Untersuchung ‚persönliche Notfallvorsorge‘

  • Hi Broetliduft und Matthias,


    das habe ich auch schon festgestellt, das bei Preppen sehr schnell die alte "Rollenverteilung" stattfindet. Und mir macht das auch nichts aus, solange ich meine Rollen frei waehlen kann.
    Ich mache alles was mit Nahrungsverarbeitung zu tun hat, kann aber auch Speiss ansaetzen und 'ne Mauer flicken :winking_face:



    Das hier mehr Maenner unterwegs sind liegt vieleicht auch daran, das Preppen ja auch sehr viel mit Outdoor zu tun hat, und da sind vieleicht Maenner doch staerker vertreten.


    LG Simka

  • Interessante Fragestellung. Ich kann das nur aus meiner eigenen Beziehung beurteilen, dorf teilen wir uns die Verantwortlichkeiten nach Lust und Fähigkeit. Meine Frau kann Chemie, ich kann Holz hacken. Stark vereinfacht gesagt. Schießen können wir beide. :grinning_squinting_face:


    Entscheidungen, wie Vorbereitung betrieben wird, fällen wir gemeinsam, es sei denn, es geht um Kleinigkeiten. Gemüseanbau, strategische Planung, Broterwerb - da hat keiner ein Privileg. Ich meine aus einigen Diskussionen in diesem und anderen Foren herausgelesen zu haben, dass der Gadget-Faktor stark auf der Männerseite gewichtet ist und generell die Männer offensiver nach außen kommunizieren wollen - aber das ist nicht empirisch belegt.


    Ganz generell finde ich die Fragestellung spannend, wie Alleinstehende mit dem Thema Previval umgehen. Vielleicht kann ich dazu ein paar Zahlen liefern, Stichwort Korrelation von Haushaltsgröße, größter wahrgenommener Gefahr und Anzahl der getroffenen Maßnahmen bzw Grad der Selbstwirksamkeitserwartung. Eine Diskussion zu dem Thema fände ich spannend.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Zitat von StefanS;167460

    Ich meine aus einigen Diskussionen in diesem und anderen Foren herausgelesen zu haben, dass der Gadget-Faktor stark auf der Männerseite gewichtet ist und generell die Männer offensiver nach außen kommunizieren wollen - aber das ist nicht empirisch belegt.


    Ist doch klar! Das E.D.C. mit exorbitant geilen Gadgets ist die männliche Antwort auf das Beauty Case der Frauen.


    :Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol::Rol:

  • Sodele - nachdem ich die Tage die Angebote vom Verlag bekam, die mir allerdings nicht zusagen, in einem anderen Thread eine gute Erinnerung auftauchte und ich der Meinung bin, dass in dieser Arbeit die Daten von vielen Menschen stecken und sie deswegen auch publik sein sollte, poste ich hier mit Eterus' und Frei's Petrollampen's Unterstützung den Volltext der Masterarbeit.


    Bitte beachtet, dass das Ding copyrightgeschützt ist. Ich behalte mir alle Rechte vor, allerdings ist es natürlich zitierfähig und darf zum nicht-kommerziellen Gebrauch unter Angabe der Urheberschaft verwendet werden. Bitte sagt im letzteren Fall kurz Bescheid.


    Ich bin mir dessen bewusst, dass in der Arbeit mein Klarname und meine Adresse auftauchen. Macht keinen Mist damit. :face_with_rolling_eyes:


    Da eine solche Arbeit nach den Statuten der Universität Bonn nur in Zusammenhang mit ihrer Bewertung vollständig ist, gebe ich diese hier an: 1,0 von beiden Bewertern. Besondere Kommentare gab es nicht, insofern ist hiermit der Formalität Genüge getan. Wenn Euch die Bewertung nicht gefällt, müsst Ihr mit den Bewertern reden. Ich bin dafür nicht verantwortlich. :Cool:


    Kommentare und Bemerkungen gerne an mich - auch hier, in der Öffentlichkeit. Bleibt dabei bitte höflich. Ich bin mir bewusst darüber, dass man aus den Daten noch viel mehr hätte herausholen können und dass (besonders für uns im Thema versierte Menschen) manche Schlussfolgerungen ziemlich auf der Hand liegen. Es war allerdings nie Ziel dieser Arbeit, die Welt neu zu definieren.


    https://www.previval.org/ForiFTP/Schlie%C3%9Fen_der_Versorgungsl%C3%BCcke_Siehoff_15_09_2014.pdf

    Erklärter FDGO-Fan

  • Guten Morgen,


    leider bekomme ich die Fehler Meldung Error 404 wenn ich auf den Link klicke. Auch bei copy / Paste vom Link und bei manueller Eingabe die selbe Meldung.

    Es kommt immer anders als man denkt..

  • Gute Arbeit, habe sie mir mal in einem ersten Durchlauf durchgelesen und da kommen mir ein paar Fragen quer beet.


    So weit ich verstanden habe vergleichts du eine Gruppe wo die Wahrscheinlichkeit das es sich um Prepper handelt ist gross ist (S&P) Foren Mitglieder gegenüber einer Normal Bevölkerung. Das wird aber in der Einführung nach meiner Meinung nicht explizitiert sondern du gehst auf die Methodik die in den Vergleich Studien angewendet wurde und erst hinterher wird es klar.


    Dann von dem Ablauf her, wenn ich die Hypothese aufbaue die Gruppe der Prepper hat These 1... bis X, dann muss als aller erstes Beweisen das meine Gruppe eben Prepper sind. Also es gibt ganz am Anfang zu zeigen das die von mir ausgesuchte Gruppe, in diesem Fall die Foren Mitglieder sich in dem Thema signifikant von der Allgemeinheit abheben. Und das zeigst du in Abildung 5 und 6, wo das für mich am Anfang stehen müsste.


    Erst dann kann man die Gruppe der Prepper zerpflücken, wobei auch dort wieder mir der Vergleich fehlt gegenüber einer Normal Bevölkerung, besonders was Demographische Punkte betrifft (Alter, Wohnort, Einkommen, Sex und Bildung) wo doch offensichtlich ein Riesen Bias existiert. Warum dies ? weil man am Schluss auch Erkenntnisse kriegt über die Ziel Gruppe von Förder Maßnahmen. Um es spitz zu sagen es bringt nichts den Studenten in der WG zum preppen zu bewegen, das würde eine Staatliche Fehlallokation sein.


    Dann fehlt mir der Abschnitt statistische Methoden, warum und in welcher Absicht. Dazu gesellt sich dann das Problem der multiplen Vergleiche, in deinem Fall X Pearson tests, die die Wahrscheinlichkeit von Fehlern des Typ 1 erhöhen, sprich durch Zufall ein signifikantes Resultat zu haben. Es muss nicht gleich eine Bonferroni Korrektur sein aber ein Wörtchen darüber wäre hilfreich.


    Dann auch ein Punkt Korrelation kann man nicht gleichsetzen mit Kausalität. Im Grunde genommen kann man nur Aussagen treffen über nicht vorhanden Korrelation den dann ist auch die Kausalität nicht gegeben, so lange die Samples gross genug sind.


    Tabelle 2 da stimmt etwas nicht, die N Zahlen....



    Dann zur Frage Selbstschutz und Waffen, mir ist schon klar das in einem deutschen akademischem Umfeld man sich absetzen muss gegenüber den Verrückten aus den Staaten. Nur da liegt nach meiner Meinung auch ein Denkfehler drin den man aus politischer Korrektheit macht.


    Vorsorge dient als private Personen die Zeit überbrücken zu können wo aus welchem Grunde auch immer der Staat seiner Kernaufgaben nicht nachkommen kann, das beinhaltet Nahrung, Energie, Kommunikation, Gesundheit und.... Sicherheit. Nicht umsonst steht das staatliche Gewalt Monopol ganz vorne.


    Der Unterschied zwischen den USA und zb Deutschland liegt in der objektiven und subjektiven Wahrscheinlichkeit das man Opfer des Mangel der Kernaufgaben des Staates werden könnte. Gewalt Verbrechen besonders wenn der Staat nicht mehr präsent ist, sind in den Staaten eine Realität, nicht so in den meisten Teilen Europas, deswegen auch die sehr Unterschiedliche Wahrnehmung und Vorbereitung.

  • Zitat von moleson;217754


    Erst dann kann man die Gruppe der Prepper zerpflücken, wobei auch dort wieder mir der Vergleich fehlt gegenüber einer Normal Bevölkerung, besonders was Demographische Punkte betrifft (Alter, Wohnort, Einkommen, Sex und Bildung) .


    Hallo moleson,


    wir führen hier bewusst keine Statistiken, aber da ich bei unserem Forum nun schon einige Jahre dabei bin, mal meine Einschätzung "aus dem Bauch"


    Alter: Querschnitt durch die Bevölkerung, so ziemlich alles von 18 bis ins Rentenalter
    Wohnort: CH - A -D bunt gemischt, ohne geographische Schwerpunkte. In CH natürlich sprachbedingt Schwerpunkt in der Ostschweiz. Die Teilnehmerzahl entspricht in etwa der Einwohnerzahl des jeweiligen Landes


    Sex: Leider überwiegend männlich, weshalb ich mit hier über jede neue Teilnehmerin freue


    Bildung: Ganz klar überdurchschnittlich. Angaben zu Bildungsabschlüssen und Beruf im Profil sind zwar freiwillig, aber wenn man sich einen Beitrag allein mal jenseits vom Inhalt auf Orthographie, Grammatik, Wortwahl, Wortschatz, der Fähigkeit zu stringentem Argumentieren anschaut, dann gewinnt man doch schnell ein - weit überwiegend positives - Bild
    Einkommen: Wenn ich sehe, was hier unter "meine Ausrüstung" so vorgestellt wird, vermute ich den Schwerpunkt im soliden bürgerlichen Mittelstand mit Tendenz zu gehobenen Einkommen



    viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Waldschrat
    Du schreibst "Ostschweiz", meinst aber "Deutschschweiz".
    Die "Ostschweiz" meint die Kantone SH/TG/SG/AI/AR/GR (Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau, beide Appenzell, Graubünden - wobei sich Graubünden noch lieber als "Südostschweiz" bezeichnet.)
    Die Zentralschweiz, die Nordwestschweiz, das Mittelland und Zürich schätzen es nicht so wenn sie zur Ostschweiz gezählt werden... :winking_face:


    Ansonsten bin ich mit allen Punkten deines Posts einer Meinung, ich würde es auch so einschätzen!


    LG Thurgovia

  • Thurgovia:


    Jaja, da hat der Waldschrat schon etwas daneben gegriffen, ich glaube nicht, dass Berner und Walliser Freude daran hätten, als "Ostschweizer" bezeichnet zu werden.


    Allerdings habe ich als Bündner die Bezeichnung "Südostschweiz" bisher nur als Titel einer schlechten Tageszeitung gekannt. Wir sind weder Ostschweizer noch sonst was, wir sind einfach Bündner, die besten, stärksten, schönsten, schläusten, tollsten und überhaupt...! :grosses Lachen:

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Zitat von Waldschrat;217756


    Einkommen: Wenn ich sehe, was hier unter "meine Ausrüstung" so vorgestellt wird, vermute ich dem Schwerpunkt im soliden bürgerlichen Mittelstand mit Tendenz zu gehobenen Einkommen
    Matthias


    Das könnte ein Trugschluss sein. Siehs mal so: Es posten eventuell nur diejenigen dort (ihre teure Ausrüstung), welche im "soliden bürgerlichen Mittelstand" sind. Der Rest, wie ich, der sich nicht viel leisten kann postet dort einfach seltener. Wenn ich mal wieder ne Flasche Saft für den Kellervorrat oder n Feuerzeug für den EDC kaufe poste ich das dort nicht. Lange Rede kurzer Sinn, ich will nicht sagen das du unbedingt falsch liegst, aber ich sehe das Ganze etwas anders.


  • Darf man das hellblau hervorgehobene als Freud´schen Verschreiber interpretieren oder war das ein bewusst eingebauter Vorwurf?:devil:


    LG Wolfgang

  • ....Was mir nach dem überfliegen so auffällt...


    Wie würdet ihr die "Dunkelziffer" der Prepper ansetzen? Ich meine abgesehen von der Handvoll Menschen, die sich in den paar Foren angemeldet haben....


    "Natural born Prepper" sozusagen?! Die vielleicht preppen ohne zu wissen wie das heisst, oder Kontakt zum Internet haben....


    Ausserdem - kann es sein, das bei dem Ausfüllen des Fragebogens evtl. zu positiv geantwortet wird - sprich derjenige der ausfüllt ist in dem Moment unehrlich zu sich selbst, weil er sich besser fühlt wenn er sich selbst vorlügt wie gut er denn vorbereitet ist/sei ....?!?!
    Beispielfrage zB.: Hast du dich in Sachen Aktiver Brandschutz vorbereitet, angekreuzt wird JA, in der Realität sieht die Vorsorge so aus:


    2 Brandmelder in der Wohnung installiert, und mal über nen Feuerlöscher nachgedacht....das wars....


    Gruß EZS

  • Hei EZS,


    also ich habe schon vorgesorgt, ohne zu wissen, dass ich "vorsorge". :winking_face:
    Da gab es auch noch keinen "Prepper" in Deutschland.


    Ich weigere mich übrigens noch nach wie vor, mich so zu bezeichnen!


    Hab die "Untersuchung" auch mal durchgelesen.
    Das war bestimmt nen Haufen Arbeit. Respekt, dass Du StefanS Dich durch so nen Berg Zahlen und Auswertungen durchgewühlt hast.
    Meines wäre das definitiv nicht. Zu wenig Technik drin... :winking_face:




    Grüße,


    Tom

  • Zitat von hjoggel;217763

    Thurgovia:


    Jaja, da hat der Waldschrat schon etwas daneben gegriffen, ich glaube nicht, dass Berner und Walliser Freude daran hätten, als "Ostschweizer" bezeichnet zu werden.


    Allerdings habe ich als Bündner die Bezeichnung "Südostschweiz" bisher nur als Titel einer schlechten Tageszeitung gekannt. Wir sind weder Ostschweizer noch sonst was, wir sind einfach Bündner, die besten, stärksten, schönsten, schläusten, tollsten und überhaupt...! :grosses Lachen:


    Hallo hjoggel


    verzeih mir mein einfaches Weltbild. Ich hatte bisher so von der Schweiz den Eindruck: Aargau, Thurgau, allemannisch gefärbtes deutsch, kann ich.


    Im Kanton Vaud, schweizerisch gefärbtes Französisch. Kann ich auch Was ich lustig - und logisch finde - was in Frankreich quatrevingt heisst, das heisst bei Euch octante.


    quatrevingt dix heisst bei Euch nonante.


    Tessin, da wird es bei mir mangels Sprachkenntnissen schwierig. Ich appelliere an die Leute, dass die ein wenig Deutsch, Französisch oder Englisch verstehen


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Thurgovia;217761

    @ Waldschrat
    Du schreibst "Ostschweiz", meinst aber "Deutschschweiz".



    Hallo Thurgovia,


    ich meinte ganz einfach die deutschsprachigen Schweizer Kantone, die halt nun mal so im Bereich Osten bis Mitte liegen. Natürlich kenne ich den "Röstigraben" und schalte als Tourist in Eurem wirklich hübschen Land jenseits des Röstigrabens mein Sprachmodul auf Französisch um.


    Ich finde es übrigens klasse dass ein Land mit drei Sprachen (mit rätoromanisch als Minderheitensprache vier) seit Jahrhunderten ohne nennenswerte Konflikte zusammenhält (na gut der Sonderbundskrieg)


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Thanatos;217765

    Das könnte ein Trugschluss sein. Siehs mal so: Es posten eventuell nur diejenigen dort (ihre teure Ausrüstung), welche im "soliden bürgerlichen Mittelstand" sind. Der Rest, wie ich, der sich nicht viel leisten kann postet dort einfach seltener. Wenn ich mal wieder ne Flasche Saft für den Kellervorrat oder n Feuerzeug für den EDC kaufe poste ich das dort nicht. Lange Rede kurzer Sinn, ich will nicht sagen das du unbedingt falsch liegst, aber ich sehe das Ganze etwas anders.


    Gefällt mir, was Du schreibst!


    Wir sparen durchaus, bevor wir etwas kaufen und überlegen sehr wohl, ob es passend ist oder nicht.
    Deswegen halten sich die Fehlkäufe in kaum wahrnehmbaren Grenzen!


    StefanS
    Ich habe mir übrigens die Facharbeit kurz angesehen, habe aber noch nicht die Zeit gehabt, sie konkret durchzulesen.
    Trotzdem vielen Dank, daß Du sie uns zur Verfügung stellst!:Gut:



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von Waldschrat;217813

    Ich hatte bisher so von der Schweiz den Eindruck: Aargau, Thurgau, allemannisch gefärbtes deutsch, kann ich.


    Im Kanton Vaud, schweizerisch gefärbtes Französisch. Kann ich auch Was ich lustig - und logisch finde - was in Frankreich quatrevingt heisst, das heisst bei Euch octante.


    quatrevingt dix heisst bei Euch nonante.


    Wenn die Schweiz ein staatspolitsches Vorbild sein soll, dann eben durch den Respekt des Grundsatzes, dass Vergleiche und eben Zusammenfassungen von aussen her so ziemlich immer als falsch oder unpassend empfunden werden. Wir probieren es deshalb gar nicht erst.
    Dass es mehrsprachige Kantone gibt, dass z.B. die Unterwalliser im Kanton die Sprachmehrheit stellen, in der Schweiz gesamt aber wieder der Sprachminderheit angehören, macht die Sache nicht einfacher.
    Deshalb haltet Euch, wenn ihr Schweizer charakterisieren sollt, an den Kanton als Herkunftsbezeichnung. Dann kann man immer noch Baselbieter mit Baselstädtern verwechseln, oder Oberaargauer für Einwohner des Kantons Aargau halten, aber eins der ganz groben Fettnäpfchen ist damit schon mal vermieden.
    (Das andere: Man bittet um und bedankt sich grundsätzlich für Dinge, die einem zustehen, z.B. im Restaurant oder am Schalter).


    Der für mich typischste falsche Freund im Französischen ist das Wort "gouverner", das in Frankreich etwa die Tätigkeit umschreibt, die die Regierung mit ihrem Volk macht. Bei uns heisst es hingegen soviel wie "das Vieh besorgen" oder "den Stall machen". Sagt sehr viel über unser Selbstverständnis aus!


    Zurück zur Prepper-Arbeit:


    Zuerst mal danke für die Rückmeldung nach erledigter Arbeit! Das ist leider alles andere als selbstverständlich.


    Ein paar Anmerkungen:


    Man kann mit Fragebogen nur die Ansichten und Vorlieben derjenigen herausfinden, die sich überhaupt die Mühe machen, sich durch den Bogen durchzuarbeiten.
    Das sollte nicht unterschätzt werden; die 23. Frage wird nicht mehr gleich aufmerksam beantwortet wie die erste.
    Welcher Anteil der Grundgesamtheit (Bevölkerung) auch noch preppt und warum, kann dadurch natürlich nicht ergründet werden.
    Wenn die Leute aus themenbezogenen Foren befragt werden, erwischt man nur die, welche auch noch das Bedürftnis haben, sich diesbezüglich unter Gleichgesinnten auszutauschen.
    Das Bundesamt für Statistik wählt deshalb für seine Erhebungen streng zufällig aus und man hat deshalb bei Bevölkerungsbefragungen einen Antwortszwang, damit sie tatsächlich auf die ganze Bevökerung rückschliessen können.
    Bei der eher traditionellen Landbevölkerung sind viele Dinge, die man als Prepper auch oder wieder macht, eben noch so selbstverständlich, dass man kein Wort darüber verliert. Das betrifft vor allem den Bereich Autarkie. Es gibt hier vermutlich viele Leute, die von selbst nie auf die Idee kämen, sich als Prepper zu bezeichnen, die aber ins Schema passen.
    Bei aktiven Mitgleidern von freiwilligen Feuerwehren, Bergwacht usw. hätte ich auch eine überdurchschnittliche Bereitschaft erwartet, da die Leute immerhin einen beachtlichen Teil ihrer Freizeit für gemeinnützige Arbeit in der Katastrophenhilfe und Vorsorge drangeben. Diese Gruppen wären vermutlich auch relativ leicht erreichbar.
    Eine weitere Zielgruppe wären die Leute, die sich von Amtes wegen damit beschäftigen.



    Das sind grundsätzliche Schwachpunkte solcher Umfragen per Fragebogen.
    Aus einer Häufigkeitsverteilung der Leute, die den Fragenkatalog beantwortet haben, über ihr subjektives Vorbereitet-Sein-Gefühl kann deshalb nicht auf die Vorbereitung in der Bevölkerung geschlossen werden.


    Das andere Problem liegt darin, dass beim Preppen mehr als bei manch anderer persönlichen Vorliebe (das französische "préoccupation" trifft es wörtlich übersetzt als Vor-Besetztheit besser) die Gefahr besteht, die Welt immer selektiver wahrzunehmen und beispielsweise Nachrichten, die eine Entschärfung eines Bedrohungsszenarios enthalten, weniger zu gewichten als solche, die bestätigen, was man als Prepper sowieso gerne glaubt: es wird immer schlimmer.
    Hier (zum Glück nicht in diesem Forum, sonst wäre ich sicher nicht mehr dabei) kommt es ja bis zur Bildung von quasi geschlossenen Gruppen, welche "alle anderen" abfällig benennen als die dumme Masse, welche bei einem Ernstfall eben verwurstet wird und gegen die man sich verteidigen können muss - eine beängstigende Parallele zu manchen Sekten, wo auch nur diejenigen überleben, welche es richtig machen.


    Bei einer Arbeit über Notfallvorsorge in der Bevölkerung hätte ich etwas mehr Breite in dieser Problematik gewünscht - vielleicht hab ich es aber auch nur überlesen.

  • Zitat

    Bei einer Arbeit über Notfallvorsorge in der Bevölkerung hätte ich etwas mehr Breite in dieser Problematik gewünscht - vielleicht hab ich es aber auch nur überlesen.


    Hast Du - die Arbeit vergleicht ja grade Daten der 'vorbereiteten Leute' mit den (alten) Daten der Gesamtbevölkerung (Untersuchung Goersch). :face_with_rolling_eyes:

    Erklärter FDGO-Fan

  • Dann wäre die These mancher Prepper, wonach bis über 90% der Bevölkerung ignorant und unvorbereitet sind, also widerlegt (Abb. 7 in Deiner Arbeit).
    Manche Dinge, die dort als Vorbereitungsmassnahme gewertet werden, sind ja obligatorisch (z.B. erste Hilfe im Auto oder Gebäudeversicherung), das mag den geringen Anteil an Leuten ohne jede Vorbereitung erklären.

  • Ich halte diese These auch für gewagt - ich denke, die meisten Leute sind vorbereiteter, als sie wissen - allerdings auf Arten und in einem Umfang, der den meisten hier nicht im Ansatz ausreichen würde. Ich bin der Meinung, dass es nützen kann, wenn man den Leuten sagt: He, Ihr tut doch schon längst was! Man muss nur den Blickwinkel ändern. Siehe Fazit.

    Erklärter FDGO-Fan