Selbstversorger - Die Angst vor dem Crash

  • Hallo,


    ich habe nun ein wenig darüber nachgedacht ob und wie ich überhaupt auf die vielen gestellten Fragen antworten soll, da mir im großen und Ganzen der Ton des Beitrages nicht wirklich gefällt. Ich hab mich aber nun - vermutlich wider besseres Wissen - dazu entschieden darauf zu antworten.


    Zitat von Cephalotus;151090

    Ich glaube es handelt sich eher um eine Art "Elitendenken": Ich betreibe prepping richtig und ich kann xyz, deswegen bin ich ein richtiger prepper und der Nachbar mit seinen Dosen und dem teuren Mercedes 4WD ist nur ein doofer Ausrüstungsprepper. Kann da was dran sein?


    Genau dieser Einstieg ist bereits das was mir hier nicht passt. Erstmal auf die konkret gestellte Frage: Nein, da kann nichts dran sein.


    Begründung: Wer auf welche Weise richtig gepreppt hat, weiß man ohnehin erst nach eine Krise. Hinzu kommt, dass ich diesen Absatz als Versuch betrachte eine sachliche Disskussion auf eine persönliche Ebene zu bringen. Dennoch unterstütze ich die Kernaussage, das Ausrüstung verloren gehen kann, Wissen jedoch nicht so schnell.


    Zitat von Cephalotus;151090

    - Die Fähigkeit einen ruhigen Kopf zu behalten : und wie übst Du das und warum ist das in der Krise wichtiger als heute?


    Weil es im heutigen Alltag in unserer wunderbaren zivilisierten Gesellschaft nicht viel Gelegenheit dazu gibt, diese Fertigkeit zu benötigen. Gelegenheit zum üben gibt es verschiedene. Letztlich alles was man unternehmen kann um sich selber Stress aus zu setzen unter dem man Entscheidungen treffen muss.


    Zitat von Cephalotus;151090

    - Strukturiert und analytisch an Problemstellungen heran zu gehen: und wie übst Du das und warum ist das in der Krise wichtiger als heute?


    Ich übe das in dem ich mich Problemen stelle und sie nicht weg delegiere und warum das in einer Krise wichtiger ist als heute - ich glaube darauf kann man auch selber kommen.


    Zitat von Cephalotus;151090

    - Improviseren, vor allem handwerklich. Die Anzahl von Menschen die bei Umzügen nicht mal zum Tragen geeignet sind, wird scheinbar auch immer größer: Wie notwendig ist das? wenn morgen der Strom ausfällt, was muss ich dann an handwerklichen Arbeiten erledigen? Ich bin alles andere als ein Heimwerker, aber mir fällt absolut nix ein, was ich mir jetzt nicht zutrauen würde im Notfall, wo es ja nicht mal schön aussehen muss. Mir fällt spontan auch NIEMAND ein, dem ich nicht zutrauen würde, irgendwo ein Brett ranzunageln. Ja, manche mögen das noch nie gemacht haben, die lernen das schon. Wens beim ersten nicht klappt, dann eben beim zweiten oder es gibt einen, der zeigt wie es geht. Wie kommt es, dass soviele Leute ihre Mitmenschen für vollkommene Trottel halten, sich selbst aber natürlich davon ausnehmen?


    Hmmm, wundervoller 2. Versuch eine sachliche Diskussion auf eine persönliche Ebene zu bringen.


    Der Grund für meine Sichtweise liegt darin, das die Fragen die man aus dem Bekanntenkreis bekommt, immer Besser werden. Kannst Du mir meinen Fahrradreifen flicken? ...ein Bild aufhängen? ...Tapezieren?


    Mir fällt auch NIEMAND ein dem ich es nicht zutrauen würde diese Dinge zu tun, dafür aber JEDE MENGE die es sich nicht selber zu traun.


    Zitat von Cephalotus;151090

    - Soziale Kompetenz : und wie übst Du das und warum ist das in der Krise wichtiger als heute?


    Versuch es selber heraus zu finden. Ich habe so ein Gefühl, dass mir sagt, dass das was mir hilft, Dir nicht helfen wird.


    Zitat von Cephalotus;151090

    - Wissen wie man eine Wasseraufbereitung improvisiert : Warum soll ich sowas improvisieren? dafür lagere ich mir einen guten Wasserfilter ein, besser zwei, das ist tausendmal besser als so eine selbst gebastelte Notlösung mit Sand und Kohle in der PET Flasche. Es ist schlechte Vorbereitung, wenn man sich sowas essentielles improvisieren muss. Ich improvisier mir ja auch kein Asperin, sondern hab welches zuhause und wenn ich keines mehr hab, dann muss ich das nicht selber basteln sonder geh zu einem Profi, der die nötigen Geräte und das Wissen hat und tausche das ein.
    Ich fang auch nicht an, Eisenerz zu verhütten, wenn ich einen Nagel haben will.
    Unser Wohlstand basiert darauf, dass wir Spezialisten sind. Mit 1 Bauern, 1 Düngemittelproduzenten, 1, der den Traktor reparieren kann und 7 "Beamten und Bürokraten" produzieren wir heute wesentlich effizienter mehr und bessere Lebensmittel als früher mit 10 Bauern.


    Aha, nun, dann muss ich zugeben, dass doch alles in Bester Ordnung ist. Kein Grund sich auf zu regen. Der Baumarkt wird immer offen haben, Du kannst immer Nägel kaufen wenn Du welche brauchst oder aus Deinem Vorrat nehmen. Den Wasserfilter wird Dir auch nie jemand weg nehmen und kein Bauer wird jemals wieder die Hilfe von Menschlichen Mitarbeitern brauchen, wenn er keinen Sprit mehr für seine Maschinen hat.


    Die Risiken einer Überspezialisierung kann man bereits heute deutlich in vielen Firmen erkennen. Was im kleinen ein Problem ist wird im großen natürlich zu keinem führen.


    Übrigens sprach ich nicht davon irgendwelche PET Flaschenfilter zu bauen - ich denke diejenigen die meine Beiträge zur Wasseraufbereitung verfolgt haben wissen, dass Du in diesem Punkt den falschen Baum anbällst.


    Zitat von Cephalotus;151090

    Aus meiner Sicht ist das alles recht und schön, wenn ihr sowas lernen wollt. Warum auch nicht, wenn es Spaß macht. Ich halts trotzdem für weitaus klüger, die Dosen und den Wasserfilter zu kaufen zumindest für das beschriebene Szenario des "Systemzusammenbruchs". Die einzige Lösung ist der Wiederaufbau des Systems, indem jeder sein Spezialwissen einbringt, sofern nötig und ansonsten so wenig stört wie möglich. Ich will, dass der Kraftwerkstechniker im Kraftwerk arbeitet und das Ding wieder hoch fährt und nicht zuhause die Gemüsebeete harkt.


    Die Frage ist nur, warum sollte er zur Arbeit gehen, wenn er uns seine Kinder zu hause Hunger haben und ihm für seine Arbeit niemand mehr was zu essen gibt?


    Zitat von Cephalotus;151090

    Jeder soll seine eigenen Szenarien haben, Diversifikation ist immer gut, aber ich rate ernsthaft dazu, die Logik solcher Mittelalterwelten zu hinterfragen und eine Analyse von Aufwand und Nutzen zu betreiben.


    An diesem Punkt muss ich Dir sagen, dass es mir leid tut, dass mit meinem Beitrag offensichtlich gewisse "Knöpfe" gedrückt wurden und ich nun in der zurück ins Mittelalter Schublade gesteckt werde. Aber genau um den von Dir verlangten Aufwand und Nutzen geht es mir. Essensvorräte sind Basics, darum geht es hier letztlich nicht. Aber was helfen Dir Deine Vorräte und Werkzeuge wenn die zu hause liegen und zu mehrere Tagesmärsche von zu hause entfernt bist? Was hilft Dir Dein Mercedes, wenn gerade der Dich für das Verlangen anderer Menschen interessant macht?


    Zitat von Cephalotus;151090

    Ich persönlich sehe absolut keinen Sinn darin, mich für so eine Welt vorzubereiten. Entweder Erhalt der technischen Zivilisation oder garnix... Und in der technischen Zivilisation brauche ich viele der o.g. Fähigkeiten nicht, bzw. sie sind so trivial, dass ich sie heute auch brauche. Auch heute leben wir in einer komplexen Welt und brauchen Fähigkeiten z.B. im sozialen Miteinander. Vermutlich wesentlich ausgeprägter als das in einem Bauerndorf im Mittelalter der Fall war.


    Nun noch ein Abschiedwort von mir in dieser Diskussion, für alle die sich gefragt haben, warum ich hier (in diesem Forum) inzwischen so wenig schreibe, es ist dieser scharfe, bisweilen unsachliche Ton der es mir inzwischen sehr schwer macht, mich in diesem Forum noch an irgendwas zu beteiligen. Für mich ist in dieser Diskussion alles gesagt worden, und nun geht es nur noch vom Hölzchen aufs Stöckchen...


    Grüße,


    Frank

  • In meinen Augen die wichtigsten Voraussetzungen für das Meistern einer Krise, egal welcher Art, ob mittelalterlich oder modern:


    - körperliche und geistige Gesundheit und Fitness (und das Wissen und Können, wie man sich diese erhält)
    - echte Freunde (und das Wissen und Können, wie man sich diese erschafft)

    - Selbstvertrauen
    - ein gewisses Mass an handwerklichen Fähigkeiten

    - grundlegende Ausrüstung (Nahrungsvorrat, Werkzeuge, Geld, Waffen etc.)
    - ein Beruf, der auch in Krisenzeiten bzw. immer nachgefragt wird (Bauer, Handwerker, Arzt etc.)
    - ein einfacher Lebensstil (die Fähigkeit mit wenig zufrieden zu sein)

  • Zitat von Mark Wilkins;151095


    Natürlich ist ein Wasserfilter besser, als die improvisierte Variante. Trotzdem sollte man daran denken, dass diese verbraucht sein oder abhanden kommen können. Ist es klug, erst in diesem Moment das erste Mal auszuprobieren, einen Wasserfilter selbst zu bauen?


    Man muss aufpassen, dass man sich mit Redundanzen nicht übertreibt. Irgendwann fängt man an, sich für die Krise einen Wasserfilter zuzulegen. Und dann einen zweiten Filter, weil ja der erste versagen könnte. Und dann noch einen dritten an einem sicheren Ort, wenn der Räuber kommt und den ersten und zweitten mitnimmt. Und dann noch Material um einen Filter zu bauen und Ersatzmaterial und ein paar Goldmünzen, um sich Ersatzmaterial eintauschen zu können und dann besucht man noch einen Kurs zum Bau von Filtern und am besten noch einen Kurs zum Brunnenbau mit dazu, falls man auf der Flucht in der Sahelzone landet und Brunnengrabgerät und Ersatzgrabgerät und, und, und...


    Die Wahrscheinlichkeit einer so großen Krise, dass man einen Wasserfilter wirklich braucht ist relativ gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass der dann auch noch kaputt geht ist schon arg gering und wenn dann auch noch der zweite kaputt geht, dann ist es halt so. Was dann ist entscheide ich, wenn es soweit ist.


    Vermutlich ist es wahrscheinlicher, dass ich beim Runtertragen des Filters in den Keller auf der Treppe so blöd ausrutsche, dass ich mir den Schädel aufschlage. Oder das ich auf dem Weg zum Filterbaukurs mit dem Auto tödlich verunglücke anstatt dass ich den Kurs jemals brauchen werd.


    Das meine ich mit Abwägen.


    Wie wahrscheinlich ist es denn, dass man wegen einem Crash die ein oder andere Fähigkeit braucht? Ich persönlich sehe mehr Nutzen darin, mich durch den Dschungel der Möglichkeiten der Altersvorsorge durchzulesen, um für mich sinnvolle Systeme von denen unterschieden zu können, die mir die Bank aufschwatzen möchte. Das ist nicht sexy, aber wahrscheinlich sinnvoller angelegte Zeit in nützliches Wissen.


    Zitat


    Und auch bei Deinem Beispiel mit dem Aspirin... Natürlich ist das Aspirin in Deinem Arzneischrank besser, als Weidenrinde. Ist aber nicht schlecht, zu wissen, wo ich ggfs. einen Aspirinersatz herbekomme, wenn meine Packung leer ist und ich gerade nichts zum tauschen habe...


    Man hat doch immer irgendwas zu tauschen.


    Zitat


    Ich habe auch versucht, Dir konkrete Beispiele zu geben. Z.B. das mit dem Medic-Kit. Und das ist leider die Realität. Es gibt nun eine Menge Leute, die meinen wenn sie sich irgendwelche Dinge besorgen, sei damit das Problem gelöst. Kommen sie dann in eine entsprechende Situation, sie sehen das erste Mal Blut und sind im Stress, funktioniert es dann auf einmal nicht so wie gedacht...


    da sidn wir uns doch zu 100% einig. Wenn man sich Ausrüstung kauft ist es auch klug, wenn man selber damit umgehen kann. (anosnsten bleibt noch die Option, das zum Zeitpunkt X zu erlernen oder die Ausrüstung als Tauschware zu betrachten). Ich hab z.B. ein paar Gegenstände in meinem 1. Hilfe Set im Notrucksack, mit denen ich nicht umgehen kann, die aber dazu gedacht sind, dass man sie demjenigen gibt, der es kann.


    Zitat


    Der von mir beschriebene Typ, der seinen Fluchtrucksack nicht tragen kann.... Sorry, aber auch das ist leider Realität. Zumindest sind mir solche „Survivalisten“ schon begegnet. Oder Leute, die sich – in Deutschland – im Wald verirren, weil das GPS keine Batterie mehr hat...


    Einen Flcuhtrucksack sollte man zumindest soweit tragen können, wie man meint ihn tragen zu müssen. (das kann auch nur bis zum Auto sein). Ansonsten muss man halt Zeug rauswerfen oder 2x gehen.


    Sich im Wald verirren ist in Deutschland kein Weltuntergang, passiert mir auch. Orientierung ist nicht meine Stärke. Dann geht man eben weiter, irgendwann kommt man bei uns schon an einer markanten Stelle wieder raus.


    Zitat


    Du widersprichst Dir übrigens auch etwas, wenn Du sagst, dass der Arbeiter aus dem Kraftwerk lieber in der Krise dort ist, um es hoch zu fahren, als auf dem Gemüsebeet... Wieso denn?
    Warum gehst nicht Du hin?


    Ich gehe dort hin, wo ich was tun kann. Im Kraftwerk weiß ich nicht, welchen Schalter ich umlegen muss. Da muss der hin, der das kann. Und wenn die Mitarbeiter alle an "dem Virus" gestorben sind dann würde ich mich eben melden für den Dienst im Kraftwerk, wenn mich jemand einweist. Auf alle Fälle besser als wenn ich anfange, Unkraut im Balkonkasten zu rupfen oder den Eichhörnchen im Park nachzustellen.


    Zitat


    Ganz einfach... weil er weiß wie es geht. Das Kraftwerk alleine, ohne das Wissen es zu nutzen, zu reparieren, in Stand zu halten oder gar zu erneuern, macht also wieder nicht so viel aus.


    Die meisten haben eine Rolle in diesem System und tragen zum gelingen bei.


    Euer Vorschlag ist, diese Rolle und das bisher erlernte Wissen fallen zu lassen und stattdessen daheim die gemüsebeet zu harken und Kaninchen zu schlachten. Ich hlate das für eine falsche Strategie.
    Die richtige Stratgie ist, die eigenen Fähigkeiten mit der größten Effizinez einzusetzen und wenn im komplexen Systeme bestimmte Teile ausfallen wie Wasser, Nahrung, Strom, Mobilität dann muss man eben für diesen Ausfall vorbereitet sein un dazu hilft das Dosenravioli und die Taschenlampe und der Wasserfilter aber nicht die Kentnisse über den Kartoffelanbau und das felchten von Weidekörben.
    das nutzt erst wenn wir versagt habe und im Mittelalter sind, aber da sind wir mit großer Wahrscheinlichkeit eh tot, völlig unabhängig davon, ob man Kartoffeln anbauen kann oder nicht.


    Zitat


    Meine Frage, nach Beispielen, in denen ausschließlich Ausrüstung eine Survival-/ Krisen-Situation gerettet hat, hast Du übrigens nicht beantwortet.


    Ein halbwegs passables Beispiel für einen "Systemcrash" biette derzeit vielleicht Greichenland. Wenn ich dort über die Ausrüstung "Geldvorrat, Lebensmittelvorrat, Holzofen,..." verfüge, dann bin ich heute ganz gut dabei, wenn ich Kaninchen häuten und Wasserfilter basteln kann bringt mir das wahrscheinlich eher weniger.


    Vielleicht fallen dir ja noch bessere Beispiele zum "Systemcrash" ein...


    Ist schon mal ein Hochtechnologieland ins Mittelalter / 18. Jahrhundert zurück gefallen? Das ist noch nicht mal in Deutschland passiert, als unsere Städte jahrelang in Grund und Boden gebombt wurden und ein signifikanter Teil der Bevölkerungung auf den Schlachtfelder und Lagern gestorben ist. Das technologische Niveau und die Komplexizität gesellschaftlicher Strukturen ging selbst da praktisch nicht zurück. (was im Grunde auch die Voraussetzung dafür war, warum das Land nach nur 10 Jahren weitgehend wieder aufgebaut war)


    Das Szenario, wo Eure Fähigkeiten in unserem Land / Leben tatsächlich notwendig wäre, kennt keinen Präzendenzfall in der Geschichte.


    Auch den Zusammenbruch der UdSSR sehe ich nicht als geeignetes Beispiel. Dort sank zwar Wohlstand und Lebensalter signifikant, aber weder technologisch noch in der Gesellschaftsstruktur an sich gab es keinen Abstieg. Dass Leute gehungert und gefroren haben und sicherlich auch daran gestorben sind lag nicht an deren Unfähigkeit, Feuer zu entzünden sondern an einem Mangel an Geld.


    mfg


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    Vielleicht muss ich das zur Klarstellung nochmal ergänzen: Ich hab absolut nix dagegen, wenn die Leute sich solche Fähigkeiten zulegen. Warum auch nicht? Man muss kein Fachidiot sein.


    Ich vewehre mich nur gegen die Aussage, dass nur das sinnvolle Vorbereitung ist und Ausrüstung alleine Quatsch ist. Da bin ich aus o.g. Gründen eben gänzlich anderer Meinung.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo zusammen,


    also, wenn ich vieles hier so lese, dann haben wir einge Forumskollegen an Bord, die sich nach guter D/A/CH "Manier" super professionell auf das Ende der Welt vorbereiten wollen. Und das möglichst mit


    "Gürteln und Hosenträgern" ...


    Ich denke es macht viel mehr Sinn sich mit "viel Augenmaß" auf solche Situationen vorzubereiten, vor Allem sich mit dem Gedanken anfreunden, dass wir nicht alle Errungenschaften unserer Überflussgesellschaft voll weiter betreiben können müssen um zu überleben.


    Es ist (m.b. M. n.) sicher sinnvoller sich mit dem "Keep it Stupid Simple" Prinzip anzufreunden, sich sicher auch gewisse Vorräte anzulegen, aber für mich wäre das Thema hier vor Allem auch Sachen einzulagern die ich und meinen Familie am Ende (im normalen Leben ohne Krise) auch mit Genuss essen werde, Steinharte Brotplatten, oder sowas, kann man sicher mal probieren, ich persönlich würde mir mit sowas nicht den Keller voll machen...


    Interessant ist as auch Geschichten zu hören wie Leute im 2. Weltkrieg zurecht gekommen sind (meine Grossmutter hatte mir erzählt, wie sie mit dem alten Fahrrad "Hamstern" gefahren sind), insbesondere mit wie wenig und ohne "High Tech" die ausgekommen sind im Fall der Fälle.


    Ich würde "zur Einstimmung" einmal 1 Woche Aufenthalt auf einem einfachen Waldcampingplatz, ohne große Infrastruktur, ohne Kühlschrank, empfehlen, in der Art wie Papa Bär und sein Begleiter das mit seinem Ausrüstungstest getan hat.
    (und was man wichtiges vergessen hat) und was man unnötig mitgeschleppt hat, weil man meinte es unbedingt zu brauchen.


    Da könnte man z.B.versuchen sich selber Brot aus Mehl oder Mais (z.B. Tortillas) zu backen, mit Reis und getrockneten Bohnen sich Essen zu kochen, mit geräuchertem Speck und Dosenwürstchen als "Schmankerl" dazu. In der Art wie die Amerikanischen Einwanderer das damals im "Wilden Westen" mit ihren Planwagen gemacht haben....


    Man sollte in diesen Sachen die "Bodenhaftung" nicht verlieren...


    "Wenig ist mehr" und Improvisation tut uns auch manchmal gut, da merkt man dann schnell, mit welchen unnötigen Sachen man sich eingentlich umgibt und was an essentiellem fehlt....


    Das wären meine 2 cents dazu von


    Udo (DL 8 WP) ........der aber zugegebenermaßen auch nicht wie "Plato in der Tonne" lebt

  • Hallo ich sehe das so wie Solaris . Natürlich müssen wir uns bewusst sein das es nicht für alle oder jeden möglich ist eine umfassende Kreisen Vorsorge zu betreiben ( Zeit, Platz ,Geld , Wohnsituation ) . Auch ist es natürlich jedem selber überlassen wie weit er gehen möchte ,und für was für Szenarien er sich absichern möchte . Ich habe mich so abgesichert komme was wolle ( ausser ein Weltkrieg ) mache ich mir gar keine Sorgen . Und dieses Forum hilft mir mit diversen Denkanstössen enorm , die ich dann auch testen und ausprobieren kann . MFG

  • Zitat

    Ich vewehre mich nur gegen die Aussage, dass nur das sinnvolle Vorbereitung ist und Ausrüstung alleine Quatsch ist.


    Ich glaube das hat auch niemand behauptet. Jedenfalls habe ich das nicht so wahrgenommen.


    Ich denke dass eine gute Mischung aus beidem sinnvoll ist. Das man zwar gute Ausrüstung hat und auch damit weiss umzugehen, aber sein Leben nicht darauf verwetten sollte weil z.B. wie schon gesagt wurde Ausrüstung verloren, zerstört, geklaut verbraucht werden kann und wenn man dann nicht weiter weiss, hat man wahrscheindlich ein anderes Problem. Das ist für mich auch eine Art Plan B haben. Auch hier ein banales Beispiel mit Feuer machen. Was nützt mir das beste Feuerzeug wenn mir das Brennmittel ausgeht oder ich es verliere und ich nicht weiss wie ich ein Feuer entfachen kann ohne Feuerzeug. Also einige Basic Skills sollten schon vorhanden sein.


    Selber bin ich der Meinung ich muss nicht alle Fähigkeiten besitzen/aneignen weil a) ich gar nicht so viel Freizeit habe um mir alles anzueignen was ich möchte (leider) und b) gehe ich davon aus, dass sollten wir wirklich ins Mittelalter zurück katapultiert werden sich trotzdem noch einige Menschen in Gruppen zusammenschliessen werden und jeder seine verschiedenen Fähigkeiten in die Gruppe miteinbringen kann und wir nicht jeder für sich als Einsiedler leben werden. Was auch gegen das naturell des Menschen entsprechen würde. Der Mensch ist und bleibt ein Rudeltier.


    In nächster Zeit möchte ich für mich folgende Fertigkeiten ausbauen:


    Essen ------> Möglichst viel lernen über die Produktion, Verarbeitung und Lagerung von Lebensmittel/Vorräten


    Alkohol ------> Herstellung von Alkohol finde ich ein höchst interessantes Thema


    Schiessen/Jagd -----> Schiessen auf diversen Distanzen und verschiedenen Waffen. Evtl. Jagdschein?


    Schmieden -----> Metall hat mich schon immer sehr fasziniert, seit meiner Lehre. Auch hier überlge ich mir wie und ob es möglich ist eine Schmiede einzurichten.



    Grüsse
    Adriano

  • Hallo!


    Der letzte Satz in Deinem Beitrag, Cephalotus, in dem Du Dich dagegen wehren möchtest, dass Ausrüstung alleine Quatsch ist, zeigt mir einfach, dass das gemeinte überhaupt nicht ankommt.... Mein Standpunkt war nie, "gegen" Ausrüstung zu wettern oder etwas in der Art. Das wäre meines Erachtens totaler Quatsch.


    Auch das Du immer noch mit "Weidenkorbflechten", "Beet harken" usw. argumentierst... Etwas in diese Richtung habe ich nicht geschrieben.


    Zu dem Beispiel mit dem Mercedes, meine Antwort war nicht abwertend gemeint, wie Crusoe vermutet hat. Ich find es nur unsachlich. Denn ein Mercedes schließt einen doch nicht davon aus, Kurse zu besuchen oder sich wissen anzueignen?
    Und, wer bestimmte Fähigkeiten in einer Krise grundsätzlich wichtiger empfindet als Ausrüstung, kann doch trotzdem den ganzen Keller voll mit Ausrüstung & Co. haben, oder?


    Lass uns einfach einer Meinung sein, dass wir hier nicht einer Meinung sind. Dein Standpunkt ist klar geworden, meiner wohl auch. Damit ist das ja kein Problem.


    Mir ist wichtig, dass bei den ganzen Diskussionen einfach auch "Gesagtes" und "Getanes" in Verbindung steht.
    Und da habe ich das Gefühl, da gibt es in der S&P-Szene eine große Differenz. Auf der einen Seite gibt es eine Menge "Survival-Helden", auf der anderen Seite wird nur bei gutem Wetter "gecampt" usw. Auch das ist kein Problem, nur sollte man das für sich richtig einschätzen. Und hier wird meiner Meinung nach zu viel Gewicht auf Ausrüstung gelegt, zu wenig auf die praktische Seite.
    (Damit meine ich nun wirklich niemanden direkt, aber es fällt insgesamt einfach auf.)


    Letztendlich kann sich ja jeder selbst überlegen, was und wie er preppt. Das muss ja nicht immer untereinander kompatibel sein. Letztlich, wie Frank geschrieben hat, wird sich sowieso erst in / nach der viel besagten "Krise" zeigen, wer "richtig" gepreppt hat. Über eines bin ich mir aber sicher, sollte man in der Krise aufeinander angewiesen sein, sind solche Meinungsverschiedenheiten schnell vergessen...



    Viele Grüße,


    Mark Wilkins

  • Ich empfinde große Bewunderung für Leute die die Zeit finden (oder sich nehmen können) richtige Survival Skills zu erlernen, zu praktizieren und weiter zu verfeinern. Diese Zeit fehlt mir einfach und wenn ich ehrlich bin ist mir die freie Zeit teilweise in unserer jetzigen Welt auch zu kostbar um sie mit solchen Lernstoffen zu füllen. Die Arbeit, die Familie, die Organisation des Alltags nehmen einfach einen zu großen Teil des Tagesablaufes ein. Die freie Zeit die ich habe nutze ich um meine handwerklichen Fähigkeiten zu erweitern, die kann ich auch in Nicht-Krisen-Zeiten wunderbar verwenden und dabei Geld sparen, wenn ich keinen Handwerker brauche.


    Somit oute ich mich hier als "Ausrüstungs-Prepper". Der grund dafür ist, dass ich die Wahrscheinlichkeit eines totalen gesellschaftlichen Kollapses als gering einschätze. Hier wird meiner persönlichen meinung nach eher der Staat mit Martial-Law eingreifen, um das gesellschaftliche Gefüge einigermaßen am Laufen zu halten. Trotzdem gibt es immer noch das Restrisiko, dass Alles so weit zusammenbricht, dass man die wirklichen Survival-Skills braucht.


    Ich persönlich versuche eher meine Sinne zu schärfen und die Augen offen zu halten um so kritisch denken zu können, dass ich Gefahrensituationen so weit im Vorfeld einschätzen kann, dass meine familie und ich uns mit der Ausrüstung aus dem Staub machen können, bzw. als Rückversicherung das Einigeln in den eigenen 4 Wänden möglich ist.


    Sollte es wirklich ganz hart auf hart kommen denke ich, dass man dann die anderen Prepper erkennen wird, bzw. das es noch Medien gibt wo diese sich austauschen können. Wenn man dann noch bereit ist sich auch persönlich und nicht nur über ein Forum in solch eine Gemeinschaft im Krisenfall einzubringen kann meiner Meinung nach eine gute Symbiose aus Ausrüstungs-Preppern und Survival-preppern entstehen die beiden "Fraktionen" hilft. Ich denke es gibt hinsichtlich der Vorbereitung kein richtig oder falsch, denn in einem Krisenfall (egal ob sehr schlimm oder nicht) werden beide Seiten Federn lassen müssen. Aber das Gute ist, egal wie man sich vorbereitet, man steht besser als 90% der Restbevölkerung da. Und jeder hier sollte das Annehmen, was ihm in den Diskussionen wichtig ist, was seinem Szenario entspricht. Das Lernen ist wichtig und dann einfach auf sich selber anpassen. Es wird aber nie ein richtig oder falsch geben, da jeder etwas anderes denkt wie es kommen wird. Aber das wird nachher auch unsere Stärke sein, wenn man sich mit den anderen Preppern in der Krisensituation verbündet oder Leute sucht, die die benötigten Fähigkeiten oder Waren anzubieten haben.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Interessante Entwicklung hat die Diskussion hier genommen, von nem alten YT Video zu einem meiner Haupt Probleme im Kopf...


    Spezialisierung vs Steinzeit-Universial-Survivalist!? Ich bin da auch immer hin und her gerissen und wäre gerne beides, bin aber nichts von beidem.


    Einerseits studiere ich Medizin, das ist super Zeitaufwendig, im Moment extrem theoretisch (Biochemie etc.) aber ich halte es aus Survival Sicht für eine sehr sinnige Ausbildung. Als Investmentbänker verdient man vielleicht mehr aber in meinen Augen lernt man da nur wenig fürs Leben.


    Andererseits hätte ich gerne mehr handwerkliche und "waldhandwerkliche" Skills, ich kann zwar Umzugskartons tragen und auch tapezieren aber vor meinem Auto stehe ich auch wie der Laie vor einem EKG-Bild.
    Das stört mich aber ich werde nie alles so beherrschen können wie es nötig wäre um "komplett autak" zu sein, dessen muss ich mir einfach bewusst werden, zumindest wenn ich nicht komplett aus der Gesellschaft aussteigen und in Brandenburg in ne Waldhütte ziehen will und so weit geht die Liebe dann doch nicht.


    Ich gehe für mich halt auch den Mittelweg und werde sinnvoller Spezialist und nutze meine Freizeit um "allgemeine Fähigkeiten zu erlangen, im Wald Material zu testen, fitter zu werden, etc. und lese mir etwas mehr Wissen an (Radioaktivität messen, Funk, Wasser aufbereiten...), aber nebenbei finde ich es auch wichtig einfach nur normal zu leben und die Bodenhaftung nicht zu verlieren.


    Ich bin zZt auch "Materialprepper" aber ich kann damit gut leben nur 1-2x/Monat raus zu kommen, ich finde es durchaus legitim einige Unzulänglichkeiten in der Vorbereitung durch Material abzupolstern. Es gibt aber 2-3 Sachen die man in meinen Augen auf jeden Fall beherrschen muss wenn man sich als Prepper sieht, das wäre aus meiner Sicht: Trinkwasserbeschaffung, erweiterte Erste Hilfe und etwas Übung in der Orientierung. Das sollte immer sitzen und auch im Vorfeld geübt werden.


    So weit meine Gedanken zu dem Thema - Grüße aus Lipsia!

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Hallo Zusammen!


    Einige absolute Basics sind sicher unumstritten: Ein bescheidener Notvorrat, eine Verbandskasten, ein Erste Hilfe Kurs, anständige Kleider oder ein Feuerlöscher usw.
    Das Übliche halt, was meiner Meinung nach nichts mit Preppen sondern mit gesundem Menschenverstand zu tun hat.


    Des Weiteren sehe ich das eher so: Egal was man tut, hauptsache man tut was:
    Das anhäufen von Top Material wie Geigerzähler oder tausenden von Büchsen ist alle Mal besser als die Anschafung der neusten Playstation.
    Das aneignen von Wissen, sei das jetzt in Nuklearphysik oder über essbare Wildpflanzen, ist allemal wertvoller als das erreichen einer hohen Punktzahl bei Super Mario.
    Jeder kann nach seinem Gusto und Möglichkeiten. Und jeder ist im Fall der Fälle wertvoll: Der mit den tausend Büchsen und dem Geigerzähler (mit dem er gar nicht umgehen kann), der Hobby-Radiologe ohne Ausrüstung genau so wie der durchtrainierte Bear Grylls.


    Der Kraftwerksfahrender, sich selbst operiernde und selbstversorgende Hobbybauer mit einer Navy Seal Ausbildung und einer Goldreserve im Keller ist sicher der Optimalfall, leider nicht sehr realistisch.An den lonely Survivor glaube ich nicht.
    Überleben geht nur in der Gemeinschaft. Aus diesem Grund beruhigt es mich auch zu sehen, dass hier nicht alle gleicher Meinung sind und hoffe es wird auch kein Konsens gefunden, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in der Gemeinschaft alles vorhanden ist: Wissen, Ausrüstung, Fitness etc.


    Die heutigen "zivilen" Fähigkeiten kommen natürlich dazu: Der eine ist Arzt, der andere Maurer und der dritte Leistungssportler. Und wie gesagt: Jeder ist wertvoll!


    Deshalb noch mal meine Meinung: Egal was man tut, hauptsache man tut was!


    Grüsse, Gresli

  • Guten Abend miteinander


    Ich sehe das wie einige andere User auch.
    Natürlich nützt es nichts, sich unzählige Mittel und Gerätschaften zu beschaffen, wenn ich in einer Krise zuerst die Gebrauchsanweisungen lesen muss und durch die Fixierung auf genau ein Hilfsmittel bei dessen verlust verloren bin.
    Andererseits kann man auch auf der anderen Seite Fehler begehen, auch wenn man vieles ohne Hifsmittel bewerkstelligen kann. Wieso sollte man nicht, im Rahmen des Möglichen, Hilfsmittel anschaffen.
    Irgendwann kommt auch der beste Spezialist an eine Grenze, in der er, vielleicht mit wenig Material, hätte Zeit sparen können und vielleicht technisch effektiver agiert hätte.


    Liebe Grüsse stanley

  • Man kann die Skills ins lächerliche ziehen, trotzdem haben heute viele Leute nicht die Grundfähigkeiten die es nötig hat um 1950 zu überleben. Und bevor man über skills redet sollte man sich Gedanken über die Mentale Einstellung machen.


    Real erlebtes bei einem survival Kurs eines Freundes. Es regnet und die Teilnehmer sollen ihren Tarp aufstellen wie gezeigt. Resultat manche stellen ihn über eine Pfütze aus, andere glotzen nur noch doof rum. Notfallmässig wird ein Feuer gemacht, man muss ein paar Teilnehmer buchstäblich ausziehen, wärmen und denen den Schlafplatz einrichten damit die nicht sterben. Und das sind Leute die sich in einen survival Kurs eingeschrieben haben. Ein Kommentar traf es richtig, ein nicht unerheblicher Teil der Leute sind heute Tamagoshis, wenn man sich nicht um sie kümmert sterben sie.


    Und zu den skills. Logischerweise je näher man an dem normal Betrieb ist je weniger skills braucht es. Aber nehmen wir 2 Wochen Elektrik Ausfall im Winter. Wer wird und weiss wie man die Heizung und die Wasser Rohre leert. Denn sonst ist das Haus unbewohnbar für mehre Monate, auch wenn die Elektrik wieder da ist.
    Wer kann mit einer Motorsäge umgehen? Das sind nur kleine Beispiel.
    Man brauch nicht ins Mittelalter zurück zu gehen, was aber eben normal war für die Menschen vor 60-100 Jahre ist heute schon Hexerei für die meisten. Wir haben eine Tamagoshi Gesellschaft wo die Spezialisierung so weit getrieben worden ist, das niemand mehr Grundsätzliches mehr kann. Metzgern? Fehlanzeige das passiert im Grossbetrieb und ob der Handlanger der eine Unterspezialisierung im Schlachten hat ein Schwein schlachten bezweifle ich.

  • Ich würdet Euch wundern zu was Leute fähig sind wenn sie nur müssen. Selbst sehr übergewichtige Personen die scheinbar nur 500m rennen konnten rannten plötzlich ganz schnell als man ihnen die notwendigen Ueberzeugungsmittel mal näher brachte. Auch über längere Distanzen und Zeit. Habe ich natürlich nur so gesehen. Aber man kann in seinem Umfeld damit ganz schnell anfangen. Nehmt zu jeder Reparatur oder sonstigem Zwischenfall die Sippschaft einfach mit. Dauert zwar dann immer das doppelte der Zeit aber wie gesagt 7 mal gehört, 70 mal zugeschaut, 700 mal selber gemacht..macht die Welt schlussendlich besser.


    Ist mir noch so in den Sinn gekommen. Prepping-Skills können auch ganz spiessbürgerlich mit "Würschtli-Brötle", Wandern, und rumtoben getarnt werden. Die Leute wissen dann nicht einmal das sie gepreppert werden :grosses Lachen:

  • Wahrscheinlich ist er Mittelweg der praktischste.


    Hier mal ein Beispiel von dem Erdbeben in Christchurch. Die tollsten Powertools nuetzen nichts, wenn man sie nicht benutzen kann.


    Auf MONATE hat die Kanalisation nicht funktioniert, also keine Toiletten. Einige halfen sich mit den schwarzen Plastiktueten.Einige hatten aber auch Werkzeuge und die Ahnung, damit umzugehen. Sie bauten sich Plumpsklos.


    Der Plastiktuetenfraktion liefen dann schnell die Tueten aus, und sie mussten wie alle anderen and DIXIklos anstehen.


    Diejenigen, die Werkzeuge/Bretter/Einfallreichtum hatten und diese auch einsaetzen konnten, sassen gemuetlich auf ihrem Plumpsklo.


    Das Schoenste Plumpsklo wurde dann spaeter auch ausgezeichnet.


    LG Simka

  • Zitat von Sandra;151176

    Nehmt zu jeder Reparatur oder sonstigem Zwischenfall die Sippschaft einfach mit.



    Hallo Sandra,


    genau da habe ich als übrzeugter Individualist meine Zweifel. Meine Frau schaut mich an, da wird kein Wort gewechselt, da werden schon gar nicht - wie man es z.B. im Segelkurs gelernt hat - Kommandos mit Rückbestätigung gegeben, jeder weiss, was er zu tun hat. Ein langer Kreuzschlag, meine Frau am Ruder, sie schaut mich an, ich weiss, dieser Blick bedeutet "Klar zur Wende", ich begebe mich ans Vorschot und meine Frau erkennt das als Rückmeldung "Ist klar" und legt Ruder. Da gibt es auch keine Kommandos wie "Hol back die Genua", weil ganz einfach jeder weiss, was er/sie im Manöver zu tun hat, damit es rund läuft.


    An einer Crew mit der "Sippschaft" würde ich verzweifeln.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich geh noch mal auf mein Beispiel des notgedrungen in der Großstadt lebenden Medizinstudenten zurück:


    Ich hab keine Ahnung wie man ne Heizung entleert - ist in meinen Augen das Problem meines Vermieters - wenn ich da ne Hand dran legen würde hafte ich am Ende noch... hätte ich eine eigenes Haus sähe die Sache sicher anders aus.


    Motorsäge, hab ich schon mal bedient, ginge im Notfall, würde ich aber lieber Leuten überlassen die das im Zweifel besser können als ich, dafür habe ich diverse Handsägen hier griffbereit am Start aber wo wäre mein Nutzen in der Großstadt?


    Ich glaube unterm Strich haben wir hier eine viel zu hohe Anspruchshaltung an uns selbst und eine noch höhere an die Anderen im Forum, eigentlich stehen wir doch sehr gut da, zumindest besser als 95% der Sheeple da draußen, klingt hart/provokativ, erscheint mir aber oft so.

    IN LIBRIS LIBERTAS


  • Ich glaube du bist ein gutes Beispiel. Es sollen die anderen machen. Ich bin mir nicht sicher das die Versicherung in deren Wohnhaus du wohnst noch jemand vorbei schickt. Und was die Motorsäge betrifft, warum soll ich mir Mühe geben dem Medizinstudenten Holz zu schneiden. Natürlich bist du mit einer Handsäge besser dran als der Nachbar ohne.


    Als Medizinstudent im dritten Jahr bist du zur Zeit für nichts zu gebrauchen, ausser....


    Du hast dir Fähigkeiten in kleinen Gesundheitlichen Notfällen angeeignet und das nötige Material gehortet, dann hast du etwas zum tauschen. Im übrigen ich als Kardiologe habe gerade 0% Nützen in einem SHTF


    Um zur Motorsäge zurück zu kommen, natürlich kann man Holz mit der Handsäge schneiden. Aber mit 20 l Benzin einer Motorsäge und die Fähigkeit damit umzugehen und die Säge zu schleifen kannst das machen was 100 Leute mit der Handsäge können. Also preppen ist mentale Vorbereitung, modernes Material + Skills.

  • Hallo,
    es kommt schon auf die jeweilige Lebenssituation (und auf das Szenario auf das man sich vorbereitet) an.


    Für mich macht es Sinn eine mechanische Milchzenfrifuge ersteigert zu haben. Denn wir haben Rinder - also Milchkuh-Milch-Zentifuge-Butterfass-Butter-Ghee. Und den Winter über wird das ausprobiert. Und dann muss ich weniger Fett einlagern.
    Wer nicht günstig an Milch kommt, für den macht das keinen Sinn.


    Als Krankenschwester kenne ich mich mit Wickeln, Güssen, Hygiene, Medikamenten usw aus. Als Heilpraktikerin lerne ich die Wirkstoffe unserer heimischen Pflanzen anwenden und kann destillieren. Also lagere ich Medikamente und Notfallartikel ein, weiß mir aber auch darüber hinaus zu helfen.


    Ich habe aber keine Ahnung von technischen Geräten und vorerst wird sich das auch nicht ändern. Aber zum einen kann das mein Mann,
    zum anderen gibt es hier im Dorf für alles mögliche Spezialisten.


    Ich glaube nicht das ich alles können muss.
    Einlagern, Fähigkeiten erlernen, Gruppen bilden - jeder wird es anders gewichten, ich glaube auch nicht dass es den Weg gibt.



    Einen schönen Tag wünscht
    Aea

  • Ich denke man muss sich überlegen, was Preppen eigentlich ist:


    Die Kompensation von ausgefallenen Recourcen (menschliche wie materielle).


    Nur wird diese in den meisten Fällen nur behelfsmässig sein können: Der Hobbygärtner wird nie ein gleichwertiger Ersatz des Bauern oder eines gelernten Gärtner sein. Genau so ist der Wasserfilter und das Plumpsklo nur ein minderwertiger Behelf zu einer funktionierenden Wasserversorgung und Kanalisation.


    Das Ziel aller Vorbereitungen muss doch sein, so schnell wie möglich wieder eine funktionierende Gesellschaft herzustellen, denn das (Über-) Leben als als Selbstversoger, Einzelkämpfer oder einsamer Waldläufer ist höchstens in der Vorstellung romantisch.


    Je mehr Skills und Material in einer Gesellschaft "in Reserve" sind, desto schneller wird dies gelingen.


    Um diese Reserve so gross wie Möglich werden zu lassen ist es meiner Meinung nach am sinnvollsten, wenn jeder seine Resourcen und Möglichkeiten so effizient wie möglich einsetzt: Der Mediziner soll sich überlegen wie er ein Feldlazaret einrichtet und betreut, der gutverdienende Kaderangestellte lagert Lebensmittel und Material nicht nur für sich selber ein und der Sanitärinstalateur hat einen Grundsatz seiner Werkzeuge auf Lager und geht reihum und enleert die Heizungen der anderen.


    Zusätzlich sollte jeder sich nach seinen persönlichen Intressen weiterbilden. Wo Intresse ist, ist der Lernefekt am grössten und somit am effizientesten.


    Das allerwichtigste finde ich die mentale Vorbereitung, eben um nicht selber in eine Schockstarre zu verfallen, bzw. andere aus dieser heraus zu reissen.


    Zitat von Waldschrat;151179


    als übrzeugter Individualist


    ... wirst Du wesentlich geringere Chancen haben als eine grosse Gruppe.


    Zitat von Waldschrat;151179

    Ein langer Keuzschlag, meine Frau am Ruder, sie schaut mich an, ich weiss, dieser Blick bedeutet "Klar zur Wende", ich begebe mich ans Vorschot und meine Frau erkennt das als Rückmeldung "Ist klar" und legt Ruder.


    Das ist natürlich klar, auf dem Boot habt ihr das Komando und, solange eure Resourcen reichen, macht ihr das natürlich am besten selbst.


    Aber trotzdem macht es Sinn wenn Du dazu so viele Leute wie möglich unter Deck untergebracht hast.



    Grüsse, Gresli

  • Hi moleson. Vom Prinzip her hast du recht, weniger auf andere verlassen sondern probieren viel selber zu mach, jetzt kommt aber das aber :winking_face:


    Unsere heutige Gesellschaft legt dir so viele Zwänge auf die bei jedem von uns unterschiedlich sind. Frequenzkatastrophe hat das sehr schön mit der Heizung in einer Mietwohnung gezeigt. Gehst du an die heizung ran und du bist nur Mieter (d.h. die Heizung steht nicht in deinem Sondereigentum) bist du für alle nach der Entleerung eventuell auftretenden Defekte verantwortlich. Das kann mit einem ausgelutschten Gewinde beim Ablasshahn anfangen bis zu Fehlermeldungen im Speicher wenn man vergessen hat die Heizung vor der Entleerung auszuschalten weil man abgelenkt war etc. Hier gibt es Kosten-Risiko-Verhältnisse die man unter Umständen nicht eingehen will, was ich durchaus verstehen kann. In einem solchen Fall hilft dann nur einen Kumpel anzurufen der ein Haus/Wohnung besitzt und den zu bitten zumindest bei einer Nachbefüllung mal dabei zu sein (ohne Grund lässt ja keiner sein Wasser aus der Heizung ab) und sich am Besten mal erklären zu lassen welche Wartungen ein normaler Nutzer an der Heizung machen muß. Die meisten Mieter haben ja indirekt sowieso einen Wartungsvertrag. Entweder als direkte Verpflichtung im Mietvertrag oder falls es ne Zentralheizung gibt über die Nebenkosten.


    Weiterhin ist modernes material gut wel es einem viel Zeit und Kraft spart. Aber was machst du mit einer Motorsäge wenn die im Arsch ist und du keine Ahnung von Motoren hast? Was wenn der Sprit alle ist und der Winter noch nicht vorbei und das Holz alle? Ich versuche auch mir modernes Equipment zuzulegen habe aber für die wirklich wichtigen Ausrüstungsgegenstände altehrwürdige Back-Up-Möglichkeiten, in diesem Fall Handsägen.


    Ich denke hier zeigt sich wieder das jede Herangehensweise richtig ist, man muß nur machen und nicht rumsitzen. Schön, wenn man ne Motorsäge hat, Handsäge dauert halt länger aber ich habe es dann mit beiden Gerätschaften am Ende warm = Ziel erreicht. Nur der Unvorbereitete der gar keine Säge hat sitzt im Kalten.


    Und ich kann auch den respekt vor ner Kettensäge verstehen. Vor 5 Jahren hab ich einem Bekannten geholfen einen recht großen Baum auf seinem Grundstück zu fällen. Er saß auf einem Trecker (Grundstück außerhalb Hamburgs) mit einem Seil in die Baumkrone. Er wollte damit den baum auch noch in eine bestimmte Fallrichtung ziehen. Ich hab gesägt. Es kam ein Windstoß, Baum viel direkt auf mich zu, der kleine Trecker wurde einfach mitgeschliffen. Ich hinter einen weiteren dicken Baum gerannt zum Schutz, Motorsäge weggeschmissen, Hände über den Kopf hinter dem Baum. Dabei habe ich mich dummerweise auf die hingeworfene Motorsäge (Notbremse der kette war zum Glück aktiv) gesetzt. Deshalb hab ich bis heute eine 8cm lange Narbe an der rechten Arschbacke, aber wenigstens gabs beim Nähen noch ne Tetanus-Auffrischung.


    Wenn dir so etwas als Arzt passiert und dann womöglich noch an der Hand (z.B. als Chirug) hast du ein problem an der Backe. Soll also jeder für sich seine Risikoeinschätzung vorher treffen. Wie gesagt, ich denke es git hier einfach kein richtig und kein falsch. dazu sind unser aller Lebensumstände zu verschieden. Und manchmal sieht es halt in Teilbereichen so aus als ob man nur die anderen machen lässt, dabei hat man halt seine Felder die man beackert und wo man vorankommt, ohne das die anderen es merken.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd