Hallo,
ich habe nun ein wenig darüber nachgedacht ob und wie ich überhaupt auf die vielen gestellten Fragen antworten soll, da mir im großen und Ganzen der Ton des Beitrages nicht wirklich gefällt. Ich hab mich aber nun - vermutlich wider besseres Wissen - dazu entschieden darauf zu antworten.
Zitat von Cephalotus;151090Ich glaube es handelt sich eher um eine Art "Elitendenken": Ich betreibe prepping richtig und ich kann xyz, deswegen bin ich ein richtiger prepper und der Nachbar mit seinen Dosen und dem teuren Mercedes 4WD ist nur ein doofer Ausrüstungsprepper. Kann da was dran sein?
Genau dieser Einstieg ist bereits das was mir hier nicht passt. Erstmal auf die konkret gestellte Frage: Nein, da kann nichts dran sein.
Begründung: Wer auf welche Weise richtig gepreppt hat, weiß man ohnehin erst nach eine Krise. Hinzu kommt, dass ich diesen Absatz als Versuch betrachte eine sachliche Disskussion auf eine persönliche Ebene zu bringen. Dennoch unterstütze ich die Kernaussage, das Ausrüstung verloren gehen kann, Wissen jedoch nicht so schnell.
Zitat von Cephalotus;151090- Die Fähigkeit einen ruhigen Kopf zu behalten : und wie übst Du das und warum ist das in der Krise wichtiger als heute?
Weil es im heutigen Alltag in unserer wunderbaren zivilisierten Gesellschaft nicht viel Gelegenheit dazu gibt, diese Fertigkeit zu benötigen. Gelegenheit zum üben gibt es verschiedene. Letztlich alles was man unternehmen kann um sich selber Stress aus zu setzen unter dem man Entscheidungen treffen muss.
Zitat von Cephalotus;151090- Strukturiert und analytisch an Problemstellungen heran zu gehen: und wie übst Du das und warum ist das in der Krise wichtiger als heute?
Ich übe das in dem ich mich Problemen stelle und sie nicht weg delegiere und warum das in einer Krise wichtiger ist als heute - ich glaube darauf kann man auch selber kommen.
Zitat von Cephalotus;151090- Improviseren, vor allem handwerklich. Die Anzahl von Menschen die bei Umzügen nicht mal zum Tragen geeignet sind, wird scheinbar auch immer größer: Wie notwendig ist das? wenn morgen der Strom ausfällt, was muss ich dann an handwerklichen Arbeiten erledigen? Ich bin alles andere als ein Heimwerker, aber mir fällt absolut nix ein, was ich mir jetzt nicht zutrauen würde im Notfall, wo es ja nicht mal schön aussehen muss. Mir fällt spontan auch NIEMAND ein, dem ich nicht zutrauen würde, irgendwo ein Brett ranzunageln. Ja, manche mögen das noch nie gemacht haben, die lernen das schon. Wens beim ersten nicht klappt, dann eben beim zweiten oder es gibt einen, der zeigt wie es geht. Wie kommt es, dass soviele Leute ihre Mitmenschen für vollkommene Trottel halten, sich selbst aber natürlich davon ausnehmen?
Hmmm, wundervoller 2. Versuch eine sachliche Diskussion auf eine persönliche Ebene zu bringen.
Der Grund für meine Sichtweise liegt darin, das die Fragen die man aus dem Bekanntenkreis bekommt, immer Besser werden. Kannst Du mir meinen Fahrradreifen flicken? ...ein Bild aufhängen? ...Tapezieren?
Mir fällt auch NIEMAND ein dem ich es nicht zutrauen würde diese Dinge zu tun, dafür aber JEDE MENGE die es sich nicht selber zu traun.
Zitat von Cephalotus;151090- Soziale Kompetenz : und wie übst Du das und warum ist das in der Krise wichtiger als heute?
Versuch es selber heraus zu finden. Ich habe so ein Gefühl, dass mir sagt, dass das was mir hilft, Dir nicht helfen wird.
Zitat von Cephalotus;151090- Wissen wie man eine Wasseraufbereitung improvisiert : Warum soll ich sowas improvisieren? dafür lagere ich mir einen guten Wasserfilter ein, besser zwei, das ist tausendmal besser als so eine selbst gebastelte Notlösung mit Sand und Kohle in der PET Flasche. Es ist schlechte Vorbereitung, wenn man sich sowas essentielles improvisieren muss. Ich improvisier mir ja auch kein Asperin, sondern hab welches zuhause und wenn ich keines mehr hab, dann muss ich das nicht selber basteln sonder geh zu einem Profi, der die nötigen Geräte und das Wissen hat und tausche das ein.
Ich fang auch nicht an, Eisenerz zu verhütten, wenn ich einen Nagel haben will.
Unser Wohlstand basiert darauf, dass wir Spezialisten sind. Mit 1 Bauern, 1 Düngemittelproduzenten, 1, der den Traktor reparieren kann und 7 "Beamten und Bürokraten" produzieren wir heute wesentlich effizienter mehr und bessere Lebensmittel als früher mit 10 Bauern.
Aha, nun, dann muss ich zugeben, dass doch alles in Bester Ordnung ist. Kein Grund sich auf zu regen. Der Baumarkt wird immer offen haben, Du kannst immer Nägel kaufen wenn Du welche brauchst oder aus Deinem Vorrat nehmen. Den Wasserfilter wird Dir auch nie jemand weg nehmen und kein Bauer wird jemals wieder die Hilfe von Menschlichen Mitarbeitern brauchen, wenn er keinen Sprit mehr für seine Maschinen hat.
Die Risiken einer Überspezialisierung kann man bereits heute deutlich in vielen Firmen erkennen. Was im kleinen ein Problem ist wird im großen natürlich zu keinem führen.
Übrigens sprach ich nicht davon irgendwelche PET Flaschenfilter zu bauen - ich denke diejenigen die meine Beiträge zur Wasseraufbereitung verfolgt haben wissen, dass Du in diesem Punkt den falschen Baum anbällst.
Zitat von Cephalotus;151090Aus meiner Sicht ist das alles recht und schön, wenn ihr sowas lernen wollt. Warum auch nicht, wenn es Spaß macht. Ich halts trotzdem für weitaus klüger, die Dosen und den Wasserfilter zu kaufen zumindest für das beschriebene Szenario des "Systemzusammenbruchs". Die einzige Lösung ist der Wiederaufbau des Systems, indem jeder sein Spezialwissen einbringt, sofern nötig und ansonsten so wenig stört wie möglich. Ich will, dass der Kraftwerkstechniker im Kraftwerk arbeitet und das Ding wieder hoch fährt und nicht zuhause die Gemüsebeete harkt.
Die Frage ist nur, warum sollte er zur Arbeit gehen, wenn er uns seine Kinder zu hause Hunger haben und ihm für seine Arbeit niemand mehr was zu essen gibt?
Zitat von Cephalotus;151090Jeder soll seine eigenen Szenarien haben, Diversifikation ist immer gut, aber ich rate ernsthaft dazu, die Logik solcher Mittelalterwelten zu hinterfragen und eine Analyse von Aufwand und Nutzen zu betreiben.
An diesem Punkt muss ich Dir sagen, dass es mir leid tut, dass mit meinem Beitrag offensichtlich gewisse "Knöpfe" gedrückt wurden und ich nun in der zurück ins Mittelalter Schublade gesteckt werde. Aber genau um den von Dir verlangten Aufwand und Nutzen geht es mir. Essensvorräte sind Basics, darum geht es hier letztlich nicht. Aber was helfen Dir Deine Vorräte und Werkzeuge wenn die zu hause liegen und zu mehrere Tagesmärsche von zu hause entfernt bist? Was hilft Dir Dein Mercedes, wenn gerade der Dich für das Verlangen anderer Menschen interessant macht?
Zitat von Cephalotus;151090Ich persönlich sehe absolut keinen Sinn darin, mich für so eine Welt vorzubereiten. Entweder Erhalt der technischen Zivilisation oder garnix... Und in der technischen Zivilisation brauche ich viele der o.g. Fähigkeiten nicht, bzw. sie sind so trivial, dass ich sie heute auch brauche. Auch heute leben wir in einer komplexen Welt und brauchen Fähigkeiten z.B. im sozialen Miteinander. Vermutlich wesentlich ausgeprägter als das in einem Bauerndorf im Mittelalter der Fall war.
Nun noch ein Abschiedwort von mir in dieser Diskussion, für alle die sich gefragt haben, warum ich hier (in diesem Forum) inzwischen so wenig schreibe, es ist dieser scharfe, bisweilen unsachliche Ton der es mir inzwischen sehr schwer macht, mich in diesem Forum noch an irgendwas zu beteiligen. Für mich ist in dieser Diskussion alles gesagt worden, und nun geht es nur noch vom Hölzchen aufs Stöckchen...
Grüße,
Frank