Ein Hund ist mir auf der Spur. Wie kann man ihn abschütteln?

  • Hallo Rugo


    Danke für Deinen Beitrag.


    Ich sehe mich nicht als aufgeblasen wie Du es so schön zu beschreiben weisst! :face_with_rolling_eyes:


    Danke für Deine persönliche Einschätzung. Es ist gut wenn Du kritisch bist.


    Aber bedenke es gibt verschiedene Ansicht der Dinge und auch verschiedene Arten der Ausbildung.


    Wenn Du nicht gefasst warst auf den Hund, können wir auch nichts dafür! Aber Du warst ja gewarnt .....


    Weiss auch nicht genau was ich jetzt dazu sagen möchte ohne zu werten.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von Porken;158235

    Hallo Thomas,
    Wenn dein Grundstück gegen "zufälliges" Betreten gesichert ist (aka: Zaun o.ä.) und Du sogar ein Tor mit Klingel hast, ist ja alles prima. Dann kann jeder, der denkt, irgend ein Anliegen auf Deinem Grund und Boden zu haben, Dich darüber in Kenntnis setzen und Du wirst dann sicherlich Vorkehrungen zu dessen körperlicher und Deiner finanziellen Gesundheit treffen :)


    Eben, mal wieder zahlt sich vorbereitet sein aus (c;


    Opa. Sieh es einfach so, es gibt Menschen wie mich für die ist der Hund Familienmitglied. Punkt. Wie das einzelne Leute finden ist mir dabei reichlich egal.


    Gruß,
    der Thomas

  • Hallo,


    habe den Thread erst jetzt gesehen.
    Die Anfangsfrage ist ja, ob ein Hund, wenn Du ein Ei gestohlen hast, Dir folgt.
    Der Hund muss dafür schon auf der Fährte ausgebildet sein, damit er das gezielt mit seinem Herrchen machen kann. Und dafür muss auch das Herrchen irgendeine Spur von Dir finden.


    Mein Hund und ich machen Fährten für IPO Training. Und das nur so bisschen zum Spaß. Trotzdem kann meine Labradorschnauze, wenn sie den Anfangsgeruch aufgenommen hat, einer Spur folgen (selbst wenn es eine halbe Stunde lang drüber geschüttet hat), wenn die Spur beim Reif gelegt wurde und danach die Wiese getaut ist, verliert ihre Fährte nicht, selbst wenn jemand anders drauf rumtrampelt (kann also den "Fährtengeruch", der gesucht wird, von anderen Spuren unterscheiden), sucht auch, wenn 2 m daneben eine andere Spur ist, lässt sich von Wildwechsel nicht irritieren und fährtet auch auf einer unter Wasser gesetzten Wiese wie ne Eins, egal ob es Winkel oder Kurven gibt ...Hundenasen sind echt nicht zu unterschätzen.


    Der Dieb muss allerdings denke ich nur weit genug weglaufen, denn Fährten suchen ist extrem anstrengend und irgendwann kann der Hund einfach nicht mehr (für zwei bis drei Kilometer bräuchte man schon einen sehr erfahrenen Sucher).


    Und auch nochmal als Hundehalter: Wir haben es oft, dass andere Hunde frei mal herkommen. Die meisten sind ja "normal", heißt, wenn Du sie ignorierst oder (wenn sie hochspringen wollen, etc), mit fester Stimme wegschickst, bist Du dann auch uninteressant. Außerdem wird meine Hundedame, die eigentlich mit jedem kann, pissig, wenn sie irgendein junger Tut-nix über den Haufen rennen will. Das verstehen aber dann auch die meisten.

  • Hallo Mausimama


    Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Ich habe mit meinem alten auch die Ausbildung zum Such- / Schutzhund absolviert und danach laufend weiter trainiert.
    Der fand die Spur sogar noch in frischer Gülle auf der Wiese... Aber wie du geschrieben hast, so nach zwei bis drei Kilometern ist auch beim fittesten Suchhund Ende Feuer.
    Wenn man aber einen solchen gut ausgebildeten Hund an der Ferse hat bringt nur noch eines wirklich etwas: eine Ladung Pfefferspray in die Nase. Da aber dabei der Hund wahrscheinlich draufgeht und das Herrchen
    am anderen Ende der Leine darob ziemlich aufgebracht sein wird und unter Umständen finale Mittel gegen Dich einsetzt ist dies keine Option.
    Deswegen gibt es nur eine wirkliche Option für die Ausgangslage des TS:
    Einfach keine Eier bei einem Hof mit Hofhund klauen.
    Der könnte so wie meine ehemaliger ausgebildeter Such- und Schutzhund sein, und das endet nicht wirklich gut für Dich, wenn Du nicht dafür trainiert bist.

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Hi !


    Alles emotionale mal ganz zurückgeschraubt, solche Diskussionen bringen in der Regel nicht viel.
    Ich möchte nur eine eigene Erfahrung beisteuern und am Ende vielleicht ein Resümee.


    Folgenden "Test" habe ich im Wald einmal ausprobiert:


    Ich spiele den Flüchtenden.
    Verfolger ist ein Freund von mir, dieser hat einen Bayrischen Gebirgsschweisshund ( BGS) ohne irgendwelche Zusatzausbildung,
    der seit etwa 4 Jahren jagdlich geführt wird. Dabei wurde er vor allem zum Nachsuchen ( sehr selten, weniger als 3x im Jahr) gebraucht
    und ansonsten begleitend auf der Jagd mit dabei. Also zum Anschuss geführt, das in der Regel da liegende Stück beschnüffeln lassen,
    loben wenn er das tote Stück "stellt" und bellt etc.


    Also alles andere als ein Hund, der darauf abgerichtet ist, Menschenspuren zu verfolgen.


    Der Hundeführer und der Hund sehen mir beim abhauen zu. Ich bekomme 35 min Vorsprung.


    Mein Plan: Durch kreuzende Spuren ( 8 um zwei Bäume laufen ) jede grössere Pfütze mitnehmen, Schuhe wechseln ( von Turnschuhen auf Gummistiefel und nach 300 m wieder zurück zu den Turnschuhen, über Holzstösse laufen in der Hoffnung dass der Hund nicht so gut klettern kann und eine Dose Hundefutter auf einer Lichtung ( 10x20m) zu verteilen und auch das laufen auf bekannten Wildwechseln dafür zu sorgen, dass der Hund von meiner Fährte abgelenkt wird.
    Soweit der Plan.


    Ergebnis: Der Hund hatte mich nach 10 min gestellt, verbellte mich und wollte spielen ( vermutlich weil er mich kennt) Er brachte mir Stöckchen, damit ich weiter mit ihm "spiele".


    Der Hundeführer holterdipolter hinter seinem Hund her berichtet mir folgendes:
    Er habe den Eindruck gehabt, dass der Hund sofort verstanden habe, worum es geht.
    Er habe seinen hund etwa 5 min an der langen Halsung ( 20 m Rolladengurt ) geführt, dann habe der Hund so gezerrt, dass er ihn frei suchen gelassen hat.
    Alle 8er um die Bäume hat er direkt abgekürzt. Pfützen und Holzscheite hat er komplett geschluckt, so als ob ich gar nicht vom Weg abgewichen sei.
    Das Futter hat er komplett ignoriert und hat sich nicht von seiner Aufgabe abbringen lassen.
    Lediglich bei den Wildwechseln hat er fragend zu seinem Herrchen aufgeschaut und war sich nicht sicher, ob er weiter meiner oder der Rehspur folgen solle.


    Fazit: Ernüchterung meinerseits, Freude beim Hundeführer und ein bettelnder Hund am Hacken.


    Nicht zum Einsatz kamen: Ammoniak ( soll angeblich Hundenasen für Stunden betäuben) oder sonstige edlen oder unedlen Metalle in mehr oder weniger beschleunigter Form.



    Resümee: Hast ne Hund an den Hacken der nur halbwegs was kann: Besser stehenbleiben, das spart zumindest Energie.


    Aus meienr Sicht hilft hier nur das berühmte "vorher" denken.
    Aufklärung des Zielobjekts spart hinterher die Rennerei oder den Ärger mit den Leichen...
    Ein Ei wäre mir den Stress nicht Wert, schon eine Esskastanie hat da fast doppelt soviel Kalorien.


    Alles weitere an Massnahmen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen, ist ist reine Spekulation:Von Rausreden bis zum 40 min Feuergefecht hängt halt von der Situation ab.
    Ach ja, 22lfb das waren doch die etwas schwereren Luftgewehre...damit würde ich alles über Krähen eher Fotografieren und dann das Photo zubereiten.


    Fuchs ( eine Hundeart ) sind nur mit einem sehr gezielten sicheren Schuss in den Kopf damit zu beeindrucken, einem Jagdkollegen würde ich bei solcher Praxis verbieten, weiter in meinem Revier zu jagen, denn das ist reine Tierquälerei. ich bezweifel daß mit diesem Kaliber eine sichere Wirkung auf einen auf mich zustürmenden Hund erzielt werden kann.


    So genug ich hoffe der Beitrag war hilfreich.


    Gruss Almi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Hallo Gollum
    ich trainiere schon seit etlichen Jahren Maintrailing ( eng.man Mensch,und trail verfolgen ).Und wie schon von einigen hier erwähnt , hat man bei einem ausgebildetem und trainierten Vierbeiner keine grossen Chanen . Doch ein nicht trainierter Hund wird schnell das Interesse verlieren jemanden zu suchen. Es kommt sehr auf die Witterung an wie lange und wie weit ein Hund einer spur folgen kann . Das mit im Bach laufen ist grundsätzlich keine schlechte Idee ,doch müsste der zurück gelegte weg schon einige hundert Meter betragen ,( ich habe es einmal ausprobiert, hatte nicht gekalbt er hat mich gefunden ) wobei ich Maximum fünf hundert Meter im Fluss gelaufen bin. Aber was sicher funktioniert ist wenn man sich ein Fahrzeug bereit stellt , da kommt auch ein Hund nicht mehr mit .



    P.s Das mit den Eiern finden ist keine so gute Idee , denn die meisten Hunde würden wahrscheinlich schon bei einer Annäherung an den Hof Alarm schlagen ( meiner sicher !!! ) und das schon sehr früh.


    Gruss Patrik

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für eure vielen Antworten. Ja, das Szenario ist halt etwas hasig, gebe ich ja zu. Eigentlich wollte ich ja nur mal eure Meinungen dazu hören wie ich vor einem Hund mitsamt Herrchen ( das mir nicht unbedingt freundlich gesonnen ist, warum sei einmal dahingestellt.) unauffindbar werden könnte. Ich stelle jedoch fest das das wohl nie im Leben funktionieren würde. Einfach keine Chance. Oder doch noch irgendwelche Ideen?
    Gruß an alle und bitte nicht jeden Beitrag sooooooo Ernst nehmen!:)


    Gollum

  • Zitat von Gollum;158362

    Eigentlich wollte ich ja nur mal eure Meinungen dazu hören wie ich vor einem Hund mitsamt Herrchen ( das mir nicht unbedingt freundlich gesonnen ist, warum sei einmal dahingestellt.) unauffindbar werden könnte. Ich stelle jedoch fest das das wohl nie im Leben funktionieren würde. Einfach keine Chance. Oder doch noch irgendwelche Ideen?
    Gollum


    Das mit dem unauffindbar kannst Du wohl vergessen.

    Vielleicht zum besseren Verständnis: vergleiche die Riechleistung eines Hundes mit deinem Sehvermögen. Stelle dir in etwa 100 Metern Entfernung eine größere, dunkle Fläche vor, z.B. einen Waldrand. Dort hat jemand einen 1000 Watt Scheinwerfer aufgebaut der in Deine Richtung leuchtet. So wie Dir dieser Scheinwerfer sofort auffällt, "erkennt" ein Hund nach kurzem wittern diese Veränderung, diesen einen Geruch zwischen all den anderen.


    Entsprechend der Veranlagung, bzw. der Ausbildung reagiert dieser Hund z.B. damit unaufhaltsam (das meine ich auch so) auf eben diesen Geruch zu zu gehen!
    Wer als Hundeführer seinen Hund "lesen" kann, erkennt sofort um was es hier geht.
    Änlich verhält es sich auch bei den hier schon öfter erwähnten Mantrailern, nur liegt da eben die "Leucht"-Spur am Boden. Aber auch diese wird mit der selben Hartnäckigkeit verfolgt.


    Soviel zur Theorie.:face_with_rolling_eyes:


    Die einzige Möglichkeit die ich sehe, längere Zeit nicht gefunden zu werden (nicht verwechseln mit nicht entdeckt zu werden), wäre eine Täuschung des Suchteams.
    Versuche haben gezeigt das man durchaus mit sehr streng riechenden, natürlichen Duftstoffen, z.B. Kot von Füchsen oder Rehen, ein falsches Bild dessen erzeugt werden kann, was eigentlich gesucht wurde.
    In der Praxis sähe das etwas so aus dass die flüchtige Person das Suchteam zu einem Punkt führt der, auch für den Hundeführer gut erkennbar, viele dieser Duftstoffe aufweist. Natürlich vorher präpariert, Vorbereitung ist alles.
    Bei einem weniger hartnäckigem Team kann somit der Eindruck entstehen hier sei wohl "falscher Alarm" ausgelöst worden (z.B. war halt nur ein blöder Fuchs).
    Solch ein Team sollte sich auch mal gegenseitig die Vertrauensfrage stellen, führt jetzt aber zu weit.


    Wie auch immer, diese Strategie, sofern erfolgreich, könnte ein oder zweimal funktionieren - öfter aber nicht.
    Irgendwann langt´s dann halt auch mal ...


    Hoffe ich konnte das Ganze einigermaßen anschaulich rüberbringen.


    Gruß
    Dietmar

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.

  • Zitat von ehrmann;158374

    Täuschung des Suchteams.
    Versuche haben gezeigt das man durchaus mit sehr streng riechenden, natürlichen Duftstoffen, z.B. Kot von Füchsen oder Rehen, ein falsches Bild dessen erzeugt werden kann, was eigentlich gesucht wurde.
    In der Praxis sähe das etwas so aus dass die flüchtige Person das Suchteam zu einem Punkt führt der, auch für den Hundeführer gut erkennbar, viele dieser Duftstoffe aufweist.


    Da könnte eine am Fluchtweg liegende Wildfütterungsstelle gute Dienste leisten. Dort mit herumliegendem Rehkot die Schuhe kontaminieren, und man verändert seinen Eigengeruch.
    Zusätzlich könnte man seinen Eigengeruch der Umgebung anpassen, indem man sich Hände und Kleidung mit Gras, Blättern oder Erde einreibt. Das Material an passenden Stellen zum Legen von Ablenkungsspuren wegwerfen.
    Nicht vergessen, daß auch der Hundeführer Augen im Kopf hat: daher nicht in weicher Erde Schuhabdrücke liefern oder sonstwie sichtbare Veränderungen hinterlässt.

  • Ich möchte noch einmal auf den Link hinweisen den ich weiter vorne gepostet habe:
    http://rk19-bielefeld-mitte.de/survival/tracking/19.htm


    Hier wird nämlich logisch erklärt, warum die Überlagerungstheorie nicht (gut) funktioniert:

    Zitat

    Ein Mensch, der sich mit tierischen Kot zur Geruchstarnung vollschmiert, riecht aus der Sicht des Hundes immer noch wie ein Mensch, der sich mit tierischen Kot zur Geruchstarnung vollschmiert – der Schlüssel ist der unverwechselbare Geruch eines Menschen.


    Die einzigen Methoden die mehr oder weniger funktionieren sind :


    -Hund eine Falle stellen (Lethal, Pfeffer)


    -Dem Hund durch bestimmten Untergrund die Arbeit schwer machen (Asphalt, Wasser, Gestein)


    -Schneller sein als der Hund (Auto, Fahrrad)


    -Den Hund durch strukturelle Hindernisse aufhalten (Berg, Schlucht)


    -Den Hund durch den Verlauf der Fährte verwirren (mehrere Fährten anlegen)


    -Auf den Hund und Hundeführer warten, als Ultima Ratio.

  • Hallo,


    es geht nicht darum sich selbst für den Hund quasi "unriechbar" zu machen.
    Der Punkt ist der, das Vertrauen des Hundeführers in den Hund und dessen Fähigkeiten zu erschüttern.
    Ist hier in einem Beitrag auch schon mal erwähnt worden.


    In klaren Worten: führt der Hund wiederholt zu einem Haufen Sch..., verliert der nicht ganz so ambitionierte Hundeführer die Lust beim nächsten mal die warme Stube zu verlassen. Vergleichbar mit einer immer wieder Fehlalarm auslösenden Alarmanlage - irdendwann reagiert keiner mehr, bzw. wird sie abgeschaltet weil sie nervt!


    Oder man geht der Sache doch noch auf den Grund - wie schon gesagt, reine Vertrauenssache.


    Gruß
    Dietmar

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.

  • Der erfahrene Hundeführer wird solche Taktiken durchschauen und es auch mit dem optischen Spurenbild abgleichen, ansonsten eine gute Idee.

  • Ich persönlich bewerte die Ausgangssituation so:
    Viele Bauern sind auch Jäger, und viele Jäger haben auch einen Schweißhund. Somit (und auch aus eigener Erfahrung mit mir bekannten Bauern) würde ich die Chance auf einen ausgebildeten Schweißhund auf einem Hof mit etwa 15% bewerten. D.h., dass dir bei jedem 7. Hof ein exzellenter Spurenleser begegnen wird, welcher deine Spur selbst nach Stunden und beinahe unabhängig vom Gelände finden wird.


    Ein guter Schweißhund kann eine Fährte mehrere Stunden lang wahrnehmen (abhängig vom Untergrund, von der Witterung usf.). Er ist definitiv schneller als ich, er ist auf das Stellen von Wild (revierabhängig sogar Wildschweine!) trainiert und er wird ggf. von seinem mit Jagdgewehr bewaffneten Herrli verfolgt/begleitet.


    Ich würde mir also 3x überlegen, ob ich das riskieren würde!
    Auf jeden Fall würde ich zuerst das Filet essen und dann erst die Eier mitgehen lassen...



    LG,


    Maresi


    BTW: Sollte jemand ernsthaft in Erwägung ziehen, Nagelbretter, Krähenfüße o.ä. zu verwenden sollte er sich gleich überlegen, wie viele Krähenfüße man braucht, um ein halbes Dorf aufzuhalten. Denn wenn man diese Lawine erstmal losgetreten hat wird´s ungemütlich...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Schweiß = Tierblut


    Da ich auf der Flucht aber weder blute, noch ein Tier bin, wird ein Jagdhund bei der Verfolgung weit schlechter sein als es sonst der Fall ist.


    Vermutlich hätte er eine Erfolgsquote wie jeder andere unausgebildete Hund


    Ein Jagdhund wird einen außerdem nicht "stellen" den dazu ist er nicht ausgebildet.



    Zitat


    BTW: Sollte jemand ernsthaft in Erwägung ziehen, Nagelbretter, Krähenfüße o.ä. zu verwenden sollte er sich gleich überlegen, wie viele Krähenfüße man braucht, um ein halbes Dorf aufzuhalten. Denn wenn man diese Lawine erstmal losgetreten hat wird´s ungemütlich...


    Fallen würden mir den Zeitgewinn verschaffen den ich benötige um den Hund abzuhängen.
    Wenn nach 20 Minuten das Dorf losläuft kann mir das egal sein, ohne weitere echte Suchhunde fehlen die Anhaltspunkte und ich habe einen Vorsprung.

  • Schweißhunde sind auch ohne Blut noch höllisch effekiv, da sie in erster Linie auf die Bodenverwundung und erst in zweiter Linie auf körpereigene Duftstoffe trainiert sind. Lediglich in schwierigen Fällen (z.B. Asphalt) muss er sich auf letztere alleine konzentrieren.


    Ein Schweißhund kann deine Fährte übrigens auch dann noch verfolgen, wenn du dich über dem Gelände (z.B wie Tarzan von Ast zu Ast) fortbewegst, da du jederzeit einen unaufhörlichen Strom von Hautschuppen u.ä. abgibst.


    Wer sagt, dass es keine weiteren Spürhunde gibt? Mir fallen auf Anhieb vier Schweißhundeführer ein, die ich in wenigen Minuten zu Fuß erreichen kann. Und spätestens wenn Fritz mit seinem Pack (mehrere Bracken und zwei BGS, allesamt schwarzwilderprobt) ankommt möchte ich nicht in deiner Haut stecken. Ich habe mal gesehen wie die einen Keiler mit etwa 180 kg niedergehalten haben. Trotz heftiger Gegenwehr hatte der Wutz nicht annähernd eine Chance!


    Und noch eines: Jäger kennen ihr Revier extrem gut. Manche jagen schon seit drei oder vier Jahrzehnten im selben Revier. Als Ortsunkundiger da flüchten zu wollen halte ich für (nennen wir es mal so) mutig.


    Natürlich kann es gut gehen.


    Aber du musst dir halt im Klaren darüber sein, dass du für ein Ei dein Leben riskierst...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat

    Schweißhunde sind auch ohne Blut noch höllisch effekiv, da sie in erster Linie auf die Bodenverwundung und erst in zweiter Linie auf körpereigene Duftstoffe trainiert sind. Lediglich in schwierigen Fällen (z.B. Asphalt) muss er sich auf letztere alleine konzentrieren.


    Ein Schweißhund kann deine Fährte übrigens auch dann noch verfolgen, wenn du dich über dem Gelände (z.B wie Tarzan von Ast zu Ast) fortbewegst, da du jederzeit einen unaufhörlichen Strom von Hautschuppen u.ä. abgibst.


    Die Korrekte Bezeichnung dafür ist dann aber meines Wissens "Fährtenhund" oder sind alle Jagdhunde automatisch auch Fährtenhunde (die NICHT der Blutspur folgen) ?


    Zitat

    Und spätestens wenn Fritz mit seinem Pack (mehrere Bracken und zwei BGS, allesamt schwarzwilderprobt) ankommt möchte ich nicht in deiner Haut stecken. Ich habe mal gesehen wie die einen Keiler mit etwa 180 kg niedergehalten haben. Trotz heftiger Gegenwehr hatte der Wutz nicht annähernd eine Chance!


    Wie gesagt: Der Hund ist nur dafür trainiert Tiere anzugreifen,
    er hat vermutlich noch nie einen Menschen angegriffen und kann somit nicht erkennen ob ich Jagdkollege, Spaziergänger oder Beute bin.



    Zitat

    Und noch eines: Jäger kennen ihr Revier extrem gut. Manche jagen schon seit drei oder vier Jahrzehnten im selben Revier. Als Ortsunkundiger da flüchten zu wollen halte ich für (nennen wir es mal so) mutig.


    Natürlich kann es gut gehen.


    Aber du musst dir halt im Klaren darüber sein, dass du für ein Ei dein Leben riskierst...


    Ich glaube niemand hier wäre so dumm, es darauf ankommen zu lassen...


    Als Verfolgter hat man immer die schlechteren Karten.

  • Hallo Wolfshund,


    du hast vollkommen recht: Nur wenige Fährtenhunde sind Schweißhunde. Hingegen ist jeder ferme Jagdhund (bis zu einem gewissen Grad) auch ein Fährtenhund.
    Ungeachtet dessen benötigt weder ein Schweiß- noch ein Fährtenhund zwangsläufig Blut, um der Fährte folgen zu können.
    Die für den Hund deutlichste Spur kommt eben dadurch zustande, dass durch den Huf bzw. Schuh der Boden eingedrückt wird (die sog. Bodenverwundung). Diese produziert durch diverse biochemische Prozesse eine deutliche Duftsignatur, welche für einen entsprechend ausgebildeten Hund mehrere Stunden wahrnehmbar ist.
    Alles andere - Blut, Körperschweiß, Hautschuppen, Haare, ... - ist sekundär bzw. weniger deutlich. (Auch bei guten Treffern kann es z.B. vorkommen, dass Feist die Wunde verstopft und wenig bis gar kein Schweiß austritt. Dennoch können solche Fährten meist problemlos nachgesucht werden).


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • <offtopic> ... dabei fällt mir mal wieder auf, wie distanzierend und auch verharmlosend die "Jägersprache" teilweise ist. Konnte ich noch nie leiden und werde ich auch nie. </offtopic>

  • Hallo zusammen,


    mal sehen ob ich es noch zusammenkriege, ich hab das mal so Gelernt


    Es gibt 3 Sorten eingesetzte Hunde



    Wachhund: Bleibt am Ort und soll laut geben oder "sein Revier verteidigen". Hat keinen grossen Radius.
    .
    Suchhund: Immer teil einer Patroullie, soll verfolgen und festsetzen. Greift nicht unbedingt an. Umkreist den gesuchten evtl. und gibt Laut.


    Kampfhund: Verfolgt sein Opfer alleine, greift an und soll festsetzen oder töten.



    Es gibt auch 3 Arten von Kontakt und Verhalten



    Vorkontakt: Vermutung eines Hundes, entferntes Sehen oder Hören


    Verhalten: Stress vermeiden! Mehr Stress mehr Geruch!
    Langsam gehen! Mehr Bewegung mehr Geruch!
    Untergründe Wechseln. Wiese, Strasse, Bäche, Kies
    Kurz durch Gewässer laufen und wieder hinaus.
    Über Tierfährten und durch Herden gehen.

    Beissschutz für Arm bereitmachen. Gürtel, Jacke ect.
    Messer oder Spitzer kurzer Stock in der Hand


    Dieses Verhalten sorgt nicht für eine Überdeckung der Spur, es soll dazu führen das der Hund abgelenkt und Verlangsamt wird. Ausserdem soll auch der Hundeführer durch das komische verhalten des Hundes, das Vertrauen in ihn verlieren.




    Kontakt: Hund ist nahe "Jagt"

    Verhalten: Schnelles fortbewegen über Möglichst viele Hindernisse.
    Zackige Richtungswechsel
    Den Hund vom Hundeführer trennen (auch Hunde werden verunsichert)






    Direkter Kontakt: Hund ist ein paar Meter entfernt.

    Verhalten: zackige Drehung und Lautes Schreien
    Beissschutz dem Hund entgegenhalten.
    Körperspannung! Der Hund wird beissen, Stossen, ziehen, und schütteln
    Hund abfangen.
    Messer unter dem Sodaplexus einstechen und nach unten schieben.


    Es ist auch möglich das der Hund Angst kriegt und weg rennt oder verunsichert stehen bleibt.


    Rennt er weg, Renn auch du weg.


    Bleibt er verunsichert stehen darf man nicht einfach weiter rennen,.dreht man sich um, beisst er!


    Wenn der Hund nicht Laut gibt ist er definitiv auf Kampf aus. Mann sollte ihn Angreifen. Hahaa:anxious_face_with_sweat:



    Gibt er nur Laut? Evtl. Kopf nach Oben oder bleibt aus eigenem Interesse auf Abstand. Flucht!



    So die Theorie:face_with_rolling_eyes:



    Gruss Vögtu

  • So als Anmerkung am Rande:


    Vielleicht bin ich ja in einem besonders ruhigen und friedliebenden Teil Deutschlands aufgewachsen - aber auf jedem Fall in einer Gegend mit sehr vielen Bauern und zugehörigen Hunden. Dort gab es nicht einen einzigen, der meine Fährte hätte aufnehmen können oder wollen. Der "typische" Hofhund war (ist?) sicherlich alles, aber keinesfalls auf ManTrailing dressiert. Dafür hat $bauer nämlich normalerweise schlichtweg keine Zeit. Dafür hatte $bauer auch keine Skrupel, mich mit der Schrotflinte aus seinen Kirschbäumen zu vertreiben - und das durchaus nicht nur drohend. :devil:


    Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, das der unerwartete Kontakt zwischen Mensch und Hund in den wenigsten Fällen für den Hund gut ausgeht. Aber vielleicht hat sich das inzwischen geändert und der $bauer kümmert sich nicht mehr primär um seinen Hof und sein Einkommen, sondern hat auch noch ettliche Stunden pro Woche Zeit, seinen Hund abzurichten.