Welches Buch für die Flucht?

  • Hallo,


    ich überarbeite gerade meinen Fluchtrucksack, und habe mir überlegt das ich noch etwas Platz hätte für ein Buch.
    Gerade aus psychologischer Sicht, kann ich mir gut vorstellen das ich mich gerne irgendwann ablenken möchte.


    Dabei glaube ich ist für diesen Zweck ein Survival Sachbuch eher wenig angebracht, sondern ich dachte mehr an
    ein Buch was mir etwas mehr "gibt". Literarisch/Philosophisch...


    Wäre ich gläubig würde ich wahrscheinlich eine Bibel mitnehmen, bin ich aber nicht. :winking_face:


    Habt ihr gute Vorschläge? Ruhig etwas was ich auch mehrmals lesen kann, und es sollte nicht zudick sein.
    (Hatte kurz an Herr der Ringe gedacht :Cool:)


    Beste Grüße


    Paul


    P.S.: Da es um Fluchtrucksack ging dachte ich ist es hier passender als in Literatur. Wenn nicht bitte verschieben.

  • Ich hab es mir da sehr einfach gemacht:


    Alice im Wunderland als Reclam Heftchen


    Kann man immer wieder lesen, auch mal Kindern vorlesen und die Geschichte wird nie langweilig.

  • "Faust" in der Reclam-Ausgabe.
    Gerade dichterische Formen und inhaltlich umständlich Geschriebenes
    sind für den Geist äußerst anregend und eine willkommene Abwechslung.


    Alice im Wunderland, wie oben erwähnt, finde ich auch eine sehr gute Idee.

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Arthur Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit vielleicht?
    Recht kurzweilig, vielseitig und man kann gut „abschalten“, wie es so schön heißt, da man sich doch auch etwas auf das Gelesene konzentrieren muß. Selbiges kann ja unter Umständen gewünscht sein, wenn man sich von möglichen unangenehmen Ereignissen um sich herum ablenken möchte, auch kenn es häufiger gelesen werden, ohne langweilig zu werden. Allerdings sollte man schon etwas philosophisch, bzw. generell geisteswissenschaftlich interessiert sein.


    Klassische Sagen des Altertums? Dietrich von Bern? Homer? (Also ein paar eherne Ideale, ja ich weiß, heute unerwünscht und nicht dem Zeitgeist entsprechend …)


    Ansonsten vielleicht etwas praktischeres, wie Pflanzenbücher, Überlebenshandbücher? Oder eventuell auch etwas medizinischeres: „Anleitung zur Krankenfürsorge auf Kauffahrteischiffen“?
    Bezüglich der Literatur ohne „Verfallsdatum“ (technisch, medizinisch), möchte ich noch das „Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher“ empfehlen, in dem man schöne Ausgaben ohne politisch motiviert veränderte Rechtschreibung :traurig: findet (ältere Rechtschreibung).


    Mit bibliophilen Grüßen,


    In Anzug Und Krawatte

    Meine Magentabletten ...

  • Falls jemand die Bear Grylls Biografie mitnehmen will..
    muss ich ernsthaft überdenken weiter hier zu bleiben :winking_face:


    Mein Wunsch Buch wäre ein 100g leichtes, Schockotafelgrosses auf DIN A5 ausklappbares mit 10'000 bebilderten Seiten starkes Zivilsations-Neu-Aufbau Buch.
    Bis das allerdings verlegt und im Handel für unter 5.- CHF angeboten wird...


    nehme ich Herr der Ringe mit und tausche dann mit Pallor

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Warum nicht seine gesamte Bibliothek auf einem ebook-reader mitnehmen? Gerade die Modelle mit unbeleuchtetem Bildschirm - e-Ink -Technologie - kommen mit einer Akkuladung unglaublich lange aus, selbst das billigste Modell schafft problemlos 24 Stunden Dauerbetrieb.
    Und eine bruchsichere und wasserdichte Verpackung dafür zu entwickeln sollte doch für niemanden ein Problem darstellen, im einfachsten Fall nimmt man halt Luftpolsterfolie und einen ZipLock Beutel.


    Alles andere wäre für mich unpraktikabel, da ich erstens sehr schnell lese und zweitens meine Literaturinteressen sehr breit gefächert sind...


    So schaue ich gerade auf mein Bücherregal und überlege, ob ich lieber den "Parzival" einpacken würde (geschätzte 2,5 Tonnen) oder den "Zauberer der Smaragdenstadt" (plus die nächsten vier Bände) oder doch lieber was von Jules Verne oder aus der Shadowrun-Serie... und ich kann mich absolut nicht entscheiden!

  • Sehr schwere Entscheidung ,ich persönlich würde irgendwas von Lem ,Verne oder Dominik mitnehmen .Aber ich könnte mich auch occams Vorschlag anschließen .Vielleicht kann man aber auch den Spiess umdrehen und anstatt zu lesen anfangen selbst zu schreiben.Zum Beispiel das Erlebte ,hilft einerseits einiges zu verarbeiten andererseits lenkt es ab und regt die Phantasie an .Papier und Bleistift lassen sich in der kleinsten Tasche unterbringen.


    klappstuhl

  • Ich dreh durch. ......



    Klar im romantischen Aufflackern einer AK lese ich auch gern. Warum sollte dann ein Buch auch außer Unterhaltung
    noch Sinn machen?


    Wenn dann nur mit mehfachem Nutzen.


    Ich komme immer wieder zu meinem Lieblingsbuch "Essbare Wildpflanzen von u.a. Fleischhauer.


    - Unabhängige Nahrungsbeschaffung bzw Ergänzung
    - lernen lenkt ab
    - extrem hoher Tauschwert (Messer, Lampe, Axt)


    Derzeit läuft das Alaska Eperiment auf DMAX. Auf YT finden sich die entsprechenden Folgen.
    Hier ist sehr schön zu sehen, was der Inhalt eines solchen Buches für entscheidende Änderungen
    gebracht hätte.


    Für ein Ferienlager eines Jugendlichen oder den Sommerurlaub ist leiche Buchkost natürlich völlig o.k.
    Aber als Zugabe in einen Notfallrucksack??? Da muss ich an der Ernsthaftigkeit wirklich zweifeln.


    Jedes Gramm zählt, genauso wie der Packplatz. Hart aber meine Meinung.


    -

  • In dem von Dir beschriebenen Szenario würde ich Papier auch nicht gerade in Buchform wünschen -ich denke dann wäre es in Form einer Toilettenpapierrolle angebrachter.
    Aber wie Pallor es eingangs schrieb ,ging es Ihm um den Ablenkungseffekt .Ich denke ,da ist ein Buch nicht das Verkehrteste . Oder die Zeit nehmen und selber schreiben .


    Aber letztendlich ist jeder sein eigener Rüstmeister und endscheidet selbst was er mitnehmen möchte .Für mich ist ein Leben ohne Literatur nicht denkbar


    klappstuhl

  • "Ohne Krimi geht die Mimmi nie ins Bett"


    Ich selber lese nur Fachbücher. Klassiker, Krimis, Fantasy Romane, Romane, Liebesromane, Arztromane usw. lasse ich Links liegen. Einen Tip kann man hier wohl kaum geben.
    Mit Kindern vielleicht noch in Richtung "Deutsche Sagen und Geschichten". Für alleine der Johnson Weinführer oder von Chandra Kurt. Nicht zu gross, nicht zu schwer aber viele Infos und dann auf bessere Zeiten hoffen.

  • Zitat von Papa Bär;124022

    Warum nicht seine gesamte Bibliothek auf einem ebook-reader mitnehmen? Gerade die Modelle mit unbeleuchtetem Bildschirm - e-Ink -Technologie - kommen mit einer Akkuladung unglaublich lange aus, selbst das billigste Modell schafft problemlos 24 Stunden Dauerbetrieb...


    Genau das ist auch mein Ansatz. E-Books lassen sich super lesen, nur wasserdicht würd ich sie mir wünschen (für den Strand, die Badewanne, etc...)


    Auf dem (wasserdichten) Smartphone im BOB habe ich ebenfalls offline Zugriff auf meine ebooks, nur liest es sich da auf dem kleinen Bildschirm und in der Sonne spiegelnden nicht annährend so angenehm wie auf dem ebook oder normalem Buch und der Stromverbrauch ist auch deutlich höher. Was ich auf dem smartphone ebenfalls dabei habe ist eine offline Wikipedia, leider ohne Bilder. Da bräucht ich vermutlich ein ganzes Leben um mich da durch zu lesen.


    Das SAS Survival Buch gibt es als kostenlose(?) App (nicht ebook) für Android


    Zeitlich sehr ergiebig wäre auch ein Buch, um eine Sprache zu lernen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das ist sehr wohl, sehr ernst gemeint. Selbst in Kriegssituationen, haben Soldaten gelesen(selbst in Schützengräben), weil er Psychische Druck eben
    nicht zu unterschätzen ist. Und eben einfach nur Essen/Trinken eben sicherlich auch nicht ausreichen wird den Zustand wenn die "AKs bellen" erträglicher zu
    machen. Ein Überleben an sich hat in meinen Augen keinen Wert wenn, ich subjektiv keinen Sinn mehr darin sehe.
    (Zumal in 95 von 100 Fluchtszenarien die ich hier für meinen Standort als realistisch halte, gibt es keinen WW3. Wenn ich also irgendwo rum sitze in einer Turnhalle
    und warte das eine Fliegerbombe entschärft wird, hätte ich auch gerne was zu lesen.)


    Das schöne ist aber wir sind ja alle unterschiedlich und niemand ist ja gezwungen ein Buch mitzunehmen.


    Was ich aber bisher gelesen habe finde ich schon sehr inspiriert:
    Ich werde gleich mal meine Reclam Hefte durchsuchen.


    Beim Ebook Reader bin ich wirklich hin und her geworfen. Meiner hält wirklich sehr sehr lange und es gibt gerade auch viele Kostenlose Bücher,
    ausserdem habe ich ein Solar USB Aufladegerät... würde aber doch wahrscheinlich eher zum strom unabhängigen Buch greifen.
    Aber ich überlege es mir nochmal, zumal es ja jetzt auch sehr sehr günstige Ebooks gibt.

  • Ich verfahre da nach einem Tip, den ich von einem Flüchtling vor längerer Zeit mal gelesen hatte:
    "Nimm 2 Bücher mit. Eins, was Dein Überleben sichern kann (also Überlebenshandbuch) und eins, was Dich ablenkt!". Ob das nun Märchen/Sagen sind, oder irgendwelche Trivialliteratur; das muss jeder selbst entscheiden. Für einen Fluchtrucksack sollte es allerdings eher etwas kompakteres sein, und nicht unbedingt eine halbe Enzyklopädie.
    E-Book reader... naja, mag teilweise nützlich sein, bei einem "richtigen" Buch hat man allerdings noch den Vorteil, evtl. überflüssige Seiten als Anzündhilfe für Feuer zu benutzen etc. Solche reader find ich schon ziemlich luxoriös, aber jedem selbst überlassen.


    Ein Notizbuch und Stift ist mMn ebenso wichtig. In Notsituationen ist es wichtig, vor allem wenn man längere Zeit unterwegs sein sollte, evtl sogar allein, dass man sich seinen "Druck" oder Belastungen usw. von der Seele schreibt. Diese psych. Komponente ist nicht zu unterschätzen, da wir als Menschen ja kommunikative Wesen sind.


    Na dann, gut Buch
    Tas


  • Und im Notfall kann man sich mit Buchseiten den A....lerwertesten putzen. Da sehe ich bei einem e-Book weniger Möglichkeiten (Unhantlich). Und das ist sehr wohl ernst gemeint.

  • Ein humorvolles Buch würde mich wohl auf der Flucht am ehesten ablenken. Denke da an "Pfeifen unter Wasser verboten" (David Crombie) oder die Teile von Eckart von Hirschhausen sind auch nicht übel.


    Aber eben, ein Stift und Block sind sehr nützlich, um sich dem seelischen Balast zu entledigen. Oder noch ein kleines Instrument mit eingepackt und aus dem Text ein Lied getüftelt.

    Wer sich in die Natur begibt, der lernt beim allerbesten Meister! (Erwin Thoma)

  • Den Feueraspekt habe ich noch echt nicht bedacht, finde ich gut.


    Mir fallen bei Humor immer nur dicke Bücher ein wie "Per Anhalter durch die Galaxis" :winking_face:


    Stift Block ist eh seperat im Rucksack...


    Ich fände es dann aber super wenn wir uns mal irgendwann in der Krise treffen sollten das wir unsere Bücher auch mal tauschen.

  • -Hi


    Also ich bin da ganz anders. Ich würde anstatt zu lesen schreiben. So eine Situation muss doch beschrieben werden. Wie die welt dann ist. Wie sollen sonst alfällige Nachkommen wissen wie es damals war nach dem zusammenfall des Kapitalismus? :grosses Lachen:


    Also ich würde eher schreiben als lesen. aber wenn lesen dann was das ablenkt. Gibt ja vieles. Ich würde vermutlich einen historischen Roman mitnehmen. Etwas von Rebecca Gablé.

  • Moin,


    ein sehr schönes Thema für alle lesenden Menschen...


    Es gibt in meinem Leben nur zwei Bücher, die mich immer wieder begleitet haben, die ich vielfach gelesen habe, und immer wieder lese.


    "Irisches Tagebuch" von Heinrich Böll: http://de.wikipedia.org/wiki/Irisches_Tagebuch


    "Die sieben Säulen der Weisheit" von T.E. Lawrence: http://de.wikipedia.org/wiki/D…_S%C3%A4ulen_der_Weisheit


    Beide Bücher bezeichne ich gerne als "Bücher für eine einsame Insel", sehr gut wäre auch der Jules Verne Klassiker "Zwei Jahre Ferien" http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei_Jahre_Ferien


    Ach, da gibt es einige Bücher, vielleicht wäre ein eigenes Tagebuch das allerwichtigste Buch in einer solchen Situation, das Schreiben eines Tagebuches erfordert Zeit, Kraft, einen Bleistift, und einen klaren Kopf, und den unbedingten Willen, alles aufzuschreiben, für wen auch immer...


    Gruß



    ;ichel