Wassernebel-Feuerlöscher

  • Die funktionieren so gut, weil die Oberfläche des Wassers so gewaltig vergrößert wird.
    Im Schnitt musst du für eine brauchbare Größe ab 80 € einplanen. Die Investition lohn
    aber auf jeden Fall. Das Ding ist oft besser als jeder Pulver - Löscher.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Nabend!


    Die Dinger gab es mit einem Hochdruck Rückentornister schon vor über 10 Jahren.... damit konnte wohl 1 Feuerwehrmann mit unter 10L Wasser einen kompletten Zimmerbrand "ausschießen".... keine Ahnung warum das Ding sich nicht durchgesetzt haben... vielleicht weil es für irgendwen lukrativer ist 10000ende Liter Wasser in ein brennendes Haus zu pumpen....


    Der Effekt basiert wie Olaf schon richtig geschrieben hat darauf, das die vielen kleinen Tröpfchen der Umgebung/Dem Feuer so viel Hitze entziehen, das die brennenden Gegenstände unter den "Flammpunkt" kommen, und so das Feuer einfach erlischt.


    Gruß Endzeitstimmung

  • Für Zimmerbrände hat es sich nicht durchgesetzt da der Wassernebel die gesamte thermische Energie des Brandes aufnimmt. Sprich der Wasserdampf wird i.d.R. sehr heiß.
    Dieser Effekt ist im Außenbereich bei PKW-Bränden o.ä. und auch im Innenbereich bei Kleinbränden kein Problem da es entweder genug Ausbreitungsfläche gibt oder nicht genug Energie zusammenkommt um gefährlich zu werden.


    Bei Zimmerbränden jedoch (welche mit ca. 15-20l bei dieser Methode löschbar wären) ergibt sich eine thermische Energie welche dem Feuerwehrmann die Ohren und alles andere verbrühen würde.
    Im Endeffekt ist also einfach die Verletzungsgefahr bei einem solchen Einsatz zu hoch.


    Das nur grad so am Rande in kurz erklärt. Genial is das System trotzdem und wird wie gesagt bei PKW-Bränden immer vermehrt eingesetzt. Auch in der Formel 1 und so.

  • Danke für die Antworten. Ich hab mich heute bei Tante G... mal schlau gemacht. Es ist nur Wasser drin, also nichts mit im Außenbereich anhängen und vergessen. Schade. Für die Innenräume werde ich mir welche bestellen, da ist im Notfall nicht die Schweinerei mit dem Pulver. Im Auto lass ich auch die Pulverlöscher, dort friert es ja auch manchmal durch.


    Schönes Wochenende, Roman

  • Was spricht dagegen, Frostschutzmittel einzufüllen ? Dann könntest Du sie auch im Außenbereich hängen lassen :)


    Gruß
    DrRalle

  • Sind Frostschutzmittel nicht in der Regel brennbare Flüssigkeiten.
    Dann hätten man ja einen Flammenwerfer, und keinen Löscher.:staun:


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Zitat von trainman;126120

    Sind Frostschutzmittel nicht in der Regel brennbare Flüssigkeiten.


    Naja, man sollte halt kein Spiritus nehmen :grosses Lachen: Ich habe die Firma mal angeschrieben, ob diese Löscher selbst nachfüllbar sind und ob man Frostschutz beimischen kann. Mal sehen was die mir antworten.


    Gruß
    DrRalle

  • Ich nochmal,


    Wasserlöscher haben Pottasche drind um sie vor Frost zu schützen, das kann die Düse des Nebellöschers sicher nicht verkraften.
    Wie ich mitbekommen habe, gibt es diese Nebellöscher auch nur als Dauerdrucklöscher, da wird das Öffnen eine
    Arbeit für den Service. Der wird da wohl nicht mitmachen, wenn du noch was extra reinpacken willst.


    Der optimalste Löscher, den ich je gesehen habe ist ein Halon - CO² Löscher. Leider dürfen die nicht mehr
    verwendet werden, sie sind Umweltschädlich. Ob ein abgefackeltes Auto weniger Dreck macht, weis ich nicht.
    Mit nem Pulverlöscher braucht man aber nach 2 Minuten nicht mehr Anfangen, selbst wenn das Feuer aus sein
    sollte, der Motor wird Schrott sein, denn das Pulver kriecht überall hin und wirkt wie Sandpapier. Die Halonlöscher
    schaden interessanter Weise auch nur in Deutschland der Umwelt, da kann sich jeder selber seinen Reim drauf machen.


    Dieser Spezielle Löscher hier sprüht 0,8 L Halon als Nebel raus, ausgeworfen wird das Ganze auch noch mit CO²,
    er hat einfach nur ne gigantische Wirkung.[ATTACH=CONFIG]11303[/ATTACH]


    Beste Grüße, Olaf

  • Hallo Olaf,
    wenn es die Dinger außerhalb Deutschlands gibt, kannst Du dann mal einen Link schicken, wo?
    Den Löscher mit Wassernebel finde ich auch hochinteressant, gibt es den irgendwo in Serie?


    Thx,
    Norbert

    Gestern standen wir vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

  • Hallo Norbert,


    wie gesagt, Halon gibt es in Deutschland nicht. Wer einen hat und vergisst zu entsorgen - na ja^^.


    Nur drauf achten, das er immer genügend Druck hat.


    Wassernebellöscher findest du bei der großen Datenkrake mit dem G und was es da sonst noch gibt.


    Ich habe die aus Neuruppin, das sind wohl derzeit die einzigen, die auch als Aufladelöscher angeboten werden. Sind in der


    Anschaffung zwar etwas teurer, aber beim Überprüfen wesentlich günstiger, es wird dann nur das Wasser ausgetauscht, der


    Behälter von innen angesehen und die CO²Patrone nachgewogen, eigentlich Dinge die man im Notfall auch selber machen


    kann. Auf den Patronen steht drauf, wie viel sie wiegen müssen und einzeln kann man sie auch kaufen. Die kleinen Berstscheiben


    die im Schlauch eingebaut sind, lassen sich zur Not aus Alufolie nachbauen.




    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Hallo,
    hier noch die mail der Firma, die ich angeschrieben habe (Bezüglich Frostschutz und wiederbefüllen):


    Sehr geehrter Herr ***,


    wie bei allen Feuerlöschern die mit Wasser befüllt sind ist der Funktionsbereich eingeschränkt.


    Man könnte die Feuerlöscher mit einem speziellen Frostschutz befüllen, dann hat er aber ein anderes Löschmittel und braucht eine neue Prüfung / Zulassung.


    Da die Nachfrage nach frostsicheren Löschern sehr gering ist, haben wir auf diese weitere Prüfung verzichtet.


    Mit freundlichem Gruß


    ***


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zu den Halon-Löschern gibt es ein paar Infos bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Löschmittel#Halon_1211_und_1301:



    Nachdem durch das Montreal-Protokoll die verbliebenen Halone 1211 (Bromchlordifluormethan) und 1301 (Bromtrifluormethan) vom Markt verschwanden, haben einige Unternehmen (z. B. DuPont, 3M, Great Lakes Chemical Corporation) heute wieder „neue“ Halone zu Feuerlöschzwecken im Programm, die hinsichtlich ihrer ozonschädigenden Wirkung (ODP) problemlos sein sollen. Zumindest teilweise haben diese Halone auch bereits eine EU-Zulassung erhalten. Es handelt sich dabei insbesondere um die Halone


    Trifluormethan (HFC-23, Halon 1300, Markenname Trigon)
    Pentafluorethan (HFC-125, Halon 2500)
    1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan (HFC-227ea, Halon 3700, Markennamen: FM-200 (DuPont Corporation), FE-227 (DuPont Corporation), Solkaflam 227 (Solvay Fluor GmbH))
    1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan (HFC-326fa, Halon 3600)
    Chlortetrafluorethan (HCFC-124, Halon 2410)
    sowie die untenstehenden Stoffe

  • Huhu,


    der Wassernebel zum löschen von Zimmerbränden ist durchaus aktuell. Es wird an einigen Systemen gearbeitet, aber es gibt einige Probleme: Im Gegensatz zum Vollstrahl ist die Reichweite des Nebels unterirdisch, also nur für den Innenangriff zu gebrauchen. Dazu muss das Wasser zum vernebeln einen sehr hohen Druck haben. Ich habe zB ein System in Aktion erlebt, das als Demonstration zum löschen eines Müllcontainers verwendet wurde. Dazu wurde die Düse von außen an den Metallcontainer gedrückt und hat sich durch das Metall geschnitten. Das Feuer im Container war dann innerhalb von Sekunden aus. Ich glaube aber kaum, das sich irgendwer in einem Raum befinden möchte der so gelöscht wird. Es gibt aber Systeme die zB so eingesetzt werden, das eine Art Nagel durch eine Wand getrieben wird und durch diesen dann der Wassernebel in den Raum gepresst wird.


    Grundlegend löscht so ein Wassernebel sehr gut, das Problem ist halt der massiv auftretende Wasserdampf insbesondere bei größeren Bränden, da würde jeder im Raum quasi dampfgegart werden. Auch die Druckänderung würde bei jedem im Raum anwesenden zu massiven Verletzungen führen. 20l Wasser entsprechen Verdampft ca. 34m³, bei "normalen" Räumen in Wohnungen würde das den Druck kurzfristig nahezu verdoppeln.


    Aus diesen Gründen und auch dem Problem Wasser unter entsprechendem Druck zur Düse zu bekommen(Pumpen, Schläuche ect) ist diese Löschmethode bisher nicht so weit Verbreitet.


    MfG


    Lof

  • Hi,


    diese Wassernebel-Feuerlöscher kenne ich leider auch nur aus dem Fernsehen; finde die Grundidee aber genial. Mir sind mittlerweile 3 Systeme bekannt:


    1. Der angesprochene 10-l-Tank auf dem Rücken.


    Bei einer Vorführung fürs TV haben 2 Feuerwehrleute mit ihren Hochdruck-Feuerlösch-Tornistern in weniger als 5 min einen im Vollbrand stehenden Kleinwagen gelöscht. Haben das Feuer quasi ausgeschossen. Dabei wurde auch noch eine Variante mit größerem Tank vorgestellt (26 l ?), die auf Rädern wie ein Bollerwagen hinter sich her gezogen wird und halt mehr "Schüsse" ermöglicht.
    Ich denke, für die meisten Brände hat dieses System einfach eine zu geringe Kapazität. Für kleinere Betriebe, Schulen, Kindergärten, Einzelhandelsgeschäften etc. könnte es eine interessante Alternative zu herkömmlichen Feuerlöschern sein. Der Umgang damit sollte aber schon regelmässig geübt werden.


    2. Die von Lowfyr erwähnte "Wasserlanze".


    Im gleichen TV-Bericht gezeigt. Das System hieß "Cobra". Simuliert wurde ein Brand in einem Lagerhaus bei geschlossener Tür. Das System sah irgendwie aus wie ein überdimensionierter Hochdruckreiniger. Das Metallrohr wurde an die Tür gedrückt. Elektronisch geregelt wurde dem mit Hochdruck aus der Düse schiessendem Wasser Eisenpulver beigemengt. Dadurch schnitt sich das Wasser in ca. 3 sek durch die Tür. Durch das Loch schoss dann der Wassernebel, welcher die Temperatur in dem Lagerraum auf einen Bereich reduzierte, dass ein Löschtrupp relativ gefahrlos hätte eindringen können, um das Feuer konventionell zu bekämpfen.


    Um die Gefahr eines Flashbacks (oder Backdraft?) zu minimieren, meiner Laienmeinung nach sehr gut geeignet. Ich denke auch, dass dies der Haupteinsatzzweck eines solchen Wassernebelwerfers ist. Einfach die Temperatur in einem brennenden Raum soweit zu senken, dass der Löschvorgang mit einer deutlich geringeren Gefahr für Leib und Leben der Feuerwehrmänner durchgeführt werden kann.


    3. Die "Männervariante" der "Cobra".:grosses Lachen:


    Ist schon ein paar Jahre her, dass ich darüber was gesehen habe. Auf einem Unimog o.ä. montiertes Jet-Triebwerk. Am Triebwerksausgang war ein Ring mit nach innen zeigenden Düsen montiert. Durch diese wurde das Wasser in den Abgasstrahl geschossen. Das Triebwerk wurde allerdings nur auf Drehzahl gebracht, ohne dabei Treibstoff zu verbrennen. Die mit hoher Geschwindigkeit ausströmende Luft riss das Wasser mit sich und zerstäubte es dabei. Der Wassernebel hatte schon etliche Meter Reichweite.
    Das ganze System wurde verwendet, um bei einem Tunnelbrand (ebenfalls durch massives Absenken der Lufttemperatur) es den Löschmannschaften zu ermöglichen, überhaupt erst in die Nähe des Brandherdes zu gelangen. Hab die Zahlen nicht mehr so genau im Kopf. Ich meine was von 800°C auf 60°C Reduzierung zu erinnern.


    Abgesehen vom recht beeindruckenden Effekt sah das Teil einfach nur cool aus! Was aus dieser Erfindung geworden ist, weiß ich leider nicht. Ich habe nach diesen Inspirationen überlegt, mir statt eines bzw. zusätzlich zu einem Feuerlöscher so ein Drucksprühgerät aus der Pflanzenabteilung eines Baumarktes zu besorgen. Damit könnte man wohl einen Entstehungsbrand mit wesentlich weniger Materialeinsatz löschen. Also die Richtung brennender Adventskranz auf dem Tisch. Vielleicht sollte ich mal ein paar Tests durchführen. Draußen, mit 'nem Hobo als kontrolliertem Brandherd.


    Mal gucken.


    lg melusine

  • Der Löscher hat einen großen Vorteil: Sein Inhalt ist nicht giftig! Wer schon mal einen normalen Pulverlöscher "ausprobiert" hat, wird wissen wie es sich anfühlt und schmeckt, wenn einem davon was entgegenkommt. Wenn man da in einer richtigen Wolke daruas stehen würde, das wäre wohl nicht so gut.


    Es gibt eine Vielzahl von Löschmethoden, Mitteln und Verpackungen dieser. Es ist längst nicht mehr so das einfach nur Wasser draufgekippt wird und das Hauptsache viel... Die Anatomie eines Brandes ist eine hochwissenschaftlich-Komplexe Sache.
    Löschgeräte werden immer kkleiner, effizienter, innovatiover... Man kann nicht jedes Feuer auf die Gleiche Art und weise löschen. Immer gilt aber auch Übung macht den Meister. (Wenn man einne Feuerlöscher zu Hause hat, heißt es nicht man kann damit um und kann erfolgreich einen Brand löschen) Wobei, viele Anwendungen sind gar nicht Supe neu, viele gibt es schon seit Jahrzehnten...

    Gruß David