Regenwasser - problemlos trinkbar?

  • Hi, Commando!


    Es ist die Frage wodurch das Gebiet verseucht wurde.
    Dann kann man sich anschauen, ob es dann ausreichend behandelt werden kann um für den Verzehr geeignet zu sein.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Danke Euch allen,
    ich denke in normal verseuchtem Gebiet mag das funktionieren um Wasser
    trinkbar zu machen, nun aber wenn es durch Chemische Kampfstoffe oder durch ein
    explodiertes Chemiewerk verseucht ist ?
    Die militärischen dekontarmination und Reinigungsverfahren kenn ich, aber Wasser wieder trinkbar machen....
    Aktivkohle oder so was ?


    LG

  • Ich glaube, daß geht nun zu weit vom Anfangsbeitrag weg. Es ging um normales Regenwasser und nicht um Fallout nach Chemie-Angriffen oder Seveso-Unglücke. Natürlich kann man auch darüber spekulieren und sich vorbereiten. Ich denke, in solchen Fällen ist die Trinkwasserreserve in Kanistern u.a. Behältern die erste Wahl und dann zu versuchen in weniger verseuchtes Gebiet umzusiedeln.

  • Ich trinke seit über einem Jahr zuhause nur Wasser aus meiner Umkehr-Osmose Anlage, was destilliertem Wasser schon sehr nahe kommt.
    Großes Blutbild (Gesamtlabor) und persönliches Wohlbefinden sind absolut in Ordnung.


    Das man Mineralien, Spurenelemente und sonstiges lebensnotwendiges Zeug nur aus gutem mineralisiertem Wasser zu sich nehmen kann halte ich aufgrund meines Selbstversuches für unwahr.
    Des weiteren wird auf Schiffen der Bundeswehr, sowie in 3te Welt ländern mit ungenießbarem Leitungswasser auch täglich Umkehrosmosewasser getrunken.


    Wer sich also nicht nur von destilliertem Wasser ernährt hat meiner Meinung nach nichts zu befürchten.
    Insofern sind diese ganzen Warnungen vor dem gefährlichen destilliertem Wasser meiner Meining nach einfach nur dummes nachgeplappertes Geschwätz.


    In Notfall halt täglich einen gestrichenen Teelöffel Erde futtern. :grosses Lachen:


    Viele Grüße
    B


  • Ich würde die chemische Behandlung mit Micropur erst nach dem Feinfiltervorgang empfehlen, da hier weniger Schadstoffe vorhanden sind und z.B.: bei Micropur Forte das Chlor nicht gleich durch die von der Schadstoffmenge vorgegebene "Chlorzehrung" weggeputzt wird sondern besser seine Wirkung entfalten kann. Dem Filter ist nämlich egal, ob die Bakterien noch "leben" oder nicht mehr. Die Größe derselben ändert sich nicht.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo borath,


    Da scheinst du wohl nicht Unrecht zu haben. Schliesslich haben Zivilisationen aus vergangenen Tagen (Mittelalter, Antike, etc.) Zisternen in ihren Festungen und Siedlungen gehabt um genau dieses Regenwasser zu sammeln. Und dieses Wasser wurde ja mit Sicherheit auch getrunken.


    Wie gesagt, für mich wäre das allerdings auch nur eine Option, wenn wirklich nichts Anderes mehr verfügbar wäre. Ob jetzt gesund oder eher nicht, man könnte sicher eine Weile überleben.


    Regnerische Grüsse,
    Bowhunter

  • Hallo Allerseits,


    ich für meien Teil würde im Fall der Fälle sicherlich destilliertes Wasser reinem Regenwasser vorziehen, da man die geforderten Mineralien sowieso fast ausschließlich über die Nahrung zuführt aber dann Schadstoffe wie Schwermetalle weg sind.


    Zum Thema wie gefährlich ist das Trinken von dest. Wasser? Es ist nicht gefährlich solange man eine vernünftige Menge pro Zeiteinheit trinkt. Vorallem wenn man unmittelbar vorher viel Natrium zb durch schwitzen beim Sport verloren hat.

  • Nette sidestory: Ich hatte eine Diskussion mit einem notorischen Besserwisser und Einmischer, den es störte, dass ich Osmosewasser trinke (und immer noch gesund bin).
    Anfangs brachte er das Killerargument : den osmotischen Druck.


    Nach seinen Ausführungen würde der osmotische Druck dazu führen, dass menschliche Zellen aufgrund des Salzunterschiedes das Osmosewasser aufnehmen müssen und irgendwann platzen. Nachdem ich ihn erstmal minutenlang ausgelacht habe, frage ich ihn ob in seinen Adern Osmosewasser fließt, oder fließen wird, sobald er etwas davon trinkt.


    Er wehrte sich in der Diskussion noch ein wenig, ihm gingen aber ganz schnell die Argumente aus, weil ich nur die gemeinhin bekannten Binsenweisheiten nachplapperte.


    Am Ende lenkte er zwar nicht ein, aber stimmte im Sinne von "lets agree to differ" zu, dass wir einfach anderer Meinung sind.


    Also Leute - nicht verunsichern lassen und selbst nachdenken. :)

  • Nein, er und auch du haben Unrecht. Die Gründe findest du in diesem Topic verteilt.


    Bedenke, hier handelt es sich nicht um einen Reagenzglasversuch, in dem du eine einzelne menschliche Zelle in Aqua dest. wirfst, sondern um den komplexen menschlichen Organismus.
    Wenn du Aqua dest. in den Mund schüttest ist das bereits kein Aqua dest. mehr. Geschweige denn wenn es den Magen passiert hat, mit Hydrogencarbonat-Puffer neutralisiert und mit passender Menge Galle und Sekret aus der Bauchspeicheldrüse versetzt wurde und nach seinem Weg durch Dünndarm schließlich im Dickdarm aufgenommen wurde.


    Recht hast du natürlich wenn man dein Blut durch Aqua dest. austauschen würde quasi wie bei einer Blutwäsche wo auf der einen Seite Blut raus und auf der anderen Seite Aqua dest. rein - aber dann hast du sowieso ganz andere Probleme. :grosses Lachen:

  • Ok, ich habs falsch ausgedrückt....das mit den roten Blutkörperchen war ja auch nur ein Beispiel für den Mechanismus. Man wird es vermutlich nicht schaffen die Natriumkonzentration im Blut so sehr zu senken, daß es zu einer vollständigen Hämolyse kommt.....allerdings kommts schon viel früher zum Anschwellen des Gehirns was dann im schlimmsten fall zum Tod führt.


    Btw das Hydrogencarbonat das übrigens auch aus der Bauchspeicheldrüse kommt puffert normalerweise die Magensäure ab (was wenig mit der Osmolarität zu tun hat)....allerdings wird der pH im Magen nach einer größeren Menge Wasser nicht besonders niedrig sein.

  • Zitat von luke123;142856

    zum Anschwellen des Gehirns .... führt.


    Wurde doch schon mehrfach gesagt, daß neben Regenwasser bzw. sogar destilliertem Wasser ja immer noch durch Nahrung ausreichend Mineralstoffe aufgenommen werden können. Ich behaupte mal, daß selbst Mineralwasser-Trinker die meisten Mineralstoffe durch feste Nahrung aufnehmen, auch wenn sie das bestreiten.
    Fehlschlüsse und Ammenmärchen werden ganz ohne Anschwellen des Gehirns verbreitet...

  • Zitat von Luftikus;145239

    Fehlschlüsse und Ammenmärchen werden ganz ohne Anschwellen des Gehirns verbreitet...


    :grosses Lachen:Der ist/war gut!

  • Ich und andere Familienmitglieder, sowie Bekannte trinke seit 15 Jahren ausschließlich selbst dampfdestilliertes Wasser, sofern ich also Wasser (also Wasser pur, Tee, Cappucino) trinke. Also immer, vor dem Sport, während des Sports (Rennradfahren), und nach dem Sport. Keiner von uns hat irgendwelche Probleme. Keiner! Ich trinke natürlich auch gerne Gerstenkaltschalen und andere alkoholische Getränke wenns dunkel wird. Ernähren tue ich mich ganz normal und durchschnittlich. Ich kann über diesen Schwachsinn (wer das tut muss sterben oder wird krank oder so ähnlich, teilweise leider auch in diesem Forum) den ich darüber gelesen habe ebenfalls nur lachen. Habe aber schon lange aufgehört darüber zu diskutieren. Kann ja jeder machen wie er meint. Wenn jemand meint er braucht unbedingt Fluor, Medikamentenrückstände, Blei, Schwermetalle und andere wertvolle Mineralien im Wasser um "Gesund" zu bleiben, bitte schön, wen juckts... Wer meint drauf verzichten zu können und das auch tut und dabei ebenfalls "Gesund" ist, hat damit sicherlich überhaupt gar keine Probleme. Jeder wie er möchte. Ach ja, ich hab mal gehört der einzige Unterschied zwischen tätowierten und untätowierten Menschen soll sein, dass die ersteren meistens nichts gegen die zweiteren haben (ist ein Gleichnis)...


    So, das also auch nur mal als ergänzende Stellungnahme von mir (my2cents) zu den letzten Beiträgen in diesem Faden. Zum Thema selbst: Klar würde ich Regenwasser trinken falls nötig. Wie aber eine Menge Leute in dem Faden bereits deutlich gemacht haben sollte auch dieses bestmöglich aufbereitet werden, da es ja schon im freien Fall durch die Luftverschmutzung wieder kontaminiert wird und danach zusätzlich durch die Auffangbehälter bzw. Flächen. Vogelkot etc. Also bestmöglichst aufbereiten mit den Mitteln die man so hat. Wasserfilter, Abkochen, chemische Aufbereitung etc...


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Wieviele Urvölker im Amazonas oder Asien filtern das Regenwasser. Keines. Der primäre Vorteil ist, dass es wesentlich sauberer ist als Fluss ode Seewasser dort.
    Dass Regenwasser in Peking, Ruhrpott oder der Schweiz nicht das gleiche ist versteht sich schon. Je dichter die Leute zusammenleben - desto eher ist es kontaminiert.

  • Zitat von Luftikus;145239

    Wurde doch schon mehrfach gesagt, daß neben Regenwasser bzw. sogar destilliertem Wasser ja immer noch durch Nahrung ausreichend Mineralstoffe aufgenommen werden können. Ich behaupte mal, daß selbst Mineralwasser-Trinker die meisten Mineralstoffe durch feste Nahrung aufnehmen, auch wenn sie das bestreiten.


    Stimmt,


    die Mineralienaufnahme durch Wasser kannst Du gegenüber der durch eine ausgewogene (!) Nahrung vergessen.


    Du brauchst an den Mengenelementen so etwa


    Na 2.000 mg/Tag
    K 4.700 mg/Tag
    Ca 1.000 mg/Tag
    Mg 300 mg /Tag


    Es schaue sich jetzt mal jeder die Analyse auf der Rückseite einer Flasche seines Lieblingsmineralwassers an und überlege sich, wieviel Eimer er täglich trinken muss:)


    Das einzige in Überdosis zugeführte Mengenelement ist Natrium (via Kochsalz). Bereits bei Kalium herrscht oft Mangel, wegen einer fleischreichen und obst- und gemüsearmen Ernährung. (Pflanzen enthalten reichlich Kalium und Magnesium)


    Eine tolle Quelle für Kalium und Magnesium, die wir regelmässig auf Bergtouren und bei Wüstentrips in die Sahara nutzen, also überall, wo man stark schwitzt und mit dem Schweiss viele Mineralien verliert, das sind Trockenfrüchte, insbesondere getrocknete Aprikosen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Für mich wäre das einzige Problem mit Regenwasser ausgewaschene Stäube und Schwemmstoffe
    sowie eine mögliche Verkeimung im Behälter. (Chemieunfälle und Nuklearkatastrophen mal ausgenommen)
    Wie beiden Effekten beizukommen ist wurde ja schon beschrieben.
    Um an dem niedrigen Mineralgehalt Schaden zu nehmen muß man in kurzer Zeit sehr viel trinken.
    Ich meine mal gelesen zu haben: 12-15 l hintereinander weg.
    Das ist so unrealistisch viel, das ich es nicht als plausibles Schadenszenario sehe.

  • Hallo,
    ich halte das ganze "destilliertes Wasser ist ungesund" und so für eine Urban Legend.
    Was ich jedoch für real halte ist, daß Wasser trinken tödlich sein kann. Allerdings müßte man wohl mehr als 10l auf einmal trinken.
    Dazu gibt es einige Geschichten im Netz zu lesen:
    http://www.3sat.de/page/?sourc…cstuecke/49119/index.html
    http://www.stern.de/politik/au…ser-und-starb-580613.html


    Wobei etwas seltsam ist. Bei folgenden zwei Artikeln handelt es sich um die selbe Frau. Allerdings ist der eine von 2007 und der andere von 2010...
    Also möglicherweise auch eine Urban Legend?
    http://www.sueddeutsche.de/pan…-bei-wetttrinken-1.673271
    http://www.bild.de/news/2007/n…ken-tod-1263452.bild.html


    Und nochmals zum destilierten Wasser. Wiki weiß bescheid:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Destilliertes_Wasser
    Einfach nur den Abschnitt: "Wirkung auf den Körper" lesen.


    Gruß
    Gerald
    PS.: Ich habe jedenfalls nicht vor sehr mehrere Liter Wasser auf einmal zu trinken.
    Regenwasser sehe ich allerdings nicht als Problem, vorrausgesetzt es ist gefiltert.

  • Zitat von DerGerald;174295


    Was ich jedoch für real halte ist, daß Wasser trinken tödlich sein kann.


    du meist wohl gebrannte Wasser ...


    Ansonsten verweise ich auf die Geschichten vom Dihydrogenmonoxid


    Wenn ich im Sommer an der Sonne arbeite (dieses Jahr wetterbedingt nicht wirklich ein Thema), dann schütte ich literweise Wasser in mich hinein, und zwar solches, das aus einer Quelle im Granit stammt, also fast gar nichts enthält. Man merkt es daran, dass es nirgendwo Wasserflecken gibt und ein Topf, der ausschliesslich zum Bereiten von Teewasser dient, stets sauber bleibt, also keinerlei Spuren von Kesselstein hat.
    Dieses Wasser schmeckt vorzüglich und gewöhnliches, sauberes Wasser ist meiner Meinung nach der beste Durstlöscher.
    "Mineralwasser" ist eines der unnötigsten Produkte - ausgenommen vielleicht Spezialwässer mit Eigengeschmack wie Vichy, wenn man es mag. Warum viele Leute grosse Mengen von banalem Wasser, das weit weg in Flaschen abgefüllt und hergefahren wurde, kaufen und ihr genauso gutes Leitungswasser verschmähen, ist mir ein Rätsel.


    Ich halte es übrigens für ein grosses Glück, dass wir hier in der Schweiz praktisch überall sauberes Wasser in beliebiger Menge zur Verfügung haben - wer je in anderen Gegenden der Welt unterwegs war, kennt den Unterschied.
    (Ein Gast aus einem Land, wo es nicht so ist, hat mich zuerst ganz entsetzt angeschaut, als ich einfach an der nächsten Brunnenröhre getrunken habe. Die aus Afrika stammende Frau eines Kollegen hat, nachdem sie zum ersten Mal in der Schweiz war, auf die Frage, was sie am meisten erstaune, unter anderem bemerkt, es liege überall Holz im Wald und überall fliesse Wasser, und niemand hole es ... )


    Regenwasseranlagen machen im Alltag (ich schreibe Alltag, damit klar ist, dass keine Ausnahmeszenarien meine) bei uns vor allem dort Sinn, wo das Trinkwasser aufwendig technisch aufbereitet werden muss. Es ist doch dumm, das Regenwasser in den Gulli laufen zu lassen (und dafür noch Meteorwassergebühren zu zahlen) und hochreines Trinkwasser für Dinge wie Klospülung und Gartenbewässerung zu verwenden. Das ist etwa so, wie wenn ich mein Holz hobeln würde, bevor ich es in den Ofen werfe.
    Da, wo eine gesättigte Gips- oder Kalklösung aus der Leitung kommt, kann man viel Enthärter und Waschmittel sparen, wenn man mit Regenwasser wäscht und duscht.

  • Aber wenn man das Wasser filtert, z.B. mit Katadyn, gehen dann nicht auch die guten Stoffe verloren?