Haus gekauft - jetzt kommt die Angst !

  • Hallo Andreas,


    ist das Grundstück schon eingezäunt?
    Falls nicht, wäre das eine erste Maßnahme vor dem Pflanzen von Obstbäumen, die sonst vom Wild ruiniert werden.
    Auch Topinambur muß am Hang unbedingt vor wühlenden Wildschweinen geschützt werden.
    Beim Förster kann man sich erkundigen, ob man sich an Schonungen, die entzäunt werden sollen, Knotendraht selbst abmontieren darf.


    In welche Himmelsrichtung ist denn der Hang geneigt?
    Das macht einen großen Unterschied, wie sonnig, trocken oder schattig, feucht es ist und welche Pflanzen dort gut gedeihen.
    Die Haselnuß ist Energielieferant Nr.1, ein bis zwei Walnußbäume wären gut, und in milderen Gegenden sogar Eßkastanie.
    Es gibt Zuchtmaronen, die früher große Früchte tragen, allerdings wärmebedürftiger sind.
    Mirabellen, Holunder, Kornelkirsche, Felsenbirne und mehltauresistente Stachelbeeren bringen auch im Halbschatten von Bäumen noch einen passablen Ertrag.
    Kulturheidelbeeren und Maibeeren vertragen den sauren Boden unter Nadelbäumen.
    In feuchten, schattigen Mulden kann man pilzbeimpfte Baumstämme und Strohballen setzen.


    Aber auch die Blumen Deines Vorgängers solltest Du nicht geringschätzen: sie sind ein wertvoller Sensor für den klimatischen Jahreslauf und gerade nach einem Krisenwinter eine Aufheiterung für das Gemüt!
    In alten Bauerngärten hat man Blumen deshalb keineswegs für Platzverschwendung gehalten!
    Nur sollte man den Bärlauch möglichst weit entfernt von den Maiglöckchen pflanzen, damit es nicht zu Verwechselungen kommt...

  • Hallo,


    das mit dem Erdrutsch ist wirklich ein Problem... in der Gegend wo ich wohne, ist das dieses Jahr zwei mal nach starken Regengüssen passiert.
    Das seltsame ist nur, dass das das erste mal in 8 Jahren passiert ist wo ich hier wohne... Desewegen käme für mich ein Haus am Hang nicht in Frage.


    Es muss aber nicht sein, dass das bei eurem Haus auch passieren wird...


    Uwe

  • Hallo,nochmals Danke für die vielen Tips,da sind viele Dinge bei die ich so noch nicht wusste,besonders im Botanischen^^


    Leider habe ich an beiden meiner Wohnsitze kein wirklich brauchbares Internet,der Preis halt für eine nette Lage die gleichzeitig bezahlbar ist !


    Hier also nochmal der versuch die Bilder meiner Mauer hochzuladen...[ATTACH=CONFIG]13547[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]13548[/ATTACH]


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    Zitat von hinterwäldler;143919


    Nur sollte man den Bärlauch möglichst weit entfernt von den Maiglöckchen pflanzen, damit es nicht zu Verwechselungen kommt...


    Vielen Dank für den wichtigen Tip,die Verwechslungsgefahr von Bärlauch und Maiglöckchen kann man nicht oft genug erwähnen,das ist ist ähnlich wie mit den Wiesenchampignons und den weissen Knollenblätterpilzen !

  • Hallo Andreas,


    am Fuß eines Hanges hast Du prinzipiell immer das Problem, daß auf der schrägen Oberfläche Wasser anch unten läuft. Die Frage ist jetzt , wie Du "Erdrutsch" definierst.


    Insbesondere bei Maisäckern kommt es gelegentlich im Frühsommer vor, daß bei Starkregen Wasser in den Reihen nach unten läuft ( sofern senkrecht zum Hang gepflanzt) und dabei Erde mitschwemmt, dies führt am Fuß des Hangs zu einer Überschwmmung mit einem unangenehmen Erde-Wasser-Brei . Hiergegen hilft im Agrarbereich Querpfügen und Quersäen zum Hang und Anlage von quer zum Hang laufenden Grünstreifen im Mais. Zusätzlich/ alternativ kann mit Gründüngung gemulcht werden. Ich denke mir, bei Deiner schon vorhandenen Bewaldung kannst Du das noch etwas intensivieren .


    Bei einem richtigen Erdrutsch kommt eine komplette Erdschicht auf einer gewissen Fläche in Bewegung , zB weil diese oberste Schicht durch aufgenommenes Wasser zu schwer wird und/oder der Reibungswiderstand auf der darunter liegenden Schicht kleiner wird. Ich denk mir, daß es hierzu schon eines gewissen Gefälles bedarf und entsprechender Bodenver-hältnisse . Ich würde mich mal umhören, ob es in Deiner Gegend sowas ind er vergangenhiet üebrhaupt schon gegeben hat.


    Kleinere " Erdrutsche" habe ich gelegentlich beim Bau von Böschungen an Straße und Autobahnen gesehen . Da ist dann auf einer Fläche von etlichen m² kurz nach dem Bau die Humusschicht mit der Grassaat auf dem Untergrund runter gerutsch, wobei ersichtlich war, daß die Humusschicht einfach nur draufgeschüttet war.


    Die Mauer auf den Bildern macht mir jetzt nicht den Eindruck , als sei sie als eine Form der Flachland "Lawinenverbauung" geplant. Sie hat wohl eher den Zweck , zu verhindern , daß Feuchtigkeit von in die Rückwand des Gebäudes eindringt.


    So wie es ausschaut, reicht der Beuchs an der Hangseite wohl schchon bis zur Mauerkrone. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, könntest Du an der Hangseite , also an der Rückwand der Stützmauer eine ca. 20 cm tiefe Ablaufrinne graben und ausbetonieren , damit das Wasser nicht über die Mauers schwappt, sondern außenrum abläuft .


    Gegen frühere Überschwemmungen spricht übrigens , daß keinerlei Feuchtigkeitsflecken an der Hauswand oder Algen- und Mossbewuchs an der Hangmauer zu sehen sind. Mit dem Dach drüber super Platz zum Holzlagern !


    frieder

  • Zitat von hinterwäldler;143919

    ist das Grundstück schon eingezäunt?.


    Das Grundstück ist nicht eingezäunt..Bedingt durch die Lage (40 m unterhalb eines Wirtschaftsweges ) würde ich mit einem Zaun am Wegesrand eher mehr Aufsehen erregen als Sicherheit produzieren...


    Leider lässt sich die Sache recht doof Fotografieren,hat aber den Vorteil das evtl. vorbeikommene Leute auch einfach nur Bäume sehen ;)[ATTACH=CONFIG]13549[/ATTACH]

  • Also wenn ich es richtig verstehe, hast du hangaufwärts eine Mauer und in etwa 40 m einen Weg. Die Mauer ist sogar U-förmig. den Abstand vom Haus zur jeweiligen Mauer weis ich nicht. Ich würde außerhalb der Mauer Brombeeren, Sanddorn oder ähnliches Pflanzen. Das bringt Schutz, auch Sicherheit und zusätzliche Nahrung. Den Zwischenraum von Haus und Mauer würde ich wenn möglich als Gemüsebeete oder Brennholzlager ect. nutzen. Bleibt also nur noch die eine Seite hangabwärts. Dazu bräuchte man noch nähere Angaben.

  • Der Wald vor lauter Bäumen sieht doch schon mal sehr gut aus!
    Mit der Zeit kannst Du ihn zum Weg hin unauffällig verdichten, wenn Du z.B. Bucheckern zwischen die Bäume streust (soweit Du nicht schon Rotbuchen in Deinem Bestand hast.
    Die keimen und wachsen auch im Halbschatten von Eichen gut und sehen für den Laien aus wie Naturverjüngung.
    Junge Buchen (wie auch junge Eichen, die aber mehr Sonne brauchen) behalten ihr braunes Herbstlaub bis ins Frühjahr und bilden einen guten Sichtschutz.
    Diesen Effekt kann man durch gelegentliches lockeres Beschneiden (nicht wie Gartenhecken, sondern so, daß es nach Wildverbiß aussieht) ziemlich lange aufrecht erhalten.
    Falls bei Euch Ilex wild vorkommt und daher nicht als Fremdkörper wirkt, ist er ideal als wintergrüne und garstig stachelige Sicht- und Eindring-Barriere - und das Ganze dann noch mit Brombeeren durchflochten ist wirklich abschreckend.

  • Hier mal ein kurzes Update : Wir haben uns heute mit einem älteren Herren aus der Gegend unterhalten,er lebt schon 70 Jahre an diesem Ort...Von einem Erdrutsch wusste er nichts,hat auch noch nie in irgendeiner Gerüchteküche gehört das regional so etwas vorgekommen ist !


    Das war schonmal ein dickes Beruhigungspflaster für uns :)))


    Eure ganzen botanischen Tips sind echt wertvoll für uns,wir werden uns jetzt im Spätsommer und im Herbst an die Umsetzung machen !


    @ hinterwäldler : Ich musste erstmal "Ilex" googeln,aber das würde wohl da im deutschen Wald wie ein Fremdkörper wirken,so etwas habe ich hier zu hause noch nie gesehen,dort in der Gegend auch nicht...Die Bucheckern werde ich aber schnellstmöglich dirt streuen,sehr gute Idee ! Danke !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Also bei uns im Hunsrück wachsen die stellenweise bis zu 10m hohen Bäumen heran - aber der Forstweg heißt "Alte Römerstraße", wahrscheinlich haben römische Legionen die Samen eingeschleppt...

  • Nabend!


    Herzlichen Glückwunsch!


    Sowas suche ich hier auch noch vergeblich.....


    Zu deiner Abrutschtheorie -


    Mess doch einfach anhand von mehreren Fixpunkten mit einem Laserentfernungsmesser das Haus ein!


    Entweder du nutzt hangabwärts im "Tal" feste Punkte (oder machst dir welche) oder ebend aufwärts...


    Auch den Zwischenraum Stein-Mauer/Hauswand kannst du ja an mehren Punkten messen, und für später notieren, das macht zwar Arbeit, aber kostet eigentlich kein Geld!


    Die etwas besseren Laserentfernungsmesser messen im Millimeterbereich genau, und eigentlich mindestens 50-70M weit!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Zitat von Endzeitstimmung;144113

    Sowas suche ich hier auch noch vergeblich.....


    Moin^^


    Das kommt drauf an w o denn "hier" ist...In den nördlichen und östlichen Bundesländern gibts sicher noch etwas vergleichbares in "bezahlbar"...Im Süden und Südwesten eher nicht,dort hatte ich jahrelang vergeblich geguckt,da geht so etwas nur ab 6-stellig aufwärts :frowning_face:




    Das mit dem Laser-Entfernungsmesser ist eine Saugute Idee,ich werd das jetzt und dann im Frühjahr nochmal machen...Einer der Grenzsteine des Grundstückes bietet sich dazu Perfekt an,freie Sicht hangaufwärts !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet


  • Das ist für mich die beste Antwort und Problemlösung gegen Hangrutschungen.
    Hinzufügen würde ich noch die Esche, welche auch sehr tief wurzelt und starken Rückschnitt verträgt.
    Der Rückschnitt liefert alle 2-3 Jahre gut verwendbares Stangenmaterial, dickeres Holz ist brauchbares Brennholz.
    Sollte jemand Ziegen, Schafe, Hasen oder sogar Rinder halten: Eschenlaub ist bestes Viehfutter!
    Deshalb wurden früher auch die Bäume "geschnaitelt", sprich alle 2-3 Jahre stark rückgeschnittten und das Laub verfüttert. Der Zuschnitt der Bäume wird in etwa so gemacht wie für Gastgarten-Kastanien oder Platanen in den Strassenalleen.


    P.S: Nach dem Schnitt der Alleebäume jammern sich die naturunkundigen Städter per Leserbrief über den "brutalen Schnitt" aus. Daß diese Bäume schon seit Generationen so geschnitten werden und das bestens vertragen wissen sie nicht. Vom Schnaiteln haben die naturfernen Baumfreunde noch weniger Ahnung...

  • Ja, die Esche ist bei uns auch ein wichtiges Element im rheinischen Schluchtwald, allerdings braucht sie tiefgründigen und frischen Boden mit gleichmäßiger Wasserversorgung.
    Deshalb ist sie, vergesellschaftet mit Erle, Ahorn, Weiden, Pappeln, Linden und Ulmen, eher im unteren Drittel des Tales vertreten.


    Am liebsten erobert sie die schmalen Wiesen entlang des Bachufers, die nicht mehr bewirtschaftet werden.
    An schattigen Nordhängen steigt sie höher, an trockenen und flachgründigen Südhängen gedeiht sie schlecht bis gar nicht, dort wird sie von Traubeneiche, Hasel, Birke und Robinie verdrängt.


    Die Robinie ist an heißen Schutt- und Felsenhängen ( wie etwa Bahndämmen) ein invasives Teufelszeug, was bei Bedarf an Hangbefestigung als Anerkennung zu verstehen ist.
    Überdies eine wertvolle Bienenweide und Honigquelle sowie Lieferantin von zähem Werkzeugstiel- und Leitersprossenholz.
    Für Menschen und Tiere allerdings giftig, wobei Ziegen da einiges von zu vertragen scheinen.


    Den Futterwert der Esche kann ich bestätigen:


    Meine Kamerunschafherde half mir bei der Offenhaltung der Talauen, indem erst die Bachwiesen abgeweidet wurden, und auf die abgefressene Wiese fällte ich dann täglich kleine Mengen überzählige Bäume und Strauchwerk, welches sofort kahlgefressen wurde und sich dann gut zu Brennholz verarbeiten ließ.


    Dabei mußte ich unbedingt mit den wenig schmackhaften Holundern, Eichen und Birken sowie dornigen Schlehen anfangen und dann den Genuß langsam steigern über Erle, Feldahorn, Hainbuche, Rotbuche, Hasel und Bergahorn.
    Esche gabs erst als krönende Leckerei zum Nachtisch, wenn alles andere restlos verputzt war, sonst hätten sie es links liegen gelassen.


    Ein vom Gewittersturm umgebrochener Walnußbaum wurde übrigens von Kühen und Schafen ignoriert, solange er frisch war - als die Blätter zu braunem tabakähnlichem Zeug gewelkt waren, wurden sie plötzlich gierig gefressen.

  • Buchempfehlung für hinterwäldler u.a. Tierhalter:
    "Laubgeschichten" von Michael Machatschek
    Gebrauchswissen einer alten Baumwirtschaft, Speise- und Futterlaubkultur
    ich hab es in unserer Bücherei entliehen und bin schwer begeistert, was da an Wissen über das Thema zusammengetragen wurde.


    Zu Eschen-Standort: es stimmt, daß sie eher feuchtere Standorte in niederen Lagen bevorzugen, aber ich habe selber Eschen in einer der niederschlagärmsten Regionen Österreichs angepflanzt und sie gedeihen prächtig, sobald sie sich etabliert haben und sich selbst den Boden mit zunehmender Laubmasse beschatten und düngen.
    Von daher sehe ich Eschen überall als tauglich an, Wüstenrand und hochalpine Standorte wären ein interessantes Testgebiet um ihre absolute Möglichkeitsgrenze auszuloten.

  • Hallo AndreasH,


    wie hat sich Dein Projekt denn entwickelt? Ich wäre sehr neugierig, was Du so alles umgesetzt und geändert hast :) Gibt es das Häuschen denn noch?


    Gruß,
    PapaHotel

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Achja, die Datsche.
    Was private Gutachten und so angeht, da sollte man sich mit dem Gutachter vorher mal darüber unterhalten, wozu er ggf. von Gesetzes wegen verpflichtet ist an die Behörden weiter zu melden.
    Man stelle sich vor, das Ergebnis ist, dass der Hang so rutschgefährdet ist, dass sich die Kommune dazu entschließen muss, die Kolonie aus DDR-Zeiten aufzulösen.
    Dann hat man sich und den Nachbarn einen Bärendienst erwiesen.
    Ebenso wenn keine behördliche Folgemaßnahmen entstehen sonder nur ein etwaiiger Wertverlust oder ein ungutes Gefühl bei den Koloniebewohnern, wenn das Ergebnis bekannt wird.


    Verschwiegenheit halte ich da für besonders wichtig. Vlt. sollte man den Gutachter importieren :winking_face:

  • Zitat von kappa3;301126

    Dann hat man sich und den Nachbarn einen Bärendienst erwiesen.


    Wie man's nimmt. Im Zweifelsfall lieber die Bude abreißen, als selbst unterm Schlamm liegen.

  • Ich bin per Zufall drauf gestossen.
    Erdrutschgefahr, wieso?


    Offenbar ist die Gegend ja stabil, der Hang auch, denn er wurde durch den Bau des Hauses angeschnitten und alles ist immer noch wie es sein soll.


    Alles, was mit Gartenbau und Solarpanels zu tun hat, sollte sich an der Tatsache orientieren, dass die Hütte im Wald steht.


    Ohne Licht keine Nutzpflanzen. (Bärlauch ist keine Nutzpflanze im Sinne des Begriffes, und Walderdbeeren wachsen nicht im Wald, sondern am Waldrand)


    Die einzige Gefährdung kann ich mir durch ungeschickte Baumassnahmen und durch umfallende Bäume vorstellen. Da kann man entweder auf 30 m Radius ringsherum alle Bäume kappen (wonach das Versteck keins mehr wäre, ausserdem wird sich die Forstverwaltung melden) oder hoffen und grosse Hänger bergwärts vom Haus entfernen lassen (lassen, denn das ist keine Laienarbeit) sowie gar nicht erst entstehen lassen.
    Wenn sich ein Sturm vom Kaliber Vivian oder Lothar genau deine Gegend zum Üben aussucht, kannst du sowieso ausser hoffen wenig machen.