Wozu ein ständig gepackter BOB?

  • Hallo zusammen,


    wie der Titel des Fadens schon fragt - wofür brauchen wir einen fertiggepackten, stets griffbereiten ?


    Dies jetzt bitte nicht als provozierende Frage verstehen, ich frage mich dies aus folgenden Überlegungen heraus schon lange, was hab ich dabei vergessen was die ständige Vorhaltung fertiggepackter Rucksäcke rechtfertigt?
    Der Schwerpunkt der Frage liegt hier auf dem "ständig gepackt", ich habe durchaus die Ausrüstung um mir einen Rucksack für verschiedene Situationen in denen ich das Haus verlassen müsste zusammenszustellen, mir fällt aber keine ein in der ich das Haus sofort verlassen muss und den Rucksack benötige:


    Gründe das Haus sofort oder sagen wir in wenigen Minuten verlassen zu müssen fallen mir nur folgende ein:
    - Hausbrand
    - sofortige Evakuierung - z.B. wegen Gasleck in der Nachbarschaft, Chemielasterunfall auf der nahen Autobahn o.ä.
    also rein lokale Ereignisse
    hier benötige ich m.E. keinen sondern mir genügt meine Jacke/Bauchtäschchen mit Geldbeutel (incl. Ausweis und Geld-/Kreditkarte) und EDC (incl. usb-stick mit scans wichtiger Dokumente und einiger privater Fotos) an der Garderobe (und wenn ich die nicht mehr schnappen kann kann ich auch keinen Rucksack aufnehmen), bzw. wenn ein paar Sekunden mehr Zeit ist nimm ich noch unser Köfferchen mit den Originaldokumenten, Bargeldreserve und einer mobilen Festplatte drin mit.
    Sollte es sich um einen Brand handeln, und ich müsste mehr oder weniger unbekleidet aus dem Bett und hätte keine Zeit mehr mich anzukleiden könnte ich zur Not auf Arbeitskleidung in der Garage bzw. Decken im Auto zurückgreifen.
    Sollten wir dann nicht innerhalb weniger Stunden in des Haus zurückkehren können, kann ich uns jederzeit ein Zimmer mieten falls wir nicht bei Freunden unterkommen können, bzw. alles benötigte (Wechselkleidung/Hygieneartikel) einfach kaufen.


    Alle anderen mir denkbaren Situationen in denen wir gezwungen wären das Haus zu verlassen würden eine gewisse Vorlaufzeit haben, in der entsprechend der Situation gepackt werden kann (ob jetzt nur Rucksäcke, Leiterwagen, Fahrräder mit Anhänger oder Auto).


    Ich beziehe mich hier jetzt auf die aktuelle Lage in der "Normalzeit", ich könnte mir durchaus auch langfristig eintretende Sitautionen vorstellen in denen mir gepackte Rucksäcke sinnvoll erscheinen.


    Gruß
    Paddy

  • Ich denke da jetzt an die Bomenentschärfungen in München z.B.
    Klar kannst Du dir da ein Zimmer nehmen, wirst nur nicht der einzige sein, der auf diese Idee kommt. Alternativen dazu sind dann, enweder bei Freunden oder Verwandten unterzukommen, was natürlich super ist, oder falls das nicht möglich Notunterkunft, Schule, Turnhalle mit kratzigen Bundeswehrdecken.
    Da würde es dann nicht schaden bisschen Wechselwäsche, evtl. Schlafuntensilien etc. dabei zu haben.


    Wobei ich gestehen muss, da man Schlafsäcke ja nicht gepackt lagern soll, habe ich bisher auch keinen Vollständigen 72h BOB, aber einen kleinen mit Wechselwäsche, Hygienezeug, USB Stick, etc. für den genannten Brandfall oder ähnliche kurzfristigen Sachen.

    Outdoor – Prepper – Tactical – Survival – Gear –

  • Hallo,

    Zitat von Paddy;138022

    Sollten wir dann nicht innerhalb weniger Stunden in des Haus zurückkehren können, kann ich uns jederzeit ein Zimmer mieten falls wir nicht bei Freunden unterkommen können, bzw. alles benötigte (Wechselkleidung/Hygieneartikel) einfach kaufen.


    stell Dir mal einen Hausbrand bei ungemütlichem Wetter zur falschen Zeit vor:


    Es ist Osterwochenende, Samstagnachmittag. Bei einem Gewitter mit schwerem Hagel schlägt der Blitz in das Hausdach ein, es kommt zum Vollbrand, Du kannst Dich mit Deinem einjährigen Kind gerade noch so, aber zum Glück unverletzt, retten. Auto, Kleidung und alle Kleinigkeiten wie Brieftasche, Schlüssel, Handy etc. werden ein Raub der Flammen. Bis der erste Laden wieder aufmacht, dauert es noch mindestens 50 Stunden. Du bist in dieser Zeit komplett auf die Hilfe anderer Personen angewiesen. Durch das Kleinkind ist Dein Aktionsradius zusätzlich eingeschränkt. Könnte ziemlich ungemütlich werden. Ein BOB kann (muss nicht) einem ein erhebliches Stück Handlungsfähigkeit und Eigenständigkeit bewahren: Bargeld, etwas zu Essen&Trinken, Reservehandy, Ausweispapiere (bzw. Kopien), Kleidung, Wetterschutz.


    In grösseren Krisenszenarien (Evakuierung nach AKW-Unfall o.ä.) kann ein für alle Fälle vorgepackter BOB wahlweise die entscheidende halbe Stunde Vorsprung vor der Meute, die dann die Strassen verstopft liefern.


    Oder bei Naturkatastrophen (Überschwemmung, Erdbeben, Sturmschäden): man kann vermeiden, sich in einem möglicherweise einsturzgefährdeten Gebäude länger als unbedingt nötig aufhalten zu müssen, etwa um Kleidung und Lebensmittel in den Trümmern zusammenzusuchen.


    Ich wette, dass 90% der Menschen (uns "Prepper" eingeschlossen) im Falle einer anstehenden Sofort-Evakuierung zunächst mal ziemlich kopflos reagieren "Oh mein Gott! Oh mein Gott! Was brauch ich, was nehme ich mit? Oh mein Gott!" So verstreicht wertvolle Zeit und am Ende hat man statt regendichter Kleidung für die Familie nur ein paar bald triefendnasse Wolldecken und vier Dosen Erbsen eingepackt, aber keinen Dosenöffner mitgenommen.


    Natürlich kann man sich auf die Solidarität der Nachbarn, Verwandtschaft und Hilfskräfte verlassen - bei "normalen Einzelkatastrophen". Aber schon bei einem "Jahrhunderthochwasser" wie an Elbe und Oder regelmässig zu beobachten, bleibt einem nur noch die Selbsthilfe - schlicht weil die anderen mindestens ebenso betroffen sind und die Hilfskräfte nur die schlimmsten Einsatzstellen abarbeiten können (Krankenhäuser, Altenheime, kritische Infrastrukturen). Auch wenn wir in CH, A, D Zivilschutzstrukturen haben, von denen andere Nationen nur träumen können, so dauert es im Normalfall einige Tage bis das Ausmass der Katastrophe klar wird und dann noch mal einige Tage, bis Hilfskräfte von nicht betroffenen Regionen ins Katastrophengebiet verlegt wurden. In dieser ersten Phase nach einer grossräumigen Katastrophe ist man absolut auf sich alleine gestellt. Dann funktioniert der Trick mit "Ich geh ins Hotel und kleide mich im nächsten Laden schnell neu ein" nicht mehr.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Transporter,


    unabhängig davon, dass ich nicht in einer dichtbesiedelten Innenstadt wohne, somit bei einem Bombenfund o.ä. nicht so viele Menschen betroffen wären, und damit sicher ein Zimmer in der nahen Großstadt zu kriegen wäre (wobei ich fest davon ausgehe in so einer Situation bei Freunden unterzukommen)- soweit ich weiß mussten die Leute nicht sofort raus, sondern hatten ein paar Minuten Zeit - ein paar Klamotten sind da auch schnell zusammengepackt (und die ganzen Outdoor-sachen die in vielen Bob's drin sind nützen mir da auch nichts).


    Gruß
    Paddy

  • Man kann auch fragen wozu das EDC GHB oder auch wie Du, wozu ein stàndig gepackter BOB.


    Die Antwort : Um vorbereitet zu sein!


    Die Frage finde ich irgrndwie merkwürdig.

  • Hallo tomduly, hallo zusammen,


    Zitat von tomduly;138027

    Hallo,


    stell Dir mal einen Hausbrand bei ungemütlichem Wetter zur falschen Zeit vor:


    Es ist Osterwochenende, Samstagnachmittag. Bei einem Gewitter mit schwerem Hagel schlägt der Blitz in das Hausdach ein, es kommt zum Vollbrand, Du kannst Dich mit Deinem einjährigen Kind gerade noch so, aber zum Glück unverletzt, retten. Auto, Kleidung und alle Kleinigkeiten wie Brieftasche, Schlüssel, Handy etc. werden ein Raub der Flammen...


    Du hast ja recht, aber wenn ich mein Geldbeutel und EDC (die immer an der selben Stelle an der Gardeobe sind) nicht mehr nehmen kann - dann kann ich auch den BOB nicht mehr aufnehmen - eine Jacke bzw. ein Täschchen ist sicher schneller geschnappt als ein voller Rucksack.
    Oder bewahrt ihr den BOB (mit allen persönlichen Unterlagen und Geld) irgendwo außerhalb des Hauses (vielleicht sogar weiter weg als in der Garage) auf.


    Zitat


    In grösseren Krisenszenarien (Evakuierung nach AKW-Unfall o.ä.) kann ein für alle Fälle vorgepackter BOB wahlweise die entscheidende halbe Stunde Vorsprung vor der Meute, die dann die Strassen verstopft liefern.

    Oder bei Naturkatastrophen (Überschwemmung, Erdbeben, Sturmschäden): man kann vermeiden, sich in einem möglicherweise einsturzgefährdeten Gebäude länger als unbedingt nötig aufhalten zu müssen, etwa um Kleidung und Lebensmittel in den Trümmern zusammenzusuchen.
    ...


    O.K. AKW-Unfall ist denkbar, aber im Moment aus meiner Sicht äußerst unwahrscheinlich, die Gefahr der genannten Naturkatastrophen bestehen an meinem Standort nicht, und andere "größere Krisenszenarien" die kurzfristig eintreten könnten fallen mir eben nicht ein.


    Zitat


    ...In dieser ersten Phase nach einer grossräumigen Katastrophe ist man absolut auf sich alleine gestellt. Dann funktioniert der Trick mit "Ich geh ins Hotel und kleide mich im nächsten Laden schnell neu ein" nicht mehr.


    Genau deshalb bereite ich mich ja vor - aber zunächst für zu Hause, und auch mit der entsprechenden Ausrüstung um gewisse Zeit auf mich allein gestellt sein zu können, aber halt nicht alles fertig verpackt um sofort los (in einer wirklich grossräumigen Katastrophe fragt sich eh wohin) zu können.


    Gruß
    Paddy

  • Nun, das Schöne an den ganzen Bobs ist,
    man kann sie ja gestalten wie man möchte und nach eigenen Bedürfnissen erweitern,
    oder überhaupt Sachen weglassen.


    Oder eben für bestimmte Ereignisse, die für einen wahrscheinlicher sind, konzipieren.


    Es ist ja auch schon sinnvoll...wenn man schlicht das ganze Zeug was man brauchen könnte
    in der Nähe von einem leeren Rucksack gelagert hat, der auch dementsprechendes Fassungsvermögen hat,
    damit man die Dinge einfach rasch reinhauen kann...


    Wieso man überhaupt einen ständig gepackten Bob brauchen könnte,
    haben die Vorredner ja schon gut erläutert....ich möchte nur noch eines dazu ergänzen:


    Manche Situationen treten ein, ohne daß man sich träumen hätte können,
    daß es die überhaupt gibt.
    Aber mit einem Basismaterial (BOB) kann man gut die meisten Szenarien trotzdem abdecken.
    Meist reicht auch eine Plastikkarte oder Bargeld aus, aber manchmal eben nicht.


    Der Typ, der sich heute vor der Eisenbahnkreuzung mit seinem Auto tollkühn verunfallt hat,
    ist sicher nicht mit dem Vorsatz heute aufgewacht dort die Unfallkräfte zu bemühen...
    ...oder naheliegender: letztes Jahr mußte meine damalige Lebensgefährtin recht rasch ins Krankenhaus.
    Sicher hat sie da kein Essgeschirr oder sogar nen Schlafsack gebraucht...aber Wechselkleidung
    und Zeugs um sich zu beschäftigen, während den Wartezeiten, oder um sich abzulenken.


    Wichtig ist....und das sollte die oberste Priorität sein...
    daß man überhaupt Zeug hat um 3 Tage außerhalb der Wohnung über die Runden (ohne physische Einbussen) zu kommen.
    Und das an nem Ort, damit man eben rasch packen kann.


    Bei vielen schaut das so aus, daß der berüchtigte BOB zb. im Schlafzimmer ein geöffneter Rucksack mit ein paar (für einen) wichtigen Utensilien
    bereits bestückt, steht....und Kleidung, Proviant oder das Zeug was man im Falle des Falles braucht ist dann rasch dazugeworfen.


    Zum Schluß noch wie ich es persönlich halte:
    Mein vollkommen fertig zur Abreise gepackter BOB steht gerade jetzt genau 2,5 m weit weg.
    Wenn ich das Zeug für den Fall, der dann eintritt, als zu wenig geeignet erachte, hab ich in zwei unterschiedlichen Schränken
    gut übersichtlich und teilweise zusätzlich mit Liste beschriftet, Material, mit dem ich rasch weitere Rucksäcke
    bestücken kann um mich individuell weiter auszurüsten.
    Zusätzlich habe ich ständig Material in meinen Fahrzeugen gelagert, welches in etwa dem Inhalt eines Standard-BOBs entspricht,
    plus ein paar Goodies, die ich für sinnvoll erachte.
    Das heißt ich bin nichtmal darauf angewiesen in die Wohnung zu kommen, wenn ich nicht gerade dort bin.


    Gerade das Zeug in meinen Fahrzeugen hab ich schon öfter brauchen können.
    Und sei es nur...weil ich mit einer lieben Frau auf einer kuscheligen Decke den Sonnenaufgang an einem verträumten See erleben wollte...
    Oder ich schlichtweg bis zur Unterhose nass war und Wechselkleidung benötigte...


    Es muß nicht immer die Apokalypse sein.
    Es können auch mal schöne Ereignisse sein...
    :lachen:


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Hallo flywheel,


    Zitat von flywheel;138030

    Man kann auch fragen wozu das EDC GHB oder auch wie Du, wozu ein stàndig gepackter BOB.


    Die Antwort : Um vorbereitet zu sein!


    Die Frage finde ich irgrndwie merkwürdig.


    merkwürdig, wieso?


    Genau weil ich mich vorbereite diese Frage, keiner kann (oder will) ich auf alles vorbereiten ( hier sei z.B. nur mal das böse Z-Wort genannt, darauf bereite ich mich genauso wenig vor wie auf einen Atomkrieg), deshalb fragt man sich was für einen persönlich wichtig und relevant ist, ebenso sollte man seine Ansichten und Vermutungen gelegentlich überprüfen.
    Meiner Ansicht nach hat ein "klassischer" BOB bisher (im Gegensatz zum EDC z.B.) für mich wenig Sinn ergeben, dieser scheint jedoch bei manchen eine Art "heilige Kuh" des Preparedness zu sein, deshalb auch der Hinweis im Eingangsbeitrag (dass ich nicht provozieren will) und die Frage erst jetzt, nachdem ich auch hier schon ein wenig dabei bin. Mir geht es darum zu prüfen, ob ich etwas übersehen habe, warum es doch für mich sinnvoll sein könnte einen (ständig gepackten) BOB anzulegen.


    Gruß
    Paddy

  • Einiges wurde ja schon genannt: Mein Rucksack ist nicht für den Weltuntergang oder das Überleben im Wald gepackt, sondern dafür handlungsfähig zu bleiben.


    Beispiel:
    Man selbst oder jemand Nahestehendes landet im Krankenhaus: Man wünscht es niemandem, aber die Einschläge im Bekanntenkreis kommen näher. Da ist so eine Tasche praktisch. Man spart sich sich und seinen Lieben so eine Menge Stress beim Erstellen der Liste und beim Zusammensammeln des "Allernötigsten". (Schlüpfer, Zahnbürste, Ladegerät)


    Sicher kann ich hier in der Stadt alles kaufen, solange ich die Geldkarte in der Unterhose habe. Ein paar nützliche Dinge griffbereit erweitern den Handlungsspielraum unter Zeitdruck oder widrigen Umständen bei aber ungemein.


    Bei den oben genannten Szenarien, wie Brand (vielleicht auch nur im Nebenhaus), Bombenalarm, Chemieunfall etc. ist immer Zeitdruck angesagt. Falls man die Chance hat, sich etwas zu schnappen, sollte es auch was hilfreiches sein. Mit einem kleinen Rucksack fällt es mir deutlich leichter zu Freunden zu fahren, als wenn ich mich Nachts erstmal um triviale Dinge wie einen Schluck Wasser, ein aufgeladenes Telefon oder Taxigeld kümmern zu müssen.


    Wurden Unwetter/Sturm/Starkregen/Hochwasser schon genannt? Alles schon selbst im Umfeld gesehen, zum Glück ist das eigene Heim aber nie direkt betroffen gewesen.

  • Hallo Paddy,
    ich habe manchmal eine schnodderige Art zu schreiben und möchte einen kleinen Teil meiner Gedankengänge zu Deiner Frage erörtern.


    Ich habe für mich und meine Familie recht viele Rucksäcke deponiert, versteckt oder schlicht eingelagert. Selbst die Rucksäcke in unseren Fahrzeugen
    sind für mich BOB´s.


    Es gibt so viele schöne große Szenarien wie Krieg oder Naturkatastrophen die eintreten können und mit Sicherheit auch irgendwann eintreten werden.
    Vielleicht in 5 Jahren oder auch in 50 Jahren. Genau sagen kann es ja keiner deshalb rennt die Mehrheit mit Scheuklappen herum und macht sich lieber
    Gedanken um das nächste Smartphone.


    Wie viel wahrscheinlicher ist es, das man in eine Situation kommt, bei der Du nicht mehr nach Hause darfst bzw kannst? Situationen und Lebensumstände
    können sich von einem Tag auf den anderen essentiell ändern. Ich hab viel erlebt das mich Menschenscheu und misstrauisch gemacht hat.
    Mein BOB ist keine Lebensversicherung aber er kann mir helfen Situationen erheblich leichter zu überstehen und Zeit zu gewinnen.
    Viele Szenarien wiederholen sich hier, auf Youtube und in den einschlägigen Foren.


    Sehr viele Filme basieren auf wahren Begebenheiten und Zeigen Menschen die aus Ihrem alltäglichem Leben herausgerissen werden.
    Situationen in denen ein BOB lebenswichtig sein kann. Erst recht, wenn Du es bist der gejagt wird.


    Beste Grüße Basti

  • Ich besitze auch keinen expliziten BOB der gepackt herumsteht. Das hat folgenden Grund: Faulheit.


    Nicht einfach so, sondern weil ich öffter mal Tagesausflüge mache oder ne Nacht draußen verbringe. Dazu habe ich einmal einen Tagesrucksack und einen Tourenrucksack. Zwischen den beiden wechselt die benötigte Ausrüstung hin und her. Einiges verbleibt auch im jeweiligen Rucksack. Zum einen weil ich es im anderen nicht brauche oder eben nicht doppelt habe. Und dann habe ich noch meine "Survival-Kiste" wo der Rest meiner Sachen drin ruht. Im Notfall müsste ich also nur 2 Rucksäcke + ne Kiste mitnehmen und ich hätte auch alles dabei(Gut Schrank auf und nen paar Pakete NRG-5 grabschen lasse ich mit 1 Minute mal untern Tisch fallen). Weiterhin fahre ich in meinem Auto auch noch die ein oder andere nützliche Sache permanent durch die Gegend.


    Jeder so wie er sich am Besten fühlt.

  • Ich habe immer für die plötzlich eintretenden Notfälle BOBs. Diese Notfälle die ich auch schon mehrfach durchlebt habe sind Krankenhauseinlieferungen von Familienmitgliedern. Ich will dann nicht erst anfangen etwas zusammenzustellen. Besonders Kinder freuen sich wenn sie im Krankenhaus sofort eine vertraute Person neben sich haben. Bin ich Begleiter finden sich in dem BOB die Dinge die einem die langen Wartestunden in Krankenhäusern erleichtern. Wär es einmal erlebt hat wie langsam die Zeit vergeht wenn einem der Arzt um Mitternacht sagt: Wenn es gut geht können wir ihnen in 5 - 6 Stunden mehr sagen, bleiben sie aber in der Nähe wenn etwas schief läuft, weis den Inhalt eines BOBs mit Münzgeld für einen Automaten, Radio, Snacks, leichter Literatur etc zu schätzen. Aber ich habe auch eine Bereitschaftstasche falls ich mal im Hospital lande. Die ist fertig und meine Angehörigen brauchen nicht lange Sachen zusammenstellen. Auch die kleine "Katastrophen" lassen sich mit einem Notfallpaket besser durchstehen.


  • Hallo Paddy,


    warum habe ich einen ständig gepackten BoB? Weil ich ein fauler Hund bin. Weil nachdenken anstrengt und nachdenken unter Stress oft schiefgeht - zumindest bei mir. Wenn also nachts um halb drei die Bude brennt, dann muss ich nur noch hinlangen.


    Ausserdem ist es meinen Ausrüstungsgegenständen ziemlich egal, wie ich sie aufbewahre, "sortenrein getrennt" (also Hemden zu Hemden, Hosen zu Hosen) im Schrank oder in einer sinnvollen Zusammenstellung im Rucksack. Das gilt übrigens nicht nur für Notfälle. Ich habe auch meine vorgepackte Tasche für die häufig vorkommenden Geschäftsreisen, wo z.B. neben einem Hygienebeutel mit allen Körperflegeartikeln, Papiertaschentücher, Taschenlampe, Nähzeug, EH-Kit, Taschenmessser, Schreibzeug, Notladegerät für die kleinen digitalen Helferlein , Reisesteckerset für alle möglichen und unmöglichen Länder und eine Reihe weiterer nützlicher Utensilien drin sind ..... wo ich dann nur noch Business- und Freizeitklamotten reinschmeisse und los geht's.


    Genauso verfahre ich übrigens auch bei anderen Themen, z.B. Funk und Kommunikation, EH und Medizin, Navigation, Umwelt- und Wasseranalytik, Radioaktivitätsmesstechnik, allgemeine elektrische und mechanische Messtechnik, das ist jeweils ein griffbereiter Alukoffer.
    Im Auto steht eine dicke Zargesbox mit einem gut durchdachten Werkzeug-, Pannenhilfe und Ersatzteilset.


    Hat den Vorteil, ich muss im Fall des Falles nicht lange nachdenken (sorry, nachts um halb drei ist mein IQ auf dem Niveau einer hochbegabten Küchenschabe:devil:), sondern nur noch handeln.


    Gerade Dein Szenario Chemieunfall passt übrigens zum BoB. Dein Wohnviertel wird evakuiert und bleibt für Tage gesperrt. Oder, je nach Deiner Wohnsituation, Hochwasser, ich erinnere an den Hurrikan Kathrina in New Orleans vor einigen Jahren oder den Tsunami in Japan. Da gab es über Wochen keine Rückkehroption.


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Paddy;138022

    Gründe das Haus sofort oder sagen wir in wenigen Minuten verlassen zu müssen fallen mir nur folgende ein:
    - Hausbrand
    - sofortige Evakuierung - z.B. wegen Gasleck in der Nachbarschaft, Chemielasterunfall auf der nahen Autobahn o.ä.
    also rein lokale Ereignisse
    hier benötige ich m.E. keinen BOB sondern mir genügt meine Jacke/Bauchtäschchen mit Geldbeutel (incl. Ausweis und Geld-/Kreditkarte) und EDC (incl. usb-stick mit scans wichtiger Dokumente und einiger privater Fotos) an der Garderobe (und wenn ich die nicht mehr schnappen kann kann ich auch keinen Rucksack aufnehmen), bzw. wenn ein paar Sekunden mehr Zeit ist nimm ich noch unser Köfferchen mit den Originaldokumenten, Bargeldreserve und einer mobilen Festplatte drin mit.


    Und Kleidung zum Anziehen und vielleicht noch das Handy um jemanden anzurufen und...


    Wenn Du das alles sofort griffbereit hast, notfalls auch im Dunkeln, umso besser für Dich.


    Zitat


    Alle anderen mir denkbaren Situationen in denen wir gezwungen wären das Haus zu verlassen würden eine gewisse Vorlaufzeit haben, in der entsprechend der Situation gepackt werden kann (ob jetzt nur Rucksäcke, Leiterwagen, Fahrräder mit Anhänger oder Auto).


    Pandemie und drohende Quarantäne, Krieg/Terrorangriff, schwerer Chemie / AKW Unfall, Asteroideneinschlag,...


    Hier können 3 Minuten Vorsprung alles entscheiden sein und prinzipiell kann das der Vorbote für ein "Ende der Welt" Szenario sein...


    Heute für uns nicht relevant, aber als Jude wäre vor 70 Jahren ein BOB auch nicht blöd gewesen (wenn man nicht schon vorher abgehauen ist)



    Für mich hat der BOB noch den Vorteil, dass bestimmte Dinge einfach ihren Platz haben und nicht sonstwo in der Gegend herum fliegen / liegen...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bei mir war es vor ein paar Wochen so:
    Anruf aus der Schule, Kind verunfallt, ich solle sofort ins KH kommen, ich hab meinen und den Rucksack meines Kindes geschnappt und bin auf und los (keinerlei Zeitverschwendung, hat gerade mal 1 Minute gedauert von Anruf, Rucksäcke schnappen und Schuhe anziehen, raus aus dem Haus und ins Auto rein. Im KH, Kind gefunden, zum Glück nur leicht verletzt, muss aber eine Nacht bleiben, ich durfte "begleitend" bleiben, Rucksäcke mit Waschsachen, Wechselklamotten, Süßkram( der war im KH Gold wert) und vor allem auch einem Reisespiel(war auch Gold wert) war genau das Richtige. Wir hatten so alles Notwendige und ich musste nicht nochmal nach Hause um etwas zu holen, hatte sogar auf dem USB-Stik alle wichtigen Dokumente für´s Kind parat (U-Heft, Impfheft, Geburtsurkunde)...


    Ich werde IMMER solch einfache Rucksäcke je einen pro Hausbewohner gepackt in der Garderobe liegen haben, nicht wegen dem Weltuntergang, nein eher wegen solch ganz einfachen Vorfällen, die jedem passieren können.


    Übrigens ist es cool, wenn beim Abholen eines Besucherkindes dann der Abholpapa mein Kind fragt: "und wie wäre es, wenn du gleich zum Übernachten mitkommst" und mein Kind sich den Rucksack schnappt, die Schuhe und die Jacke anzieht und schneller parat an der Türe steht als das Besucherkind :)

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für die Antworten, ... und es ist auch was dabei an das ich vorher nicht gedacht habe, die Sache mit dem Krankenhaus.


    Ich denke ich werde einen Rucksack/Reisetasche für alle Familienmitglieder packen in dem sich "nur" Kleidung, Waschsachen für jeden, ein bischen Spielzeug und zwei/drei Bücher (für Kind und Erwachsenen) befinden, und dann in der Garage deponieren (um den "normalen" Hausbrand auch noch abzudecken). Das muss halt dann nur regelmäßig aktualisiert werden (damit die Kinder auch in die Klamotten passen).
    Wie bereits geschreiben ist der usb-stick mit Dokumentenkopien und Familienfotos sowieso im EDC, und das hab ich tatsächlich immer dabei - was nützt mir der stick im BOB wenn ich unterwegs bin, und derweil daheim das Haus (mitsamt BOB) abbrennt?


    Gruß,
    Paddy

  • Wenn man alles gepackt hat, ist das einzige Problem nur noch nachts um 3 daran zu denken, dass es eine gepackte Tasche gibt. Eine Tasche werde ich jetzt definitiv zur Handtasche stellen, an die habe ich bei meinem letzten nächtlichen mit Kind im Rettungswagen gedacht.
    Den klassischen BOB mit viel Outdoorausrüstung habe ich auch nicht fertig gepackt, aber Wechselklamotten, Waschsachen, Wolldecke und weiterer Kleinkram sind vorgepackt. So dass ich bei einem kurzfristigen, ungeplanten Aufenthalt bei Freunden, Familie, Hotel oder auch in einer Turnhalle nur noch Essen, Trinken und wenn es länger dauert andere Verbrauchsmaterialien nachbesorgen muss. Dann ich ich mich um mein Kind und um wichtigere Dinge kümmern als wo bekomme ich eine saubere Unterhose her.


    PS: Für den möglichen Hausbrand habe ich noch einen großen Druckerkarton im Büro befüllt.


  • Hallo Paddy,
    ich weiß nicht, wie relevant das für dich persönlich ist, aber für manche Leute reicht es bei größeren/längeren Situationen nicht aus, nur die wichtigsten persönlichen Daten dabei zu haben.
    Hier bietet sich dann die Trennung zwischen USB-Stick fürs EDC und einer externen Festplatte mit halbwegs aktuellem Backup von wichtigen Geschäfts-/Kunden-/Firmendaten an.


    Zu meiner Schande muss ich gestehen: ich hab derzeit auch kein BOB, werd mir aber demnächst mal wieder eins zusammenstellen.


    So long,
    Sam

  • Ehrlich gesagt haben mich die meisten Erklärungen nicht überzeugt.


    Das liegt vielleicht daran, dass ich meine Vorbereitungen entsprechend meiner Bedrohungsanalyse ausrichte.


    Feuer? Da brauche ich keinen BOB, sondern eine Wohnung die sich im Umkreis von 1000 m zur nächsten Berufsfeuerwehr befindet. Die erreichen meine Wohnung unter normalen Umständen spätestens 5 min nach der Alarmierung. Also Rauchmelder installieren, bei Brandalarm sofort alarmieren und dann die Nachbarn raus klopfen. Dabei einen massiven Feuerlöscher dabei zu haben schadet auch nicht. Er öffnet Türen und kann für einige Sekunden Fluchtkorridore für Eingeschlossene schaffen.


    Für alle anderen Szenarien habe ich mindestens 15 min Zeit. Selbst bei Bombenentschärfung läßt die Polizei einem 15 min Zeit zum Packen. Die Bombe hat ja keinen Zeitzünder der abläuft.


    Was man allerdings braucht sind vorbereitete und einlaminierte Alarm-/Packlisten. Dort muss stehen, was in den nächsten 15 min entsprechend des Szenarios in den Rucksack soll und welche Aktivitäten in welcher Reihenfolge durchgeführt werden sollen, inkl. der Alternativen. Plant man zurück zu kommen? Erwartet man gewalttätige Konflikte? Jahreszeit? Durchschlagen zum SO? Diese Liste führt mich nach dem Packen z.B. mit meinem Gepäck über die Tiefgarage zum Auto, damit ich auch nachts um 3 Uhr nicht die Option vergesse dieses, wenn möglich, mitzunehmen. Der Weg durch die Vordertür ist nur die zweitbeste Alternative.


    Eine Bombenentschärfung bedeutet geringes Plünderungsrisiko und keine erhöhte Gewaltgefahr. Unterkunft und Nahrung sind über Hotel, Freunde oder Familie sicher gestellt. Man benötigt die normale Kurzreiseliste mit eventuell ergänzter Arbeitsausstattung. Das ist mit Liste locker in 15 min gepackt.


    Großereignisse wie Schneestürme oder Überschwemmungen sind in München kein Thema. Chemie- oder AKW-Katastrophen auch nicht sonderlich wahrscheinlich. Bei beiden Szenarien könnte man im auf der Autobahn feststeckendem Auto auch schlechter dran sein, als in der abgedichteten Wohnung. Das muss jeder selbst entscheiden.


    Im Krankenhausfall geht es nicht um Minuten, sofern man nicht der operierende Arzt ist. Ich brauche dort außer meinem iPad rein gar nichts aus dem BOB. Weder Schlafsack noch Glock. Morgenmantel, Schlappen und elektrische Zahnbürste werden nachgeliefert. Nichts davon ist im BOB.


    Das schlechteste Argument war das mit den Juden im 3. Reich. Ich beobachte die politische Entwicklung in D sehr aufmerksam und habe auch einen Schwellwert das Land zu verlassen. Aber Auswandern oder Flüchten bedeutet Vorbereitung in den Jahren zuvor und nicht Klamotten und Schlafsack im Rucksack.


    Persönlich halte ich es so, dass ein teilvorgepackter BOB griffbereit liegt, den ich in 15 min ergänzen kann. Manche eher selten genutzte Sachen haben im BOB ihren permanenten Aufbewahrungsplatz. Manche Sachen die z.B. im Tresor lagern dürfen schon aus legalen Gründen erst im Einsatzfall hinzugefügt werden.

  • Hi Alle,


    da stimme ich vor allem "Silverdragon" zu, alles was extrem schnell gehen muss, sind in der Regel Ereignisse wie
    Wohnungsbrand oder so, da gilt zuerst Menschenleben, alles andere sind materielle Güter, nicht so tragisch.
    Persönlich habe alle meine Daten komplett eingescannt und halte Diese auch aktuell und habe habe diese an
    verschiedenen Orten gebackupt.
    Ansonsten bin auch ich innert 15 Minuten weg, auch wenn ich alles mitnehme inklusive Auto beladen.
    Ich habe mich so eingerichtet, dass ich einfach die Fluchtrucksäcke nehme, wenn mit Auto geflüchtet wird eventuell den Generator
    aber auf alle Fälle das Benzin, Langzeitnahrung und Wasser, sonstige Ausrüstung Waffen usw.
    Gehe ich nur zu Fuss ist mein gepackter Rucksack bereit, ainfach ohne studieren nehmen und abhauen, ist alles drin was
    ich so brauche.


    LG