es da sicher viel "Unnützes" gab, was man lernen musste, was dennoch nicht geschadet hat (z.B. dass ich mich 7 Jahre durch Französisch gequält habe - davon profitiere ich heute auf Dienstreisen in Europa und Urlaubstouren in Nordafrika).


    Sollte eine Krisenlage "nach dem Tag X" vorerst andauern, würde ich alles versuchen, soweit es nur geht, "Normalität" herzustellen. Und dazu gehört auch Unterricht für die Kinder. Das kann ja an die vorherrschenden Umstände angepasst sein, Biologie-Unterricht kann durchaus auch in Selbstversorger-Gärten stattfinden und technischer/naturwissenschaftlicher Unterricht kann ebenfalls praxisnah/krisennah durchgeführt werden: in Chemie lernt man Seifenherstellung, in Physik/Technik, wie man aus einem Fahrrad mit Dynamo ein Akkuladegerät baut usw.


    Ein anderer Aspekt in einer Krise, der für Schulunterricht nach dem Tag X spricht, ist dass auf diese Weise die Kids "aufgeräumt" sind. Sie kommen nicht auf dumme Gedanken, sind (evtl. im wörtlichen Sinn) aus der Schusslinie, kontaminieren oder infizieren sich nicht (was beim unkontrollierten Herumtreiben möglich wäre) und sie sind "behütet", was Ressourcen spart, weil sich die anderen Erwachsenen der Gruppe dann um andere Aufgaben kümmern können (Wiederaufbau, Hilfsleistungen, Verteidigung, was weiss ich). Wer selber Kinder hat, weiss, was ich meine: ein Kind verlangt permanent Aufmerksamkeit und will überall dabei sein, das schränkt die Möglichkeiten des jeweiligen Erwachsenen massiv ein, erst recht in einer Krisenlage.


    Von daher ist allein schon aus "gruppentaktischer" Sicht eine Unterrichtung der Kinder sinnvoll.


    Grüsse


    Tom

  • Also ich kann für meine Kinder nur sagen, dass sie sehr gerne in die Schule gehen und es schon öfters vorgekommen ist, dass sie Samstags auch los wollten . In den Ferien gibt es an usnerer Schule Ferienprogramm, geleitet von den Lehrern, das wird sehr gerne angenommen , da gibt es dann freie Experimente in Chemie und Physik, einen Besuch im Zoo, es können die Eltern sich einbringen,....


    und da sind keine Kinder die gerne keinen Unterricht hätten!

  • Ich glaub ich würde mich erst mal auf die Grundkompetenzen beschränken. Lesen und schreiben ist schwer genug zu unterrichten. Die Grundrechenarten noch und der Rest ergibt sich aus den Anforderungen der Situation.
    Stellt man sich immer einfach vor, aber ohne Erfahrung ist das nen ganz schöner Aufwand. Besonders wenn man seine Zeit mit anderen Dingen verbringen muss. Material kann man sich wenn man Erfahrung damit hat recht einfach selbst herstellen. Sei es eine Anlauttabelle oder alte Bücher als Lesebücher umfunktionieren.
    Eine gute Sammlung Lexika halt ich für sinnvoller als alte Schulbücher. Solang man selbst versteht was beschrieben wird kann man es meist auch für Schüler herunterbrechen und ihnen erklären. Je mehr Quellen umso besser und dann braucht man nicht gleich eine riesen Bibliothek.

    Gruß Sidge

  • Meiner Meinung nach, muss man die Zeit zum unterrichten nicht unterschätzen. Sollte es eine Katastrofe geben (egal welcher Art), hat man mit vielen dingen zu kämpfen. Das Ziel der Bildung, sowie der Stoff solte schon fertig und berreit sein. Nur so ein gedanke... Eifach sagen: "Ich besitze Unterrichtsstoff" ist sehr wenig

  • Zitat von Wolfshund;104319

    Hallo,
    also ich sehe keinen Sinn darin, einem Kind in dem Moment wo (im kleinen) "die Welt untergeht" Physik, Chemie, Geo, oder gar Geschichte(!) beizubringen. Warum? Weil in dem Moment sowieso jeder nur das lernen wird/muss was er benötigt und auch keine Noten über die spätere Tätigkeit entscheiden werden.
    Bei einem Szenario über einem Jahr.


    Hallo Wolfshund,


    ich sehe das ein wenig anders. Ich habe einerseits eine recht grosse Handbibliothek an gedruckten Büchern verfügbar, andererseits auch eine recht grosse elektronische Bibliothek.


    Ich kann Wissen überliefern. Sprachen erschliessen den Zugang zu Menschen, Geschichte den Zugang zu Erfahrungen. Muss ich die Fehler meiner Urgrosseltern wiederholen?


    Nicht zuletzt Naturwissenschaften, Technik, Handwerk, da reden wir über elementare Überlebenskünste.


    Letztendlich Philosophie - wozu das Ganze?


    Mal ganz davon abgesehen, dass ich neben philosophischen Reflexionen auch ein paar physikalische und chemische "Zaubertricks" auf Lager hätte :face_with_rolling_eyes:



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von tomduly;104442


    Ein anderer Aspekt in einer Krise, der für Schulunterricht nach dem Tag X spricht, ist dass auf diese Weise die Kids "aufgeräumt" sind. Sie kommen nicht auf dumme Gedanken, sind (evtl. im wörtlichen Sinn) aus der Schusslinie, kontaminieren oder infizieren sich nicht (was beim unkontrollierten Herumtreiben möglich wäre) und sie sind "behütet", was Ressourcen spart, weil sich die anderen Erwachsenen der Gruppe dann um andere Aufgaben kümmern können (Wiederaufbau, Hilfsleistungen, Verteidigung, was weiss ich). Wer selber Kinder hat, weiss, was ich meine: ein Kind verlangt permanent Aufmerksamkeit und will überall dabei sein, das schränkt die Möglichkeiten des jeweiligen Erwachsenen massiv ein, erst recht in einer Krisenlage.


    Aber das können ja auch Comics und (elektronische) Games erledigen.


    Bin ich hier der einzige der seine halbe Kindheit mit genüsslichem Comic-Lesen verbracht hat?


    Falls es darum geht dass in einer Krise die Erwachsenen mehr Zeit haben sollen sich um die akuten Probleme zu kümmern (anstatt lästige Kinder zu hüten), ist wohl immernoch das beste wenn man den einen oder anderen Nintendo, PSP oder ein Ipad über die Krise rettet. Selbst mit einem kleineren Solar-Panel liesse sich so ein Gerät täglich wieder aufladen.


    Könnt ihr euch vorstellen was das auch für ein Boost für die Vorstellungs-Kraft des Kindes ist?
    Wenns nicht nur trockene Bücher liest, sondern auch in die symbolische abstrakte Welt der Comics und Games eintauchen kann?

  • Na, ich weiß nicht so recht. In meinem Freundeskreis gibt es einen 13jährigen, der fast ausschliesslich am zocken ist oder sich Cartoos reinzieht. Der ist sozial inkompetent; in einem Maße, wie ihr euch das nicht vorstellen könnt. Er hilft nicht im Haushalt, ist zu dumm, sich 'ne Scheibe Brot zu schmieren, hält simpelste Vereinbarungen nicht ein.


    Was mich aber am meisten erschüttert, ist die Tatsache, dass er sich seines permanenten Fehlverhaltens nicht mal ansatzweise bewusst ist! Er ist so unglaublich gedankenlos!


    Sicher wurde in seiner Erziehung viel versäumt. Aber genau das ist der Schwachpunkt! Statt sich mit ihm hinzusetzen, zu reden, ihm die Welt zu erklären und seine Fragen zu beantworten, wurde er einfach immer nur abgeschoben; entweder vor den Fernseher oder den Computer/die Spielkonsole.


    Ein wenig "klassische" Bildung hätte da bestimmt nicht geschadet.


    lg

  • Im Notfall sollten sich verschiedene Eltern zusammenschließen und den Unterricht der Kinder zusammen legen, davon profitieren dann alle, denn das Wissen wird breiter gefächert und man muss nicht immer ran und hat somit Zeit, z.B. für den Ackerbau, die Jagd, ....

  • Ich glaube es wird ohne Arbeitsteilung und Teambildung überhaupt nicht funktionieren. Die Weiterbildung der Erwachsenen, das Erlernen neuer Fähigkeiten (zB. es gibt einen Schmied im Team, wenn dem was passiert, kann keiner mehr Metall bearbeiten) ist immens wichtig. Wichtig ist aber auch den Nachwuchs auf eine halbwegs sichere Stufe des Wissens zubringen. Dabei ist die Mithilfe aller gefragt. Nicht jeder hat Pädagogen im Team. Aber die Älteren Teammitglieder, die beim Arbeiten auf den Feldern, bei der Jagd oder in der Landwirtschaft oder in der sonstigen Produktion nicht gebraucht werden (mir fällt kein anderer Ausdruck ein) [oder die gerade nichts zu tun haben] können sich auf jeden Fall um den Nachwuchs kümmern. Bücher sollten auf jeden Fall vorhanden sein.
    Ein Problem wird es erst bei einem Fluchtszenario. Es gibt jetzt schon jede Menge Kilos an Ausrüstung, die im Rucksack, am Fahrrad oder im Trolley verstaut werden müssen. Wer ein Fahrzeug (PKW, Kombi oder noch besser LKW) zur Verfügung hat ist da klar im Vorteil.


    Alles in allem. Bildung ist extrem wichtig, auch wenns danach ausschaut als würde es kein Morgen geben. Vielleicht wachen wir auf und es gibt doch eines.


    Grüße



    menatarms

    Train hard, fight easy

  • Moin im Thema,


    ich habe es bereits an anderer Stelle erwähnt, das sehr gute Buch "Die Höhlenkinder", von A.T. Sonnleitner.


    Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_H%C3%B6hlenkinder


    Ich bin als kleiner Knirps in der Buchhändlerfamilie meiner Großeltern aufgewachsen, das Buch "Die Höhlenkinder" war das erste recht komplexe Werk, das ich in meinen jungen Jahren vielfach verschlungen habe, ein wunderschönes und sehr lehrreiches Buch.


    Auch heute noch steht dieses Werk hier im Bücherregal, und ich möchte dieses Buch bitte nicht missen.


    Erstklassige Lektüre für Kinder, wenn auch vielleicht etwas altmodisch in der Schreibe. Gebt euren Kindern das Buch an die Hand, sie werden es euch vielfach danken... :Gut:


    Einen Gruß zum Wochenende sendet euch allen


    Michel

  • Tja, Eltern dürfen eben mit ihren Kindern machen was sie wollen...


    Ich möchte aber den Freunden der Kinderarbeit mal zu bedenken geben das , in alten Zeiten , es die Kinder schafften aus dem Kreise der Not und der schweren Arbeit auszubrechen, welche sich eine gute "Schul"bildung verschaffen konnten.


    Auch wenn es Kinder geben wird , die sich wie Abraham Lincoln oder Maxim Gorky alles selbst beibringen können , so sollte man doch die Ausbildung doch fördern und fordern.


    Wegen vier Wochen die man im Hause verbringen muss, braucht man noch keinen strengen Lehrplan einzuführen, doch sollte meiner Meinung nach die Zukunft nicht aus dem Auge verloren werden.


    In den Biografien vieler bedeutender oder erfolgreicher Männer kann man lesen wie sie als Kinder von ihren Eltern gezielt gebildet wurden.
    Als Beispiele fallen mir da die Kennedyś ein, deren Nachwuchs beim gemeinsamen Essen jeweils einen Zeitungsartikel zusammenfassen, vortragen und erklären mussten.


  • Nun, wenn du fähig bist ein so hartes Urteil über einen 13 (!) Jährigen zu fällen, dann sagt das mehr aus über dich, als über den kleinen Jungen.


    Lasst Kinder Kinder sein!


    Manch einer ist als Kind ziemlich verschlossen und introvertiert (war ich auch) und lernt dann als Erwachsener ganz von alleine was es bedeutet verantwortlich und selbständig zu sein.


    Manche Dinge lernt man entweder alleine (und oft auf die harte Tour), oder gar nicht, und erst wenn man innerlich bereit dafür ist.


    Ich bin sicher dieses 13 jährige Kind nimmt sehr wohl wahr dass es überall aneckt. Ich finde hier ist wie du sagst eher das Problem dass alle Erwachsenen in seinem Umfeld extrem
    schnell gereizt und gelangweilt sind, und sicherlich viel zu oft schroff und abschätzig reagiert haben wenn mal das Kind mit Fragen daher kam.


    Übrigens: ich habe noch nie ein Kind gesehen welches von unverantwortlichen Eltern zu Comics und Games "abgeschoben" wurde.
    Meine Eltern zum Beispiel haben bis heute nicht die gerinste Ahnung wie Games funktionieren und wie man ein Comic zu lesen hat. Traurig aber wahr.
    Für sie waren Comics und Games immer etwas unverständliches und auch unsympatisches.


    Auf keinen Fall kann man also behaupten sie hätten Comics und Games bewusst für mich gewählt um mich ruhig zu stellen.


    Ich glaube sie waren einfach irgendwie heilfroh dass Comics und Games eine beruhigende Wirkung auf mich hatten, so dass ich stundenlang abgelenkt war,
    und nicht wieder zur schreienden Nervensäge mutierte.


    Aber der Wunsch nach Comics und Games kam von mir selbst!

  • [Übrigens: ich habe noch nie ein Kind gesehen welches von unverantwortlichen Eltern zu Comics und Games "abgeschoben" wurde.
    Meine Eltern zum Beispiel haben bis heute nicht die gerinste Ahnung wie Games funktionieren und wie man ein Comic zu lesen hat. Traurig aber wahr.
    Für sie waren Comics und Games immer etwas unverständliches und auch unsympatisches.]


    Ja ich gehöre auch zu den Eltern, die nicht wissen wie Games funktionieren. Mein sohn hat zwar seit Weihnachten einen Nintendo, aber das ist laut meiner Frau ein musthave. Dh er hat ihn damit er in der Schule mitreden kann. Er verwendet ihn aber so gut wie nie. Die meiste Zeit ist er bei uns im Garten und bastelt irgendwas (neue Harpunenspitzen, Pfeile für seinen Bogen udgl.)


    Aber Games und Comix in der richtigen Dosis schaden sicher nicht.
    Trotzdem dürfen wir im Worst case die Bildung unserer Jungen und Mädchen nicht vernachlässigen oder gar darauf verzichten.


    lg


    menatarms


    PS das mit dem zitieren funktioniert noch nicht so ganz. Das in der eckigen Klammer soll ein Zitat von geogerm sein.

    Train hard, fight easy

  • Ja du hast recht. Natürlich ist eine gute wissenschaftliche Bildung das A und O in der Entwicklung eines Kindes.


    Comics und Games können aber in gesundem Mass die Gehirn-Entwicklung sicherlich positiv beeinflussen,
    ich sehe es als eine Art Horizont-Erweiterung.


    aber z.b. auch musizieren.


    Ich würde falls ich mal Kinder hätte, unbedingt darauf bestehen dass diese ein oder mehrere Instrumente spielen lernen...
    Auch für den Tag X würde sich das eine oder andere stromlose Musik-Instrument sicherlich auszahlen.

  • Und ich liebe Kinderarbeit


    Hallo Georgem,

    Zitat

    Lasst Kinder Kinder sein!


    Zitat

    Manche Dinge lernt man entweder alleine (und oft auf die harte Tour), oder gar nicht, und erst wenn man innerlich bereit dafür ist.


    Zitat

    Übrigens: ich habe noch nie ein Kind gesehen welches von unverantwortlichen Eltern zu Comics und Games "abgeschoben" wurde.


    reichlich wirrer post nicht wahr?!
    Du scheinst nicht oft mit Jugendlichen zu tun zu haben.


    Leider ist das Abschieben von Kindern und Jugendlichen eher die Regel, denn die Ausnahme.
    Die einen dürfen Fernsehen und / oder Computern - aber nur in ihrem Zimmer - solange sie wollen, die andern bekommen je nach Finanzlage zwischen 10 und 40Euro für den Nachmittag und Abend, damit sie nicht stören...

    Zitat

    Wenns nicht nur trockene Bücher liest, sondern auch in die symbolische abstrakte Welt der Comics und Games eintauchen kann?


    Du scheinst nicht viel mit Büchern anfangen zu können, nicht wahr?


    Ein Zeichen, dass Du viel zu wenig gelesen hast. Wenn ich ein Buch lese, sehe ich die Geschichte vor mir, bin mitten im Geschehen - ohne bunte Bildchen ... bei einer Lesegeschwindigkeit von 80 - 110Seiten in der Stunde, darf man das wohl auch erwarten.


    Lesen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten.


    Wer lesen kann und damit meine ich sinnbegreifendes Lesen, nicht das Stammeln von Buchstaben und einzelnen Wörtern, der strukturiert sein Hirn neu und legt neue Pfade an (das führt jetzt aber zu weit), ist in der Lage zu abstrahieren und sich ein Problemlöse Verhalten anzueignen...


    Ich werde den Teufel tun und meinen Zwergen Strom für Spiele zu opfern (weder heute noch nach einem Go) oder so ein Spieldingens anzuschaffen. Meine Zwerge 2 + 4 haben 60Bücher, Bauklötze, Malstifte und Kreide für meine Tafeln.
    Solch elektronisches Spieldingens verblödet die Kinder, fällt der Strom aus oder hängt das Spiel werden sie unerträglich... höre das Geschrei der Nachbarskinder täglich.


    Und ich liebe Kinderarbeit! Mein großer Zwerg auch : "Papa, lass uns schwere Kinderarbeit machen." oder "kann ich mitmachen", das sind Sprüche die ich gern höre, die man aber von anderen Kindern selten hört... Der kleine Zwerg kommt und fragt "Was machst Du da?" " Will auch..."


    Warum ist Kinderarbeit so wichtig? Von wem lasse ich meine Zwerge etwas lernen? Gibt es einen besseren Lehrmeister für sie als mich?

    Und jetzt sei wieder lieb, Georgem, schreib über Kinder, wenn Du welche hast.
    Deine anderen Posts sind nämlich oft super.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Wolfshund
    Auch wenn es in deinen Augen sinnlos erscheint, so hilft ein starrer Tagesplan in Krisensituationen einem Kind bis hin zum Jugendlichen ungemein mit dieser Krisensituation fertig zu werden. Denn in der Zeit wo es mit so Banalem wie Physik, Geschichte, Grammatik und Vokabeln beschäftigt ist, hat seine Seele Zeit Abstand zu der Gefahr zu bekommen. Auch hilft es Wartezeiten zu überbrücken die in der jeweiligen Situation fast zu lang für ein Kind sein können.


    nashua



    Edi:
    huch, ich sehe gerade der Beitrag von dir war schon am 24.06.2012, 21:34. Durch irgend einen Seitenladefehler war er bei mir als letzter Beitrag zu sehen.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo georgem,


    mich hat Dein Post etwas ratlos zurückgelassen. Kannst Du mir bitte, gerne auch als PM, erklären, was mein "hartes" (ich nenne es realistisches) Urteil über mich aussagt?


    lg


    P.S. Ansonsten bin ich da mit Nikwalla ganz auf einer Linie.

  • Zitat von Nikwalla;105112

    Hallo Georgem,


    reichlich wirrer post nicht wahr?!
    Du scheinst nicht oft mit Jugendlichen zu tun zu haben.


    Leider ist das Abschieben von Kindern und Jugendlichen eher die Regel, denn die Ausnahme.
    Die einen dürfen Fernsehen und / oder Computern - aber nur in ihrem Zimmer - solange sie wollen, die andern bekommen je nach Finanzlage zwischen 10 und 40Euro für den Nachmittag und Abend, damit sie nicht stören...


    Also wenn ich deine Posts so aus dem Konzept raus reissen würde, könnte ich auch beliebig viel Verwirrung erzeugen.


    Stell dir vor, ich würde deinen Satz "Und ich liebe Kinderarbeit!" benutzen um dir etwas zu unterstellen.


    Aber so läufts bei mir nicht.


    Zur Aufklärung: Mein Kommentar...

    Zitat

    Übrigens: ich habe noch nie ein Kind gesehen welches von unverantwortlichen Eltern zu Comics und Games "abgeschoben" wurde.


    ...bezog sich darauf dass ich noch nie ein Kind gesehen habe welches man zum Gamen oder Comic-Lesen zwingen musste.
    Ich stelle fest dass für viele Eltern Comics und Games aus einer fremden Welt zu stammen scheinen... insofern meine Folgerung:


    Natürlich würden Eltern ihre Kinder manchmal am liebsten Mundtod machen und den Off-Schalter bedienen...
    aber es sind die Kinder selbst welche den Eltern hier die Lösung für ihre Ruhigstellung präsentieren: Eben Games und Comics.


    Das war der Grund meiner (etwas unklaren) Formulierung (die aber klar wird wenn man sie im ursprünglichen Post liest), und ich hoffe der Punkt ist damit geklärt.


    Zitat von Nikwalla;105112

    Du scheinst nicht viel mit Büchern anfangen zu können, nicht wahr?


    Ein Zeichen, dass Du viel zu wenig gelesen hast. Wenn ich ein Buch lese, sehe ich die Geschichte vor mir, bin mitten im Geschehen - ohne bunte Bildchen ... bei einer Lesegeschwindigkeit von 80 - 110Seiten in der Stunde, darf man das wohl auch erwarten.


    Lesen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten.


    Lesen ist eine der grossartigen Fähigkeiten zu welchen unser Gehirn fähig ist.
    Aber weil ich es wage zusätzlich den Comics, Games und dem Musizieren eine grosse (pädagogische) Bedeutung zuzusprechen, möchte ich doch damit nicht das Lesen schlecht machen? :confused:


    Im Gegenteil. Wieso muss es denn nur eine erlaubte Methode bei dir sein? Wer behauptet das? Eine Ignoranz anderen Medien gegenüber ist doch unangebracht?


    Viele Leute können sich genau so sehr in Comics und Games vertiefen. Von Musik ganz zu schweigen.


    Es kann überall bei all diesen Methoden und Medien zu einer ähnlichen Versinkung in die Materie kommen wie beim Lesen. Ich sage "ähnlich" weil es werden eben jeweils andere Gehirnareale
    angeregt. Und genau deshalb finde ich die Beschäftigung mit verschiedenen Medien sehr wichtig für ein Kind.


    Sind Comics für dich denn nur aneinander gereihte bunte Bildchen? Ist Lesen und Schreiben das Aneinanderreihen von Buchstaben??


    Was hältst du von moderenen Lernmethoden die auf E-Learning basieren?
    Dort findet ja eine Verschmelzung von Texten, Bildern, Symbolik und Interaktivitäten statt ...


    Dürfen wir nach dem Tag X nur alte vergilbte Bücher zur Schulbildung benutzen?
    War das die (stillschweigend) auferlegte Prämisse dieses Threads?


    Zitat von Nikwalla;105112

    Und jetzt sei wieder lieb, Georgem, schreib über Kinder, wenn Du welche hast.
    Deine anderen Posts sind nämlich oft super..


    Ich brauche keine Kinder zu haben um eine Meinung betreffend Kindererziehung zu teilen. Wie jeder hier war ich mal Kind, und habe Eltern.
    Ausserdem laufe ich mit offenen Antennen durchs Leben und habe deshalb Einblicke darin wie andere Leute ihre Kindheit oder ihr Elterntum erleben / erlebt haben.


    Ich glaube wenn ich Kinder hätte, würde ich keine bessere Meinung zu diesem Thema hier geben können... ich glaube ich wäre nur einfach zusätzlich traumatisiert! :grosses Lachen:


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von melusine;105116

    Hallo georgem,


    mich hat Dein Post etwas ratlos zurückgelassen. Kannst Du mir bitte, gerne auch als PM, erklären, was mein "hartes" (ich nenne es realistisches) Urteil über mich aussagt?


    Gerne.


    Genau wie in der Justiz ein Minderjähriger milderndes Strafmass erhält, genau so würde ich einen 13 jährigen nicht so beurteilen
    als würde dieser sich für einen Job in einer Firma bewerben und du müsstest seinen Charakter gnadenlos einschätzen.


    Lass das graue hässliche Entlein ein graues hässliches Entlein sein. Das wird schon.


    Mit was ist dein 13 jähriger wahrscheinlich jeden Tag komfrontiert?
    Bullying in der Schule (mit Sicherheit), entdeckt seine Sexualität (Eeek wie sonderbar!!), ihm kommt die Schule wahrscheinlich vor wie ein Gefängnis,
    und zu Hause erwarten ihn ewig stressende Ältere von denen er einfach nicht verstehen kann wieso sie ihn nicht in Ruhe lassen.


    Ich betone insbesondere dieses "ewig stressend"... Genau so empfindet er beinahe alles in seinem Leben. Das ist eine harte Zeit durch die er hindurch muss,
    wie wir alle. Es muss gar nichts bedeuten wie er jetzt auf dich wirkt.


    Es ist wie ein gordischer Knoten der sich im Laufe der Jahre lösen wird!



    Unter uns gesagt: Ich weiss bis heute nicht wie ich diese wirre Zeit genannt Kindheit eigentlich so schadlos überlebt habe, und trotzdem bin ich was geworden.


    Also nichts für ungut. Es war nicht als Angriff auf dich zu verstehen.
    Ich meinte einfach dass du da "mit Kanonen auf Spatzen schiesst".

  • Zitat von Nikwalla;105112


    Und jetzt sei wieder lieb, Georgem, schreib über Kinder, wenn Du welche hast.
    Nikwalla


    Das soll jetzt keine Wertung deiner Person sein aber generell sind solche Sätze echte Arschlochargumente :Schlecht:
    Jemandem schon mal pauschal die Qualifikation für eine Diskussion abzusprechen ist vor der offenen Beleidigung wohl das aller niedrigste Niveau.
    Das habe ich übrigens in der Schule gelernt!


    Ich denke im Interesse einer positiven Entwicklung im Beitrag sollen wir zum einen Bedenken das wir alle mal Kinder warten und eine Reflexion des Verhaltens unserer Eltern und des eigenen, durchaus wertvolle Erkenntnisse liefert.
    Zum anderen sollte man sich wieder verstärkt auf den Eröffnungsbeitrag fokussieren.