Wenn "Horten" zur Straftat wird...

  • http://www.eluniversal.com/nac…eek-detention-of-hoarders


    Bei Güterknappheit erhöhen sich nicht nur die Marktpreise, sondern es entsteht auch Spekulation und bewusstes Leerkaufen von Angeboten, um die Schwarzmarktpreise zusätzlich in die Höhe zu treiben.


    Regierungen beantworten dies mit Spekulations- und Hortungsverboten.


    Was man heute in Venezuela in den Anfängen sieht, gab es in den 1920ern ausgeprägter auch in D. Die Regierung erklärt das Horten knapper Güter zur Straftat und Polizei/Militär erhalten über Nacht drastisch erweiterte Befugnisse bzgl. Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung.


    Wenn die Lebensmitteldurchschnittsbevorratung in Krisenzeiten drastisch sinkt und sich wieder Schwarzmärkte bilden, dürften eigene Bestände die mehr als 3 Monate decken grenzwertig werden.


    Wie sieht jetzt eure Strategie aus, wenn in echten Krisenzeiten auch echte staatliche Notmaßnahmen ausgerufen werden? Straftäter werden und hoffen dass sich die Kinder nicht verplappern? Dass aufgeflogene "Straftäter" sich nicht Strafnachlass durch Nennung anderer "Straftäter" erhandeln? Dass "Neid-Deutschland" in zukünftigen Krisenzeiten keine Denunzianten mehr hervorbringt?

  • Von vorne herein so unauffällig preppen, dass eine Entdeckungswahrscheinlichkeit gering wird. Absolut Finger weg von Tauschgeschäften, denn dann steigt das Risiko immens.

  • Redundanz sollte eines der Schlagwörter sein. Niemals Bilder des Hauptvorratslagers in irgendeinem Forum posten. Hauptvorratslager natürlich nicht wirklich direkt im Haus halten(aus Platzgründen eigentlich sowieso unpraktisch) . Wenn möglich auch den Hauptvorrat
    splitten.


    LG Wolfgang

  • Ja, je nach Wohnlage, wenn möglich ist splitten natürlich ratsam. Nicht jeder wird das praktisch können. Also ich z.B. räumlich nicht.


    Da bleibt also nur der End-Kampf bis zur allerletzten Dose :anxious_face_with_sweat: . Deswegen lege ich so viel Wert auf verdecktes Preppen. Der Gedanke Menschen zu töten , weil die an meine Konserven wollen,
    fällt auch mir als Ex-Soldat irgendwie schwer.:anxious_face_with_sweat: Nicht das ich es nicht könnte, wenn nötig. Aber das ist eine Situation in die ich mich nicht bringen möchte.


    Paranoia an : Bezahlt ihr die Vorräte eigentlich mit Kreditkarten ?????


    Paranoia weiter: Kauft ihr lokal, oder extra in Nachbarorten,wo man Euch nicht kennt ?

  • Straftat kann es eigentlich nur werden wenn es nach Ausrufen solcher Notstandsgesetze gefüllt wird, aber es reicht ja auch eine Beschlagnahme ohne das man dadurch straffällig wird. Darum immer nur kleine Vorratslager fotografieren und online stellen.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Isuzufan;165949

    Straftat kann es eigentlich nur werden wenn es nach Ausrufen solcher Notstandsgesetze gefüllt wird, aber es reicht ja auch eine Beschlagnahme ohne das man dadurch straffällig wird. Darum immer nur kleine Vorratslager fotografieren und online stellen.


    LG Wolfgang


    was bin ich froh, dass mein Keller so "krosig" ist, und ich nie Bilder machen konnte ...lacht..

  • @Wiichcraft


    Natürlich Bar und auf der Strecke verteilt, je nach Angebot in ganz Wien und 60 km Umkreis.


    Beim Waffen und Muni etc preppen auch bei natürlich legalen Sachen besonders vorsichtig sein.


    LG Wolfgang



  • Hi Alle,


    also ich bestelle Alles in meine Firma auch mit deren Namen, nehme den Einzahlungsschein und gehe auf
    die Post und zahle mit Bargeld. So richtig altmodisch aus diesen Gründen oder gehe selber vorbei und bezahle bar bei Abholung.
    Nahrung horten wir überall, in Schubladen und Schränke in Küche und Wohnzimmer, Keller, Hobbyraum, Heizungsraum usw.
    ansonsten verteidigen mit Gewalt.
    Im Moment arbeiten wir in unserem Netzwerk daran alles redundant zu verteileun untereinander, damit es örtlich nicht
    am selben Ort ist.


    LG

  • Richtig...einmal bei Google geschaut wann dies Jahr Ramadan ist, dazu Luftgewehrmunition bei dem großen Versandhändler geordert und per Kreditkarte ein Zelt gekauft...schon bist Du auf der NSA Liste.:Cool:

  • Meine "Strategie" (wenn man es so nennen will) besteht darin gar nicht so große Vorräte zu haben (3-4 Wochen bei normalem Verbrauch, rationiert etwas mehr) und auch darauf hinzuweisen wenn ich über Vorratshaltung rede oder schreibe (hier auch wieder).


    Außerdem setzte ich weniger auf kaufen und lagern, sondern mehr auf selbst herstellen. So habe ich z.b. statt 100kg Zucker im Keller drei Bienenvölker vor dem Haus und ein viertes in 2km Entfernung. Während der Trachtzeit könnte ich theoretisch jede Woche 2-3kg Nektar ernten ohne den Völkern zu schaden. Kartoffeln und Bohnen liegen nicht im Keller sondern in der Erde bzw. am Stiel. Zwar längst nicht so viel wie ich gerne hätte, aber auch wieder genug für 2 Wochen.


    Für "normale" Krisen reicht der reguläre Vorrat, für SHTF Szenarien müsste ich die Vorräte durch andere Mittel aufbessern. Wenn ich die Situation als ernst genug für Wilderei einschätze sollte sich die Reichweite der Vorräte verdoppeln, je nach Jahreszeit wären acht (Frühjahr nach der Saat) bis sechzehn (Spätjahr nach der Ernte) Wochen abgedeckt.


    Allgemein sollten die eigentlichen Vorräte aufgebraucht sein bis es so weit kommt das der Staat Vorratshaltung unter Strafe stellt.Von allem anderen wird nur soviel geerntet wie in den nächsten Tagen gebraucht wird, und falls Polizei oder Militär requirieren kommen habe die Bienen schwere Varrose, die Kartoffeln sind noch nicht reif (Im Frühjahr sind es Sommerkartoffeln, im Herbst Winterkartoffeln), die Bohnen haben Brennfleckenkrankheit (Aufgemalt mit Holzkohle) und ganz allgemein kann man nichts ernten.
    Und der Hase der halb zerteilt in der Küche liegt war natürlich von einem Auto überfahren worden, das ganz zufällig eine Pfeilspitze an der Stoßstange hatte :peinlich:.


    Gruß Ulfhednar

  • Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass meine Vorratshaltung als "Horten" unter Strafe gestellt werden könnte.


    Aber folgendes Szenario kann ich mir gut vorstellen:


    Die Kaufkraft des "Euro" (kann durch beliebige Währung ersetzt werden) sinkt dramatisch (also Inflation?).
    Lebensmittelproduzenten (Bauern) oder Lagerbetriebe möchten ihre Produkte für das schnell an Wert verlierende Geld nicht mehr hergeben und lieber abwarten, bis die Währung wieder mehr Kaufkraft besitzt.
    Was wäre die Folge? Der Normalbürger könnte für sein Geld nichts mehr kaufen und die Versorgung der Bevölkerung wäre dadurch nicht mehr gewährleistet.
    Das gabs in der Geschichte ja wohl schon.


    Das würde ich als strafwürdiges Horten verstehen.


    Meine paar Dosen interessieren doch den Staat nicht, oder?


    Tsrohinas

  • Also ich habe auch genug für 2 Personen für 2 Monate... 3 Monate sind das Ziel.


    Aber ich glaube damit falle ich unter keine Notstandsgesetze, und bis die mal kommen ist eh nur noch die Hälfte da. Ansonsten halte ich es auch so das mein Vorrat für 3 Monate reichen muss und wenn die Sch..... länger dauert dann glaub ich ganz ehrlich das hier im Forum und auch sonst wo keiner weiß wie es dann weiter geht oder wie die Situation bis dahin ausschaut.


    Sollte es so weit kommen bin ich ohnehin eingezogen oder lange weg...

  • Hallo Silverdragon,


    kannst Du Deine Aussage über die Strafbarkeit des Hortens von Vorräten in Privathaushalten in den zwanziger Jahren in Deutschland belegen. Ich hab leider auf die Schnelle nix gefunden . Mir bekannt sind geschichtliche Strafbarkeiten der Nichtablieferung von Erzeugnissen , die landwirtschaftliche Betriebe nicht ordnungsgemäß abliefern, klassischer Fall die Schwarzschlachtung der Haussau. Der andere Aspekt des Hortens, der derzeit wohl in Venezuela gemeint ist, nämlich das Zurückhalten von Lebensmittelvorräten im Handel, mit der Absicht eine Knappheit herbeizuführen und dadurch die Preise zu verteuern. Das betrifft aber nicht die Vorräte, die bereits bei Privatpersonen eingelagert sind.


    Anfangs gings um die Strafbarkeit - die setzt ein entsprechendes Strafgesetz voraus. Sollte ein solches gesetz verabschiedet werden, kann man sich immer noch drauf einstellen.
    Der andere Aspekt wäre zB in D die heranziehung von Vorräten auch von Privatpersonen nach dem Bundesleistungsgesetz. Da macht man sich als Inhaber nicht strafbar, ist aber in Folge der Beschlagnahme sein Zeug los.


    Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, daß in einem Krisenfall ausreichende Kapazitäten vorhanden wären, um jetzt zB 1000 Haushalte zu duchzusuchen, um dann in einem Vorräte zu finden , die über 3 Monate hinausgehen.


    Nichts desto trotz, gerade im Hinblick auf andere Bevölkerungsteile , die im Krisenfall Begehrlichkeiten zeigen werden, macht es Sinn Vorräte zu verstecken , oder entsprechende Verstecke vorzubereiten.


    Bevor meine Vorräte dann doch noch in die Hände marodierender Horden von .... fallen , mach ich mir eher Gedanken, wie ich meine Vorräte noch schnell unbrauchbar machen kann.



    frieder


  • Finde da auch nichts. Verstoß gegen das Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz...nix aus 1915 gefunden..nur die einführung der Brotkarte.


    Aber ein Beispiel aus 1946 ..Hamsterfahrt und Urteil..Geldstrafe..


    http://www.ulm.de/sixcms/media.php/29/3-2-4.pdf


  • Hallo Silverdragon,


    die einen fahren, wenn alles "Krise" schreit, mit dem Anhänger beim Supermarkt vor und werden auffällig, weil sie unter den Augen der Leute kartonweise Zeug raus schleppen.
    Die anderen verlassen den Supermarkt grinsend mit einer Einkaufstüte, weil sie ihren Dreimonatsvorrat schon längst zu hause hatten, als noch niemand Krise schrie.


    Die einen werden auffällig, weil sie bei Nachbarn, Kollegen und Stammtischkumpels mit ihren Vorräten geprahlt haben oder als gutmeinende "Missionare" meinten, sie zum Preppen bekehren zu müssen.
    Die anderen geniessen still und unauffällig.


    Unsere Vorräte werden aus den ganz normalen Wocheneinkäufen ergänzt, da gibt es keine Grosseinkäufe, die auffallen könnten. Darum wissen ausser uns nur wenige gute Freunde (Ich meine echte Freunde, nicht das, was die Generation Facebook darunter versteht, also flüchtige Bekannte.) Nachbarn oder Kollegen wissen nichts.



    Keep a low profile !


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von witchcraft;165948

    ...
    Paranoia an : Bezahlt ihr die Vorräte eigentlich mit Kreditkarten ?????


    Teilweise ja, ausserdem kennen uns in unserem Dorfladen die Kassiererinnen sowieso und der Filialleiter grüsst uns höflich und mit Namen. Da weiss das Personal auch bei Barzahlung, wer was gekauft hat.


    Nur, wir kaufen in einem Rahmen ein, den man "haushaltsübliche Mengen" nennt. Schlagen halt mal bei Sonderangeboten mit grösseren Mengen zu, was andere auch tun.


    Mit Kreditkartenkäufen wird eher auffällig, wer sich übers Internet einen Dreimonatsvorrat EPA, MRE und NRG5 bestellt.

    Zitat von witchcraft;165948


    Paranoia weiter: Kauft ihr lokal, oder extra in Nachbarorten,wo man Euch nicht kennt ?


    Lokal.


    Nur wenn ich per Kartenzahlung Preppertypisches im Internet bestelle, wo ich ja eine Datenspur hinterlasse wie die Heckwelle eines Öltankers, dann beschränke ich mich auf Mengen, die als Hobbybedarf für Bergwanderungen, Segeln und ähnliche Hobbies durchgehen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Dass jemand für einige Wochen oder Monate Fressalien gebunkert hat und diese nun in aller Stille verzehrt, dürfte normal sein - in vielen abgelegenen Bergtälern war Selbstversorgung mit Vorratshaltung über den Winter früher Tradition.Ich sehe da am ehesten ein Problem bei Treibstoff.


    Man ist auffällig, wenn man im Falle einer Rationierung oder Beschlagnahme noch per Kraftfahrzeug unterwegs ist.
    Sind Treibstoffvorräte (auch Kleinmengen) deklarationspflichtig und einer Beschlagnahme unterworfen, oder wird der Betrieb von Proivatmotorfahrzeugen schlicht verboten,
    dann sehen alle alt aus, die jetzt irgend ein schweres Allradfahrzeug als Fluchtfahrzeug ausrüsten.
    In einem gebirgigen Land kann man noch so gerne auf Schleichwegen und Forststrassen fahren wollen, an gewissen strategischen Orten muss man zwangsweise vorbei und genau dort werden dann die Kontrollen sein (Man versuche besipielsweise mal im Wallis per Auto von einem Seitental in ein anderes zu gelangen, ohne ins Haupttal runter zu müssen - unmöglich).


    Wenn ich mir nun noch überlege, wie neidisch manche Leuten jetzt schon in Zeiten des Überflusses an allem auf den fahrbaren Untersatz des Nachbarn sind, dann dürften Denunziationen nicht ausbleiben.


    Vielleicht wäre das beste Flucht- oder Krisenmobil deshalb ein Esel oder Maultier mit Karren? Treibstoffautonom, nicht pannenanfällig, keine Probleme mit Ersatzteilen und unübertroffen geländegängig.

  • Zitat von jp10686;166019

    .... an gewissen strategischen Orten muss man zwangsweise vorbei und genau dort werden dann die Kontrollen sein (Man versuche besipielsweise mal im Wallis per Auto von einem Seitental in ein anderes zu gelangen, ohne ins Haupttal runter zu müssen - unmöglich).


    Hallo jp10686.


    ich überlege mir gerade die Beschaffung einer Kameradrohne, die es in brauchbarer Qualität bereits für weniger als 200 € gibt. Ein feines Instrument der mobilen Fernaufklärung solcher strategischer Engpässe. Nachgeladen wird das Ding im Auto.


    Man ein Beispiel, wo Technik zur Waffengleichheit für den Normalbürger führt


    Meint


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)