Schlafen in der Kälte

  • Gibt es Tricks, wie man sein Gesicht bei grosser Kälte schützen kann? Hat jemand Erfahrung damit?
    Die Körperwärme kann man durch die richtige Kleidung (Synthetik-Unterwäsche), Schlafsack etc. regulieren, doch für das Gesicht fällt mir nicht wirklich etwas ein. Im Schlafsack "vergraben" ist nicht so gut, denn durch das Atmen wird das Innere des Schlafsacks schnell feucht... oder bleibt nichts anderes übrig?

  • Wie ist die 'Grundsituation'?
    Bist du in einem Zelt?
    In einer Notunterkunft (Äste,Zweige,Blätter,etc)?
    Oder unter einem Tarp?
    In einem Schlafsack?
    Ist der Schlafsack in einem Biwacksack?
    Hat der Biwacksack Membranen?
    Hat der Schlafsack einen Inliner?
    Ist ein Feuer (oder Ofen) am brennen?


    Das sind alles wichtige Informationen.


    Aus persönlicher Erfahrung (2x Militär vor 10+ Jahren und diesen Januar ) wo ich jeweils nur unter einer Blache (Militär) oder unter Abfallsäcken (selbstgebasteltes 'Blachen'-basiertes-Tarp system) geschlafen habe, kann ich dir nur sagen wie ich es gehandhabt hatte.
    Im Militär hatte es beide male geschneit, als Kissen im Schlafsack mit Inliner (das Fleecedingens) diente mir die Chor-Jacke und ich lag auf dem Bauch, mit Schal und Wollmütze auf, der Kopfbereich vom Schlafsack blieb gesichtsgross geöffnet.
    Das Ergebnis war warme Atemluft, guter tiefer schlaf wenn bloss die Nachtwache nicht gewesen wäre.
    Den Schlafsack liess ich am morgen während des Kaffee's und Zigarette auslüften und packte danach zusammen. Die nächsten Nächte mit gleichem prozedere war alles trocken.


    Im Januar 2013, im selben Schlafsack, ohne Inliner aber mit Thermounterwäsche, gleiches prozedere, keine (Themabezogene) Klagen.
    /*
    EDIT: Mit dem prozedere meine ich:
    Im Mumienschlafsack einfach auf den Bauch drehen, einen Pullover oder eine Jacke als Kissen 'hoch' wursten und den Kopf dank Wollmmütze, sowie den Hals dank Schal (oder auch Clast) warm halten.
    */
    Daher meine Schlussfolgerung: Ja :Gut:


    Hoffe das hilft
    LG


    EDIT:
    Wenn denn dein Schlafsack (zu) feucht wird wegen der Atmung (oder Kondensation allgemein), solltest du dir entweder einen besseren Biwacksack (membrane : ehrlich gesagt, keine ahnung, kam bisher ohne biwacksack aus), überhaupt ein Inliner (einfacher zum lüften/trocknen) oder einen anderen (besseren) Schlafsack zutun.

  • Das Gesicht verträgt meiner Erfahrung nach das Meiste, ist ja der Teil des Körpers, der jeder Witterung ausgesetzt ist.
    Ist der restliche Körper warm, dürfte die Öffnung im Gesichtsbereich kein Problem sein, sieht man auch schon bei Babies im Kinderwagen.
    Ich würde (bzw. tue es jetzt schon, gehöre zu den Menschen, denen unter 20 Grad schon zu kalt ist) Kopf und Nacken (über den Kopf verliert man die meiste Wärme) mit eindecken, und nur Nase und Mund rausgucken lassen.
    Hauptaugenmerk würde ich der Wärmung des Körpers, besonders der Füße, schenken, wenn es zu kalt ist, kann bsp. ich gar nicht erst einschlafen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • @ Photography321


    Setz dir doch einfach eine Sturmhaube auf. Auch bekannt als Skimaske oder Balaclava.


    Bei mir in der Nähe gibts einen Outdoorladen wo man günstig an solche Hauben herankommt. Die sind aus Wolle, oder alternativ aus irgendwelchen Mischfasern, und halten schön warm. Die werden speziell für Outdoorsportarten wie Skifahren oder auch Bergsteigen (jeweils in großer Kälte) hergestellt und verkauft.


    Grüsse Vengard

  • Ich schlafe ca. 50 Nächte draussen übers Jahr verteilt. Wenn es kalt ist habe ich immer eine dünne Merinowolle Sturmhaube auf zum schlafen. Es ist nicht gut wenn man in den Schlafsack atmet, egal ob Zelt, Tarp oder Biwaksack. Es gibt sonst noch mehr Feuchtigkeit im Schlafsack. Die Feuchtigkeit kann sehr schnell zu einem grösseren Problem werden, egal ob Kunstfaser oder Daune. Draussen kann es unter Umständen mehr als einen Tag dauern bis man den Schlafsack wieder trocken hat.


    Liebe Grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Eine Sturmhaube aus Wolle hat sich auch bei mir bewährt. Ab -10 Nachttemperatur schauen bei mir nur noch Mund und Nase aus dem Schlafsack, der voll geschlossen ist.
    Man darf auch tagsüber bei tiefen Temperaturen den Gesichtsschutz nicht vernachlässigen, vor allem bei Wind. Ich hatte schon leichte Erfrierungen an Nase, Wangen und Ohrläppchen. Eine Sturmmaske kann da auch helfen. Bei -10° C und 50 Km/h Wind kann es u. U. sehr schnell zu Erfrierungen kommen.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Kann mich den Vorrednern nur anschliessen. Sturmhaube habe ich noch nie probiert, was bei mir aber sehr gut funktioniert:
    Als Kopfkissen nehme ich eine Weste, lasse nen Kaputzenpullover an, hierbei den Kragen komplett schliessen, Mütze auf und Kaputze über den Kopf.
    Eine Traum!
    Gruß, der Thomas

  • Hier meine spärlichen Erfahrungen (bin noch nicht so der Outdoor-Experte):


    Ich habe auch schon ein paarmal bei Schnee und ziemlichen Minustemperaturen im Wald übernachtet. Den Körper warm zu halten ist wie oben schon erwähnt, nicht so schwer, wenn man ein paar Regeln beachtet und gutes Material hat.


    Was das Schützen vom Gesicht angeht, ist eine Sturmhaube sicher sehr gut. Eine gute Wintermütze die Stirn und Ohren komplett abdecken, geht aber auch. Bei mir hats gut funktioniert und das bei immerhin -10° oder noch etwas kälter. Und mir sind weder Nase noch Ohren abgefroren :). Thomas' Machart mit Kragen und Kapuze ist natürlich sehr gut. Ich mache es recht ähnlich indem ich jeweils den Kapuzenteil vom Schlafsack richtig überziehe, plus eben Mütze. Geschlafen habe so bis jetzt ziemlich gut!


    Grüsse,
    Bowhunter

  • Hallo!


    Kann das mit dem Kapuzenpullover auch nur bestätigen.


    Am Wochenende hatte ich einfach eine Mütze auf, und das hat gereicht. Wenn es richtig kalt wird, würde ich sowieso zu einem Mumienschlafsack raten. So was gehört ja zur Planung.


    Grüße,


    Mark Wilkins

  • Zitat von photography321;132531

    Gibt es Tricks, wie man sein Gesicht bei grosser Kälte schützen kann? Hat jemand Erfahrung damit?


    Zitat von Obwaldner;132557

    ... Ab -10 Nachttemperatur schauen bei mir nur noch Mund und Nase aus dem Schlafsack, der voll geschlossen ist.


    Genau so mache ich das auch: Schlafsack oben gut zuziehen, dass nur noch eine relativ kleine Öffnung zu atmen offen bleibt.


    Damit mir die Nase nicht abfriert, lege ich ein dünnes Tuch (Wildnistuch oder Pali-Tuch) übers Gesicht und atme durch das durchlässige Tuch.
    Das hält ausreichend Wind ab und schützt die Nase vor dem Auskühlen, wird zwar feucht vom Atem, aber das macht weiter nichts. So ein lockeres Tuch ist mir angenehmer als eine eng sitzende Sturmhaube.


    Es ist ein gutes Gefühl, am nächsten Morgen mit einer warmen statt einer kalten Nase aufzuwachen.


    LG, Foobar

    Niemandes Herr ... niemandes Knecht.

  • Hallo,
    die Methode von Foobar erweist mir nicht nur beim schlafen, sondern auch beim Biken im Winter gute Dienste. Dabei wirken Tuch oder Schal als eine art Wärmetauscher. Man sollte nur nicht über längere Zeit hinweg aufhören zu Atmen, da sonst alles wegen der Feuchtigkeit zufriert. Zum glück wär das dann auch egal. :winking_face:

  • Ich mache es so:
    1. Hose (und ggf. Jacke) in den Fußteil des Schlafsacks stopfen. Das vermindert das anzuwärmende Volumen und man muss morgens nicht in eine steifgefrorene Hose steigen (extrem unangenehm!!)
    2. Den Kopf warm zu halten, ist besonders wichtig, denn ca. 30% der Wärme geben wir dort ab (keine natürliche Isolation und viel Wärmeproduktion/gute Durchblutung). Ich strample mich meistens frei und mein Kopf bleibt nie in der Schlafsack-Kapuzue. Daher setze ich immer eine gefütterte Windstopper-Mütze auf. Balaclava ist auch gut, aber nur wenn Mund und Nasenlöcher frei sind. Ansonsten friert es zu und alles wird nass, so jedenfalls meine Erfahrung bei unter -10°C.
    3. Man friert häufig eher von unten - lieber eine zusätzliche leichte Billig-Schaumstoffmatte mitnehmen und ggf. Thermarest obendrauf. Das vermindert auch die Gefahr, dass der Schaumstoff gefrietr und Schaden nimmt.
    4. Schlafsack mit wasserabweisender Beschichtung nehmen. Dann ist Winddichtigkeit garantiert und Wärmeaustausch minimiert.
    5. Merinounterwäsche ist geil!
    6. Nicht mit warmem Muskeln in den Schlafsack legen, sonst schwitzt man weiter und die Feuchtigkeit kann später auskühlen. Stattdessen mind eine halbe Stunde ruhig hinsetzen oder AUF den Schlafsack legen und die Haut etwas kühl werden lassen, damit das Schwitzen aufhört.
    7. Man atmet eh durch die Nase und die Auskühlung war bei bislang kein echtes Problem, jedenfalls nicht bei über -20°C. Hautschutzsalbe kann, wenn man trotzdem vorbeugen will, auch helfen, da sie die Verdunstungskälte vermindert. Balaclava ist sicher auch gut, nur Merino wäre mir aber zu kalt bei unter -10°C. Ich hatte mal eine Windstopper-Balaclava von OR mit abnehmbarem Nasenschutz. Die war geil, ruft aber abseits von Extremsituationen unfreiwillig Komik hervor :face_with_rolling_eyes:.
    8. Mein Lieblings-Geheimtipp: Ich bin kein Freund von Benzinkochern und im tiefen Schnee sind auch schon mal alle Versuche, ein Feuer anzuzünden, gescheitert (Ein gute Hobo ist hier Gold wert!, am besten kleinen Klappgrill mitnehmen, damit auch im Schnee Kamineffekt funzt). Für den Notfall habe ich jedenfalls immer einen Gaskocher dabei. Der funktioniert super auch bei tiefen Minusgraden (getestet bei -18°C), wenn der bekannte Plastik-Ständer von Primus verwendet und darunter ein Teelicht entzündet wird. Keine Sorge, die Kartusche wird nicht einmal lauwarm, aber die weitere Abkühlung durch das ausströmende Gas wird verhindert.


    Ansonsten: Keine Angst vor Kälte! Solang das Material trocken ist, kann man mit Kälte gut umgehen, angemessene Ausrüstung vorausgesetzt. Hauptproblem ist eher, dass es kaum möglich ist, Wasser flüssig zu halten. Da helfen meiner Erfahrung nur Aluflaschen, die dann direkt über den Kocher gehalten werden. Aber das schluckt richtig Einergie und ob die Beschichtung danach noch intakt ist, weiß ich nicht. Ohne Feuer geht eig. nur mit Benzinkocher und reichlich Brennstoff.

  • Hallo,


    Ich habe in einem Schlafsacksystem mit 2 Daunensäcken und Inlet, dienstlich bekommen, immer so gelegen, das das Gesicht frei war. Mit Vaseline einegschmiert (warum, keine Ahnung) Skimaske und Wollmütze an. Nie Probleme, Schlafsack trocken, keine Erfrierungen und gut geschlafen. Maximale Temperaturen waren etwa -22 Grad. Sturmahaube war ab gewissen Temperaturen und Windgeschwindigkeiten sowieso an - wenn auch nicht gern gesehen.


    VG


    OM


    Zusatz: Klamotten natürlich aus, gute Isomatte und Biwaksack drüber.

  • Nabend!


    Irgendwo in meinen Träumen spukt noch eine Erinnerung an einen Schlafsack mit einer "Abluftröhre" also einer art Schlauch, in den man hineinatmet, und welcher im inneren Richtung Fußende geht und so die wertvolle Atemluftabwärme nutzt....


    Ich bin mir sicher vor 15Jahren mal so einen Schlafsack gesehen zu haben, konnte aber beim besten Willen nichts darüber im Netz finden....


    Wie man das jetzt effektiv umsetzt ist noch die Frage, allerdings dürfte der Wärmeverlust bei 37Grad Lungentemperatur zu zB. -15 Grad aussen mit jedem Atemzug eine Menge Energie fressen, welche ungenutzt verdunstet...


    Evtl. war es ja auch ein Einatemschlauch, um nicht eiskalte Luft in die Lungen zu bekommen


    Ausserdem ist es speziell für die Bronchien nicht besonders gesund kalte Luft zu atmen, was gerne vorkommt wenn man im schlaf durch den Mund atmet - da gibts gerne eine Erkältung....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von oremountains;150499

    Mit Vaseline einegschmiert (warum, keine Ahnung)


    Vaseline zieht als reiner Kohlenwasserstoff nicht in die Haut ein, sondern bleibt auf der Haut liegen. Sie verhindert dadurch, dass Wasser aus der Haut verdunstet und dadurch erstens die Haut durch die Verdunstungskälte auskühlt und zweitens dass wieder Wasser auf der Haut gefriert. Nachteil ist, dass die aufgestaute Feuchtigkeit von innen die Haut aufquillen lässt (Okklusionseffekt). Daher als Pflegecreme ungeeignet und mir persönlich gefällt eine wasserfreie, emulgatorhaltige, also wasseraufnehmende Salbe vom Hautgefühl her besser. Aber darauf kommt es in Deinem Job wohl nicht so an, oder? :winking_face:


    Es wird immer gesagt, man soll die Klamotten ausziehen. Da verstehe ich wieder nicht, warum. Ich lasse mindestens Thermo-Unterwäsche an, schon damit es nicht kalt ist, wenn man in den Schlafsack kriecht.

  • Vaseline und Kleidung


    Hallo apaoai,


    danke für die Erläuterung wegen der Vaseline.
    Wegen der Kleidung: Hab ich, wenn trocken, als zusätzliche Isolierschicht zwischen den beiden Daunensäcken genutzt. Ich fühle mich wohler. wenn ich aus dem warmen Schlafsack komme und ein paar Kleidungsschichten ergänze. Bei richtig schlimmer Kälte ( hab ich noch nicht gebraucht) gehts sicher auch mit Klamottten im Sack, bei kurzen Nickerchen hab ich mich auch nicht komplett entblättert. Beruflich hab ich mich übrigens anders orientiert :winking_face:


    VG


    OM

  • Zitat von apaoai;150506

    Es wird immer gesagt, man soll die Klamotten ausziehen. Da verstehe ich wieder nicht, warum. Ich lasse mindestens Thermo-Unterwäsche an, schon damit es nicht kalt ist, wenn man in den Schlafsack kriecht.


    Das ist so ein Blödsinn, den sie einem bei der Bundeswehr erzählen. Dient vermutlich primär der Schikane, damit die Leute beim Alarm nachts um 2 Uhr was zu tun haben beim Anziehen. Mit trockener(!) kleidung ist es im Schlafsack natürlich immer wärmer als ohne Kleidung, nur feuchte/nasse Kleidung sollte man besser ausziehen, weil man sonst die Nässe auch noch in den Schlafsackfüllung bringt...


    Aber die Helden beim Bund schlafen auch nachts bestens bei -30°C nackt im dienstlich gelieferten Schlafsack und auf der 3mm dünnen Falt-Isomatte. Die Zahlen variieren natürlich je nach Erzähler...


    Es ist übrigens ein sehr großer Unterschied, ob man eine Nacht draußen schläft (und alles ist noch schön trocken) oder ob man die dritte Nacht hintereinander draußen verbringt und die Ausrüstung ist feucht.


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    Zitat von apaoai;148384

    Mein Lieblings-Geheimtipp: Ich bin kein Freund von Benzinkochern und im tiefen Schnee sind auch schon mal alle Versuche, ein Feuer anzuzünden, gescheitert (Ein gute Hobo ist hier Gold wert!, am besten kleinen Klappgrill mitnehmen, damit auch im Schnee Kamineffekt funzt).


    Wenn man kein gutes Holz findet ist es halt eine elendige Qualmerei und kaum Hitze, zumindest bei den Hobos, die ich bisher ausprobiert habe.



    Zitat

    Hauptproblem ist eher, dass es kaum möglich ist, Wasser flüssig zu halten. Da helfen meiner Erfahrung nur Aluflaschen, die dann direkt über den Kocher gehalten werden. Aber das schluckt richtig Einergie und ob die Beschichtung danach noch intakt ist, weiß ich nicht. Ohne Feuer geht eig. nur mit Benzinkocher und reichlich Brennstoff.


    Einfach die Wasserbehälter mit kaltem Wasser unter reichlich Schnee vergraben. ggf. Schnur dran zum Wiederfinden. Das funktioniert bestens, das Wasser im Gefäß bleibt über Nacht garantiert flüssig.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;150575

    ... Blödsinn, den sie einem bei der Bundeswehr erzählen. ... Schikane ... die Helden beim Bund ...


    Auch wenn Du scheinbar ein Problem mit der Bundeswehr hast, muss so etwas sein? Eine sachliche Erklärung ohne diese Einleitung hätte es doch auch getan. Und nein, ich bin nicht bei der Bundeswehr.




    Ich möchte noch hinzufügen, dass das frieren auch immer individuell verschieden ist. Während der eine es noch als gemütlich warm empfindet ist dem anderen schon kalt. Ein guter, passender Schlafsack mit gut isolierender Unterlage ist ein guter Anfang. Sollte das bei mir nicht mehr reichen ziehe ich auch weitere Klamotten an. Auch der Kopf sollte warm sein, also Mütze/Sturmhaube bei größerer Kälte.


    Legend

  • @
    Cephalotus


    Ich finde Deine Äußerung bzgl. der Bw unsachlich- eine einfache Darstellung Deiner Meinung hätte gelangt.


    VG


    OM

  • Zitat von Legend;150588

    Auch wenn Du scheinbar ein Problem mit der Bundeswehr hast, muss so etwas sein? Eine sachliche Erklärung ohne diese Einleitung hätte es doch auch getan. Und nein, ich bin nicht bei der Bundeswehr.


    Ich war bei der Bundeswehr und ich bleibe genau bei dieser Wortwahl.


    ich halte es für Blödsinn nackt im Schlafsack zu schlafen, weil das wärmer wäre. Genauso wie es Blödsinn ist, nackt in der Gegend herum zu laufen, um es wärmer zu haben.


    Und ja, uns haben sie das auch erzählt und es war nur zwecks der Schikane, weil man ja nachts bei Alarm kein Licht machen darf und sich dann möglichst schnell anziehen soll.
    Ich war genau einmal so blöd, ab da hab ich angelassen, was mir sinnvoll erschien und hab wärmer geschlafen und war schneller "gefechtsbereit."


    Und drittens kommt es gerade aus dem Militärbereich zu diesen Heldengeschichten (übrigens bei allen möglichen Themen). Keiner, der zivil in der Antarktis war (ich kenn zufällig ein paar, ich hatte mich mal für einen 18 monatigen Überwinterungsjob in der Neumayer Station beworben) oder auf irgendwelchen 7000ern oder 8000ern war würde erzählen, dass er in einem Schlafsack wie den, den man mir beim Bund zugeteilt hatte bei -40°C überleben, geschweige denn gut schlafen würde und trotzdem hab ich schon genau solche Geschichten aus der Bundeswehr gehört. Je kälter desto härter. Ich frag mich ja, wo die alle campieren. Am Funtensee?
    Ein guter Freund von mir war in Berchtesgaden beim Hochzug (die Eliteeinheit der Gebirgsjäger) und der hat mit dem dienstlichen Kram wirklich in der Kälte auskommen müssen...


    Ich fasse zusammen: Nackt im Schlafsack schlafen halte ich für Blödsinn (zum einen weil man leichter friert, zum zweiten weil einem die Kleidung einfriert, zum dritten, weil es mühsam und kalt wird, wenn man mal raus muss und zum dritten auch aus hygienischen Gründen. je seltener man einen Schlafsack waschen muss, umso besser).


    Zum zweiten ist es meine persönliche Erfahrung, dass man diese Geschichte in Militärbereich vor allem in der Grundausbildung erzählt bekommt, weil dann der Spaß viel größer beim Alarm nachts um zwei ist. Ich finde, die Bezeichnung Schikane passt da bestens.


    Zum dritten behaupte ich, dass es zum Bundeswehrschlafsack und aus diesem Bereich die meisten Heldengeschichten im Internet gibt. Damit möchte ich einem der Autoren in diesem Diskussionsfaden nicht zu nahe treten, das mag schon noch so stimmen (er schreibt ja auch was von zwei Daunenschlafsäcken).
    Auch zu der Aussage stehe ich.


    Wer anderer Meinung ist darf das gerne sein, man muss keinen Konsens erzwingen, aber meine Meinung lass ich mir auch nicht nehmen, insbesondere da nichts davon als persönlicher Angriff zu werten war. (was ich hiermit hoffentlich nochmal darstellen konnte).


    Auch eine Berufsgruppe will ich damit nicht abwerten, ich war selber mal in dem Verein. Ich kann mich auch über Eigenheiten von Maschinenbauingenieuren (war ich auch mal) und anderen Gruppen auslassen und gehe mal davon aus, dass jedem klar ist, dass man solche Pauschalisierungen nicht als Wertung von Einzelpersonen missdeuten kann und darf.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.