Wozu ein ständig gepackter BOB?

  • Hallo Sam,


    Zitat von Sam de Illian;138085

    Hallo Paddy,
    ich weiß nicht, wie relevant das für dich persönlich ist, aber für manche Leute reicht es bei größeren/längeren Situationen nicht aus, nur die wichtigsten persönlichen Daten dabei zu haben.
    Hier bietet sich dann die Trennung zwischen USB-Stick fürs EDC und einer externen Festplatte mit halbwegs aktuellem Backup von wichtigen Geschäfts-/Kunden-/Firmendaten an.
    ...


    das ist auch für mich relevant, deshalb ist, wie schon erwähnt in dem "feuerfesten" Koffer mit den Originaldokumenten und der Bargeldreserve eben auch eine mobile Festplatte mit allen möglichen privaten Daten, wesentlich umfangreicher als auf dem usb-stick und wird ca. vierteljärlich aktualisiert.
    Wenn ich noch 1 min habe nimm ich den mit, der ist zwar etwas schwer, aber in "sicherer" Entfernung kann ich ggf. immer noch umpacken und den Koffer zurücklassen.


    Gruß
    Paddy

  • Zitat von Silverdragon;138086

    Ehrlich gesagt haben mich die meisten Erklärungen nicht überzeugt.


    Das müssen sie auch nicht. Dann packe eben keinen BOB...


    Ich halte auch viele Sachen für unnötig, die anderen wichtig sind.


    Zitat


    Das schlechteste Argument war das mit den Juden im 3. Reich. Ich beobachte die politische Entwicklung in D sehr aufmerksam und habe auch einen Schwellwert das Land zu verlassen. Aber Auswandern oder Flüchten bedeutet Vorbereitung in den Jahren zuvor und nicht Klamotten und Schlafsack im Rucksack...


    Ich meinte schon den Fall, wo die Polizei unten an der Türe klopfte. Da konntest Du entweder innerhalb von Sekunden abhauen oder Dich auf eine Zugfahrt ins Lager vorbereiten. Klar wäre es klüger gewesen, rechtzeitig zu gehen, aber im Nachhinein ist man halt immer klüger...
    Aber auch hier gilt: man muss das Beispiel nicht akzeptieren, wenn es einem zu weit her geholt erscheint...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wenn man ehrlich ist, kommt ein Großteil des ganzen BOB-Gedankens unterschwellig aus dem (amerikanischem) Verlangen einer an der Tür klopfenden Übermacht (Polizei, Geldeintreiber, Kriminelle, etc.) entkommen zu können. In den Vierteln in denen die Gangs Kinder als Alarmposten engagieren funktioniert das auch noch.


    In D klappt dies allerdings nicht mehr, wenn das Zugriffs-Team bereits an der Tür steht und bereit ist auf Flüchtende zu schießen.
    Hat man bei Fluchterwartung noch einen Ring um den Zugriffsort gelegt, hat man in 99% der Fälle alle im Sack, sofern nicht ausgeklügelte Fluchtwege (Tunnel, Dächer, Verstecke, etc.) vorbereitet wurden.


    Für Normalbürger ist Flucht mit BOB vor der Polizei keine Option. Und das Problem ist, dass sich mehr oder weniger alle als Normalbürger betrachten und selten unangenehmen gesellschaftlichen Veränderungen ins Gesicht sehen.


    Frauen sehen übrigens daher den derzeitigen Nutzen eines BOBs (mit Schlafsack, Kocher, EPA, Funk, Waffen, etc.) oft relativ nüchtern. Besonders wenn sie noch Kinder an der Hand haben. Lass Dir mal von Deiner Freundin argumentativ darlegen, warum Du einen BOB benötigst. Dann merkst Du den Unterschied zwischen gewähren lassen oder mitmachen und tatsächlich sachlich davon überzeugt sein.

  • Zitat

    Ich halte auch viele Sachen für unnötig, die anderen wichtig sind.


    Und das ist doch die Vielseitigkeit, von der wir alle profitieren! Ein fruchtbarer Erfahrungs- und Meinungsaustauch, den wir führen können -ohne jemandem seine eigene Meinung aufpressen zu müssen.
    Jeder hat seine eigene Sicht auf die Dinge, jeder hat unterschiedliche Lebens- Wohn- und Arbeitssituationen und deshalb ist es auch vollkommen ok, wenn man etwas kritisch hinterfragt, auch wenn die Mehrheit das anders sieht.
    Wir sind eben keine Schafe! :winking_face:
    Wer also für sich festgestellt hat, dass er/sie kein BOB braucht, muss sich ja keins zulegen nur um es anderen nachzumachen... wir diskutieren, geben Empfehlungen, aber gezwungen wird keiner zu etwas.


    Ich persönlich z.B. tendiere nicht in Richtung Outdoor-Survival-BOB, sondern zu einer Tasche mit dem Nötigsten an Kleidung, Verpflegung, Ladegerät(en) und IT-Kram, weil ich öfter auch mal spontan unterwegs bin und nicht immer Lust habe, abends wieder nach Hause zu fahren, sondern dann was zu trinken, oder mit Freunden zu zocken... was auch immer. Und ein paar Zusatzelemente machen das Ganze dann eben zu einem BOB. (Messer, Esbit-Kocher, Magnesium und Feuerstab, Regencape...)
    Hätte keine Lust, meinen halben Hausstand mit mir rumzuschleppen, aber auch keine Lust, auf ein bisschen Komfort zu verzichten wenn es nicht sein muss. Es entspannt mich zwar dann nicht total, aber ent-stresst enorm :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Ich denke das ist auch eine frage wie gut organisiert man selber ist.
    Also wenn Du im Notfall alles wichtige (bei Wind und Wetter- Tag und Nacht etc.) findest, nichts vergisst - und dann auchnoch im Auge behalten kannst wie voll und schwer Dein Gepäck ist, dann ist ja alles wunderbar.
    Ich sehe das packen eines BOB eher als eine Übung. Zu dieser gehört dann auch das ausprobieren ob der Inhalt der richtige ist, das Gewicht undundund.
    Ob dann im Krisenfall dann auch wirklich alles im BOB ist, oder Du vielleicht lieber mit einer Checkliste arbeitest, oder einfach ein Organisationswunder bist - da hat sicher jeder seine eigenen Vorlieben.
    Für mich würde auch ein Teilgepackter Rucksack reichen, wenn meine Kleidung und z.b. Schlafsack daneben seperat lagern. Solange ich weiß das alles reinpasst und die Mischung stimmt und alles Griffbereit ist, ist es mir wurscht ob der Sack gepackt ist oder nicht. Die 5 Minuten habe ich allemal.

  • Bezüglich eines permanent gepackten BOB's...
    Ich wohne im 11ten Stockwerk, in einem Haus mit vielen älteren Semestern und so kleinen flinken Gnomen.
    Obwohl ich mehr Bedenken vor einem Erdbeben habe, ist ein Hausbrand statistisch gesehen wahrscheinlicher.
    In keinem Fall ist der Lift zu verwenden, das Treppenhaus kann in beiden fällen blockiert sein.


    Wie gesagt im 11ten Stock, wenn es da irgendwo unter mir anfängt zu brennen ist das Treppenhaus blockiert, den Lift sollte man meiden, als bleibt nur die Flucht über das Fenster mit Abseilen.
    Das kann ich allenfalls auch aus einem tieferen Stockwerk vom Treppenhaus aus tun, aber dann laufe ich Gefahr das ich andere, oder andere mich blockiere, aber das ist Off-Topic.


    Wenn es brennt, dauert es eine Weile bis du das überhaupt merkst, dann musst du noch das Seil befestigen, den Gurt anziehen, das Seil 'einfädeln', rausklettern, das dauert eine Weile, da will ich das wichtigste einfach ergreifen können und mich auf die eine einzige lebensrettende Massnahme konzentrieren, und meinen Geist nicht mit Sachen belasten die ich hätte vorher vorbereiten können.


    Da der TE ausserhalb der Innenstadt wohnt, wohnt er kaum in einem Hochhaus, ist daher für dich nicht so von relevanz.

  • Dass Du statistisch eher mit einem Brand als mit einem Erdbeben rechnen musst denke ich auch
    aber dass Du dich sicher vom 11. Stock aus abseilen kannst, glaube ich nur bei gelernten Bergsteigern
    oder Kletterern, denn das sind so um die 30m


    Abseilenm vom Treppenraum wird auch nicht funktionieren , entweder ist der TRR frei , dann kannst Du
    auch einfach runtergehen, oder er ist verraucht, dann hilft Dir das baseilen auch nix mehr, soviel Zeit zum
    Vorbereiten hast Du dann nämlich nicht mehr.


    Aber in einigermaßen modernen Hochhäusern sind die TRR schon recht sicher mit Vorraum und Brand- und/oder
    Rauchschutztüren, da würde ich dem Normalbewohner eher auf die Feuerwehr warten, als unüberlegt und in Hektik
    abzuseilen


    Schöne Grüße


    Eugen j.keusen

  • Ich habe die Diskussion hier verfolgt und muss sagen, dass ich sowohl der Pro- als auch der Contra Seite einiges abgewinnen kann.
    Ich bringe einfach mal meine eigene Erfahrung mit ein. Ich hatte bis vor ca. 2-3 Monaten auch kein fertig gepacktes BOB, aus drei Gründen.
    1. Ich benutze viele der Sachen die ich zu einem BOB (Szenarien lasse ich jetzt mal außer Acht) zähle auch häufiger wenn ich auf einer Tagestour im Wald unterwegs bin, z.B. Klappsäge, größeres Erst Hilfe Set, Kocher... und war der Meinung, dass es mir zu mühsam ist alles immer ein/aus zu räumen.
    2. Ich wollte meinen Schlafsack nicht verpackt im Rucksack lagern.
    3. wenn es mal ernst wird packe ich den Kram den ich in der Situation brauche schnell zusammen und schmeiße es in den Rucksack...


    Ich habe dann vor einiger Zeit mal den Versuch gemacht und wollte mal mit dem fertigen BOB mal ein paar Kilometer laufen gehen.
    Es scheiterte schon bei dieser Vorbereitung an Punkt drei. Obwohl ich einigermaßen Erfahrung im Rucksack packen habe benötigte ich über 60min um ein halbwegs taugliches BOB für 3 Tage zu packen, dass man vernünftig schleppen kann (Gewichtsverteilung) und nicht zu viel/wenig dabei zu haben.


    Seit dem habe ich einen gepackten Fluchtrucksack. Ich denke, dass das auch so Richtung Versicherung geht, wieder ein Punkt, der mir im Zweifel vor Allem Zeit spart.



    Übrigens, ich habe den Kram den ich öfters benutze in die Seitentaschen gepackt, so kann ich wenn es in den Wald geht schnell den Inhalt in den anderen Rucksack wechseln. Ist von der Gewichtsverteilung suboptimal aber alltagstauglich und wenn ich länger mit dem Rucksack unterwegs wäre, könnte ich bei der ersten Rast in wenigen Minuten umpacken.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Ich muss zugeben, die Frage nach dem Sinn eines ständig gepackten BOBs habe ich mir auch bereits gestellt. Zumindest wenn man von der klassischen Definition eines BOBs ausgeht (also nicht von dem was jeder für sich persönlich - so auch ich - hineininterpretiert): Ein BOB ist eigentlich ein Fluchtrucksack, der alles enthält, um 72 Stunden lang autark überleben zu können.


    Dabei stellt sich mir folgende Frage: Was wäre das für ein Ereignis, das mich zwingen könnte, mich für bis zu 72 Stunden an einem Ort aufzuhalten, wo ich ausschließlich auf die Ausrüstung aus meinem BOB zurückgreifen kann? Mir fällt spontan keines ein. Denn entweder handelt es sich um ein lokal oder maximal regional begrenztes Ereignis. In diesem Fall kann ich in sicherer Entfernung bei Familie/Verwandten/Bekannten unterkommen und muss nicht 3 Tage lang im Wald sitzen und auf Besserung der Situation warten. Handelt es sich dagegen um ein internationales bis globales Ereignis, gibt es ohnehin kaum ein Entkommen. Dann helfen mir Notnahrung und Wasser für 72 Stunden oder ein Zelt auch nicht viel weiter. Außer ich hätte irgendwo einen voll ausgestatteten Bunker vergraben, den ich innerhalb von 72 Stunden mithilfe meines BOBs erreichen könnte. Ein klassischer BOB alleine (also ohne eine entsprechende BOL) macht für mein Verständnis wenig Sinn.


    Sinn dagegen macht eine entsprechend gepackte Tasche für die angesprochenen Ereignisse wie Evakuierung, Hausbrand oder plötzliche Einlieferung ins Krankenhaus. Die dafür benötigten Utensilien unterscheiden sich jedoch von der Ausstattung eines "klassischen" BOBs (im Krankenhaus oder nach einem Wohnungsbrand braucht man wohl kaum eine vollständige 72-Stunden-Survivalausrüstung). Um sinnvoll zu bleiben, müsste, wie bereits erwähnt, so ein BOB aber jederzeit mitgeführt werden, da die erwähnten Ereignisse wahrscheinlich dann stattfinden werden, wenn man gerade nicht zu Hause ist (im Zeitraum von Montag bis Freitag verbringt der arbeitende Durchschnittsbürger allein berufsbedingt mindestens 40 von 120 möglichen Stunden außerhalb seiner Wohnung). Das bedeutet, dass man den BOB zum EDC umfunktionieren müsste, um ihn vollwertig einsetzbar und damit sinnvoll zu machen. Um so einen "EDC-BOB" dabei aber praktikabel zu halten, müsste man wiederum den Inhalt deutlich reduzieren, was diesen BOB wieder weiter von der klassischen Idee entfernen würde. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.


    Ich glaube nicht, dass jemand einen vollgepackten 72-Liter-Rucksack tagtäglich mit sich herumschleppt, um ihn im Notfall auch wirklich griffbereit zu haben. Mein EDC-Rucksack dagegen wiegt derzeit etwa 4,5 kg und begleitet mich ständig auf meinem Weg zur Arbeit und nach Hause. Dieser Rucksack hat mit einem BOB im herkömmlichen Sinne aber kaum noch etwas zu tun, weshalb ich ihn auch nicht als solchen bezeichnen würde (zum genauen Inhalt komme ich zu einem anderen Zeitpunkt und in einem anderen Thread). Ich sehe derzeit aber auch keine Veranlassung, mir einen echten BOB zu bauen bzw. diesen dann auch gepackt bereit zu halten. Ein bisschen weiter in Richtung BOB werde ich aber noch gehen und mir eine zusätzliche Tasche mit Kleidung und Hygieneartikeln packen sowie außerdem alle wichtigen Dokumente griffbereit halten. Danke für die Anregungen!

  • hi,


    nun, von der definition eines bob...... und der individuellen verwirklichung, da gibts wohl unterschiede...
    also ich war schon so oft als notfall im kh, und zwar nicht von zuhause aus, mit wissen um denselbigen.
    es hat mich jedesmal gestört, nicht wenigstes einen schlafanzug oder nachthemd dabei zu haben,
    etwas zum laden meines handy´s und tablets usw.....


    nun hab ich viel am rolli, aber letztens haben sie mich ohne rolli in´s kh verfrachtet.mein
    superteil mit allen nützlichen dingen stand ne woche in der notarztpraxis..dumm gelaufen.
    und ich hatte nicht viel zeit zum packen...und war auch gar nicht in der verfassung....
    da bin ich schon froh, ne tasche dabei zu haben, sei es bauch oder messenger umzuhaben.


    und bis ich ohne familie und verwandte zu haben freunde erreicht habe, die mir was bringen, das dauert dann
    schon manchmal 2-3 tage....natürlich bekommste nen flügelhemd,zahnbürste und hygienezeugs gestellt..
    aber nun das ist das ist das minimum und ich würde es überleben...nun aber es ist oft so,z.b. das sie im kh
    nicht alle medikamente zur verfügung haben die ich brauche. weil sie eben spezial sind.
    also ist es sinnvoll ne wochenration davon immer dabei zu haben....daran hab ich früher auch nicht gedacht
    aber aus eigener erfahrung lernt mensch auch hinzu.


    und einige persönliche sachen dabei zu haben,hebt unheimlich die stimmung. das errinnert mich ans leben
    welches dann hoffentlich weitergeht.:-)))


    bei mir ist in 5-10 km entfernt ein riesiges chemiewerk und zwei strassen weiter auch nen grosses
    chemiewerk, die damals äusserst unangenehme sachen hergestellt haben. wer weiss was die in der gift-
    küche haben, wenn so ein teil mal hochgeht.....ups....


    aber ich habe 3 feuerwehr gasmasken, nagelneu, hier bereit liegen. nur was leg ich meinem hund um???


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Ich kann beide Argumentationen vollkommen nachvollziehen, weshalb ich auch in meiner eigenen Vorbereitung ein 3-Level System für mich aufgestellt habe:


    1st Level: EDC - immer dabei
    2nd Level: BOB - steht gepackt bereit.
    3rd Level: BOBplus - Wirkliche Autarkie und Survival Equipment - ist aber nicht gepackt sondern auch teilweise in den Haushalt integriert.


    BOB: Ist im Endeffekt eine Ausrüstung, die ich um halb 3 Uhr Morgens schnappen kann (Wohnhaus brennt, Evakuierung incoming,...) und womit ich es in einer Notunterkunft einfach etwas luxuriöser hab. Neben Kleidung für alle Schichten und Schuhen sind rudimentär auch ein paar Nahrungsmittel dabei, ein bisserl Technik kram (Ladegeräte für Handy, Taschenlampe,...) aber auch Hygiene und Medis sowie die Möglichkeit zur Trinkwasseraufbewahrung (ich will im Falle des Falles nicht immer beim Zapfhahn anstehen) und Aufbereitung. Alles in allem also eher ein "Ich schlaf für 3 Tage woanders und hab meinen Kram mit" Set. Findet alles schön platz in einem 35l Rucksack.


    Das BOBplus ist bei mir dann der wirkliche "Ich muss in den nächsten Tagen ohne Unterkunft da raus" Rucksack, der alles was man so zum Überleben braucht mit dabei hat. Hier haben meine Freundin und ich auch sehr viele Sachen aufgeteilt auf 2 Rucksäcke, da wir im günstigsten Fall zusammen sein werden, wenn ein solches Szenario eintritt. Wichtige Sachen liegen redundant vor und man kommt mit dem Set auch ohne feste Unterkunft gut zurecht. Gepackt ist dieses Set allerdings nicht ständig, da sich ein solches Szenario meiner Meinung nach mit einer gewissen Vorwarnzeit ankündigen wird. Die Ausrüstung wird auch bei normalen Campingausflügen verwendet und dadurch auch ständig geprüft und gewartet.


    Ich hab also ein Mittelding - nicht ganz BOB in der 2nd Line (dafür aber ständig gepackt) aber auch nicht ganz INCH in der 3rd Line (aber eben alles lose als DAS Konzept für mich festgelegt und kann daher beides nachvollziehen.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Ich habe auch für Jeden einen komplett gepackten Rucksack bereit mit für mich möglichst Allem drin um an fast jedes Szenario
    vorbereitet zu sein. Bei diesem Rucksack geht es mir eigentlich darum wie schon bei Sokaris erwähnt um einen kompletten BOB, wo
    ich alles an einem Ort respektive im Rucksack habe um nicht darüber Gedanken zu machen was brauche ich noch alles, aber wie schon der
    Vorgänger sagte, wenn ich den brauche geht es um Szenarien mit Vorwahrnzeit. Diese stehen bereit im selben Raum wie Notvorrat und Material
    das nur mit Auto transportiert wird.


    Einen losen nicht definitiven Rucksack für zum testen der Ware und und je nach Vorhaben individuell zu packen.....


    Noch einen normalo Rucksack mit Lapi drin fürs Geschäft, da habe ich so ganz rudimentäre Sachen drin wie Feuerzeug,
    Taschenmesser und so, das man doch mal Wasser transportieren und ein Feuer machen kann. Den habe ich sowieso geschäftlich
    immer dabei, natürlich interessiert mich der Laptop und das Zugemüse nicht mehr wenn es rummpelt, aber einen Rucksack mit dem
    Allernötigsten drin ist schon beruhigend.

  • Die Antwort bzw Lösung von Sokaris finde ich schlüssig und echt gut. Dieses Forum ist auch zum Teil dem Thema Survival gewidmet und in dieser Kombination ist der BOB auch zu sehen.


    Ohne Training und Kenntnisse des Equipments bringt die teuerste und beste Ausrüstung nichts!


    Der BOB sollte nicht nur in einer Ecke stehen, sondern auch genutzt werden. Einbezogen werden um die eigenen Skills zu vervollständigen. Auch ein Luxus-Survivaltraining mit BOB auf einem Campingplatz und einer schönen Wandertour erweitert IMMER den Horizont.
    Euer Equipment schreit danach genutzt zu werden. Jetzt und nicht erst in einer Notzeit. Raus, spass haben und den Kopf frei machen das ist für mich Lebensqualität.

  • Zitat von FloKo;138494

    Ein BOB ist eigentlich ein Fluchtrucksack, der alles enthält, um 72 Stunden lang autark überleben zu können.


    Die 72h darf man nicht so eng sehen, das kommt wohl eher daher, dass eine Zeitgrenze hilft, bestimmte sachen besser definieren zu können.


    Bei 72h kann ich prinzipiell das Wasser noch tragen. Bei 72h brauche ich keine richtige Schlafsatt, da tuns zwei 1 stündige Nickerchen auch, bei 72h muss ich mich nicht großartig um Hygiene kümmern. Bei 72h muss ich auch nicht wirklich was Essen, schon dreimal nicht muss ich mir was kochen.


    Das alles erlaubt dann dem amerikanischen Prepper (wo der 72h BOB erfunden wurde), seinen Rucksack mit spaßigen Waffen und Munition voll zu machen und den ganzen unlustigen Kram daheim zu lassen.


    Prinzipiell kann so ein 72h Päckchen extrem klein ausfallen, wenn man auf alles nicht überlebensnotwendige verzichtet und tatsächlich glaubt, nach 72h ist es vorbei. Man kann hier durchaus seinen Hang zum Minimalismus ausleben, wenn man Lust darauf hat.


    Ich selbst habe einen erweiterten Rucksack, der eben gedanklich nicht bei 72h endet, sondern nach dem Prinzip "möglicht lange, möglichst viele Optionen, aber noch tragbar" funktioniert. Das bedeutet in meinem Fall Wasseraufbereitung, Nahrung, brauchberes Schlafsystem (hatte ich früher nicht), Werkzeug, etc...


    bei allen Rucksäcken braucht man einen Plan für "danach". Entweder ist danach alles vorbei oder man geht irgendwo hin.


    Zitat


    Außer ich hätte irgendwo einen voll ausgestatteten Bunker vergraben, den ich innerhalb von 72 Stunden mithilfe meines BOBs erreichen könnte. Ein klassischer BOB alleine (also ohne eine entsprechende BOL) macht für mein Verständnis wenig Sinn.


    man braucht einen Plan. Hat man keinen, so hat man mit BOB zumindest ein paar Tage Zeit, einen zu entwickeln und muss weder fauliges Wasser trinken, kann seine Wunden verbinden, sich vor Kälte schützen, hat brauchbare Schuhe und Kleidung, Radio, Ladegerät fürs Handy, usw, usf... Auch das unbestreitbare Vorteile sowohl bei lokalen als auch globalen Ereignissen.
    Die Möglichkeiten der Hilfdienste sind bei großen Ereignisse sehr schnell begrenzt, die können nicht mal eben 1 Million Menschen mit Trinkwasser versorgen. Vielleicht geht das dann nach 3-5 Tagen, bis dahin ist es immer klug, wenn man sich und anderen erstmal selber helfen kann.


    Zitat


    Sinn dagegen macht eine entsprechend gepackte Tasche für die angesprochenen Ereignisse wie Evakuierung, Hausbrand oder plötzliche Einlieferung ins Krankenhaus. Die dafür benötigten Utensilien unterscheiden sich jedoch von der Ausstattung eines "klassischen" BOBs (im Krankenhaus oder nach einem Wohnungsbrand braucht man wohl kaum eine vollständige 72-Stunden-Survivalausrüstung).


    Ein BOB kann auch dafür geeignet sein. Ich hab in meinem BOB weder Machete noch Flecktarnkleidung und auch mein Rucksack sieht "zivil" aus, er ist nur für einen üblichen Daypack zu groß. Ein Minimalist kann einen BOB bauen, der ganz normal aussieht und trotzdem viele Fälle abdeckt.
    Rucksäcke sind im Alltag ja nichts ungewöhnliches.


    Zitat


    Um sinnvoll zu bleiben, müsste, wie bereits erwähnt, so ein BOB aber jederzeit mitgeführt werden, da die erwähnten Ereignisse wahrscheinlich dann stattfinden werden, wenn man gerade nicht zu Hause ist (im Zeitraum von Montag bis Freitag verbringt der arbeitende Durchschnittsbürger allein berufsbedingt mindestens 40 von 120 möglichen Stunden außerhalb seiner Wohnung). Das bedeutet, dass man den BOB zum EDC umfunktionieren müsste, um ihn vollwertig einsetzbar und damit sinnvoll zu machen. Um so einen "EDC-BOB" dabei aber praktikabel zu halten, müsste man wiederum den Inhalt deutlich reduzieren, was diesen BOB wieder weiter von der klassischen Idee entfernen würde. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.


    Oder man hat zwei BOB an zwei Orten oder man sagt sich, dass eine Vorbereitung für 60% der Fälle besser ist als eine Vorbereitung für 0% der Fälle. In meinem Fall komme ich von der Arbeit nach Hause in 12 Minuten, auch das mag noch ausreichen, immerhin muss ich daheim dann ja nix mehr packen.


    Zitat


    Ich glaube nicht, dass jemand einen vollgepackten 72-Liter-Rucksack tagtäglich mit sich herumschleppt, um ihn im Notfall auch wirklich griffbereit zu haben. Mein EDC-Rucksack dagegen wiegt derzeit etwa 4,5 kg und begleitet mich ständig auf meinem Weg zur Arbeit und nach Hause.


    Aber das ist doch spielen mit Namen. Dann nenn Deinen BOB halt EDC.


    ---


    Für mich ist ein wichtiger Aspekt ein psychologischer. Ich spiele mich viel und viele Stunden mit der Zusammenstellung des BOB. Ist halt für normale Leute eine vielleicht auch übertriebene Spielerei und macht Spaß. Das gibt mir aber auch das Gefühl, dass der für meine Bedürfnisse ziemlich gut ist und auch deutlich besesr, als das, was ich vor 3 Jahre so gepackt habe. Ich wäre auf keinen Fall in der Lage gewesen, aus dem nichts in 15 Minuten etwas vergleichbares zu packen, nichtmal in 1 Stunde und nichtmal in 12 Stunden. Alleine schon, weil sich im Lauf des herum probierens die ein oder andere Neuanschaffung ergeben hat.


    Heute weiß ich was im BOB steckt, dass das für mich ein ziemlich gutes Setup ist und das ich ziemlich viele Optionen habe, die viele andere ganz gewiss nicht haben, selbst wenn sie jetzt 12 Stunden Zeug zusammem packen können. Ob das am Ende ein Vorteil ist, weiß man heute nicht, aber die Erfahrung zeigt, dass "positives Denken" eines der wichtigsten Dinge zum Überleben überhaupt ist.
    Das sichere Gefühl eines vertreuten fertig gepackten BOB unterstützt mich dabei.


    Ich fühle mich gut damit, Spaß macht es mir, wenig Platz braucht es. Warum also sollte ich keinen BOB haben?


    Was die schnelle Evakuierung betrifft:


    Man muss sich was vernüftiges anziehen, ggf. Wasser, Gas und Strom abdrehen, die Schlüssel suchen, Fenster und Türen schließen, ggf. ergänzendes Material holen (Reservekanister, etc...), auf Nachrichten achten, Leute informieren, Haustiere mitnehmen/versorgem, ggf. PC/Daten einpacken, Erinnerungsstücke einpacken, Geldbeutel nicht vergessen, Kontrollrundgang machen, evtl. Nachbarn beruhigen, helfen... Das möglicherweise alles im Dunkeln oder unter starkem Stress.
    Damit hat man doch schon allerhand zu tun.
    Mir ist es da ganz recht, wenn ich nicht auch noch die Basics zuzsammen suchen und packen muss.


    Und wenn ich dann im Auffanglager den Geigerzähler und die Säge dabei habe und nicht brauche, dann ist mir das lieber, als wenn ich doch die Hälfte vergessen hab und dann blöd herum sitze... Mein Wasser desinfizieren zu können, Radio mit Kopfhörern zu haben, ein e-book mit haufenweise ungelesenen Büchern, trockene Wollunterwäsche, die nicht stinkt, Rasierzeug, einen warmen Schlafsack, Ohrstöpsel, suw, usf... ist dann vielleicht auch im Auffanglager ganz nett zu haben. Hätte ich da dran gedacht, wenn ich spontan 10 Minuten was packen könnte? Wohl kaum...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Cephalotus


    Wau, da stime ich Dir zu 100 % zu, Deine Gedankengänge und Ausführungen sind wirklich realitätsnah beschrieben.
    Ich habe immer meinen BOB Enhanced fertig gepackt für Jeden von uns und diese werden nur auseinander genommen beim Ergänzen oder so,
    ansonsten sind diese immer griffbereit. Zum testen habe ich wie schon erwähnt einen Test BOB und wenn es mich aus hell heiterem Himmel
    erwischt, mein Laptoprucksack...
    Den Test-BOB ist halt Luxus da dementsprechend Materialien doppelt gekauft wreden muss um realistisch zu testen.
    Damit ich mit meinen Jungs dies testen kann habe ich mir extra 3 Schlafsäcke, Gamellen und Feldflaschen usw. dazu gekauft, aber
    wenn mal der Tag X kommen sollte kann ich das Test Material einem Nachbarn verschenken der nicht vorbereitet ist,
    also ist das zusätzliche Zeugs nicht ganz vergebens, aber die scharfen BOB's sind und bleiben gepackt.

  • Wie viele andere auch habe ich einen BOB, der eher auf urbanes als auf rurales Survival ausgerüstet ist.
    D.h.: Kleidung für drei Tage, Hygieneartikel, Dokumente, eine Festplatte mit Scans und unseren Fotos, ...
    Natürlich sind auch Feuerzeug, Messer, Schnüre, Plane, Klebeband, usf. dabei.


    Ein zweiter BOB liegt im Büro und stellt sicher, dass ich im Falle auch nach Hause komme.



    Heute hätten ein paar Kollegen vermutlich auch gerne so einen BOB im Büro gehabt, da aufgrund des Hochwassers mehrere Donaubrücken bzw. die nachgelagerten Straßen und Bahnstrecken gesperrt sind und zumindest zwei sind heute mehr nach Hause gekommen.


    In diesem Fall wäre es natürlich für die Kollegen gut gewesen, wenn sie auch einen Büro-BOB gehabt hätten. :peinlich:
    Sie hätten nicht jedes einzelne Teil daraus gebraucht, aber zumindest eine Zahnbürste, Unterwäsche und ggf. ein frisches Hemd wäre nützlich gewesen.



    Ich sehe BOBs als Versicherung, v.a. gegen Feuer (zu Hause) und ebensolche Fälle wie heute.
    Ob sich jemand eine Versicherung "leistet" ist eine Entscheidung, die jeder einzelne für sich treffen muss.
    Für mich lautet sie: Ja!


    Ich habe lieber eine Versicherung die ich nicht brauche als umgekehrt...


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.


  • Schade das es am ipad hier keinen danke Button gibt. Ich stimme dem Beitrag voll und ganz zu

  • Hallo zusammen,


    wenn ich die zahlreichen Beiträge mal kurz zusammenfasse sehe ich hier drei grobe Richtungen:
    - der klassische BOB (mit Outdoor-Ausrüstung - in der Mehrzahl der Beiträge)
    - der urbane BOB (ohne Outdoor-Ausrüstung)
    - gar kein BOB


    Ich habe ja schon weiter oben geschrieben so eine Art urbanen BOB anlegen zu wollen - jetzt spricht mich gestern Abend meine Frau doch tatsächlich darauf an ob es nicht sinnvoll wäre eine Tasche mit Klammotten, Hygieneartikeln, Windeln etc. zu packen und bereit zu halten, wenn man mal schnell weg muss - also entweder liest die hier heimlich mit, oder sie war von den Berichten über das Hochwasser in Bayern - Sachsen - Thüringen inspiriert die wir gestern Abend sahen.


    Gruß
    Paddy

  • Ist ja nicht so, dass ich mir mein Maul bei meiner Verwandschaft fusslig rede, damit jeder wenigstens ein bischen Vorsorge trifft, aber nein, die liebe bayerische Verwandschaft hockt jetzt im Nirgendwo in einer Turnhalle, kommt nicht mehr in die Wohnung (da bräuchten sie dazu einen Tauchausrüstung, sie wohnen im Erdgeschoss, das Wasser steht mitte 1.Stock)... Nüscht haben sie rausgerettet, wurden nachts von der Bundeswehr "gerettet",... der Pegel stieg anscheinend schlagartig... keine Bilder, keine Computerdaten, keine Unterwäsche, nichts haben sie zusammengepackt, hatten sich einfach ganz normal abends zum Schlafen hingelegt,.... ich verstehe das absolut nicht! Wie kann man nur so SusiSorglos sein?

  • Aber nicht immer ist es wie zuletzt bei der herrschenden Flutkatastrophe erlaubt seine Sachen ( BOB ) mitzunehmen.


    Aus aktuellen Fernsehberichten war zu entnehmen, die zu evakuierenden Personen hätten nur 10 Minuten Zeit um in das bereitstehende Boot zu steigen und nur mit dem was am Mann getragen wird, sprich nur die Kleidung die einer anhat, ohne irgendeine Möglichkeit noch Wechselwäsche mitzunehmen.


    Ich würde da auch lieber einen bereitstehenden BOB mitnehmen, aber wenn nicht ist, dann ist nicht.:crying_face:


    Darauf habe ich mit überlegt einen Mini-BOB in einen Mantel mit großen Taschen vorzubereiten und wenns nur Kekse, Taschenlape, Wasser und etwas Geld ist.


    LG
    Fischer