Der gläserne Prepper

  • Hallo zusammen!


    Mir geht schon länger durch den Kopf was in D während einer großen Katastrophenlage passieren könnte.


    Nehmen wir an das ein beliebiges Großereignis eintritt weswegen die Norstandsgesetzte ausgerufen werden.
    Nehmen wir weiterhin an das unsere und auch andere Behörden auch hier Daten gesaugt und verknüpft haben. Kurzum sind wir hier auch gläsern bzw. machen uns freiwillig dazu!


    Aufgrund der Notstandsgesetzte wissen dann die Behörden wo Equipment und was auch sonst noch so alles da ist zu holen ist. Macht dann preppen überhaupt Sinn wenn wir dazu einladen unseren Vorrat auf Basis eines Gesetzes plündern zu lassen?:nono:


    Weiterhin werden ja die einen oder anderen Aussagen zusammen mit Prepperverhalten und Einkaufsliste der letzten Jahre für eine (eventuell diktatorische) Notstandsregierung ein gefundenes Fressen sich einiger Personen zu entledigen.


    Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt....:fearful_face:


    Gruß
    Segler

  • Hallo Segler, ähnliche Gedanken kamen mir neulich als ich bei Youtube ein Video sah, wo es darum ging, das Leute (angeblich) Prepper ausspähen und beobachten um sie ggf. zu überfallen und auszurauben wenn es eng wird. Ich glaube der Titel war "Preppers will die wtrol" oder ähnlich.


    Ich halte deine Gedankengänge für etwas weit gegriffen, wenn es richtig kracht, so das der KatSchutz und das Militär weitgehend überlastet bzw die Vorräte aufgebraucht sind glaube ich nicht, dass noch jemand mit Listen (wenn es diese gibt) rum läuft und gezielt bei Preppern Sachen requiriert.
    Ich könnte mir eher vorstellen, das bei Betrieben oder flächendeckend beschlagnahmt wird.


    Dennoch ist der Gedankengang nicht zu abwägig um sich um das eigene Verhalten keine Gedanken zu machen.


    Zum Thema "low profile" ist in meinen Augen Bargeld statt Karte eine gute Idee aber das brauche ich hier niemand erzählen. Das Problem ist ja auch, dass wir vieles von unserem Equitment nicht mal gerade im Kaufhaus um die Ecke holen können sondern aufs Inet angewiesen sind.


    Wenn jemand dies Bezüglich wirklich Sorge hat ist das Prinzip der vergrabenen Vorratstonnen sicherlich reizvoll.


    Mich persönlich betrifft das eher weniger, da bei mir nicht genug zu holen wäre, wenn erst mal Notstandsgesetze greifen und die bei mir einkaufen wollen bin ich entweder über alle Berge, dienstverpflichtet oder meine Vorräte sind ebenfalls am Ende. Aber ich kann Deine Gedankengänge gut nachvollziehen auch wenn ich sie für übertrieben halte.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo Segler,


    ich denke, dass die Behörden in D bei einer Grossschadenslage ganz andere Sorgen haben, als ein paar Prepperkeller zu plündern. Wenn Du 10.000 unvorbereitete Mäuler in Notaufnahmelagern füttern musst, was helfen dann unsere Vorräte für zwei Leute und drei Monate? Requiriert wird dann eher das Lager einer Supermarktkette. Und wenn der THW-Einsatzleiter ein Zeltdorf für 1.000 Leute bauen muss, dann ist ihm mein Zweipersonenzelt auch ziemlich egal. Wer Bäume fällen muss, der requiriert keine Schweizer Taschenmesser.:face_with_rolling_eyes:


    Woher sollten sie übrigens an die Daten kommen? Das meiste Equipment habe ich über Jahre, teilweise Jahrzehnte hinweg bei unterschiedlichen Händlern gekauft und meist bar bezahlt. Lebensmittelvorräte kaufe ich auch gegen Bares bei lokalen Supermärkten. Wer natürlich alles Online bestellt und mit Kreditkarte gezahlt hat, dann wären Datenstaubsauger potentiell wirksam. Was die Behörden von mir wissen sind meine Waffen - da registrierungspflichtig - und unsere Autos, von denen zumindest das grosse mit dem Hänger Begehrlichkeiten für Transportaufgaben im Gelände wecken könnte.


    Ich sehe da eher Begehrlichkeiten Deiner eventuell unlauteren Nachbarn und Bekannten. Wer allzu offenherzig seine Ausrüstung und seine Vorräte herzeugt, der weckt eventuell Begehrlichkeiten bei den Meiers von nebenan, die Dir zusammen mit ihrer Sippschaft und einigen "Argumentationshilfen" in der Hand einen Besuch abstatten. Deswegen habe ich auch keinerlei Interessse, meine Nachbarn und Bekannten zum Preppen zu überreden


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • ....nunja - wegen der letzten Nachrichtenlage zu den großen Datenstaubsaugern und deren Aufdeckung hab ich mal etwas tiefer in dem Thema gegraben. Bei unserem großen Vorbild und Bruder überm Teich existieren wohl solche Listen mit potentiellen interessanten Personen. Ich bin mirziemlich sicher das der überzogene Terrorwahn auch bei uns ähnlich kranke Gedanken und Listen produziert. Ich glaube das wir uns den Umfang einer solchen Aktion nicht wirklich vorstellen können. Dazu kennen wir die Zusammenhänge nicht.


    Mag sein das ich hier ein zu düsteres oder nicht praktikables Bild zeichne aber es soll auch anregen sich mit dem Thema zu befassen. Kann jedenfalls nicht schaden!


    Ich kann mir trotzdem vorstellen (wie z.B. gerade in der Türkei passiert) das nach den ersten Wirren Besuch vor der Tür steht. Auch wird eine Diktatur egal wo auf der Welt schon alle Hebel in Bewegung setzen um z.B Kommunikation zu unterbinden. Die Liste mit Funkern ist da schnell abgearbeitet - gab's auch schon im 3.Reich.


    Ergo: man kann sich ruhig mal Gedanken um das Thema machen. Wie weit man gedanklich geht bleibt jedem selbst überlassen.

  • Ich kenne die Listen die der Behörde für den kat fall zur Verfügung stehen. Privatpersonen kommen darin in meinem Land nicht vor und es ist auch in keinster Weise angedacht einen prepper keller zu beschlagnahmen. Im diese Listen geht es hauptsächlich um Unternehmen mit schwerem Gerät (Bagger,....) oder mit speziellen Fertigkeiten (Ärzte, Bestatter, Dackdecker,...)


    Was Mr.Prepper in seinem Keller hat interessiert die nicht solange es kein spaltbares Material ist....

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo beisammen,



    ich hab schon aus prinzipiellen Gründen eine Abneigung gegen die Benutzung von Geldkarte und Kreditkarte und hinterlasse so keine Geldspur. Was die Beschaffung von Vorräten angeht, vermeide ich den Einkauf größerer Mengen in meiner nächsten Umgebung . ZB 5x 20 Liter Kanister , oder Betanken von 3 mal 20 L Kanister , ebenso kaufen wir im örtlichen Discounter nicht unbedingt auf einmal 20 mal Dosenbrot, oder 20 schmackhafte Dosen gleicher Sorte. Lieber schau ich "on the way" beim nächsten Discounter der gleichen Firma vorbei.
    Da wir keine direkten Nachbarn haben, bekommt auch niemand mit, was wir an Brennstoffen einlagern.


    Die Vorräte sind auch so gelagert , daß Besucher sie nicht sehen können.


    Bei den Vorsichtsmaßnahmen habe ich keine Bedenken, daß irgend wer mitbekommt, daß und was bei uns zu holen ist.


    Beim Staat schaut es vielleicht anders aus, wenn der eine gezielte Internet-Prepper-Rasterfahndung durchführt. Da ist natürlich nicht nur zu sehen , was jemand erworben hat , sondern auch für was er sich interessiert. Aber wie von Waldschrat geschrieben , muß man sich wohl keine Sorgen machen, daß der Staat im Krisenfall einen derartigen Aufwand betreibt , um an unsere Vorräte zu kommen. Auf der anderen Seite hats vielleicht auch einen Vorteil zB einen Notstromgenerator bei nem Händler im übernächsten Dorf bar zu kaufen, da man ihn dort auch zur Reparatur hinbringen kann.


    Anders sieht es vielleicht bei einer möglichen Währungsreform , Vermögensbesteuerung aus. Hier hat der Staat natürlich seine Überwachungs- und Fahndungsmethoden.


    Wer sich da nicht in die Karten schauen lassen will, muß einen gewissen Aufwand betreiben. Bis 15.000 € kann man zB Edelmetalle bei Händlern ohne Bekanntgabe seiner
    Personalien kaufen. Das Auto kann man ja eine Straße weiter parken .


    Euro in andere Währungen tauschen geht zuhause auch bei der Bank , läuft aber über das Konto.
    Bis 10.000 € darf man Euros ohne Angabe beim Zoll in die Schweiz verfrachten, dort gegen Schweizer Franken tauschen und wieder zurückbringen.
    Am besten tankt man in der Schweiz nicht mit Kontokarte und lässt das Handy zuhause.


    Ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden , aber machbar.


    Frieder

  • Hallo zusammen


    Mir ist klar, dass wir bei einem solchen Fall nicht wissen was auf uns wirklich zukommt?


    Aber wir dürfen auch nicht in Paranoia verfallen und uns verrückt machen. Es ist jedem seine eigene Sache wie viele Informationen er von sich preis gibt.


    Wir von der Betreiberseite sind maximal bestrebt unsere Datensicherheit auf einem Maximum zu betreiben.


    Das heisst wir wehren uns gegen alles was von aussen kommt, da könnt Ihr sicher sein.


    Und diese Bemühungen betreiben wir, ohne dass Ihr was davon bemerkt.


    Ernst

  • Zitat von sokaris;140177

    Ich kenne die Listen die der Behörde für den kat fall zur Verfügung stehen. Privatpersonen kommen darin in meinem Land nicht vor und es ist auch in keinster Weise angedacht einen prepper keller zu beschlagnahmen. Im diese Listen geht es hauptsächlich um Unternehmen mit schwerem Gerät (Bagger,....) oder mit speziellen Fertigkeiten (Ärzte, Bestatter, Dackdecker,...)


    Was Mr.Prepper in seinem Keller hat interessiert die nicht solange es kein spaltbares Material ist....


    Hallo sokaris,


    ich kenne die einschlägigen Listen in D nicht, kann mich da aber mal schlau machen. Ich vermute auch, da geht es um Baumaschinen und schweres Gerät, Ärzte, ...


    Dabei ist mir eingefallen, dass ich doch auf mindestens einer Liste stehe, von der ich weiss, der Liste der Funkamateure, weil die und ihr Equipment bei grossflächigem Ausfall der Kommunikationsinfrastruktur eventuell für die Aufrechterhaltung der Kommunikation interessant sind. Da wird dann allerdings nicht das Gerät requiriert, sondern gleich Mann plus Gerät:help:


    Wobei ich da im Notfall allerdings nur das Gefühl hätte, meinen Job für Land und Leute zu machen.


    Viele Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias


    Dumm nur für die Verantwortlichen, dass ein Verkaufsvertrag für entsprechendes Gerät existiert.


    Der sich auf Grund der schwierigen Lage nicht sofort überprüfen lässt.


    Die Überwachung einer bestimmten Sendeleistung wird dann auch kaum jemand erstreben, da eh kein Personal.


    Ist bloss so ein wenig in den Abend geträumt ......


    Ernst


  • Hallo Ernst,


    im Notfall gilt, viel hilft viel. Ich darf im zivilen Normalbetrieb 750W Hochfrequenzleistung auf die Antenne tun, wenn ich den Endstufenröhren etwas Stress bereite, kann das auch mehr sein:face_with_rolling_eyes: Dann müssen Elektrosensibelchen aber weggucken:devil: Das Gerät wollte mir im Fall, dass die Notstandsgesetze greifen, ja auch keiner wegnehmen, ich könnte nur dienstverpflichtet werden, für die Dauer des Notstands als Betriebsfunker zu arbeiten, etwa in einem Notaufnahmelager, um mit anderen Einrichtungen zu kommunizieren und zum Beispiel bei der Zusammenführung versprengter Familien zu helfen.


    Meint


    Matthias - der sich endlich mal wieder aufraffen sollte, an einer Notfunkübung seines Ortsverbands teilzunehmen.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Morgen!


    Ich bin da auch glaube ich der selben Meinung - übertriebene Angst braucht man nicht zu haben....


    Wenn ich jetzt höre, das es in D "Nur" ca. 1000 BND Mitarbeiter gibt (Im Gegensatz zu 6000 in GB) dann bin ich der Meinung das die wirklich anderes zu tun haben, als eine Landkarte mit PrepperLagern anzulegen...und dann noch an irgendwelche weiteren Behörden weiterzugeben....
    Ausserdem ist "vorbereitet sein" ja bei uns im Blut, dementsprechend hab ich mich dahingehend vorbereitet das ich an weiteren Stellen die wirklich keiner kennt (bis auf die nächsten Angehörigen) nochmals Renundanz bzw. den Hauptteil meiner Ausrüstung geparkt habe...hier wo ich wohne beschränken sich die Vorräte auf einen 4 Wochen Bedarf.


    Ich glaube auch das die Nachrichtenbehörden eher gut mit dem kleinen Prepperhäufchen leben können - ein paar Probleme weniger.....die laufen zumindest tendenziell nicht plündernd und brandschatzend durch die Gegend, sondern halten "Die Fresse" und wollen ihre Ruhe...


    Gruß Endzeitstimmung


  • Moin,


    der BND ist unser AUSLANDS-Geheimdienst. Für die Bespitzelung der eigenen Bevölkerung haben wir u.a. das BKA, die LKAs, das BfV, die LfVs, den MAD und wer weiss, welche obskuren Behörden noch :winking_face:
    (Sektor 7? :grinning_squinting_face: )
    BfV: ~2750
    MAD: unbekannt, gehört zur SKB der BW
    LfV: unterschiedlich und uneinheitliche Struktur, in HE, BY, HH, HB, BW, SN, TH alleine sind es zusammengenommen ~1500, da schwankt die Datenlage zwischen 2008 und 2012
    Dazu kommt noch unser Cyberabwehrcenter mit grob 10MA und die entsprechende Cyberwar-Abteilung der BW mit grob 80 Soldaten.


    Bedenklich ist ausserdem, dass Geheimdienste untereinander in der Vergangenheit immer wieder Daten untereinander ausgetauscht haben. Sinngemäßes Zitat aus einem Buch "WIR dürfen doch die eigene Bevölkerung nicht bespitzeln... das machen die Engländer für uns. Im Gegenzug bespitzeln wir die Engländer und geben die Daten an deren Geheimdienst" Das Zitat ist aus einem Thriller von Forsyth, von der Tatsache an sich habe ich aber schon des öfteren gehört.


    So, ich bin trotzdem dagegen in nackte Panik zu verfallen und die Monatstonnen aufzuessen, damit "DIE die nicht kriegen" :winking_face:
    Es kann durchaus den einen oder anderen legalen Waffenbesitzer treffen, dass er mal durchleuchtet wird -aber das hat nichts mit Preppen zu tun.
    Natürlich kann das auch Leute treffen, die im Umfeld von Demonstrationen angetroffen wurden oder die sich in Vereinen oder Parteien engagieren, die politisch über einen Angelverein hinaus gehen.
    Dennoch gebe ich dir recht: die haben Besseres und Wichtigeres zu tun, als mich auszuspionieren -da würden denen die Leute mittlerweile an Langeweile einschlafen :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Solange man keine stillgelegten Bunkeranlagen kauft oder sich als Weltuntergangsprophet exponiert, interessiert sich der Staat da eher nicht für -in erster Linie leite ich das aus der Tatsache ab, dass die Bundesregierung das Preppen mehr oder weniger ermuntert, eigene Broschüren für die Notfallfürsorge herausbringt, öffentlich einsehbare Studien zu "was wäre wenn?"-Situationen wie einen großflächigen Blackout durchführen lässt.


    Nicht vergessen, wir sind nicht in Amerika! Hier ist es dem Staat egal was in unseren Gärten steht, ob Bohnen oder Blumen -solange wir nicht gegen das BtmG oder gegen Richtlinien bzgl. Einschleppung fremder Pflanzenarten verstoßen.
    Hier werden der überwiegende Großteil der öffentlich zugänglichen Gewässer auf Wasserqualität geprüft, es gibt sehr strikte, aber durchaus liberale Fischereigesetze, fast jeder kann bei nötigem Kleingeld den Jagdschein machen (wenn er/sie die Prüfungen besteht) - Deutschland ist in vielerlei Hinsicht eher ein sicherer Hafen für Prepper, als die hochgelobten USA. Und kommt mir jetzt bitte nicht mit den ach so liberalen Waffengesetzen, wenn da der Nachbar klopft und was haben will, hat er mit 90%iger Wahrscheinlichkeit auch seine Taschenartillerie dabei und ich muss mich mit meiner eigenen ggf vorhandenen verteidigen, in D wären es dann wohl eher Messer und Werkzeuge.


    Was das Preppen angeht, bin ich also über meinen Status des gläsernen Bürgers eher unbesorgt.
    Da gibt es andere Sachen, die mich mehr beschäftigen, z.B. wie angreifbar sind wir für Identitätsdiebstahl, wie sicher ist unser Onlinebanking, wer verkauft an wen meine Daten...


    Und abschließend noch eine Meinung von mir: Ich denke auch, dass Leute die vorbereitet sind bei den Administrativen beliebter sind, als die, um die sie sich kümmern müssen, weil die es selbst nicht (rechtzeitig) getan haben. Meistens können dann die Leute nämlich auch direkt mal mit anpacken und helfen, weil sie eben nicht gerade an der Suppenausgabe anstehen :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Hallo,

    Zitat von Sam de Illian;140194

    der BND ist unser AUSLANDS-Geheimdienst. Für die Bespitzelung der eigenen Bevölkerung haben wir u.a. das BKA, die LKAs, das BfV, die LfVs, den MAD und wer weiss, welche obskuren Behörden noch


    da wäre noch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die sind nicht nur für "IT-Grundschutz" und Antiviren-Empfehlungen zuständig...


    Zitat: "Das BSI wurde 1991 gegründet und ging aus der Zentralstelle für Sicherheit in der Informationstechnik (ZSI) hervor, deren Vorgängerbehörde die dem Bundesnachrichtendienst (BND) unterstellte Zentralstelle für das Chiffrierwesen (ZfCh) war. Der Mathematiker Otto Leiberich, seit 1957 beim Bundesnachrichtendienst und dort zuletzt Leiter der Zentralstelle für das Chiffrierwesen, war erster Präsident des BSI." (Quelle)


    Das BSI residiert in Bonn Tür an Tür mit dem, was früher mal das AnBW war - noch Fragen?


    Man sollte sich keine Illusionen machen: wenn schon der gewöhnliche Otto-Normalverbraucher in seinem NAS zuhause ein paar Terabyte-Festplattenkapazität nutzt, zwischen Wohn-, Kimder- und Arbeitszimmer ein Gigabit-LAN/WLAN betreibt und immer mehr Leute einen DSL50.000-Zugang für einen Bestandteil der Grundversorgungsinfrastruktur halten - warum sollten sich dann die "Dienste" ausgerechnet auf 70er-jahre-mässiges Verwanzen von Büros und Anzapfen von Telefonleitungen beschränken.


    Die Uni Stuttgart machte vor einiger Zeit eine unfreiwillig ehrliche Pressemitteilung: "am Stuttgarter Höchstleistungs-Rechenzentrum sei nun Europas schnellster ziviler Supercomputer im Einsatz." Wer merkt was? Genau: schnellster ziviler Supercomputer...folglich muss es noch schnellere nicht-zivile Supercomputer in Europa geben... Wozu die wohl verwendet werden? :staun:


    Grüsse


    Tom

  • Danke Tom,
    an die Brüder hatte ich gar nicht mehr gedacht... und natürlich gibt es noch die EloKa, deren täglich Brot ja die Beschaffung und Manipulation von Informationen, nebst Verteilen derselben ist...


    Was noch gar nicht eingerechnet ist, sind private Institutionen. die durchaus Interesse an Informationen haben können, also z.B. Industriespionage, Sicherheitspolitik, Firmen, die ihre Mitarbeiter bespitzeln...


    Und des braven Bürgers schlimmster Alptraum: neugierige Nachbarn mit Tratschmaul und im schlimmsten Fall missgünstigen Absichten.
    Man glaubt gar nicht, was schon Leuten für Ärger aus genau diesem Grund heraus entstanden ist.
    Es sagt nicht umsonst ein altes Sprichwort: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt"



    Was die Supercomputer angeht: *gääääähn* :winking_face:
    http://technet.microsoft.com/de-de/security/gg269422.aspx
    http://de.wikipedia.org/wiki/Botnet
    Botnets sind längst leistungsfähiger als die meisten Supercomputer. Oder besser: mit verteilter Rechenleistung lassen sich Sachen ermöglichen, wo man einen Supercomputer ziemlich mit beschäftigen würde.
    http://www.spiegel.de/netzwelt…eilweise-ab-a-904067.html
    Bei diesem Botnet waren 5 Millionen Rechner beteiligt. Ein aktueller Höchstleistungsrechner ist der chinesische Tianhe-2 mit ~3,1M Kernen.
    Wenn wir nur von 2M aktiven Clients mit 2 Kernen ausgehen, kommen wir bereits auf 4M CPU-Kerne.
    Beim RAM kommt der Chinese auf 12PB (12.000.000GB) und liegt damit wohl vor dem Botnet mit der angenommenen Zahl. Bei 2GB RAM pro Rechner sind wir dann allerdings auch schon auf 4.000.000GB, oder 4PB Arbeitsspeicher.


    Die größten bekannten Botnets haben bis zu 30(!)M Slaves... Natürlich kann man keinen direkten Vergleich machen, aber wenn ich es down'n'dirty machen wollen würde, würde ich vom BSI aus eine Software auf alle administrativ genutzten Clients in Deutschland einschleusen, am besten unter dem Deckmäntelchen einer Sicherheitslösung und dann könnte ich mir schon direkt wieder einen Großrechner sparen :winking_face:



    Aber ich schweife ab... Natürlich gibt es ein ganz einfaches, direktes Beispiel aus der Praxis:
    Elcomsoft Distributed Password Recovery. Das ermöglicht mir, in einem Netzwerk (vordefinierte) Rechenleistung zum Knacken von Passwörtern zu verwenden. Und ich habe mal einen Test gemacht, mit den paar Clients die ich hier zuhause habe, konnte die Dauer bis zum Knacken des Passworts einer Testdatei signifikant verringert werden.


    So, dann gehen wir mal aus dem IT-Dschungel wieder zurück in die "zivilisierte" Welt :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Hallo Sam,


    der Vergleich Botnet - Supercomupter hinkt aber ein wenig:
    - Das Botnet hat keine Kontrolle darüber, wann, wie lange und ob überhaupt ein Knoten (d.h. ein infizierter privater PC irgendwo auf der Welt) verfügbar ist. Und wenn der Knoten online ist, steht dem Botnet die Rechenleistung nie exklusiv und zu 100% zu (das würde selbst einem DAU auffallen und er würde seinen Rechner entweder neu starten oder entnervt ausschalten). D.h. das schlichte Zusammenzählen der PC-Rechenleistung der Knoten im Botnetz ist nicht seriös.
    - Das Botnet kann die Laufzeiten zwischen den Knoten nicht beeinflussen, nicht mal vorhersagen. Auch die Durchsatzrate auf den Verbindungen ist variabel und nicht vorhersagbar.
    - Bei einem Supercomputer sind dagegen die Knoten hochverfügbar, die Latenzzeiten bekannt und die Datenraten auch. D.h. man kann die Problemstellungen ganz anders verteilen, als bei einem Botnetz, das mehr für dezentrale Massenanwendungen mit geringem Rechenaufwand und kleinen Datenmengen verwendet wird: Spam-Mails oder Malware-Verbreitung


    Interessant sind IMO spezialisierte Rechenmonster, etwa die FPGA- oder ASIC-Lösungen, wie sie beim Bitcoin-Mining in Mode gekommen sind. Eine gute Grafikkarte schafft ein paar hundert Mega-Hashes pro Sekunde, frisst dabei aber 200-400W Leistung. Eine ASIC-basierte Hashing-Lösung schafft das auch, braucht aber nur 2..3W dafür. D.h. bei gleichem Energie-Einsatz bekommt man mit den Hash-ASICs 100x mehr gerechnet. Ein popeliger Raspberry Pi mit 4 ASIC-Hashern in USB-Sticks drangestöpselt braucht um die 10..12 Watt und stellt von der Rechenpower (fürs Berechnen von Hashes) jeden PC und jede Grafikkarte locker in den Schatten.


    Man kann davon ausgehen, dass auch zum Berechnen von anderen Kryptoalgorithmen spezialisierte Hardware (FPGAs/ASICs) in grossem Stil eingesetzt wird. Das ist der Vorteil von standardisierten Verschlüsselungsmethoden wie AES, SSL WPA2 etc. - da lohnt es sich, exakt drauf zugeschnittene "number cruncher" zu entwickeln. Und wenn einem gesagt wird "Um diesen Algorithmus durch ausprobieren zu knacken, bräuchte ein aktueller PC 100.000 Jahre." Dann heisst das nichts anderes, als "100 ASICs mit der 1000fachen Rechenleistung des PC brauchen dann ein Jahr dafür und 5.000 dieser Chips schaffen das in 7 Tagen..." Ups.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo zusammen


    Ich denke wir sollten zum Kernthema zurück kehren ......, wenn es noch was anzumerken gibt.


    Wir sind arg abgeschweift.


    Besten Dank, Ernst

  • Zum Kernthema hatte ich mal hier im Forum einen Thread Preppers Are Now Considered To Be Potential Terrorists?
    in welchem es um die gleiche Fragestellung unter amerikanischen Preppern ging.
    Der Anlass dort war einerseits die Bestrebungen einiger Gemeinden durch Tür-zu-Tür-Befragungen den Preparedness-Stand abzuklopfen (Das Wort Preparedness kommt dort auch im staatlichen Wortschatz vor). Andererseits seien auch Prepper unter Terrorverdacht geraten, weil sie eine große Zahl an Armeerationen (MREs) gekauft aber auch normale Lebensmittel en gros gekauft und bar bezahlt haben. Der Verdacht der Behörden war, dass sich diese Terroristen verschanzen wollen. Von evtl. Waffen und Munitionskäufen mal ganz abgesehen...


    Im Bezug auf die zuvor diskutierte staatliche Datenspionage mag es aber nicht allzuweit hergeholt sein, dass man auch hierzulande durch, nennen wir es auffälliges Surf- & Onlineshopping Verhalten, in das Raster von Terrorfahnder geraten könnte.
    Sagen wir mal z.B. durch den Kauf einer Gasmaske und dem googeln nach Phosphorsäureester (dazugehört Sarin).
    Soviel erstmal zum hier und jetzt.


    Die Frage des OT war aber auch, wie es mit der staatlichen Neugierde und langen Fingern in einer Krise aussehen wird.
    Fakt ist, dass eher wenige Geräte als solche in behördlichen Datenbanken registriert sind. Dazu zählen Schusswaffen und Fahrzeuge.
    Das Behörden nur danach zu gehen, wer eine Fahrerlaubnis oder ein Funkzeugnis besitzt, ist eher auszuschließen. Das ist nicht zielführend.
    Schließlich bedeutet die bloße Erlaubnis nicht automatisch, dass auch das entsprechende Equipment vorhanden ist.


    Um beim Amateurfunk zu bleiben: Interessant sind nur die Inhaber einer Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst (kurz Rufzeichen-Inhaber), welche eine EMV-Selbsterklärung ihre Betriebsortes eingereicht habe. Da ist schon eher davon auszugehen, dass hier wirklich eine ortsfeste Funkanlage vorhanden ist. Ob diese dann auch betriebsfähig ist, sei wieder dahin gestellt.

  • Hi Tom,


    du hast natürlich absolut Recht: Der Vergleich hinkt wie ein einbeiniger Hering :winking_face:


    Es ging mir auch nicht darum, einen linearen Vergleich zu machen, sondern nur die Dimensionen verdeutlichen und die Machbarkeit ansprechen. Und um da einfach mal ein Gefühl für zu bekommen, was heutzutage so im Gange ist.


    Supercomputer und gerade die 'Number Crunsher' haben auch heute noch absolut ihre Berechtigung, und werden im professionellen Bereich mit Sicherheit auch eingesetzt.
    Aber es ist eben nicht mehr das exklusive Vorrecht der Leute, die Zugriff auf Superrechner-Kapazität haben mit verteilter Rechenleistung zu arbeiten -auch wenn das in absehbarer Zeit nicht ansatzweise auf dem Effizienzniveau eines Großrechners stattfindet :winking_face:


    Aber mal zum Vergleich, aktuelle Prozessoren liegen bei 40-120GFLOPS Leistungsfähigkeit... Anfang der 90er hatten Großrechner etwa 40GFLOPS.
    Und die Sache mit den GPGPUS... mit CUDA sind da noch ganz andere Verhältnismäßigkeiten drin, mit den entsprechenden Grafikkarten.


    Wie gesagt, ich widerspreche dir nicht! Ich sage nur, die für mich relevantere Bedrohung geht von Botnetzen aus... die ja auch auf kriminelle Aktivität ausgelegt sind.


    So long,
    Sam

  • Mit Eröffnung des Themas wollte ich keinesfalls schwarzmalen aber durchaus mal anregen sich darüber Gedanken zu machen.


    Ich sehe das nicht zu verkniffen aber auch nicht zu entspannt. Wie bereits in anderen Foren erwähnt ergibt sich für Väterchen Staat durchaus Potential. Die Notstandsgesetze geben die Legitimation (hat sich die schonmal einer durchgelesen? Da kann einem anders werden....) und die Diktatur den nötigen Nachdruck.


    In einem System in dem alles zusammenbricht würde ich mit allem rechnen - sowohl beim Nachbarn als auch beim Staat. Letzterer hat ja jetzt schon wenig Respekt vor seinen Schäfchen und macht was er will...


    Zu den Amateurfunkern in der Diktatur habe ich im Netz folgendes gtefunden:


    "Mit Kriegsbeginn 1939 wurde dann aber der Amateurfunk nicht nur verboten, auch wurden die Geräte beschlagnahmt. Nur wenige, dem Regime genehme Wehrmachtsangehörige konnten noch mit einer Kriegsfunklizenz weitermachen."


    Ich würde also ähnliche Aktionen in unserem bereits jetzt total vernetzten und durchsichtigen Leben nicht ausschließen. Wenn ich bedenke was man über mich in Erfahrung bringen könnte dann kann man das Bild eines Preppers zeichnen oder wenn man paranoid veranlagt ist auch sonstwas da hinein deuten.

  • Zitat von Endzeitstimmung;140192

    Morgen!


    Ich bin da auch glaube ich der selben Meinung - übertriebene Angst braucht man nicht zu haben....


    Wenn ich jetzt höre, das es in D "Nur" ca. 1000 BND Mitarbeiter gibt



    Hallo Endzeitstimmung,


    diese Leute sind anscheinend lahme Hunde, die zur Jagd getragen werden müssen. Ich habe da mal in einem Buch über den RAF-Terrorismus der 1970er die folgende nette Story gelesen. Die DDR hatte der Terroristin Inge Viett Unterschlupf gewährt. Der BND erhielt einen Tip. In dem Abschlussbericht hiess es "... nach Durchsicht aller Telefonbücher und aller uns verfügbaren Melderegisterdaten ist dort eine Frau Inge Viett nicht verzeichnet."


    Auch unsere Inlandsschlapphüte haben sich in den letzten Jahren ja nicht gerade mit Ruhm bedeckt, Stichwort NSU-Morde.


    Muss ich mehr sagen?


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)