Diese Erfahrung aus meinem beruflichen Leben wollte ich euch nicht vorenthalten - sie ist nicht wirklich relevant, war für mich persönlich aber höchst beeindruckend. Über die Platzierung in diesem Bereich des Forums war ich mir nicht ganz sicher, er erschien mir aber am Passendsten. Die Geschichte mag sich unglaubwürdig anhören, ich kann aber (nur) versichern, dass sie voll und ganz der Wahrheit entspricht:
Der Hintergrund: mein Geschäftspartner (und Prepper-Kumpel) und ich waren zu Gesprächen mit Investoren für ein sog. Start-up am Finanzstandort Frankfurt/M., Deutschland unterwegs. Alles nur vom Feinsten - Empfänge, Villen, Hotellobbies, teure Autos, schöne Frauen... Wir kamen uns reichlich fehl am Platz vor, aber die Anzüge saßen, man kam zurecht. Unsere Gesprächspartner waren hauptächlich angel investors, also Leute mit viel Geld, die (mehr oder weniger zum Spaß) in neue Projekte investieren. Einige Banker, Juristen und klassische Unternehmer waren auch dabei, insgesamt ein sehr hochkarätiges Publikum mit altem oder auch neuerem Geld.
Abends in geselliger Runde bei Rotwein und Zigarre dann dieses Erlebnis: ohne unser Zutun (wir hätten den Teufel getan und in solcher Gesellschaft auf unser "versponnenes" Prepper-Hobby hingewiesen) kam die Sprache plötzlich auf das Thema "Krisenvorsorge". Wir haben unseren Ohren nicht getraut, sind aber weiterhin still geblieben, was unser eigenes Interesse am Thema betrifft. Diese Leute hatten an ALLES gedacht - beinahe jeder von denen. Da ging es um Fluchtrouten, spezielle Fahrzeuge, palettenweise eingelagerte Zigaretten- und Alkoholvorräte (als Tauschware). Anscheinend rät jeder Finanzberater in FFM "seinen guten Kunden - aber nur denen" (O-Ton) zur Einlagerung solcher Tauschwaren. Da Geld kaum eine Rolle spielte, hatten einige der Anwesenden bereits große Mengen an Vorräten und eben solcher Tauschware eingelagert. Eine Fluchtroute mit passender hatte eigentlich jeder. Uns hing die Kinnlade bis zum Boden...
Es scheint so, dass das Bedürfnis (und natürlich auch die Möglichkeiten) zur Vorsorge umso größer wird, je mehr die betreffende Person materiell zu verlieren hat. Eigentlich auch logisch - wenn ich 50k im Monat hätte, würde ich auch gern 1k davon für die Vorsorge für das "Unwahrscheinliche"ausgeben... Eventuell liest auch gerade einer dieser Leute mit, wundern würde es mich nicht. Die Geschichte hat sich so im Jahr 2012 zugetragen. Da war das - zugegeben - gerade auch groß in Mode...