Regenwasser - problemlos trinkbar?

  • Hallo zusammen,


    Ich möchte mir einen kleinen Regentank auf meinem Balkon installieren. Meine Frage nun, kann man Regenwasser problemlos und ohne zu filtern trinken?


    Gerade in städtischen Gebieten mit vielen Schadstoffen in der Luft, bin ich mir eben nicht sicher, ob sich Regenwasser mit diesem Dreck anreichert. Eben so, dass es ungesund ist.


    Grüsse,
    Bowhunter

  • Hallo Bowhunter!


    Ich würde auch Regenwasser filtern.


    Wie Du schon geschrieben hast, ist Regenwasser gerade in städtischen Gebieten stark mit Schadstoffen besetzt. Mir würden aber auch noch andere Ereignisse in den Sinn kommen, welche die Qualität des Regenwassers stark negativ beeinträchtigen können. Einige davon temporär, einige dauerhaft, einige lokal und einige sogar global, wie Unfälle in Kraftwerken, Chemiefabriken, Brände, Vulkanausbrüche, Smog usw.

    Da man ja - vor allem als Laie - nicht immer nachvollziehen kann, wann wo was gerade in der Luft ist, würde ich einfach grundsätzlich eine Filtervorrichtung mit einbauen. Schaden kann es nicht.


    Viele Grüße,


    Mark Wilkins

  • Vor allem muss man bedenken das Regenwasser, abgesehen von Schadstoffen die es in rauen Mengen enthält, leider keinerlei Salze oder Elektrolyte enthält!!! Da Regenwasser nichts anderes ist als destilliertes Wasser, muss man bei dem Konsum von Regenwasser beachten, dass man ab ca. 1l/Tag massiv diese Stoffe dem Körper zuführen muss. Grund hierfür ist die osmotische Wirkung im Körper welche bewirkt dass die Salze aus den Muskeln und Zellen anhand des Konzentrationsgefälles in das Wasser diffundieren und somit dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Folge hat man nun Magelerscheinungen welche bei 1l/Tag durchaus schon zu massiven Herz-/Kreislaufstörungen kommen kann. Von anderen Störungen in den Biochemischen Abläufen des Körpers ganz zu schweigen.


    Daher kann ich als Mediziner nur dazu raten Regenwasser ausschlieslich als Brauchwasser zu nutzen und wenn es umbedingt als Trinkwasser herhalten soll, dann nur zum Kochen und dann mehr salzen als üblich. Trinkwasser ist Regenwasser nur im maximalen Notfall und dann auch nur max 0,5l am Tag wenn keine Ergänzende Zufuhr an Calcium, Magnesium, Natrium etc. stattfinden kann.


    Ach ja als kleines Rechenbeispiel:


    1l Mineralwasser oder Trinkwasser gibt dem Körper etwa 0,51mg Natrium.
    1l destilliertes Wasser (wozu auch Regenwasser zählt) entzieht dem Körper etwa 2mg Natrium.


    Ähnlich verhällt es sich mit den anderen Stoffen.

  • @ The Hamster: Ist es nicht so, dass man sogar größere Mengen Regenwasser einfach nur durch die Zugabe von z.B. einem Kieselstein wieder mit ausreichend Mineralien anreichert? Das könnte man vorsichtshalber vornehmen - oder eben eine andere geringfügige Elektrolytquelle.


    Ebenso wage ich zu behaupten, dass der Genuss von destilliertem Wasser -> bei normaler Nährstoffversorgung und gesundem Körper <- weitaus weniger problematisch ist, als man im allgemeinen denkt.



    Viele Grüße,


    Mark Wilkins

  • Hallo,


    unbedingt filtern! An trockenen Tagen sammelt sich Staub, Pollen, Vogelsch**sse ... auf dem Dach an, die dann vom ersten Regenguss in Deine Tonne gespült werden.


    meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von TheHamster;136117

    Vor allem muss man bedenken das Regenwasser, abgesehen von Schadstoffen die es in rauen Mengen enthält, leider keinerlei Salze oder Elektrolyte enthält!!! Da Regenwasser nichts anderes ist als destilliertes Wasser, muss man bei dem Konsum von Regenwasser beachten, dass man ab ca. 1l/Tag massiv diese Stoffe dem Körper zuführen muss. Grund hierfür ist die osmotische Wirkung im Körper welche bewirkt dass die Salze aus den Muskeln und Zellen anhand des Konzentrationsgefälles in das Wasser diffundieren und somit dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Folge hat man nun Magelerscheinungen welche bei 1l/Tag durchaus schon zu massiven Herz-/Kreislaufstörungen kommen kann. Von anderen Störungen in den Biochemischen Abläufen des Körpers ganz zu schweigen.


    Gibt es Quellen für diesen Zusammenhang ? Möglicherweise mit Zahlen, bei wievielen Personen unter welchen Bedingungen das aufgetreten ist ?


    Frägt jemand der nach deinen Aussagen offenbar mindestens sieben Leben hat. Kenne einen Leistungssportler, der regelmäßig destilliertes Wasser getrunken hat.


    Diese These unterschlägt m.M. dass der Körper gewisse Reserven hat. Zu unterscheiden wären demnach Alltagssituationen von Überlebenssituationen.


    Den Prepper möchte ich sehen, der vor lauter Durst auf Regenwasser verzichtet, mit den gesicheren Folgen für den Flüssigkeitshaushalt, weil er sich Gedanken um seinen optimalen Elektrolythaushalt macht, der i.d.R. nur in einem Labor festgestellt werden kann.


    Problemlos trinkbar - der provozierende Titel des Threads will m.E. gesicherte Antworten samt Quellen und/oder praktikable Lösungsvorschläge abfragen. Zum Thema Filtern von Wasser gibt es hinreichend Threads.


    Steht ausschließlich Regenwasser zur Verfügung - soviel zu diesem Szenario, würde ich ...

    • (a) versuchen es abzukochen,
    • (b) mechanisch zu filtern,
    • (c) methodisch zu filtern mit speziellen Filtergeräten sowie
    • (d) irgendwelche essbaren Pflanzenteile darin mitzukochen, um deren Mineralien und "notwendigen Inhaltsstoffe" in das Wasser herauszulösen.


    Der Mageninhalt beim Verdauen in Summe macht m.M. den Unterschied bzw. die Aufnahme von Stoffen in den Körper insgesamt.


    Die o.g. Befüchtungen, dass mit 1 Liter destilliertem Wasser pro Tag grundsätzlich in einer Mangelsituation die "massiven" gesundheitlichen Folgewirkungen auftreten können, halte ich für nachvollziehbar. Weil Mangelsituation nicht definiert ist und alles Mögliche an ernsthaften Vorerkrankungen beinhalten kann. Auf Nummer sicher gehen, könnte bedeuten: einen Arzt aufsuchen ... und wie mache ich das in einer Notlage ohne geprüftes Trinkwasser ... :face_with_rolling_eyes:


    Also pragmatisch: ohne Wasser sind die Folgen für mein Leistungsvermögen und Kreislaufzusammenbrüche hochwahrscheinlich. Wer in einer hochdramatischen Überlebenssituation auf Wasser in irgendeiner Form verzichtet, solange direkte negativen Auswirkungen (Salzwasser als Beispiel in bestimmten Situationen), der spielt mit seinem Leben. Anders der regelmäßige Konsum von objektiv zweifelhaften Wasserquellen, wer dabei auf mögliche Qualitätsverbesserungen verzichtet, ist wohl ebenso dumm, weil unwissend, was sich beheben lässt.


    Es gibt ein einfaches Mittel, in begrenztem Umfang, destilliertes Wasser in einer Notsituation "aufzuwerten": Eigenurin. Siehe ein alter Kommentar von mir.

  • Zitat von TheHamster;136117


    Ach ja als kleines Rechenbeispiel:


    1l Mineralwasser oder Trinkwasser gibt dem Körper etwa 0,51mg Natrium.
    1l destilliertes Wasser (wozu auch Regenwasser zählt) entzieht dem Körper etwa 2mg Natrium.


    1 Scheibe Salamie 90mg Na


    wo ist das Problem?

  • Merci für die guten Antworten! :)


    Nun, dass destilliertes Wasser dem Körper wichtige Stoffe geradezu entzieht, ist mir bekannt. Das mit dem Regenwasser ist auch nur für den Notfall gedacht, falls gar nix mehr Trinkbares sonst vorhanden ist. Der Titel des Threads -problemlos trinkbar?- ist somit wohl nicht optimal gewählt.


    Interessant finde ich die Ansätze von Mark Wilkins und Crusoe, dem (gefilterten) Regenwasser entsprechende Zusätze beizugeben. Das dürfte die osmotische Wirkung im Körper zumindest etwas abschwächen?!


    Grüsse,
    Bowhunter

  • Ich würde das Regenwasser Filtern, einmal durch einen Katadyn oder Sawyer Filter, anschließend noch mit Aktivkohle ( der Chemie wegen ).


    Desweiteren finde ich die Idee mit dem Kochen ziemlich gut, ich kenne aber auch einige die Privat fast nur Wasser aus der Reinstfilteranlage trinken von denen hat keiner Mangelerscheinungen... Sobald das den Magen trifft ist es ja nichtmehr wirklich Destilliert, getrunken zum Essen oder als Tee mache ich mir da gar keine gedanken!


    Wenn du es nicht als Trinkwasser nutzen willst ist es im Notfall immernoch eine 1a Toilettenspühlung!


    In dem Regenwasser wird garantiert sein: Vogelscheiße, Mooßpartikel vom Dach, Mückenlarven, umgebungsdreck aus der Luft der mit Regen angespühlt kommt, die Partikel die sich auf dem Dach ablassen

  • Ah und von wegen destilliertem Wasser und Zusätzen:



    Dieses Problem wäre somit teilweise gelöst... :grosses Lachen:

  • Mein Hund trinkt (warum auch immer) am liebsten Regenwasser, vorzugsweise aus abgestandenen Tümpeln oder der Giesskanne?!?!


    Er hat weder Mangelerscheinungen noch Herzrhytmusstörungen :winking_face:


    Tsrohinas


  • ...dann hättest du ja deine vorher so vermißten Zusatzstoffe wieder.:grosses Lachen:

  • Ich rate ab, komplizierte Stoffwechselprozesse auf simple Addition zu reduzieren. Notfall und Alltagsgebrauch bleiben für mich zwei paar Stiefel.


    Wir haben in Teilen der Gesellschaft weltweit Mangelernährung, das liegt sicher nicht einzig an der Verfügbarkeit von Trinkwasser oder dem einseitigen Ernährungsangebot. Meiner Meinung ist der Faktor Unwissenheit und schlechte Gewohnheiten derjenige mit hohem Erklärungspotential. Meine o.g. Praxislösungen sehe ich als dürftig, auf den Notfall ausgerichtet an.


    Eine Mangelsituation kann sich jahrelang im Alltag einspielen, die Organfunktionen grundlegend beeinflussen und dann in einer Krisensituation ein "gestandenes Mannsbild" umwerfen. Mir ist das sehr wohl bewusst. Möchte Gefahren und Risiken nicht herunterspielen, aus einer Perspektive der Verharmlosung von Studienergebnissen. Aber mit den zugrundeliegenden Quellen will ich mich gerne auseinandersetzen.


    Meine Erfahrungen mit Studien im wissenschaftlichen wie medizinischen Bereich machen mich nun leider skeptisch ob der landläufigen Übertragbarkeit, die Datenbasis ist oft sehr klein, andererseits finden Studien unter Normalbedingungen statt, keinesfalls unter Ausnahmesituationen. Und es sterben Menschen weltweit täglich, ohne dass wir eine exakte Aufklärung der Todesursache haben. Was wir wissen ist, dass Menschen die täglich Infektionsrisiken ausgesetzt sind, körperlich anders damit umgehen (können) als Wohlstandsverwöhnte. :staunen:


    Viele Unsicherheiten also. Als Prepper entscheiden wir, wie im vorliegenden Fall strategisch, wie wir mit dem Trinkwasser Engpaß in bestimmten Szenarien umgehen sollen. Meine Meinung ist: alle verfügbaren Methoden der Trinkwassergewinnung einbeziehen und die Nachteile der Methoden in den Fokus nehmen. Der einzige Nachteil an guten Filtergeräten ist der Preis, sowohl für die Anschaffung wie Ersatzkartuschen u.ä. Sehe ich im Trinkwasser den lebensbedrohlichen Engpaß schlechthin, dann komme ich um dieses Thema kaum herum, das wird dann konsequenterweise meine Nummer Eins im Prepardness. Und dafür sollte man entsprechend Zeit und Gehirnschmalz investieren. Just my ... das ist mir persönlich mehr als 2 Cent wert.

  • Hallo, in anderen Teilen der Welt wird Regenwasser als einziges Trinkwasser genutzt. Ich möchte mich dabei auf meine Zeit in einem so entwickelten Land wie Australien beziehen. Außerhalb der Städte haben die Häuser alle Trinkwassertanks die zum größten Teil vom Regenwasser der Dächer gefüllt werden. Das ist dann das Wasser was aus der Leitung kommt. Allerdings werden dafür die Dächer regelmäßig gereinigt.
    Ich würde allerdings bei Nutzung des Regenwassers von einem Dach hierzulande trotzdem filtern oder abkochen, da die Dächer hier nicht gereinigt werden. Könnte ich nicht filtern o.ä. würde ich Regenwasser definitv vielen anderen Herkünften vorziehen.
    Gruß, bigenka

  • Wow wow wow.... Mensch was habe ich hier für ein Echo losgetreten :frowning_face:


    Die Rede war in meinem Thread von reinem Regenwasser so aus der Luft gefischt. Sobald es natürlich mit dem Boden in Berührung war, zugesalzen wird, zum Tee kochen verwendet wird oder sonst wie angereichert wird relativiert sich der Effekt natürlich. Meine Antwort war somit allein auf das "problemlose" trinken bezogen.


    Und ganz klar trinke auch ich eher Regenwasser bevor ich verdurste. Aber problemlos ist es ebend nicht. Man muss eben ein paar Dinge beachten.


    LG Hamster.... der auch ne Regentonne hat.

  • Hallo,


    der Hinweis mit der Regenwassernutzung in Australien ist sehr gut. Es gibt dort tatsächlich eine lange Tradition, Regenwasser vom Dach zu sammeln, zu nutzen und auch trinkbar zu machen.
    Allerdings sind die Systeme dazu etwas anspruchsvoller als eine Regenklappe am Fallrohr und ein 100l-Plastikfass darunter. Speziell, wenn man das Wasser auch als Trinkwasser nutzen will/muss, gelten auch in Down Under ein paar Spielregeln.


    - Die Systeme haben in der Regel eine "first flush rejection", die sicherstellt, das der Dreck vom Dach nicht in den Tank gelangt. Hier eine pfiffige Low-Tech-Lösung: KLICK
    - Dann muss das Wasser kühl, dunkel und vor allem moskitosicher gelagert werden, also in einem unterirdischen Tank.
    - Die Tanks sind meistens relativ gross: einige 1.000 bis 100.000 Liter Volumen.
    - Die Tanks müssen regelmässig geleert und gründlich gereinigt werden
    - Wasser aus den Tanks, das als Trinkwasser verwendet werden soll, muss filtriert bzw. desinfiziert werden.


    Hier ein Link zu einer Regierungsseite zum Thema Rain Water: LINK


    In städtischen Regionen rät die Seite übrigens davon ab, Regenwasser für Trinkwasser zu benutzen, da es dort höher belastet sei: "Drinking rain water is not advised where potable supplies exist, particularly in urban areas where rainwater can contain higher contaminant levels."


    Generell frei vom Himmel fallendes Regenwasser würde ich auch im Notfall trinken. Wobei man auch hier ggf. den "first flush" ungenutzt lassen sollte, der die in der Luft schwebenden Partikel (Pollen, Erde, Sand, Russ etc.) auswäscht. Wegen der Mineralien hätte ich keine Bedenken, wenn man sich nicht nur von Regenwasser ernährt, sondern auch Zugriff zu normaler (fester) Nahrung hat. In der Regel essen wir in den Industrienationen eh viel zu salzhaltig. Und wenn man zwei Wochen im Pazifik in der Rettungsinsel dümpelt und "nur" Regenwasser als Nahrung hat, sollte die ergänzende Salzzufuhr auch kein Problem sein, man wird vermutlich genügend inhalieren (Gischt etc.).


    Grüsse


    Tom

  • Mineralien sind wichtiger als beispielsweise Vitamine. Bei einem Mangel an Vitaminen kann man immer noch Wochen-, Monate- oder Jahrelang irgendwie existieren. Bei einem Mangel an Mineralien kippt man aus den Latschen und sieht nur noch schwarz.


    Ich würde solange irgendwie möglich Regenwasser nur zum Spülen, Putzen und für die Körperpflege benutzen.


    Übel finde ich auch diese Trinkwasserspender die das Leitungswasser filtern (ich meine die mit Anschluss an die Wasserleitung).
    Pfui Teufel, von diesem destiliertem Zeugs bekommt man einen trockenen Mund und bekommt nur noch mehr Durst, je mehr man davon trinkt.:Schlecht:


    Da gab es doch mal diesen Gesundheitsapostel Harvey Diamond der sich regelmässig destiliertes Wasser genehmigt und meint das schwemmt nur die Mineralien aus dem Körper die er eh nicht verwenden kann... Ich glaub das lieber nicht.

  • Zitat von C71;136241


    Übel finde ich auch diese Trinkwasserspender die das Leitungswasser filtern (ich meine die mit Anschluss an die Wasserleitung).
    Pfui Teufel, von diesem destiliertem Zeugs bekommt man einen trockenen Mund und bekommt nur noch mehr Durst, je mehr man davon trinkt.:Schlecht:


    Du hast schon richtig geschrieben, in diesen Trinkwasserspendern befindet sich ein Filter. Was ich nichr verstehe, wieso dort das Wasser destilliert (Verdampfung+Kondensation) werden sollte.
    Wie das mit dem trockenen Mund funktionieren soll kann ich auch nicht nachvollziehen. Bei uns in der Firma stehen diese Dinger auch überall und werden auch rege frequentiert und das ohne irgendwelche Nebenwirkungen.

  • Umkehrosmose entfernt ja auch die Mineralien.


    Wenn ich mir das Bild anschaue war das wohl ein Umkehrosmose-Wasserspender.

  • Hallo liebe Foris,


    Ihr wisst ja, dass die Chemie des Trinkwassers mein Hobby ist.:)


    Zunächst ein wenig Physiologie:


    Der tägliche Bedarf Eures Körpers an den wichtigsten mineralischen Mengenelementen sieht etwa so aus:


    Natrium 1-3g/Tag
    Kalium 2g/Tag
    Calcium 1g/Tag
    Magnesium 300 mg/Tag


    Das kriegt Ihr nie und nimmer aus dem Trinkwaser, zumal manche Mineralien in Mineralwässern als physiologisch schwer verwertbare Verbindungen vorkommen, das Calcium oft zusammen mit Sulfat, was die Resorption im Darm erschwert. unsere Mineralien kommen weit überwiegend aus der Nahrung.


    Es ist übrigens auch eine Legende, dass man sich an destilliertem Wasser "totsaufen" kann. Das Wasser wird zunächst mal aufgenommen, Überschüsse über die Nieren eliminiert. Eine Aufgabe der Nieren ist es, den Mineralstoffhaushalt zu stabilisieren. Im Exzess aufgenommenes Salz wird über die Nieren ausgeschieden, wobei der Körper allerdings auch Wasser verliert, weshalb man bei Seenot niemals Meerwasser trinken sollte, weil das die Dehydrierung befördert, statt dem Körper Wasser zuzuführen. Anders bei Aufnahme bei grösseren Quantitäten aqua dest. Da scheiden die Nieren das Wasser aus und resorbieren die Mineralstoffe zurück.


    Manche Mineralwässer, etwa das französische Volvic, sind übrigens so mineralarm, dass sie aqua dest. ziemlich nahe kommen.


    Wir haben hier einige Ärzte und Sanis im Forum, die mögen mich bitte korrigieren, wenn ich Mist geschrieben habe.


    wässrige Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)