Schweden......

  • Hallo,


    wie schon in meiner Vorstellung geschrieben, plane ich mit der Familie ( Frau + 2 kleinere Kinder )
    einen sicheren möglichst weitgehend autarken Zufluchtsort in Skandinavien "einzurichten".


    Es haben sich ja schon viele hier im Forum umfangreiche allgemeine und sehr anregende Gedanken zum Thema sicherer
    Zufluchtsland, Ort, Unterkunft gemacht.


    Hat mich einen geschlagenen halben Tag Lesezeit gekostet, aber von Nichts kommt Nichts. :face_with_rolling_eyes:


    Leider habe ich nur einen Schweden und einen Finnland Thread gefunden.


    Familiär käme für uns vermutlich nur Schweden in Frage, da familiäre Kontakte in Südschweden bestehen
    und wir uns durch längere wiederkehrende Urlaubsaufenthalte in den letzten 25 Jahren einigermaßen
    in schwedisch verständigen können.


    Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich die recht nahe Anbindung Norddeutschland -> Schweden.


    Wir haben jetzt einmal versucht nach verschiedenen Region zu sondieren, folgende Punkte
    standen bei uns auf der Agenda:


    a) Bevölkerungsdichte der Region
    b) Klima ( Ackerbau, Viehzucht möglich? )
    c) Lage des Zufluchtortes ( imho See- / Meeresnähe wichtig als "Futterquelle" und Fluchtoption )
    d) weitere mögliche Gefahrenpotenziale wie AKW, Militärstützpunkte, Potenzial für Naturkatastrophen
    etc.


    Sicher gibt es hier noch einiges an weiteren Punkten, aber man kann im ersten Schritt nicht wirklich alles berücksichtigen.
    Im weiteren Laufe der Planungen wird sicher noch Einiges auftauchen.


    Unser Plan ist es in mind. 3 Jahren einen fertigen möglichst perfekten Rückzugsort zu haben, falls
    es hier zum großen Knall kommt. ( Wirtschaftskrise, hohe Inflation gefolgt von Massenarbeitslosigkeit und
    sozialen Unruhen oder was sonst noch an Gefahrenpotenzialen in unser Gesellschaft schlummert. )


    So, das endet hier ja schon fast wieder in einer Vorstellungsrunde :grosses Lachen:.


    Ergebnis dieser Suche anhand der oben dargelegten Punkte war eher ernüchternd.


    Es blieben in Schweden als mögliche Regionen eigentlich "nur" Värmland und mit abstrichen Dalarna und
    Dalsland übrig. Auch hier gibt es vielleicht Schwedenkenner die gegenteilige Argumente liefern können.


    Weiter nördlich habe ich gefühlt einfach ein Problem mit dem Anbau von Gemüse, Früchten und Co.


    Sollte ich mich da irren, gerne kurze Rückmeldung, da ich bisher nur reiner Kartoffelbauer war.


    Als nächsten Schritt haben wir, bzw. sind wir gerade am Ausloten welche Voraussetzungen der neue Zufluchtsort
    erfüllen muss und hier fängt es an richtig schwierig zu werden :peinlich:.


    Nach 2 Flaschen gutem Rotwein und gefühlten 8 Stunden
    Diskussion gibt es hier mehrere DIN A4 Blätter vollgekrakelt bis oben hin.:grosses Lachen:


    Glücklicherweise sind wir finanziell recht unabhängig und so budgettechnisch "im Rahmen" relativ unbeschränkt.


    Da wir uns auch Vorstellen könnten im späteren Leben dauerhaft in Schweden zu leben, soll es halt
    nicht einfach nur eine kleine Holzhütte her.


    Folgende Punkte wurden ( noch nicht abschließend ) diskutiert:


    a) Grundstücksgröße / Lage


    Ich hätte es eigentlich gerne so groß wie möglich. Die Frau sagt "kleiner" ist besser. Vermutlich hat sie wie so oft :crying_face: Recht,
    da natürlich mit einem großen Areal auch Pflichten verbunden sind.
    Ausserdem ist es sicher in der Aussenwirkung zu den neuen Nachbarn besser nicht als neuer Grossgrundbesitzer aufzutauchen.


    Als optimal erachten wir ca. 6 - 10 Ha Wald, 3 - 4 Ha Ackerland und 2-3 Ha Wiese. Total größer als 20 Ha sollte es auf keinen Fall werden.


    Lage sollte möglichst nah an einem großen See / Seenplatte sein. optimalerweise Grundstückgrenze direkt am See oder max 500m Entfernung.


    Wichtig für uns wäre es auf jeden Fall nicht ganz einsam zu liegen, Nachbarn sollten nicht kilometerweit weg sein sondern eher in "Sicht- oder Fussmarschentfernung"
    liegen. Nichts geht über eine vertrauensvolle Nachbarschaft insbesondere in Krisenzeiten.



    b) Wohnfläche


    Geplante Wohnfläche sollte je nach Raumaufteilung zwischen 100 und 150 qm2 liegen. Alles darüber macht eher Arbeit statt Freude.


    c) wichtige Nebengebäude


    Stall, grosse Scheune, Werkstatt und Erdkeller. Was vergessen ?


    d) Wasserversorgung


    Eigener Brunnen sollte auf dem Grundstück vorhanden sein.


    e) Beschaffenheit Grundstück ( Ackerland, Wald, evtl. fliessende Gewässer auf oder beim Areal )


    Es wäre schön, wenn die einzelnen Areale zusammenhängend wären. Teil des Waldes könnte evtl. auch etwas weiter
    weg liegen. ( zusätzlicher möglicher Rückzugsort :Gut: )


    Ein fliessendes Gewässer zur Stromerzeugung wäre natürlich die Krönung, aber vermutlich sehr schwer zu finden.



    f) Nähe zum nächst größeren Ort


    Der nächst größere Ortschaft ( Supermarkt, Arzt, Tankstelle, soweit in einer Krise diese Institutionewn noch intakt sind ) sollte nicht weiter
    als 25km entfernt liegen.


    g) Bauweise massiv ( eher selten in Schweden :) ) oder Holz. Eher älteres Baujahr oder neueres Objekt.


    Hier würden wir traditionell bevorzugen.
    Vermutlich ist es sinnvoller ein ( leicht ) renovierungsbedürftiges Objekt ins Auge zu nehmen um
    dann seine ganz persönlichen Pläne und Vorlieben umzusetzen.


    Wer bis hierher gekommen ist, erstmal danke fürs Lesen.


    Ich freue mich über Anmerkungen, Kritik, eigene Erfahrungsberichte.


    Eine große Liste weitere möglicher Anschaffungen und Planungen gibt es auch schon, diese folgt.


    viele Grüße und Danke fürs Zuhören


    survimag

  • Hallo survimag,
    meine Schwedenkenntnisse beschränken sich auf das Waldgut Pyntarna bei Tvällen, Nähe Gunnarskog in Värmland.
    Dort war ich erstmals in den Sommerferien 1981 und 1982 ein klein wenig am Aufbau aus Ruinen und dem Aufbau des ersten großen Foliengewächshauses beteiligt.
    1981 hatte es im Juni nochmal kurz Schnee gegeben und die Möhren waren bei meinem Eintreffen knapp handhoch.
    Nach dem Überbau des Gewächshauses waren sie Ende der Ferien erntereif.
    Nach dem Abi war ich 3 Monate dort, z.T. allein, von +35°C Anfang August bis -10°C Mitte November.


    Im Lauf der Zeit wurde der Boden wesentlich verbessert durch Pferde- und Kuhmist, ein großes festes Gewächshaus gebaut und die Ernten waren beeindruckend!
    Als Nordschweden durch Tschernobyl verseucht wurde, war Pyntarna zum Glück wenig betroffen - das ist ein kleinräumiges Mosaik von mehr oder weniger kontaminierten Flächen gewesen, je nach dem, wo belasteter Regen gefallen war.


    Zuletzt war ich 1990? nochmal für zwei Wochen dort und staunte, was meine Freunde inzwischen aufgebaut hatten.
    Seitdem hatte ich leider keine Zeit+Geld hinzufahren wegen einem eigenen Projekt im Hunsrück.


    Tragischerweise ist Pyntarna zwischenzeitlich abgebrannt, wurde aber wieder aufgebaut.
    Nur findet man die frühere sehr ausführliche Homepage nicht mehr im Netz.
    Wegen eigenem Projekt im Hunsrück hab ichs nicht geschafft, den Kontakt aufrechtzuerhalten.
    Man kann Christiane Peters aber vielleicht über ihre Mail-Adresse erreichen, die sie hier angegeben hat:


    http://www.schwedenforum-neu.de/showthread.php?t=6368


    Vielleicht ist sie bereit, Euch zu beraten?


    Sie hat auch ein bestimmt sehr lehrreiches Buch über ihre Selbstversorgungserfahrungen herausgegeben.
    Den genauen Titel weiss ich leider nicht.


    Viel Erfolg bei Eurem Vorhaben!

  • Hi Survimag,


    ich würde aus folgenden Gründen davon Abstand nehmen. Du hast bei deiner Vorstellung geschrieben du kommst auch aus HH. Auch von dort ist der Weg viel zu weit ein solches Vorhaben zu realisieren. Bei der von dir genannten Größenordnung von:


    "Als optimal erachten wir ca. 6 - 10 Ha Wald, 3 - 4 Ha Ackerland und 2-3 Ha Wiese. Total größer als 20 Ha sollte es auf keinen Fall werden."


    musst du ständig vor Ort sein und du bräuchtest noch eine Hilfskraft um das überhaupt annähernd in Schuß zu halten. Als Fluchtpunkt viel zu aufwendig, außerdem wirst du in Schweden beim z.B. Wirtschftscrash die gleichen Auswirkungen wie hier in Deutschland haben.


    Wenn ihr nicht ständig da wohnen wollt würde ich lieber nach einem Grundstück von max. 3000m² mit nettem Haus in McPomm schauen, das kann man immer leicht erreichen und auch am Wocheende nutzen. Ich würde die Ecke Parchim/Schwerin nehmen, da bist du in 1,5h vor Ort wenn du max. 30km von der A24 entfernt suchst, Preise für Haus Zustand 3 mit genannter Grundstücksgröße 30-50K€. Da kann man dann auch noch was in Eigenleistung machen, hat einen vertretbaren Nutz-(Ferien)wert und ist erst mal weit genug von Berlin und HH entfernt.


    Ich beacker nebenbei auch in McPom meine Fluchtburg, das ist Arbeit genug. Du musst allein schon für das Rasenmähen jedes 2te Wochenende vor Ort sein, vom Hausaus- und -umbau ganz zu schweigen.


    Die o.g. Größenordnung mag der Traum jedes Preppers sein, aber würdest du selbst wenn ihr dauerhaft dort hinziehen würdet deinen Kindern so eine abgeschiedene Lage zumuten wollen? Allein schon 20km zum nächsten Ort wären furchtbar im Alltagsleben (und kostenintensiv).

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • hinterwäldler,


    sehr interessante Geschichte. Habe mal gegoogelt es findet sich immer noch eine Ferienhausvermittlung ( rottnensee ) bei google als homepage online.


    @Bärti,


    sehr gute Argumente, allerdings glaube ich persönlich, wenn es wirklich zu einer Krise kommt, sind 30km von der A24 nicht weit genug weg.
    Uns ist klar, daß die genannte Größenordnung mal nicht so nebenbei zu bewirtschaften bzw. in Schuss zu halten ist.


    Bzgl. einer möglichen Umsetzung habe ich erstmal im Text nichts geschrieben, da er sonst zu lang wäre. aber ich kann ja mal anfangen :-).


    In der Umgebung unserer Bekannten in Südschweden gibt es auch einen großen Hof. Der Besitzer selbst ist ein Geschäftsmann aus Stockholm, dieser hat
    für die Bewirtschaftung der Fläche und die Pflege der Galloways eine Bauersfamilie "angestellt". Ich kenne keine genauen Details, weiss aber durch die Bekannten, daß
    die Familie dort fast in Eigenregie bewirtschaftet und gut von Rinderzucht und dem Rest leben kann. Laut der Bekannten muss der Stockholmer Inhaber pro Jahr kaum etwas draufzahlen, nur
    wenn größere Reparaturen anstehen muss er mal die Tasche aufmachen.


    So etwas wäre natürlich sehr wünschenswert, zumal man im Krisenfall auf dem Hof noch jemanden hätte der richtig gut Ahnung hat. Es müsste halt dann ein Hof mit 2. Wohnhaus sein.


    Sollte dies nicht machbar sein, würde ich einen "Verwalter" suchen, so daß alles einigermaßen in Schuss bleibt. Kostet zwar auch jeden Monat, aber kann man von der Steuer absetzen ;-).


    In so einem Fall sollten ausreichend Vorräte lagernd sein und man sollte prepared sein um dann zum Frühjahr entsprechend anzubauen, falls man länger dort bleiben muss.


    gruss
    survimag

  • Hi Survimag,


    "sind 30km von der A24 nicht weit genug weg" - wenn wirklich Hungersnöte kommen hättest du in ganz Europa keinen sicheren Platz


    "Sollte dies nicht machbar sein, würde ich einen "Verwalter" suchen, so daß alles einigermaßen in Schuss bleibt." - da wirst du mit Sicherheit beschissen werden, du musst vor Ort sein um solche Größenordnungen zu bewerkstelligen. Sonst zockt dich der Klempner, der Maurer, der Tischler etc. während der bauphase ab, dann der Verwalter im laufenden Betrieb etc. Wozu das Risiko mit einem Nutzwert in "Friedenszeiten" von vielleicht max. 8 Wochen im Jahr die ihr dort sein könnt. Da bindet ihr euch einen Stress ans Bein, der auch ganz schnell auf die partnerschaft durchschlagen kann. Sucht euch was was ihr von Anfang an wirklich selber nutzen könnt und wo du in max. 2 Stunden vor Ort bist. Alles Andere ist (meist) leider Prepper-Wunschdenken was in der Realität niemals aufgeht und wo du neben emotionalem Stress auch ganz schnell in finanziellen Stress kommen kannst.


    "Es müsste halt dann ein Hof mit 2. Wohnhaus sein." - Bau mal 2 Wohnhäuser auf größere Entfernung auf, ohne ständig vor Ort sein zu können. Du wirst Enttäuschungen noch und nöcher erleben, auch wenn du einen Architekt zwischenschaltest.


    Habt ihr euch mal die Bewirtschaftungskosten und die Instandhaltungskosten für solche Objekte genau durchgerechnet, inkl. Anfangsbudget für einen Ausbau nach euren Vorstellungen?

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • @Bärti,


    das sehe ich ein wenig anders mit dem sicheren Platz. Hier geht es imho auch nicht um sicher sondern in so einem Fall um was ist sicherer, McPomm mit seiner Nähe zu Hamburg oder Mittelschweden wo die nächst größere Stadt 60.000 Einwohner hat.


    habe zum Beispiel bei hemnet.se und die sind meist überteuert schon Objekte gefunden. Hof auch mit 2 vollwertigen Wohnhäusern. Preise zwischen 280.000 und 430.000 Euro.


    Nur die Lage war noch nicht optimal. Ich würde sicher nicht bauen, aber einen Verwalter der Rasen mäht und einige Sachen macht bekommt man je nach Umfang sicher für 4.000,- bis 7.000,- Euro im Jahr.


    gruß
    survimag

  • Moin Moin "survimag",


    zunächst einmal willkommen hier im Forum.


    Ich habe gerade Deinen Thread hier "entdeckt" und musste etwas schmunzeln....


    Deine Ideen und Vorstellungen von einem schönen Rückzugsort sind hier im Forum sicher etwas weiter "gestreut" und einige haben so etwas schon gemacht, oder es ist in Planung.


    Skandinavien / Schweden ist ein sehr schönes Land und ich kann Deine Wahl verstehen, allerdings ist es auch schon recht zivilisiert, reglementiert und auch von den Lebenshaltungskosten teuer, sowie hat es dort sehr hohe Steuern.


    Auch für eine schöne, nennen wir das mal "kleine Farm", musst Du schon ich sage mal "ein bisschen was anlegen", wenn es denn was ordentliches sein soll, das zumindest rudimentäre Infrastrukturen bietet, da Du hier ggf. mit Deiner Familie mit den kleineren Kindern leben können musst, die Kinder sollen ja auch ggf. "irgendwo" eine eine vernünftige Schule besuchen können, ggf. auch später mal einen Ausbildung machen oder eine Hochschule besuchen können.
    Du brauchst ggf. auch mal einen Arzt, ein halbwegs brauchbares Krankenhaus für "alle Fälle" solltest Du Dich mal massiv verletzen/ Unfall oder es wird einer schlimmer krank von der Familie ,


    Du bist Mitte 40, Kaufmann (daher wohl eher "Schreibtischtöter")und kein Landwirt.
    Hast Du schon landwirtschaftliche Erfahrung ?
    Willst Du denn sowas ggf. richtig und intensiv lernen ?
    Bist Du körperlich fit oder hattest Du schon Bandscheibenvorfälle z.B. ?
    Mag das Deine Frau, mögen das Deine Kinder ?


    Kannst Du ggf. Deine Arbeit von "remote" aus betreiben, ggf. mit ein paar Dienstreisen im Monat ?


    Dann brauchst Du ggf. einen Flugplatz in der Nähe.... wenn das alles nicht zum Riesen Aufwand werden soll.


    Oder gedenkst Du diese Farm als Selbstversorgerfarm zu betreiben und dem bishereigen Leben den Rücken zu kehren ?


    Bedenke bitte dass Du ~ 20 ha nicht allein bewirtscheften kannst, Du wirst Personal brauchen und das bekommst Du in Schweden nicht wirklich billig.... Essen im Supermarkt kaufen ist billiger und Du hast keine Ärger mit den Leuten. Und der kommt, früher oder später. Vor allem wenn Du nicht immer da bist....


    Deinen o.g. Ansatz im Budget für Deinen Verwalter halte ich in Schweden für nicht wirklich realistisch. Ferner wirst Du wohl eine teuren Maschinenpark brauchen, wenn Du das nach heutigen Massstäben auch profitabel betreiben willst. Und sind dann nicht 20 ha noch zu wenig ? (-> Wirtschaftlich Mindestgröße für eine profitabilität -> "Economies of Scale"...)


    Dann solltest Du auch Bodenanalysen machen lassen um zu sehen, was dort ggf. auch vernünftig angebaut werden kann und wofür es ggf. auch Agrarsubventionen (der EU ?) gibt.


    GGf. gibt es sowas auch für die Renaturierung von Land (Brach liegenlassen)...


    Ich persönlich sehe so einen Ort nur dann als wirklich Sinnvoll an, wenn man ihn auch in normalen Zeiten halbwegs nutzen kann, und auch in diesen Zeiten daran Freude hat, und als Nebeneffekt in einer wie auch immer gearteten "schlechten Situation" sich dort "verkriechen" kann, weg von der großen Stadt.


    Im Zweifelsfall hast Du noch ein kleines Segelboot und kannst von Norddeutschland aus diesen Platz mit ein paar Tagen Segeln erreichen, sollte es keine Fähren mehr geben.


    Bevor Du diese "Farm" kaufst, überleg Dir ausserdem gut, ob Du sie ggf. auch wieder verkaufen kannst und ob Du dabei nicht allzuviel verlierst. Und ob es "Wertsteigerungspotential" für so ein Objekt gibt....


    In der jetzigen Zeit ist es sicher vorteilhaft sein Geld auch in nicht monetären Besitztümern anzulegen, ggf. siehst Du so eine Investition als ein zukünftiges potentielles Erbe für Deine Kinder an.
    Aber bedenke bitte mit der richtigen Infrastruktur im Umfeld steigt der Wert des Objekts und auch die Wiederverkaufbarkeit wir somit deutlich leichter.


    Frage Dich auch, ob Du ggf. einige Deiner Äcker und Wiesen verpachten kannst und Du Dich somit ggf. nicht darum kümmern musst.


    Oder hat der Nachbar sowieso schon zuviel und es gibt kein Interesse an Deinem Land im Umkreis, weil alle die Landwirtschaft aufgeben und in die Stadt ziehen wollen.... siehe Ostdeutschland .....


    Informiere Dich auch gut, ob es Gesetzte gibt, das das Land nach X Jahren denen gehört, die es (z.B.) die letzten 20 Jahre oder so auch bearbeitet haben ..... Solche Gesetzte verhindern in einigen Ländern dass ein paar Reiche am Ende alles Land besitzen und die eigentlichen bearbeitenden Bauern nicht.


    Natürlich kannst Du so eine "kleine Farm" auch als reinen Spaß ohne Profitabsicht ansehen, aber bedenke mal , dass Du Deine Hütte, wenn sie 9 Monate leer gestanden hat, erst mal ordentlich putzen und auf Vordermann bringen musst, bevor es Spaß macht dort zu leben und alles wieder funktioniert oder keine Vandalen da waren die aller geklaut oder ruiniert haben.


    Oder Du und Deine Familie wollen ein "rudinemtäres" Leben wie die allten Trapper in einer Kanadischen Waldhütte.


    Wenn Du das Land aussuchst, bedenke bitte die Wasserstände (Hochwasser / Überschwemmung ...)


    Wurde das Land durch Tschernobil verseucht ?


    Gibt es in der Nähe große militärische Radarstationen (oder andere "gefährliche" Anlagen z.B. , Militärflugplätze...) , die Dich mit Mikrowellen bestrahlen ?
    (Sowas gibts in Finnland z.B. mit Quellen in Russland.... dort bekommen viele Leute davon Krebs...)

    Ich will Dich wahrhaftig nicht von Deinem Vorhaben abhalten, aber überleg Dir wirklich gut was, wo und wie Du das machen willst und ob Du mit Deiner Familie dafür wirklich "das richtige Team" hast.... :winking_face:
    Kannst Du mit den langen grauen Wintern klar kommen ?

    Von einem schönen Hamburger Schreibtisch im Kaufmannskontor sieht manches schön verträumt aus.... :winking_face:


    Aber was erzähle ich denn da, ich bin ja selber "so doof" und mach was ziemlich ähnliches .... :winking_face:


    Aber nur zum Spaß, viel kleiner, weiter im Süden wo es wärmer ist, habe mein Arbeitsleben hinter mir, und ich habe gute Aufpasser vor Ort .... aber fast "in the middle of nowhere" aber mit ggf. schnell erreichbarer Infrastruktur ....
    Meine Kinder sind erwachsen...


    Habe ich durch reinen Zufall gefunden und war ausserdem gar nicht teuer, weil eigentlich so gut wie nicht wieder verkäuflich... :winking_face:



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    Bin mal gespannt wie Du das weiter machst.....


    Beste Grüße und viel Erfolg


    Udo (DL 8 WP)

  • @ survimag


    Da hast du dir ja ein ganz schönes Projekt vorgenommen.


    Schon allein deine Anforderungen an Größe, Zusammenstellung und Lage sind ein klein wenig utopisch.


    Du kennst ja sicher die führende Immobilienseite und hast dir einen Überblick verschafft. Wenn nicht, hier der Link: http://www.hemnet.se/.


    Wassernähe oder gar ein Wassergrundstück sind recht kostenintensiv, aber du hast ja kaum Budgetgrenzen.


    Eine "Fluchtburg" mit Ackerfläche halte ich persönlich für keine praktikable Lösung. Acker der nicht entsprechend bearbeitet wird produziert Unkraut und muss nach längerer Brache erst wieder urbar gemacht werden.
    Wenn es das Sparbuch hergibt, dann würde ich ein nettes Häuschen auf 2-3000qm kaufen und die Möglichkeit zu Intensivkulturen im Gewächshaus schaffen.
    Eigener Wald ist zwar schön, aber in brauchbarer Größe für Privatleute kaum zu haben.

  • @Udo & Drudenfuss,


    Mensch ihr macht mir das aber auch madig. :-).


    Spaß beiseite, ich finde es super so werden einem viele Punkte aufgezeigt die man selbst vielleicht noch nicht bedacht hat.


    Vielleicht habe ich mich auch ein bisschen falsch ausgedrückt, insbesondere was Udos Einlassungen angeht.


    Wir hätten die Wunschvorstestellung, daß natürlich bei Ankunft im Zufluchtsort schon alles für den Eigenanbau läuft, ABER das ist natürlich keine Grund-
    voraussetzung.
    Sollte so eine Lösung nicht möglich sein, so würde man zuerst auf Ackerbau und Viehzucht verzichten, wichtig wäre mir nur, daß man bei einem
    erzwungenem längeren Aufenthalt den Platz und die Möglichkeiten hätte.
    Sprich Obst, Gemüse anbauen, Hühner halten oder evtl. anderes Vieh.


    Bei einem längeren Aufenthalt würden die Argumente von Udo Schule, Arbeitsplatz, Flughafennähe etc.eh wegfallen, da ich in so einem Fall davon ausgehe, daß
    ich A) hier nicht mehr arbeiten könnte / müsste / wollte, B) ob die Kinder dann zur Schule gehen müssten ( btw. Schulbusverbindungen in Schweden sollen ganz gut sein ).


    zu Deinen anderen Fragen:


    Du bist Mitte 40, Kaufmann (daher wohl eher "Schreibtischtöter")und kein Landwirt. ---> korrekt, aber Sport hält fit.
    Hast Du schon landwirtschaftliche Erfahrung ? ---> ausser im eigenen Garten Gemüseanbau und Angelerfahrung, nein
    Willst Du denn sowas ggf. richtig und intensiv lernen ? ---> Grundsätzliches interesse ja, zur Zeit kümmere ich mich um Jagd- und Segelschein
    Bist Du körperlich fit oder hattest Du schon Bandscheibenvorfälle z.B. ? ---> toi toi alles gesund
    Mag das Deine Frau, mögen das Deine Kinder ? ---> Mein Frau würde es lieben auf einem kleinen Bauernhof zu leben, die Kleinen wohl nur wenn es Pferde gäbe :winking_face:


    Also alles ein bisschen zurückdrehen, wir wollen die Flächen nur nutzen, wenn es um einen längeren Aufenthalt ( mehrere Monate / Jahre ) geht.


    Und sicher möchte ich nicht von heute auf jetzt einen alternativen Ökobetrieb eröffnen.



    drudenfuss,


    hemnet und svenskfast sind schon durchforstet und wie schon erwähnt gibt es dort einige schöne Objekte zwischen 250.000 und 430.000 euro.


    Mit kleineren Grundstücken kommt man natürlich weitaus günstiger weg, da gibt es schon sehr schöne Sachen zwischen 120.000 und 200.000 Euro.


    Vielleicht ist Dein Ansatz auf Ackerland komplett zu verzichten und exessiv ein grosses Gewächshaus zu strapazieren wirklich die bessere Option.


    Wie hast Du das gemeint mit dem eigenen Wald und Privat? War der Meinung bei flächen bis 10 Ha gibt es da keine großen Probleme, oft habe ich diesen Vermerk nur bei extrem grossen Flächen
    gesehen, ab 50Ha aufwärts.



    viele Grüße
    survimag

  • Mir stellt sich eine Frage - weshalb sollte die Krise vor Schweden halt machen?


    Bitte nicht als Kritik verstehen!
    Ich liebe Skandinavien - wir machen dort jedes Jahr Urlaub, aber Krisen sicher ist es dort nicht...
    Und die Frage ist:
    Kommt man dort auch wirklich mit den Gepflogenheiten zurecht?
    Erträgt man die anderen Jahreszeiten?
    Usw...



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • survival,


    habe in den letzten 20 Jahren zum Glück schon alle Jahreszeiten oben mitgemacht, sowohl Winter als auch Sommer machen rioesig Spass.


    Die Krise wird sicher auch nicht vor Skandinavien halt machen, erachte es dort durch die Weite allerdings als sicherer.


    Gruß
    survimag

  • Inwiefern sicherer?
    Wenn ich mir die Situation durch den 2. Weltkrieg anschaue...


    Wobei wir, ehrlicherweise, durchaus auch darüber nachdenken, wie wir und ob wir im Fall der Fälle dorthin kommen und wie wir uns dort "durchschlagen/durchhalten" würden...
    Hat schon was dort!!!
    Unbedingt!!!


    Ich finde es gut, daß Du dir darüber Gedanken machst!
    Nur so kommt man ein Stück weiter!


    Bin gespannt, was aus den Gedanken wird, ehrlich!!!


    LG von der Survival, die bis Skandinavien einen weiten Weg hat...

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • heyhey survimag,


    wirklich tolle Pläne.
    Daß ihr die Sprache schon etwas beherrscht ist wohl das Wichtigste (ist für deutschsprachige auch nicht allzu schwer zu erlernen).


    Für die Haus/Grundstücksuche hätte ich einen Hinweis: RADON (radioaktives Gas) steigt aus besonders alten Gesteinschichten auf und sammelt sich u. U. im Keller. Es gab schon nachgewiesene schwere Erkrankungen,etc. Man hat deshalb Grenzwerte eingeführt. Radon-Messungen sind in Schweden mittlerweile üblich und werden, sofern mit negativem Ergebnis - also Radon-frei - , auch als Verkaufsargument genutzt. Bei fehlender Messung/Gutachten sollte man das vor einem Kauf nachholen lassen. Bei auffälligen Werten, kann man die Kellerräume/-Böden auch nachträglich noch sanieren bzw. gegen das aufsteigende Gas abdichten. Außerdem hilft natürlich regelmäßiges Lüften... aber im Winter...


    Viel Glück


    Arni

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Der Hinweis wegen Radon gilt übrigens auch für einige Regionen in Deutschland (vor allem in den (ehemaligen) Bergbaugebieten) und in der Schweiz. Nur dass dies hier kaum einer weiss. Die Werte bei uns im Keller sind durchaus überhöht. In den Wohnräumen geht es aber. Messen schadet deshalb nicht.


    Schweden als Fluchtort kann für Norddeutsche sicherlich interressant sein. Wobei ich persönlich glaube, dass mehrere kleinere Fluchtorte in verschiedenen Regionen Europas besser wären ein ein Landgut von über 10ha. Eine kleine Wohnung wo man mal den Schlüssel umdrehen kann und für ein paar Wochen weg ist halte ich für besser als eine pflegebedürftige Immobilie mit der Notwendigkeit einer fortlaufenden Verwaltung, wenn man selbst nicht da ist. Wobei dies natürlich von den eigenen Lebensumständen abhängt.


    Blackforest

    Man muss für Alles bezahlen. Nichts ist umsonst, ausser Gottes Gnade

  • Hallo Survimag, ...


    Warum Schweden?


    Ich will es Dir nicht ausreden, .... aber!


    Ich denke ohne ein eigenes Boot, oder mit genug "Beziehungen" hat sich das Thema eigentlich erledigt, ... oder?


    Wie kommstt Du dahin ohne Deine eigene Cessna!


    Warum machst Du nicht gleich Nägel mit köpfen und wanderst aus?


    Europa und das Baltikum ist eh wenn es kracht für'n A....!
    In Skandinavien wird es wohl nicht besser sein.


    Bei meiner "Suche" blieb nicht viel über!


    Uruguay, konnte ich mir nicht leisten, nennt sich auch nicht umsonst die Schweiz von Südamerika.


    Blieb mir nur Paraguay, ... außer das die Latinas hier zu "fett" sind geht es mir hier sehr gut.


    Aber ist ja Dein Ding!


    Für Fragen, ... einfach schreiben ...


    Grüße aus Paraguay, Mike



    Ähh, ... Du wärst auch nicht alleine, schon aus unseren Forum ist aktuell einer hier, und einer hat sich für das nächste W-Ende gemeldet!


    Also Südamerika hat was! ... denke mal darüber nach!


    Schöne Grüße, Mike

  • Hi Survimag,


    also erstmal finde ich deine Ideen und Pläne auch super. Allerdings sehe ich da auch viele der hier schon angesprochenen Probleme. Du bist vielleicht finanziell unabhängig, trotzdem bleibt ein zweiter Wohnsitz, bzw. komplett ausgestatteter Bauernhof samt Wald und Wiese mit viel Arbeit verbunden. Mit den von Dir genannten 7.000 - 10.000 EUR wirst Du auch nicht hinkommen, wenn der Hof von anderen in gutem Zustand gehalten werden soll.


    Ich würde Dir eher zu einem kleinen Haus in der Nähe Deiner schwedischen Bekannten/Verwandten raten, welches überschaubar in Schuss gehalten werden kann. Auch die Aufteilung auf mehrere Fluchtorte halte ich für sinnvoll, denn was wäre, wenn ausgerechnet in Schweden das Chaos ausbricht und Du nirgendwo anders ausweichen kannst.


    Wir standen damals vor einer ähnlichen Entscheidung. Für uns war nach langem hin und her klar, dass es im Falle einer groß angelegten, globalen oder europäischen Krise es in Europa keinen wirklich sicheren Ort mehr gibt. Wir haben also Nägel mit Köpfen gemacht und uns so weit wie möglich von allen (menschengemachten) Gefahren entfernt und sind in der Südsee gelandet.


    Ich würde Schweden natürlich als wesentlich bessere Option betrachten, als Hamburg oder andere Ballungsgebiete. Verglichen mit anderen abgelegenen Orten in der weiten Welt ist Schweden aber eher als ungeeignet zu werten.


    Beispielsweise lag unser Hauptaugenmerk auch auf einer möglichst geringen Bevölkerungsdichte. Als geeignet empfinde ich persönlich nur Orte, die im einstelligen Bereich liegen. In Europa wird das sehr schwierig, es mag zwar abgelegene Regionen geben, sind aber dennoch strategisch interessant oder auf dem (einfachen) Landweg für Jedermann erreichbar.


    Mal als Beispiel: Die Stewart Insel im Süden Neuseelands. Bevölkerungsdichte 0,35/km2 und durch eine Wasserstrasse von der Südinsel Neuseelands getrennt. Sowas ist für mich abgelegen, Schweden ist dagegen überbevölkert.


    Auch wichtig war für uns die Distanz zu potenziellen Gefahrenquellen wie AKW´s, Chemiefabriken, Militärstützpunkten und strategisch wichtiger Industrie. Alleine durch die Präsenz der Atomindustrie in Schweden wäre für mich dieses Land tabu. Auch liegt es genau zwischen den momentan neu entflammten Militärblöcken von Ost und West. Nur 30km von der nächsten Provinzstadt entfernt zu sein reicht da meiner Meinung nicht aus, um potenziellen Problemen zu entgehen. Da reicht dann auch das Beispiel sich in Meck-Pomm etwas zu suchen.


    Wenn du sowieso in Hamburg lebst und guten Zugang zur See hast, ausserdem die finanzielle Seite keine Probleme macht, dann besorg Dir ein Segelboot mit 15-20m Länge. Darauf kannst du Wohnen, hast unheimlich viel Platz für Vorräte, Treibstoff etc. Auf dem Meer kannst du Angeln, Wasser kannst du entsalzen oder Regenwasser auffangen. Das wichtigste aber: Du kannst mit dem Teil überall hin abhauen, weltweit.


    Eine andere Möglichkeit wäre ein Flugzeug. Mit einer PPL-Lizenz kannst Du privat schon ganz stattliche Maschinen fliegen. Mit Extrasprit sind Reichweiten von über 2000km möglich. Allerdings erkauft man sich Geschwindigkeit und Reichweite mit mangelnder Zulade- und Staukapazität.


    LG Buschmann

  • Klitzekleines Bonbon am Rande:


    Die Krone.at meldet:
    Schweden kippt Rundfunk-Gebühr für Computer


    Wenn das Urteil Bestand behält, wäre das ein weiterer Standortvorteil für Schweden.


    Man kann dort in einen Alterssitz investieren und, sobald man hier keine beruflichen Verpflichtungen mehr hat,
    seine Rente in einem freien Land ausgeben.

  • Zitat von survimag;195588

    Hallo arni,


    danke für den hinweis war mir nicht bekannt!


    .....hat halt großen Einfluß auf den Kaufpreis.




    Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.