Was passiert mit Gefängnissen während einer Krise?

  • Hallo.
    Neulich hab ich mir mal die Frage gestellt was während einer "langanhaltenden Krise" (3Monate +) mit den Gefängnissen und deren Insassen passiert.
    Wenn man sich die Zahlen so anschaut sind das ja nicht gerade wenig...
    Über Schuld oder Unschuld, Urteil oder Straftat will ich hier garnicht nachdenken. Darum geht es mir nicht.


    Wie lange kann die Versorgung aufrechterhalten werden und was passiert wenn es keine mehr gibt?


    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Als erstes müsste man die Art der langanhaltenden Krise definieren.


    Die Bundestagsdrucksache zu Folgen eines großflächigen Stromausfalls hat sich mit dem Strafvollzug beschäftigt, gibt aber für diese Fragen ebenso wie für andere gesellschaftliche Bereich nur Antworten für die erste Zeit: zB . Verlegung der Gefangenen in noch sichere, versorgbare Knäste - aber die Studie geht ja selbst davon aus, daß für einen Zeitraum, der über einzwei Wochen hinausgeht eh keine Angaben mehr gemacht werden können. Ne planung gibts da nicht.
    Die prinzipiellen Alternativen für den Fall, daß die Gefangenen in den Knästen nicht mehr versorgt und bewacht werden können ,sind wohl an einer Hand abzuzählen ,


    -die Gefangenen rauslassen
    -sie im Knast verhungern, verdursten und erfrieren lassen mangels anderer Möglichkeiten (Schlüssel wegwerfen)
    - die Gefangenen zum Schutz der Bevölkerung liquidieren


    - oder zuschauen wie sich die Gefangenen selbst befreien, da fast kein Wachpersonal mehr vorhanden ist und elektrische Sicherungssysteme nicht mehr funktionieren.


    Denkbar wär natürlich auch, daß die Justiz anfangs Knäste für Kurzstrafler im Rahmen einer Amnestie leert und die ganz schweren Jungs einer zentralisierten Sonderbehandlung welcher Art auch immer zuführt.



    Im Gegensatz zu den hilflosen Bewohnern von Pflege- und Behinderteneinrichtungen deren Versorgung nach ein paar Tagen auch nicht mehr sichergestellt ist, stellen frei gelassene Srafgefangene gerade in unsicheren Zeiten, wohl eine besondere Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. Ne höchst moralische Frage , für die dann noch die Entscheidungsmöglichkeiten haben .


    Kann natürlich auch zu weiteren Konflikten kommen, wenn die Knasttore geöffnet werden und die Bevölkerung nicht viel Verständnis dafür hat, und schon mal Knoten knüpft.


    Für die eigene Planung , soweit noch möglich ,schon mal einen gewissen Sicherheitsabstand zu den Großknästen einplanen.




    wolpi

  • Hallo,


    das Thema Gefängnisse bei einem langandauernden Blackout ist interessant. Man könnte natürlich das THW anweisen, JVAs ähnlich wie Krankenhäuser oder Pflegeheime zu den "kritischen Infrastrukturen" zu zählen und sie bevorzugt mit Notstrom zu versorgen bzw. sie beim Aufbau provisorischer Netzinseln zu bevorzugen. Bei einer längeren Krise könnte das allerdings zu deutlichem Unmut in der Bevölkerung führen, weil es schwer vermittelbar ist, dass "die im Knast" es warm und hell haben und sogar mit Essen versorgt werden, während weite Teile der Bevölkerung auf sich selbst gestellt sind und es möglicherweise versorgungstechnisch deutlich schlechter haben.


    Im Falle eines landes- oder europaweiten Notstands könnte ich mir vorstellen, dass klassische JVAs aufgegeben werden und die Insassen in provisorischen Lagern in abgelegenen Landstrichen zusammengeführt werden, ähnlich den von VT-Fans gern diskutierten geheimen Internierungslagern in den USA, die allerorten (angeblich) vorbereitet sind. Und (furchtbare) Erfahrung in Sachen Lagerbau und -betrieb hat man in D ja auch zur genüge...


    Ich gehe aber, als Optimist, von einem Blackout-Szenario aus, das zumindest eine teilweise Netzwiederkehr innerhalb weniger Tage vorsieht. Abgesehen von Frankreich sind in den europäischen Ländern die meisten Kraftwerke konventionelle Heizkraftwerke (Kohle, Gas, Öl) und Wasserkraftwerke. Die sind allesamt in der Lage, auch ohne ein funktionierendes Gesamtnetz, in sicherem Betrieb Strom zu produzieren. Möglicherweise muss man von solchen Kraftwerken ausgehend den Netzwiederaufbau zunächst auf überschaubare Teilnetze beschränken, die das jeweilige Kraftwerk nicht überlasten können und Kopplungen mit anderen Netzen vermeiden, um Dominoeffekte zu verhindern.


    Und was die PV-Anlagenbesitzer angeht, die müssen ihre Anlagen eben umrüsten, damit sie speicher- und inselfähig werden. Technisch ist das machbar und bislang hat in jeder Krise inkl. Weltkriege der Erfindungsreichtum und die Geschäftstüchtigkeit der Menschen wunderbar funktioniert. Warum soll es dann nicht zu einem Boom bei der "Inselisierung" vieler privater Solaranlagen. Hmm...vielleicht sollte ich ein paar Inselwechselrichter einlagern, statt Silbermünzen...


    Grüsse


    Tom

  • Eine Eigenschaft von Gefängnissen ist, daß darin überwiegend Männer mit überschüssigen Kräften einsitzen.
    In jede Zelle eine Dynamo-Kraftmaschine stellen und dann strampeln und stemmen lassen...
    ...bei Motivation durch entsprechende Gewinnbeteiligung könnte die Belegschaft womöglich gar Überschuß-Strom verkaufen...

  • In der Schweiz gibt es für diesen Fall schubladisierte Pläne für diverse Szenarien.


    Die Gefängnisse hier sind so ausgestattet, dass sie sich normalerweise im Inselbetrieb für min. 48 std. selber mit Energie versorgen können, danach sind sie auf Treibstofflieferungen aus der Notreserve angewiesen, welche auch so vorgesehen und organisiert ist.
    Bei einem kompletten Zusammenbruch der Infrastruktur will ich mir gar nicht ausmalen, was mit den Gefangenen geschehen könnte. Es gibt genügend Beispiele, wie dann mit Sträflingen verfahren wird, (zB. Befreiung Frankreichs, russische Revolution, Jugoslawienkriege, afrikanische/asiatische Bürgerkriege): einfach mal ein bisschen recherchieren. Wenn der Lack der Zivilisation ab ist wird mit (je nach Sichtweise) Schwerverbrechern nicht zimperlich umgegangen.


    Viele Grüsse


    Obwaldner

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Schwere Frage, die wir vor ein paar Tagen auch diskutiert hatten...


    wir (lockerer Freundeskreis bei einer Geburtstagsfeier) sind zu dem Schluss gekommen:
    - moralisch versucht man natürlich alles allen Parteien gerecht zu werden, Amnestie für Kleinverbrecher, Zusammenlegen der "schwern Jungs und Mädels"... besondere Militärische Schutzzonen...
    - wenn wir ehrlich sind, kamen wir aber zu dem Schluss, dass die potentielle Gefahr für unsere Kinder ein für uns untragbarer Risiko bedeuten würde und wir eher dafür wären, dass.... (ne, das schreib ich jetzt nicht,kann sich jeder denken, das ist eben die ganz ehrliche Meinung. Bevor uns "Die" was wegfuttern oder sogar uns noch töten, sollten wir .... ich mag das nicht wirklich so denken...)

  • Ich denke, die von wolpi angesprochene Amnestie wäre die sinnvollste und wahrscheinlichste Lösung. Allerdings wird es vermutlich keinen Straferlass geben, sondern eine allgemeine Aussetzung des Vollzugs für die Zeit der Krise. Sollte der öffentliche Friede gefährdet sein, halte ich es für noch sinnvoller, alle auf Bewährung rauszulassen. Irgendwann wird die Ordnung ja wieder hergestellt und die Knastis wollen ja nicht zurück. Also haben sie bei einer Bewährung einen Anreiz, sich ruhig zu verhalten.


    Besonders gewaltbereite Tätergruppen wird man hoffentlich von derartigen Regelungen ausnehmen. Da wird sich eine - meines Erachtens sogar Grundgesetz (Gleichbehandlung) konforme Regelung finden lassen.


    Genauso interessant finde ich die Frage, wie man mit Straftaten während der Krise umgeht. Plünderungen und Schlimmeres müssen natürlich geahndet werden und ich glaube nicht, dass es so schnell zur Methode "Kopf ab ohne Prozess" kommt. Man wird die Leute also aus dem Verkehr ziehen und irgendwie verwahren müssen. Selbst mit Schnellgerichten (die durchaus rechtstaatlich sein können) bleibt das Problem der Unterbringung der Verurteilten. Die Unterbringungsverhältnisse werden vermutlich nicht übermäßig komfortabel sein und "Lager" sind logistisch vermutlich die einfachste Möglichkeit. Ein paar Planen und ein paar Kilometer Natodraht wird man sicher auftreiben können, die Nahrungsmittelversorgung muss aber auf Minimum gewährleistet sein, schon damit es nicht zu Aufständen kommt.

  • Zitat von Irene;129504

    - wenn wir ehrlich sind, kamen wir aber zu dem Schluss, dass die potentielle Gefahr für unsere Kinder ein für uns untragbarer Risiko bedeuten würde und wir eher dafür wären, dass.... (ne, das schreib ich jetzt nicht,kann sich jeder denken, das ist eben die ganz ehrliche Meinung. Bevor uns "Die" was wegfuttern oder sogar uns noch töten, sollten wir .... ich mag das nicht wirklich so denken...)


    Man sollte bei sowas sehr wohl denken.


    Wenn ich die Wahl habe, einen Steuerhinterzieher bei einem Stromausfall entweder zu exekutieren oder aber frei zu lassen, dann plädiere ich auf frei lassen. Nur die wenigstens der Gefangenen sind Leute, die in dem Sinne gefährlich sind, wie Du das meinst. Im Grunde genommen geht man bei praktisch allen Gefangenen davon aus, dass diese keine Gefahr darstellen, sondern ihre Zeit nur zum Verbüßen einer Strafe absitzen und danach wieder resozialiserbar sind, denn ansonsten dürfte man sie ja niemals mehr frei lassen
    (sowas gibt es auch, dafür gibt es bei uns die Sicherheitsverwahrung, das betrifft aber nur einen sehr kleinen Prozentsatz aller Inhaftierten).

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Steuerhinterzieher sind genauso Verbrecher wie Einbrecher oder ähnliches, weshalb sie sich im Gefängnis befinden. Aus diesem Grund bin ich nicht der Meinung, dass die wenigsten Gefangenen gefährlich sind, sondern im Falle einer Krise sehr wohl ein Großteil der Gefangene sehr gefährlich werden wird.



    Also wünsch ich viel Spaß in einer Krise solche Leute zu resozialisieren.


    Heute kommt doch erst jemand ins Gefängnis wenn man mehrmals eine Körperverletzung oder mehrere Einbrüche begangen hat und somit haben diese Leute ohnehin kein Unrechtsbewusstsein mehr. Sollten diese also freigelassen werden, wünsch ich uns viel Spaß bei der Nahrungsmittelbeschaffung oder sonstigen, weil dann werden auch diese Verbrecher mangels Unrechtsbewusstsein zu den von dir angesprochenen jetzigen Gewalttätern (Mörder, Vergewaltiger, Räuber usw.)


    Darum würde ich deshalb Gefängnisse bei einem derartigen Szenario noch besser bewachen lassen als vorher und dafür eher die Bewachung von staatlichen Eigentum oder Staatspersonen vernachlässigen.

  • Gefängnisse und Realität


    Ich unterstreiche den Beitrag von Cephalotus.


    Ich bin erstaunt, welchen Eindruck manche Leute haben, was für Menschen in den Gefängnissen sind.
    :staunen:


    Das liest sich so, als müsse man mit einer Horde von Irren rechnen, die nur darauf warten
    im Land bestialisch herumzuwüten.
    Ja, ja die Medien und sonstige üblen Filme.


    Ich habe eine Zeit lang (Ex-) Häftlinge bei der Resozialisierung mitunterstützen dürfen.
    Da ist es natürlich zu vielen Gesprächen gekommen und ich denke da doch einen gewissen Einblick zu haben.
    Vom Mörder bis zum Triebtäter...da war alles dabei. Auch die ein oder andere Frau natürlich.


    Sollten aus welchen Grund auch immer, die Gefängnisse nicht zu halten sein, es keinen Strom geben, was weiß ich...
    dann würde man vermutlich die meisten ganz normal bei diversen Aufbauarbeiten eingliedern und mitarbeiten lassen.
    Wie es jetzt auch schon ist.
    Ihr würdet Euch wundern woher manche tollen Tische, Zäune, Schlosserarbeiten oder ganz normale Alltagsgegenstände....usw. kommen.
    Oder wer bei diversen Garten/Park/Bauarbeiten usw. mithilft.
    Jetzt.
    Wieso sollte das dann anders sein?


    Also ums klar zu machen...über die (allermeisten) Leute IN Gefängnissen mache ich mir die wenigsten Gedanken in einem WTSHTF-Szenario.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Es macht meiner Meinung nach allerdings einen Unterschied aus, wenn jemand wegen Steuerhinterziehung sitzt oder Mord.

  • Ich hatte vor Jahren mal die Möglichkeit, die Justiz Vollzugs Anstalt in Straubing zu besuchen. Die Sicherheitsmaßnahmen waren dort enorm.
    Ca. 850 Gefangene . Aufnahmevoraussetzung : Haftzeit ab 5 Jahren - da muß schon was heftigeres vorgelegen haben . Ein nicht geringer Teil der Gefangenen sitzt wegen Mord ein , zum Teil mit dem ausdrücklichen Urteilsauspruch, der eine vorzeitige Haftentlassung auf Bewährung wegend er Schwere der Schuld ausschließt. Auf Wikipedia ist unter JVA Straubing eine Liste der bekanntesten Gefangenen zu finden. Da hatten wohl die wenigsten Skrupel bei der Anwendung von Gewalt.


    Außerdem befindet sich in der JVAdort die Knastpsychiatrie udn die Abteilung für die Sicherungsverwahrten.


    Die spannende Frage ist, was der Knastdirektor bei nem flächendeckenden Blackout macht , wenn nach vielleicht 2 Wochen die Lebensmittel in der Küche und das Mehl in der Anstaltsbäckerei aufgebraucht sind, und mit keinem Nachschub zu rechnen ist , kein Wasser mehr aus den Hähnen und WC Spülungen tropft , und nur noch ein Teil des Personals da ist.


    Da es sowas nicht geben kann,darf es sowas auch nicht geben, mit der Folge , daß es dazu keine Dinestanweisungen gibt.

  • Zitat von Chillout;129516


    Heute kommt doch erst jemand ins Gefängnis wenn man mehrmals eine Körperverletzung oder mehrere Einbrüche begangen hat und somit haben diese Leute ohnehin kein Unrechtsbewusstsein mehr. Sollten diese also freigelassen werden,...


    "Diese Leute" werden fast immer frei gelassen, mit nur ganz wenigen Ausnahmen. Und diese Leute sind oftmals sehr wohl resozialiserbar, weitaus häufiger, als dass das nicht gelingt (die Fälle finden sich dann natürlich in den Medien tagelang rauf und runter diskutiert).


    Würde man davon nicht ausgehen, müsste man auch bei uns die Todesstrafe wieder einführen oder aber die Sicherheitsverwahrung für weitaus mehr Gefangene als Strafe anwenden, die heute nur in ganz besonderen Fällen zur Anwedung kommt (eben dann, wenn tatsächlich davon auszugehen ist, dass die Leute nicht mehr resozialisierbar sind)


    Und in der Krise werden auch die meisten von uns zu Dieben werden, das zeigt die Erfahrung mit Hungersnöten. (Morde hingegen sind recht selten, die Wahrnehmung scheint aber eher konträr zu sein).


    Im übrigen sind selbst unter Mördern auch viele zu finden, bei denen von Anfang an überhaupt kein Verdacht besteht, dass sie das vermutlich wieder tun werden, so z.B. die meisten Beziehungstaten.


    In Dresden wurde jetzt ein Familienvater zu 2 Jahren Haft verurteilt, weil er bei der Anti Nazi Demo ein "Aufwiegler" war.
    http://www.spiegel.de/panorama…-in-dresden-a-886844.html


    Solche Leute wollt ihr in der Krise aus purer Angst ermorden, wenn der Strom länger ausfällt, denn auf nichts anderes läuft doch der Beitrag von Irene hinaus?


    Das sehe ich nicht so.


    (zum Glück muss ich das nicht entscheiden)


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    Zitat von wolpi;129522

    Die spannende Frage ist, was der Knastdirektor bei nem flächendeckenden Blackout macht , wenn nach vielleicht 2 Wochen die Lebensmittel in der Küche und das Mehl in der Anstaltsbäckerei aufgebraucht sind, und mit keinem Nachschub zu rechnen ist , kein Wasser mehr aus den Hähnen und WC Spülungen tropft , und nur noch ein Teil des Personals da ist.


    Da es sowas nicht geben kann,darf es sowas auch nicht geben, mit der Folge , daß es dazu keine Dinestanweisungen gibt.


    Wie lange haben denn die Überwachungskameras und die elektrischen Schließsysteme bei einem Notfall Strom? Ich glaube eher nicht, dass das Essen das Hauptproblem des Gefägnisdirektors nach 2 Wochen sein wird.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ Cephalotus:
    - - - AKTUALISIERT - - -




    Wie lange haben denn die Überwachungskameras und die elektrischen Schließsysteme bei einem Notfall Strom? Ich glaube eher nicht, dass das Essen das Hauptproblem des Gefägnisdirektors nach 2 Wochen sein wird.[/QUOTE]

    Meines Wissens haben die Zellentüren auch heute noch Schlösser und Riegel , die ganz ohne Strom funktionieren. Sofern es keinen Umschluss, Hofgang etc. mehr gibt und die Gefangenen aus ihren Zellen nicht mehr rauskommen, brauchts auch keine elektrischen/elektronischen Sicherungssysteme mehr. Schlimmstenfalls kann ein randalierender Gefangener das Mobiliar seiner Zelle in Brand stecken und ersticken, sich am Mitinsassen vergreifen oder mit Kopfstößen versuchen, Tür oder Mauer zu knacken. Gegen Geschrei soll ne Portion Tränengas durch die Türklappe
    wirken. Besonders gefährliche oder sich gefährende Gefangene können (ja auch schon zu Normalzeiten) an Händen und Füßen gefesselt werden .



    wolpi

  • Oh ein sehr gruseliges Thema, darüber habe ich mir bis zu diesem Thread nie Gedanken gemacht:-(.


    Ich glaube auch nicht das der Steuerhinterzieher wirklich gefährlich werden könnte, ok er könnte mir die Vorräte abluchsen wenn ich nich pfiffig bin;-) aber die anderen die eigendlich nach dem Knast in die Sicherheitverwahrung müssen, vor denen hab ich bammel:-( .
    Wenn so ein Menschenschlag in 100 Facher Ausführung durch Deutschland tingelt und eine Familie nach dem anderen umbringt na prost Mahlzeit auch:-(.


    Ich meine nicht ohne Grund bekommen die ne Sichherheitsverwahrung nach dem Knast, und ich denke nicht das die dann alle ganz lieb sind und nie wieder was böses tun und Tische zaubern.


    Ich glaube ich hole mir doch die Pistolenarmbrust mit den Jagt Pfeilen ich glaube dann fühle ich mich gleich viel sicherer, naja ich fühle mich viel sicherer ob ich auch sicherer bin steht auf einem anderen Blatt.


    Sehr gruselig der Gedanke wirklich sehr gruselig:-(
    lg

  • Zitat von wolpi;129522

    Ich hatte vor Jahren mal die Möglichkeit, die Justiz Vollzugs Anstalt in Straubing zu besuchen. Die Sicherheitsmaßnahmen waren dort enorm.
    Ca. 850 Gefangene . Aufnahmevoraussetzung : Haftzeit ab 5 Jahren - da muß schon was heftigeres vorgelegen haben . .......


    Ein Bekannter von mir sitzt dort. Steuerhinterziehung, Urkundenfälschung, Betrug. 6 Jahre Haft.
    Zu Recht sitzt er ein! Aber ehrlich, dieses Typen braucht keiner fürchten. Ausser er ist so dumm mit ihm Geschäfte zu machen......



    Tsrohinas

  • @ Tsrohinas
    Naja, Betrug ist ja auch eine Straftat, die sich gegen fremdes Eigentum richtet . Da scheint Dein Bekannter ja keinen großen Respekt davor zu haben. Den würde ich im Zweifelsfall in ner großen Krise mindestens für genauso gefährlich einschätzen, als einer , der wegen gefährlicher Körperverletzung 6 Jahre bekommen hat, weil er halt etwas geschlägert und dabei jemanden schwer verletzt hat , ganz ohne materielle Absichten. Marodierende Banden müssen ja nicht nur aus vorbestraften ehemaligen bewaffneten Einbrechern , Bankräuber oder Mördern bestehen


    Bei ner vorzeitigen Entlassung im Krisenfall wäre ja vielleicht auch zu prüfen, wie sich der Gefangene geführt hat, wieviel er schon abgesessen hat, ob bald die Haftentlassung auf Bewährung nach 2/3 der Strafe in Betracht kommt.



    wolpi

  • @Wolpi: Ich möchte ja dessen Straftaten nicht schönreden. Mir gehen auch ca. 20.000 Euro (Sozialabgaben) ab. Aber er hat niemand körperlich wehgetan.


    Im übrigen ist er, nach ca. 3 Jahren Freigänger geworden und darf mittlerweile manchmal übers Wochenende zu seiner Mutter nach Hause. Mich hat er übrigens noch nicht besucht, warum wohl????


    BTT: Dieses Klientel (kein Kapitalverbrecher), die sowieso Freigänger und teilweise Wochenendurlauber sind, werden aus meiner Einschätzung einfach länger beurlaubt.


    Tsrohinas

  • Hi


    Ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass die Gefängnisse gerade in einer Kriese eher die Gefangen schützen als sie bestrafen.
    Es gibt sicherlich ausreichend Unmut und Frust in der Bevölkerung vorausgesetzt genügend Menschen, die gerne ihren
    Zorn an denen auslassen, die gerade mit Steuerhinterziehung für einen Teil der Kriese verantwortlich sind.


    Endlich kann man mal die "laschen Gerichte" und "stumpfen Gesetze" selber in die Hand nehmen.


    Es dürfte auf jeden Fall wirklich eine gute Idee sein, nicht in der Nähe von Knästen sich rumzutreiben.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • In einen länger andauernden wirklichen Krisenfall wird so manchem die rosarote Brille beschlagen.
    Lasst Euch mal die Zusammensetzung verschiedener Ethnien und die Gründ der Inhaftierungen in den deutschen Gefängnissen erklären.
    Die wohl größte Anzahl ggf. gewaltsam freikommender werden sich wohl nicht mit einem huschhusch vom evtl. noch vorhandenen " Gabentisch " (Geschäfte, Landwirtschaftsbetriebe, Haushalte ) vertreiben lassen !


    Rugo

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)