Vorräte rotieren - wie macht ihr das?

  • Hallo zusammen?


    Vor ca. zwei Jahren habe ich angefangen meinen Vorrat an Lebensmitteln aufzustocken. Dabei habe ich sowohl bei Sonderangeboten kräftig zugeschlagen, als auch bei jedem Einkauf eine Packung extra in den Einkaufswagen gelegt.
    Mittlerweile ist mein Regel im Keller voll und ich habe leider kaum noch einen Überblick, welche Nudelpackung etc. am ehesten verbraucht werden sollte. Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Lebensmittel.


    Eingeteilt habe ich die verschiedenen Fächer bisher nach Inhalt - Dosen ganz oben, Nudeln, Reis... im zweiten Fach, Fertiggerichte im dritten...
    Diese Einteilung hilft mir zu erkennen, wann ich wieder Nachschub an einem bestimmten Nahrungsmittel besorgen sollte.
    Es hilft mir allerdings nicht, auf zu achten bzw. die tatsächliche Haltbarkeit im Auge zu behalten.
    Leider habe ich im Keller nicht mehr genug Platz, um ein zweites Regal aufzustellen und ich bin im Moment ratlos, wie ich die Lagerung verbessern und meine Lebensmittel besser rotieren lassen könnte.


    Wie macht ihr das?


    Hier im Forum habe ich jetzt schon gelesen, dass einige eine Software erstellt haben - allerdings wüßte ich nicht, wie mir das helfen könnte.


    Bin gespannt auf eure Tips!


    Gruß NachtWolff

  • Ich habe eine Excel Tabelle wo alles nach Datum geordnet ist. Dann sehe ich was als nächstes abläuft.
    Ausserdem steht der Lagerort dabei weil ich meine Vorräte auf verschiedene Orte in der Wohnung(zu kleiner Keller)aufgeteilt habe.
    Bei bedarf wandert es einfach in den normalen Küchenverbrauch.
    Um das MHD im Lager selbst besser erkennen zu können habe ich es mitm Edding groß auf das Behältniss geschrieben.

  • Da ich keinen Lagerkeller habe, habe ich meine Vorräte in Kisten verpackt - große Umzugskartons.
    Jede Kiste enthält Vorräte für vier Personen und 10 Tage, und das küzeste MHD ist außen auf der Kiste vermerkt. Und so wird im Ablaufmonat der Inhalt einer solchen Kiste verbraucht und dann wieder neu eingekauft.
    Das funktioniert ganz gut, denn ein 10-Tages-Vorrat lässt sich leicht in einem ganzen Monat aufbrauchen bei normaler Verwendung. Wir haben sowieso nur das im Vorrat, was wir auch so gerne und oft essen...

  • Im Moment wird nach dem einkaufen (beim Vorräte nachfüllen) der entsprechende Artikel aus dem Lagerregal genommen und von hinten aufgefüllt. So liegt immer der Artikel mit dem kürzesten MHD vorn. Für ein anderes System habe ich im Keller keinen Platz.


    Demnächst kommt ein selbst gebauter "Lagerschrank" für den LKW (da sind die Vorräte zur Zeit in Kisten verpackt) dazu. Da kommen dann Schubladen rein, wo man von einer Seite nachfüllt und von der anderen verbraucht. Das erspart sicher eine Menge Zeit und ist praktisch.


    Wenn genug Platz ist würde ich die Regale so stellen, dass ein nachfüllen immer von der einen Seite erfolgt, die Entnahme von der anderen. So kann die Ware "durchgeschoben" werden.

  • Zitat von NachtWolff;143706


    Eingeteilt habe ich die verschiedenen Fächer bisher nach Inhalt - Dosen ganz oben, Nudeln, Reis... im zweiten Fach, Fertiggerichte im dritten...
    Diese Einteilung hilft mir zu erkennen, wann ich wieder Nachschub an einem bestimmten Nahrungsmittel besorgen sollte.
    Es hilft mir allerdings nicht, auf MHD zu achten bzw. die tatsächliche Haltbarkeit im Auge zu behalten.


    Innerhalb des Regalfaches habe ich noch mal nach MHD sortiert, das mit den kürzesten steht immer vorne/oben.
    Das hilft, wenn man mal spontan auf die Vorräte zugreift, das älteste zu erwischen.


    Ansonsten benutzte ich zur Verwaltung eine Excel-Tabelle. Die warnt micht, wenn es nur noch 3 Monate bis zum Ablauf des MHD sind.
    Dann wandert das Teil in den Küchenschrank zum baldigen Verbrauch und auf die Einkaufliste, um den Vorrat wieder aufzufüllen.


    In der Exelliste ist auch der Lagerort vermerkt. Die Liste ist auch hilfreicht, ab und zu mal die Hauptnährstoffe zusammenzurechnen, dann kann ich bei
    Ungleichgewicht gegensteuern, der Inhalt des Lager ist nicht statisch.


    Da bei jeden Einkauf irgendwas austausche, schaue ich oft genug in die Excelliste und kontrolliere bei Einräumen das Lager.
    Immer, wenn ich merke, das was nicht stimmt (z.B. Packung mit eine bestimmten MHD nicht gefunden) mache ich eine kleine Inventur (d.h. nur das
    betroffene Regalfach), Fehler lassen sich eben nicht 100% vermeiden.


    Das sind bei jeden Einkauf ein paar Minuten extra Arbeit, dafür kostet mich mein Lager nichts, die Inflation bei Lebensmittel ist höher als die der Zinsverlust
    durch die Kapitalbindung.

  • Bei einer Familie mit immer hungrigen Kindern wird nichts schlecht :winking_face:


    Im Regal das neueste nach hinten stellen (was schon manchmal einen kleinen Aufwand bedeutet, wenn erst alles herausgenommen werden muß) und dann immer von vorne verbrauchen.


    Da wird nie etwas schlecht. Was denn auch? Mir fällt nichts ein, was hier in Frage kommen sollte.

  • Das einfachste ist wirklich nach dem Einkauf die neuen Sachen nach hinten zu stellen, erfordert zwar ein bisschen Selbstdisziplin, hilft aber ungemein, allerdings ist es bei Nudeln und Konserven nicht schlimm wenn sie mal etwas abgelaufen sind.

  • Hi :winking_face:
    ich hab mir mit open office eine datenbank erstellt, in die ich alles eintrage, was ich zur Krisenvorsorge kaufe (also nicht nur Lebensmittel, sondern z.B. auch Hygieneartikel).
    Ich vermerke darin auch immer die Menge, wenn ich etwas entnehme, wird die Menge nach unten korrigiert, wenn ich wieder nachkaufe, eben nach oben. Bei den Lebensmitteln vermerke ich für jeden einzelnen Artikel auch das MHD. (Also das MHD jeder einzelnen Spaghetti-Packung;))


    Mit dieser Methode behalte ich nicht nur im Blick, wann ein MHD fällig wird, sondern auch, ob ein bestimmter Artikel nachgekauft werden muss.
    In so einer Datenbank kann man dann wie in einer Exel-Tabelle auch, noch viele andere Informationen ablegen, also z.B. Kaufpreis, Aufbewahrungsort, Kaloriengehalt, und was einem sonst noch so einfällt und wichtig erscheint... :winking_face:


    Schwer ist das Ganze gar nicht, ich hab mir die Handhabung und Erstellung einer Datenbank mit open office übers Internet selbst angeeignet :winking_face: Youtube-Videos sind dabei auch sehr hilfreich.


    Falls du kein open office installiert hast, kannst du Dir das leicht ebenfalls übers Internet downloaden. Gib einfach in einer Suchmaschine "open office kostenlos" ein und dann das Ergebnis der Seite www.chip.de auswählen, dort kannst du dann die neueste Version herunterladen.



    Lg kath :winking_face:

  • Früher hatte ich meine Regale auch Sortenrein, aber inzwischen beschrifte ich meine Regalböden mit Jahreszahlen und sortiere die Vorräte eher "wild", aber nach MHD in das entsprechende Fach. Dadurch habe ich den besseren Überblick was als nächstes dran ist mit dem Rotieren.


    Inzwischen sehe ich das mit dem MHD aber auch nicht mehr so eng, zur Zeit habe ich Wurstkonserven mit MHD "Ende 2012" auf dem Speiseplan und beim Rotieren der Nudeln bin ich gerade bei MHD 2010 angelangt, die Sachen sind aber noch einwandfrei genießbar.

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.

  • Ich habe mir für 20 Euro ein Holzregal namens "Gorm" eines bekannten schwedischen Möbelhauses gekauft und (frech wie ich bin:kichern:) entgegen der Anleitung die Regalböden in einer schiefen Ebene angebracht, sodass die Konserven rollen können. Nur an eine kleine Holzleiste zum Stoppen sollte gedacht werden :lachen:.


    Neue Konserven werden im hinteren Bereich nachgelegt, die "ältesten Konserven" liegen so immer vorne.
    von den größeren Eintopfkonserven passen zwei Reihen pro Regalboden nebeneinander, von den kleineren Erbsenkonserven drei Reihen.


    Ich empfinde das als günstige Möglichkeit für die Vorratsrotation und werde mir noch weitere Regale gleicher Bauart kaufen, das System ist beliebig erweiterbar, unheimlich simpel und leicht aufzubauen.

  • Wenn ich ehrlich bin, habe ich es aufgegeben WIRLKLICH zu rotieren.
    Haben wir bis 2009 oder 2010 mal gemacht.
    Dazu ist der Vorrat zu groß und mir die Zeit für aufwendige Tabellenführung zu schade.
    Abgesehen davon glaube ich an ein MHD ++++ :Cool:


    Wir sind mittlererweile dazu übergegangen EINMAL im Jahr einen (fast, nee eher halben Tag) zu opfern, in den (trockenen) Weltkriegs(tief)keller zu steigen und ALLE Vorräte zu sichten.
    Was DANN als MHD 1 Jahr oder länger abgelaufen ist, kommt in den Haushalt, wird getestet, ob es noch eßbar ist. Ansonsten weg.
    Schwierig wird es bei den MREs o.ä. Da sieht man es schlecht. Und zum testen ists teuer.

  • Nach dem Einkaufen werden die Sachen , die zum Einlagern bestimmt sind, mit einem dicken Filzschrift beschriftet, zB 8/16 und dann zB in eine 16 er Kiste/karton verpackt.
    Alles mit MHD 14 landet zur Zeit im 2. Küchenschrank , also Dinge die ohnehin kurzfristig aufgebraucht werden, zB Öl.
    Im "allgemeinen" Küchenschrank liegen die MHD 13 Sachen.
    Zur Jahreswende kommt der Inhalt des 2. Schrank in den allgemeinen Küchenschrank - und die Kisten mit dem Inhalt 14 kommen in den 2. Schrank.
    Die leeren Kisten werden dann auf 19 umgeschrieben und langsam mit MHD 19 Ware gefüllt.


    Nudeln usw. sind mit Einkaufsdatum beschriftet. Folien- und kartonpackungen sind in Tonnen , die einmal im Jahr durchgeschaut werden, wobei älltere Ware in den allgemeinen Küchenschrank wandert.


    frieder

  • Zitat von Thurgovia;211948


    Arbeitest du mit Kisten wo die Vorräte Wochen- oder monatsweise abgefüllt sind oder mit einem offenen Vorrat nach einer Bestandsliste?


    Kisten habe ich als Nagerschutz für Trockenvoräte (Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln usw.)
    Außerdem ein Schutz vor Lebensmittelmotten. In der Kiste lasse ich alles in der Orginalverpackung, ich sehe nicht ein,
    warum ich eine Tüte Mehl für 25 Cent noch einmal in eine 10Cent-Tüte vakumieren soll.
    Die sind zwar gemischt bestückt, aber das hat nur mit den allerersten Einkaufdatum was zu tun.
    Der Rest steht so im Regal.


    Monatskisten o.ä sind für mich unparktisch, da ich die Voräte ganz normal im Alltag durchrotiere und da paßt es dann auf längere Zeit bei
    mir nie, da ich dne Inhalt in der selben Zeit verbauchen würde.

  • Danke fürs Ausgraben...
    Für wieviele Monate bevorratest du denn?
    Ich versuche momentan die Grenze dessen zu finden, was ohne Liste und Computerprogramm noch automatisch
    möglich ist zu rotieren innerhalb von einigermassen eingehaltenen MHD.
    2 Monate sind noch kein Problem. Die 2 Monate sind +/- nach sinnvollen Ernährungsgrundsätzen aufgebaut und
    entsprechen dem etwa dem was wir im Alltag so essen, nur eines macht mir Kummer beim rotieren:
    Ich mag es nicht aus Büchsen zu kochen, denke aber in Sachen Gemüse-/Fruchtanteil der Ernährung komme ich da kaum drum herum.


    LG Thurgovia



    LG Thurgovia

  • Zitat von Thurgovia;212104


    Für wieviele Monate bevorratest du denn?


    ca. 3 Monate.


    Mehr bekomme ich nicht vernüftig rotiert und ich wohne in einer Mietwohnung in einer Grossstadt.
    Wenn bis dahin nicht wieder halbwegs eine Versorgung gibt habe ich ehe andere Probleme.

  • @ Henning
    Danke für deine Auskunft. Ich habe nun ein halbes Jahr herumgepröbelt und bin zu dem Schluss gekommen, dass max. 3 Monate möglich sein sollten in meiner Weise zu bevorraten. Du bestätigst mir diese Vermutung, besten Dank für die Auskunft und das Erklären deines Systems.


    Zitat von Henning;212111


    Wenn bis dahin nicht wieder halbwegs eine Versorgung gibt habe ich ehe andere Probleme.


    Das sehe ich genauso.


    Ich werde also weiterfahren wie bisher, das habe ich aus längerer Gewohnheit im Griff und sukzessive noch ein bisschen erweitern und dann ist es dann mal gut. :face_with_rolling_eyes:

  • @nachtwolf


    Ich habe mich auch lange mit dem Thema Rotation beschäftigt. Mittlerweile werden alle Vorräte in Numerierten Regalfächern mit eigenen Nummern versehen und einsortiert. Das bedeutet aber auch alles beim Einkauf zu erfassen.
    Zusätzlich hab ich mir eine kleine Webanwendung geschrieben, einen Barcodescanner besorgt und erfasse so alle Vorräte mit allen relevanten Daten. Der Vorteil (Meiner Meinung nach!) ist der Barcodescanner. Hab ich einmal einen Artikel erfasst, hab ich nach dem einscannen alle Daten parat und muß nur noch das MHD und den Lagerort erfassen.
    Meine Anwendung spuckt dann alles aus, incl. der Sachen die das MHD überschritten bzw. erreicht haben. Dann poppt da noch ne Liste auf die mir sagt in welchen Bereichen ich nachkaufen muß. Ist zwar zeitintensiv macht aber Spaß und funktioniert.
    Alle relevanten neuen Einkäufe kommen in einen "Eingangsbereich". Dann hüpfe ich am Wochenende mal für 2-3 Stunden in den Keller und gehe alles durch. Neu darein, alt da raus usw.
    Klingt komisch :winking_face: aber ich hab das echt mittlerweile Spaß dran.

  • Wir selbst rotieren ohne Liste und Computer.


    Viele Sachen die wir lagern haben ein MHD, welches ich ignoriere, da sie nicht so schnell verderben. (Getreide, Nudeln, Reis,...)
    Eingewecktes hält auch gut, wobei da der "Verschwindibus" durch meinen Teeniesohn (Immerhungrig), deutlich vorhanden ist.


    Aufgefüllt wird natürlich nach hinten, durch einen kurzen Check beim Auffüllen sehe ich ja auch, was tatsächlich abläuft.
    Diese Produkte nehme ich meist in die Küche mit und verarbeitet sie dann relativ zeitnah.


    Da wir so ziemlich alles aus dem Keller mit in unserer Essensweise integrieren, halten sich die "Kellerleichen" in Grenzen...:face_with_rolling_eyes:


    Mittlerweile haben wir auch entdeckt, daß Kisten oder alte Tiefkühlschubladen sich prima für das Kellerregal eignen!
    Dann hat es doch ein bißchen mehr Ordnung und die (z.B. Salzpackerl) fliegen nicht so rum, wenn man sie ergänzt...
    Aber es ist noch nicht perfekt "Verkistet"...


    Drei Monate halten wir locker, dann wird es vielleicht etwas eintöniger, aber mit Sachen aus der Natur doch machbar.
    Schätze, das wir gut tauschen können - wir haben viel Brotgetreide und die Handmühle nebst Holzbackofen :lachen:
    Und Holz.
    Insofern wird das Eine oder Andere sich im Tausch ergeben (wir wohnen auf dem Dorf), denn wer kann einem frischgebackenem Brot wiederstehen???


    Trotzdem versuche ich unseren Bestand zu erhöhen, aber irgendwie stoppt es an einer bestimmten Menge???
    Keine Ahnung, warum dies so ist - kennt noch jemand dieses Phänomen???


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von survival;212459


    Trotzdem versuche ich unseren Bestand zu erhöhen, aber irgendwie stoppt es an einer bestimmten Menge???
    Keine Ahnung, warum dies so ist - kennt noch jemand dieses Phänomen???


    LG von der Survival


    Ich kenne das Phänomen. Im Moment taste ich mich noch an die Obergrenze heran. Ziel ist stressfreies rotieren das mehr oder weniger von selber läuft. Ansonsten läuft es in etwa wie bei dir. Ich denke es hat damit zu tun wie gewöhnlich der Speisezettel aussieht. Im Grunde kriegt man alles gut rotiert was in der Menge vorhanden ist, die man sowieso innerhalb +/- MHD des entsprechenden Produkts verbraucht. Teigwaren z.B. sind bei uns absolut kein Problem da wir davon in den 1.5 Jahern bis zum MHD so grosse Mengen vertilgen. (Abgesehen ist MHD hier eh nur ein sehr grober Richtwert...)

  • Zitat von survival;212459


    Trotzdem versuche ich unseren Bestand zu erhöhen, aber irgendwie stoppt es an einer bestimmten Menge???
    Keine Ahnung, warum dies so ist - kennt noch jemand dieses Phänomen???


    Ich musse immer damit kämpfen, den Bestand nicht zu erhöhen.
    Sonst habe ich wieder bald den Zustand wie in der letzten Wohnung: jeder Cubikcentimeter wurde genutzt und die die Sachen,
    die laut meiner Liste in die Küche sollten, habe ich ewig gesucht.