Sind Prepper Messis?

  • Also vorab bin ich mal gespannt ob auch so ein unverfängliches Thema ins politische abrutschen kann!


    Bei näherer Betrachtung meiner Verhaltensweise muss ich es für meine Person eigentlich zugeben. Nur meine Frau welche eher gegenteilig veranlagt ist hält mich vor einem Abrutschen ins echte Messiedasein ab.


    Ich kann einfach nichts wegwerfen was man (eventuell) noch brauchen könnte. Plastikbehälter (mikrowellengeeignet) vom Lieferservice(Chinese,Italiener,Grieche etc) Gurkengläser, Zigarrenkisten, Luftpolsterfolie, altes Werkzeug von dem man schon den 5ten Satz hat, Schrauben, Gummiringe , altes Werbematerial(LED´s, Schrittmotoren, Monitore etc), es ist echt schlimm mit mir und ich bin mir dessen auch bewusst aber es erscheint mir eben logisch das man zb in froh ist wenn manBügelflaschen hat in welche man zb frisch gepressten Apfelsaft einfüllen und haltbar machen kann. Oder eben das ich dann keine 14er Dübel mit passender Schraube bekomme, oder,oder.......


    Hat jeder von Euch diese Erfahrungen gemacht oder bin ich ein Sonderfall?


    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    bei mir sieht es so aus, dass ich nur „direkt“- prepperrelevantes aufbewahre:
    -Kleidung
    -Werkzeug
    -Eisenwaren (haupts. Schrauben u. Nägel)
    -alte, mechanische (Küchen-) „Werkzeuge“/Maschinen


    Dosen, Gläser oder Behälter eher nicht (bis auf gute, stabile und lebensmittelechte Eimer).


    Wenn ich mehr Platz hätte würde es ggf. etwas anders aussehen.


    LG Julius

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Absolut nicht.
    Ich bin pedantisch ordentlich. Ich schmeiße von Zeit zu Zeit Dinge weg und einige Zeit später hätte ich sie brauchen können.
    Alles was Prepper-Relevant ist, hab ich bewusst beschafft.


    Grüße und Glück ab!


    ACD

  • Die definierten Vorräte sind bei uns eigentlich weitgehend ordentlich in Rako-Kisten gelagert. Aber irgendwie hat die gewachsene Outdoor-Ausrüstung noch nicht ihren definitiven Stauraum gefunden. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich sie jeweils lieber bald wieder draussen verwende.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Puh interessantes Thema. Bei uns in der Küche stapeln sich inzwischen die Säcke mit leeren Flaschen und während mein getreues Weib schimpft das wir die wegbringen müssen finde ich das garnicht so schlimm. Denn für den Fall dass, hm ja was eigentlich passiert? Naja für den Fall X haben wir genug leere Flaschen die wir schnell mit Leitungswasser füllen können.
    Auch sonst hebe ich Dinge gerne auf, weil man weiß ja nicht für was man sie noch braucht. Kaputte Taschenlampen für Ersatzteile beispielsweise (und das obwohl ich technisch eine 0 bin und nie etwas reparieren könnte).
    Vielleicht sollte ich schon mal bei dem ein oder anderen Gegenstand nachdenken ob ich ihn wirklich aufheben soll. Also Danke, für den Gedankenanstoß.

  • Hallo Wolfgang,

    ich muss Dir gestehen, dass ich ähnlich gestrickt bin.


    Auch ich kann nichts wegwerfen, weil ich denke,


    * die angerostete Schraube kann man noch benutzen,
    * diese Keksblechdose kann man noch zum Sortieren verwenden,
    * dieser Plastikkanister eignet sich noch für Altöl
    * und diese restlichen Stricke und Kordeln sind immer noch zum Anbinden der Pflanzen im Garten gut.


    Ein weiterer Grund ist, dass unsere natürlichen Ressourcen immer weniger werden und dass ich von daher schon etwas schonender mit unseren Grundmaterialien umgehe.

    Dennoch muss ich hier sagen, dass ich trotz meiner „Sammelpassion“ kein Messi bin.


    Bei hier herrscht eine geradezu militärische Ordnung:


    Jede Schraube der entsprechenden Größe kommt bei in die passende Blechdose. Das gleiche gilt für jeden Nagel, jede Unterlegscheibe, jeden Dichtungsring usw. Jedes Werkzeug gehört bei mir da hin, wo es hinzugehören hat. Des Weiteren ist auch jede Dose, Schachtel oder Büchse mit den Utensilien am richtigen Ort im Regal und nicht irgendwo. Denn es bringt nach meiner Auffassung nichts, wenn man zwar vorbildlich die Schrauben sortiert, aber dann nicht weiß, wo die Dosen mit den Schrauben sind.


    Grundsätzlich habe ich wirklich keine Lust zum UNNOTWENDIGEN Suchen. Dafür ist mir meine Zeit zu bedeutend, die ich eher sinnvoller nutzen möchte.


    Der entscheidende Grund, was einem Menschen zum Messi werden lässt, ist nicht das gewöhnliche Sammeln irgendwelcher Güter, denn das machen alle Menschen mehr oder weniger auf ihre Art.


    Ausschlaggebend ist, dass der Messi das Gesammelte wahllos und ohne Ordnung und Selbstdisziplin in seinem ganzen Lebensumfeld (Wohnung, Haus usw.) verteilt und damit seine eignen Wohnräume „verbarrikadiert“. Das können alte Tagezeitungen sein, Möbelstücke, auch „wohlriechende“ geöffnete Konservendosen oder einfach nur alles.

    Wer jedoch wirklich wissen möchte, wie "echte Messis" sammeln und handeln, dem sei diese Dokumentation empfohlen:



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    Ich habe diese Doku schon 2x gesehen und finde diesen „Messi-Mann“ persönlich sehr liebenswürdig, interessant und nett. Auch dann, wenn ich so nicht leben könnte.



    Gruß Jörg

  • Sind Prepper Messies?


    Hallo Wolfgang,


    Vorräte müssen verwaltet, Ausrüstung gewartet werden um im Bedarfsfall sicher funktionsfähig zu sein. Das macht Aufwand. Ich bin aber ein fauler Hund. Also lege ich mir eine gewisse Selbstbeschränkung auf und mustere auch mal Teile aus.


    Ich optimiere auf Aufwand. Im Grunde völlig überbevorratet ist meine in einem anderen Faden erwähnte Radioaktivitätsmesstechnik. Da bin ich für Atomkriege (mit denen ich nicht rechne), Kernkraftwerkshavarien (mit denen ich ich CH-A-D ebenfalls nicht rechne, bei Fessenheim in F wäre ich mir nicht so sicher) und die Untersuchung von Nahrungsmitteln (Gammaspektrometer mit Bleiburg) ausgerüstet. Nur: Das Zeug macht mir wenig Aufwand und frisst kein Geld. Regelwartung, Funktionskontrolle und Kalibrierung einmal jährlich, kostet etwa 4 Stunden. Meine EXCEL-Tabelle der Ausrüstung und Vorräte hat diesen Termin auf die Urlaubszeit zwischen Weihnachten und Dreikönig gesetzt, Erinnerung kommt beim Hochfahren des Rechners. Also bleibt es, da unaufwendig. Batterien halte ich sowieso lagerhaltig. Ich kann meinen gesamten elektronischen Fuhrpark entweder mit Eneloop-Akkus oder mit CR123-Akkus bedienen.


    Grenzwertig wird bei mir langsam die Funktechnik. Wie sagt die BEVA wenn ein Paket kommt: "SCHON WIEDER EIN FUNKGERÄT; DU HAST DOCH SCHON 20" Womit sie nicht völlig unrecht hat.:devil:


    Es gibt auch Dinge, von denen ich "Vorräte für drei Leben" habe, das sind zum Beispiel maschinenbauliche oder elektronische Kleinteile in der Werkstatt. Aber die sind klein, nehmen wenig Platz weg und brauchen keine Wartung.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Guten Abend,


    Ich habe mal gelesen, Wer ab und an entrümpelt, entrümpelt auch seine Seele. Und so halte ich es. Alles was ich nicht brauche, schmeiße ich weg. Mein Ex .Mann war so ein Mensch, der alles anschleppte. Manchmal konnte man es brauchen, manchmal nicht.


    Ich brauche keine, 50 Teller oder 10 Hämmer. Im Garten sortiere ich auch alte Geräte aus die nicht mehr Ihre Funktion erfüllen. Es lebt sich leichter, wenn ich eine gewisse Ordnung habe und im Notfall weiß wo alles ist.


    Aber jeder, hat so seine wichtigen Dinge die er braucht und sammelt. Was ich viel habe, sind Stoffe und Nähzubehör da kann ich nichts wegwerfen.


    Ebenso Bücher die ich trotz mehrmals gelesen nicht wegwerfe.


    Gruß Irlandia

  • Ich hab mir den Film gerade angeschaut und trotz seines Chaos hat dieser Mann so viel Weisheit in sich. Wir werfen viel zu viel, viel zu schnell weg. Wenig ist und heilig, Wertigkeiten haben sich verschoben.
    Natürlich möchte ich nicht in einem solchen Chaos leben, aber z.B. haben wir auch noch die Möbel der Großeltern im Gebrauch und kaufen uns keinen modischen Schnickschnack, der in der Funktionalität meist sehr leidet.


    Wenn alle etwas mehr die Resourcen achten würden, dann .... hach.... schade eigentlich...

  • Zitat von irlandia;169733


    Ich brauche keine, 50 Teller oder 10 Hämmer.


    Hmmm... hallo Irlandia, ich lade Dich mal zu einer sommerlichen Gartenparty bei uns ein.


    Grillgut mit Zubehör wie dutzende Salate ist reichlich vorhanden. Auch Fische und Meeresfrüchte. Auch die Käseplatte. Auch natürlich Getränke aller Art.


    Wenn Du aber 50 Teller mitbringst ... hochwillkommen


    Da wird es bei uns nämlich regelmässig knapp:traurig: und wir müssen auf Pappendeckelteller zurückgreifen.


    Meint


    Mattias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also ich habe viele Sachen die ich aktuell nicht brauche. Klar muss man allein aus Platzgründen sich auch von einigem trennen.
    Ich handhabe das so das ich immer zu Saisonbeginn (Sommer/Winter) einen Rundumschlag mache und ausmiste. Da fliegt dann immer alles weg nach dem Prinzip "Was ich 1 Jahr nicht angefasst habe brauche ich auch die nächsten Jahre nicht"


    Ausnahme bildet hier natürlich meine Sammelleidenschaft der Taschenlampen und Sachen wie nen Homegaskocher den ich ja nur für den Fall der Fälle habe. Aber regelmäßig fliegen z.B. alte Zeitungen, Eimer, Dosen etc weg.

  • hach, das ist aber ein spannendes thema.......:grosses Lachen:


    ich bezeichne mich eher als jäger und sammlerin....und ich kaufe mir wenns geht keine neuwertigen sachen,wenns nicht sein muss.


    zur zeit bin ich bei einem kahlschlag....alte pc bücher werden morgen in die tonne gekloppt. aber ich entdecke gerade richtige schätzchen..
    freufreu... hab zwei zimmer getauscht, und nun ist caos hoch zehn hier...aber wir sind am ball.....
    gebunkert wird übersichtlich, eine werkstatt hab ich auch.werkzeug auch sehr viel...war ja mal schrauberin hab möbel resatauriert.
    na ja und funkram, jede menge....und hilfsmittel für schlechte zeichen, wenns nix mehr gibt....oder um das ein ode andere zu verticken...


    bücher hab ich alle wände voll, sogar im vorraum der werkstatt...im flur....viele cd´s und dvd´s... und jede menge computerkram
    irre viele kabel, viel zubehör.....


    küche ist vollkommen ausgesattet. habe alle prozelanteller in den müll, esse nur noch von outdoor oder emalie geschirr...
    muss dazu sagen, mir fällt eh viel hin....


    alte briefe und co kommen bald in den schredder, weg mit dem alten kram.


    ich freu mich wenn der staub weg ist, und ich ans dekorieren komme.....


    und meine papageien wieder raus kommen.....aus der hütte.....


    ich erhoffe vom rundumschlag neue lebensqualität zu erlangen


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von urbanrolli;169757


    und meine papageien wieder raus kommen.....aus der hütte.....


    ich erhoffe vom rundumschlag neue lebensqualität zu erlangen


    lg urban-rolli


    Hallo Urbanrolli


    Ich sag da mal grosse Vögel mit einem entsprechenden Stoffwechsel. (vulgo: Sch**sse) uns einem nicht unerheblichen Geräuschniveau. Wie lebt man damit?


    Viele Grüsse
    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • solange die blaustirnamazone nicht in der paarungewilligen zeit ist, lässt es sich leicht aushalten..
    morgens und abends eine krawallrunde, abends ist es ruhig und die nacht.


    nun die scheissen nicht alles voll da sie oben auf dem käfig nen hochsitz haben, und sch.... in den käfig.....
    der graupapagei macht alles nach, geräusche, telefonate und lacht, und rülspt, hustet....hundebellen....
    das ist recht witzig.....


    und wenn was mal daneben geht, wird es aufgewischt....kronjuwelen hab ich grad nicht in der auslage.-
    oder japanisches prachtporzelan oder nen vase aus der ming dinastie solange sie mir nicht ins bett..... gehts, oder in die kaffeetasse:-)
    hab ich aber noch nie gehabt....



    die amazone hab ich noch als jungvogel grossgezogen....hab ihn jetzt bald 20 jahre.....


    nun ich hab auch hund und katz, die kotzen auch mal auf den teppich.....das gehört dazu.
    dafür hat der sohn einer freundin aufs backblech nen haufen gesetzt...


    so isses leben.....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Ich schon.
    Zuerst denk ich: das kann ich sicher wieder irgendwo irgendwann brauchen oder ich mach mal was draus - ich hebs auf :)
    Dann vergess ich es und es kommt was "neues" dazu ...
    Irgendwann, wenn man nicht Bewohner eines Gutshofes ist, wird der Platz dafür zu wenig. Als findiger Prepper schraubt man neue Regale, schlichtet platzsparend oder einfach brutal drüber und drunter :frowning_face:
    Fallweise überkommt einen der Aufräumtrieb, meist nachdem man etwas gesucht hat ("irgendwo da in dem Haufen drin muss es doch sein..."). Vielleicht überwindet man sich zu dem ungewohnten Gedanken "Warum schmeiss ich es nicht einfach weg?" aber dann erinnert man sich an das ungute Gefühl, wo man etwas gebraucht hätte von dem man noch genau wusste wann und wie man es weggeschmissen hat - und man will das nicht nochmal erleben - und hebt es auf :)
    Das ist irgendwie pathologisch, man muss lernen damit zu leben (?)

  • Wenn man selbst merkt, daß es pathologisch ist, darf man jederzeit um Hilfe suchen!
    Unbedingt!!!
    Wenn man sich unwohl fühlt mit der "Sammelsituation" oder auch keine Leute mehr ins Haus/Wohnung lassen kann/läst - dann bitte wirklich Hilfe in Anspruch nehmen!!!
    Im Internet wird man fündig oder auch zu einem Psychiatrischen Arzt gehen, dafür sind diese Ärzte da!


    Messi sein ist definitiv eine Krankheit! Damit kann man wirklich um Hilfe bitten!


    Der Prepper an und für sich , er ist kein Messi.
    Preppper wissen in aller Regel, wo sie ihre Sachen aufbewahren, damit sie in einer Krisensituation schnell daran kommen. Meist sind die Regal recht gut in der Übersichtlichkeit, die Kisten/Kartons beschriftet.
    Besucher in Vorratsräumen mögen wir Prepper allerdings auch nicht gerne....
    Ein Prepper bewahrt in aller Regel nicht so vieles wahllos auf. Es ist gut durchdacht und auf Krisen abgestimmt.


    Ein Mensch, der als Messie erkrankt ist und ein Prepper sind zwei paar Stiefel!!!


    Weitere Beispiele für Messis findet man im Internet, bei Bildern.


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Danke für das Thema.
    Also ich bin definitiv ein ziemlich heftiger Messie.
    War ich schon als Kind, möglicherweise ausgelöst/verstärkt durch eine langdauernde Unterernährung als Säugling während eines langwierigen Magenpförtnerkrampfes.
    Auch die Erzählungen meiner Grossmutter und anderen Alten über die Mangeljahre nach dem Krieg haben mich stark geprägt (siehe Thema im HSP: "Preppen wir, weil wir Kriegsenkel sind?")


    Dem Preppen steht das eher im Wege, denn ich habe fast alles (doppelt+dreifach), finde es aber nicht.
    Vielmehr ist das Preppen eine wunderbare Ausrede, um das Anschaffen, Sammeln und Horten von noch mehr Zeug zu rechtfertigen.


    Die größte Macke habe ich mit Marmeladengläsern:
    Als ich mal in der kleinen Mietwohnung meiner Oma wohnte, wurde mir ein ganzer Eimer mühsam gesammelte Waldhimbeeren schlecht, weil in ihrem perfekten Haushalt kein einziges leeres Glas aufzutreiben war.
    Das hat mich regelrecht traumatisiert und ich kann kein einziges Glas wegschmeissen.
    In der Mühle hatte ich dann Platz, Gläser kartonweise aufzustapeln.
    Meine Mutter sah das anders und schmiß sie mal in einer Entrümpelungsaktion weg.
    Ich stand mit schweigendem Ingrimm daneben und schwor mir, umgehend einen neuen Vorrat anzuhäufen:
    Ich ging dazu über, Gläser aus Glascontainern zu angeln und sämtliche Twist-Off-Deckel von deren Oberfläche abzustauben.
    Das neue Lager versteckte ich in meinem Schafstall auf meiner eigenen Wiese.


    Mein zweitliebstes Hortungsobjekt sind stabile Gemüsekartons vom Discounter.
    Ich benutze fast nie einen Einkaufswagen, sondern schnappe mir jedesmal einen schönen Apfelsinen- oder Melonenkarton ( und verteile mal, wenn kein leerer greifbar ist, dessen Inhalt auf den Nachbarkarton).
    Diese Kartons sind universell einsetzbar zum Horten von Büchern, Brennholz, Kleidung und allem möglichen, weil ich selten dazu komme, was in Schränke und Regale einzusortieren.
    Wenn ich was suche, erinnere ich mich meistens ungefähr an "Schwarzer Melonenkarton, drittunterster von links" und dann wird umgestapelt.
    Wenn ich für eine Spontanaktion mein Auto entrümpeln muss, fliegt alles in einen Karton, der mit der Notiz versehen wird:
    "Ford, 30.März 2014".


    Bin ich behandlungsbedürftig?
    Vom bürgerlichen Standpunkt aus auf jeden Fall.
    Manchmal, wenn mir deswegen was doofes passiert ist, habe ich schon erwogen, irgendeine Art von Therapie zu machen.
    Aber irgendwie schrecke ich auch davor zurück, weil ich Angst habe, man würde mir einen wesentlichen Teil meiner Persönlichkeit umkrempeln, mit dem ich mich seit 50 Jahren arrangiert habe.


    Und manchmal finde ich in meinem Chaos doch was, was irgendwer gerade dringend braucht...

  • Zitat

    Bin ich behandlungsbedürftig?


    Fügst du dir oder Menschen in deiner Umgebung ernsthaft Schaden zu? Beeinträchtigt dein Horten dich und deine Familie so sehr das ein Leben neben dem Horten nicht mehr stattfinden kann? Dann wäre eine Therapie vielleicht ratsam. Ansonsten eher nicht. Wobei dazu zu sagen ist das meine psychologische Ausbildung nur in Grundzügen vorhanden ist und ich mich eher auf praktische Erfahrungen in meinem Umfeld/Arbeit beziehe.
    Doch wenn du dich schon fragst ob du behandlungsbedürftig bist sprich doch einfach mal mit einem Dipl.Psychologen, ganz unverbindlich. Zwingen kann man dich schließlich zu nichts so einfach.

  • In einer Welt wo man alles kaufen kann ist sammeln und aufheben unzeitgemäss und wirtschaftsfeindlich.


    Das wäre der Rat der reinen Vernunft.


    Meiner Meinung nach ist man Sammler oder nicht, genau so wie man rothaarig ist oder nicht: Man kann es nicht aussuchen und nichts dagegen machen.


    Ich sammle vor allem Werkzeug und Baumaterial. Man findet so viel, was einfach bei Umbauten weggeworfen wird, aber noch intakt ist.
    Das meiste kann ich "irgendwann einmal" gebrauchen, und da ich Platz habe und noch einigermassen Übersicht, ist es wohl noch im Stadium "leicht pathologisch, aber noch nicht dringend therapiebedürftig".
    Wobei es schwer ist, das 17. oder 31. Bauteil zu ignorieren, weil es doch genauso gut ist wie die vielen nie gebrauchten Exemplare, die man schon hat.


    Bei mir besteht praktisch die ganze Elektro- und Sanitärinstallation (Abwasser) aus gebrauchtem Material. Wenn man den gesparten Kaufpreis gegen den Aufwand fürs Holen, Verräumen, Umstapeln, Suchen und den zusätzlichen Platzbedarf gegenrechnet, dürfte sich die Sache finanziell wohl nicht gelohnt haben. Allerdings ist Geld nicht die einzge Zielvariable, die zu optimieren sich lohnt.


    Dinge, die mich nicht interessieren (Elektronik, Motorfahrzeuge, Dinge zum Nähen), werden von mir allerdings gar nicht wahrgenommen. Es könnte also sein, dass ich irgendwann einmal eine Kiste voll Steckdosen gegen einen warmen Pulli tauschen muss, oder einige m2 Schaltafeln gegen einmal Auspufftopf ersetzen.

  • Eher im Gegenteil. Das Preppen hat mich gezwungen mit Raum sparsam umzugehen, da der Platz für notwendige Dinge gebraucht wurde. Mein Haus und daher auch der Keller ist durchaus räumlich begrenzt. Ich will mir keine Zugänge zu wichtigen Dingen verstellen und auch alles so lagern dass es optimal lagert. Dadurch musste ich mich von einigem angesammelten "kann man noch mal brauchen" Sachen trennen.
    Ich könnte mir aber vorstellen wenn mehr Platz da wäre..ja wenn..dann sähe es vielleicht anders aus.