Flucht bei Tag oder Nacht?

  • Zitat von AndreasH;208836

    Mir ist da als einzig praktikable Möglichkeit ein Boot eingefallen,alles andere würde nicht klappen *ghrr*


    Wäre das evtl. auch auf die Schweiz übertragbar ? In Deinem Fall hat Arosa ja auch eine Wasserverbindung bis zum Rhein :winking_face:


    Der Witz war gut... :kichern: Mit dem Boot auf dem Rhein gegen den Strom, nach oben zu Padeln ist eher ein Ding der Unmöglichkeit. (Arosa = 1775müM, Effretikon = 516müM)
    Müsste man aber flussabwärs flüchten, wäre das sicher ein Variante. Das :winking_face: sagt mir allerdings, dass du es selber nicht ernst gemeint hast. :)



    Zitat von hinterwäldler;208859

    ... wie eigentlich "die Profis" (Kriegsreporter, Forscher, Fernhändler,...)
    und die Bevölkerungen in permanent krisen- und spannungsgebeutelten Gegenden solche Aufgaben lösen.


    Sich mit diesen Profis zu vergleichen geht aber nur bedingt. Den besonders die Kriegsreporter, haben oft auch schon ein eigenes grösseres Netzwerk im Rücken. Der Gegner wird sich zweimal überlegen, ob er den BBC- oder CNN-Reporter erschiessen soll oder nicht. Und selbst solche Leute sind nicht vor Entführungen geschützt. Je unwichtiger und unbekannter eine Person ist, desto eher wird sie erschossen oder anderes.



    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass dieses Szenario praktisch nicht planbar ist. Es gibt so viele Faktoren, die nicht vorausplanbar sind.
    Je nach Situation wird es besser sein, wenn man in der Nacht marschiert, wo es in einer anderen besser ist, man marschiert am Tag. In noch einer anderen Situation muss man möglicherweise mehrere Tage am gleichen Ort bleiben, um sich auf einen möglichen Kampf vorzubereiten. Und was ist wenn sich einer verletzt? Oder vielleicht sogar einer erschossen wird? Das wirft den ganzen Plan mit Schicht-Einsätzen komplett über den Haufen. Vielleicht geht auch ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand verlohren oder kaputt. Vielleicht wird man doch mal ausgeraubt, und muss praktisch bei Null anfangen. Vielleicht gibt es sogar in der Gruppe Streit, und einer davon wendet sich gegen dich.


    Wie schon erwähnt, sind auch Netzwerke keine Garantie. Vielleicht hat dein Kontaktmann spontan die Seite gewechselt, weil ihm ein fetter Schinken versprochen wurde.


    Daher bin ich der Meinung, dass man nur sehr grob planen kann. Und wohl nicht mehr als auf 1 Tag genau. Der Rest muss alles der aktuellen Situation angepasst werden.


    Und dass man ein Jahr nach dem Knall, ausgerechnet so eine schlechte Jahreszeit wählt, ist schon auch nicht grad schlau. Das würde ich mir auch nur antun, wenn ich aus irgendwelchen, sehr wichtigen Gründen nicht früher flüchten könnte. Und auch das überwintern ausgeschlossen wäre.



    PS: Kriegsreporter und ähnliches haben auch ganz andere Möglichkeiten. Die können auch eher mal 1000 CHF locker machen, wenn sie dafür die Zone unbeschadet durchschreiten dürfen.

  • Hallo,


    die bisher geschilderten Szenarien zeigen, dass diese Art der Flucht möglicherweise gewaltige Risiken mit sich bringt, weil man ungeschützt tagelang durch unbekanntes Terrain marschiert. Die Motivation, dieses Risiko auf sich zu nehmen, muss schon sehr stark sein. Warum muss ich mich der Gefahr von 150km Fussmarsch aussetzen, woher habe ich die Gewissheit, dass es im Bergdorf besser ist als am Aussgangsort oder irgendwo auf halber Strecke? Das Ganze kann in einer riesigen Enttäuschung enden, wenn man es irgendwann (oder der überlebende Rest der Gruppe) geschafft hat, am Ziel anzukommen und dort nur rauchende Trümmer vorfindet, weil marodierende Banden von anderswo kurz zuvor durchgezogen sind. Ich will damit sagen, es muss schon sehr gesichert sein, dass sich der Trip auch lohnt. Beispielsweise durch verdeckte Kommunikation mit Verbündeten am Zielort. Kann man das nicht leisten, halte ich das Unternehmen für ein Himmelfahrtskommando. Wenn ich nicht 100% sicher weiss, dass es am Ziel besser ist, brauche ich mich nicht dorthin durchzuschlagen, bzw. könnten unterwegs auch andere Zwischenziele ebenfalls als sicher erscheinen und man entschliesst sich, dort zu bleiben und das alte Ziel aufzugeben oder später anzustreben.


    Damit wäre ich bei einer alternativen Option zu "sich möglichst schnell und unerkannt zum Ziel durchzuschlagen" - nämlich das Ziel über mehrere Etappen und längere Zwischenpausen indirekt anzusteuern, indem man hier und da bei Dorfbewohnern anheuert oder einen auf "fahrendes Volk" macht und Dienstleistungen anbietet ("Messerschleifen", Technikreparaturen o.ä.). So kann man evtl. das Risiko deutlich senken, versehentlichselbst für Marodeure gehalten und bekämpft zu werden. Wenn ich mir in so einem Szenario vorstelle, einer der Palisaden-Dorfbewohner zu sein, der gerade Wachdienst auf den Gemüsefeldern vor dem Ort hat und ich erspähe von meinem gedeckten Beobachtungsposten aus irgendwo eine seltsame Vierergruppe, die sich auf "meinem" Territorium (das ich kenne wie meine Westentasche) versucht zu tarnen oder diskret fortzubewegen, würde ich mindestens misstrauisch, evtl. würde eine Alarmkette ausgelöst und die Gruppe gestellt und notfalls bekämpft.


    Ich würde deshalb ganz klar auf "zerlumpte Zivilisten auf der Flucht machen", auf schon mehrfach ausgeraubte Habenichtse, nicht auf bewaffneten mit Nachtsichtgeräten ausgestatteten paramilitärisch wirkenden Spähtrupp.
    Als zivilier Flüchtling in normaler Kleidung hat man auch eher die Chance, im Gewimmel eines Marktes in einer Ortschaft unterzutauchen und eins mit den Leuten dort zu werden. Das kennt man von den ganzen failed nations im arabischen Raum, dass Kombattanten nicht im Flecktarnanzug mit Molle-System und Rayban-Brille herumstolzieren, sondern im weissen oder dunkelbraunen Kaftan mit einfachen Sandalen genauso wirken, wie der Durchschnittsbewohner.


    Ich glaube nicht, dass man davon ausgehen kann, komplett unentdeckt 150km zurückzulegen. Deshalb würde ich aus der Not eine Tugend machen und quasi "komplett sichtbar" mich von Ort zu Ort hangeln. In unsicheren Gebieten (z.B. dem Süden Algeriens) ist es heute üblich, den Transit zwischen zwei Ortschaften mittels Konvois durchzuführen, die von bewaffneten Organen begleitet und gesichert werden. Ein Treck von 150 Personen mit Karren, Viehgespannen, Eselsfuhrwerken etc. begleitet von Soldaten/Söldnern/Polizisten/selbstorganisierten Sicherheitskräften wird von einer "einfachen Räuberbande" wohl eher nicht angegriffen, als eine einzelreisende Kleingruppe.


    Grüsse


    Tom

  • Wenn es danach ginge was hätte wenn wer würde, dann würde ich garnicht abhauen. :winking_face:


    Das es ja aber um ein fiktives Szenario geht ist es doch durchaus sinnvoll, die Parameter möglichst schwer zu setzen, sprich nasses Herbstwetter, nur 4 Leute, unzureichende Fitness, mittelmäßige Ausrüstung.


    Ein echt schweres Problem hat Ceph ja schon angesprochen: Die Verpflegung. 5kilo für 20000 Kcal ist realistisch, eher schon zu leicht, wenn man davon ausgehen muß nicht mehr Hochenergetische Nahrung fast überall kaufen zu können.
    Wir haben das letzten Sommer im Familienrahmen für 14 Tage mit konventionellen Lebensmittel ausprobiert und tatsächlich 10Tage ohne das Ansteuern irgendeiner Versorgungseinrichtung geschafft. es,Waren beim Start ca. 20-25Kg.
    das ist gewichtsmäßig schon sehr ernüchternd.


    Hingnegen sehe ich kaum Energieaufwand im sogenannten Lagerbau, gilt es doch eben Spuren zu vermeiden. für 4 Mann reicht ein Zelt, das ist in Totaldunkelheit mit etwas Übung in unter 10min aufgebaut und wiegt dann zwischen 4-6Kg, je nach Luxusanspruch (akka3 bzw Hilleberg Keron 6).
    Das mit dem Wachen kann man nach meiner Erfahrung vergessen.


    gruß



    TID

  • Zitat von Opa;208845

    Andreas: Wenn man sich etwas tarnt, dann kommt man fast überall ungesehen durch. Die ZDV3/11 hilft da.


    Hallo Nick !


    Seit verfassen und erstellen der ZDV 3/11 hat sich im Bereich der elektronischen Aufklärungsgeräte einiges getan,wirksam tarnen kannst Du Dich nur durch das sehr sehr realitätsnahe vortäuschen des eigenen Todes (aufhören Körperwärme abzugeben,keine Atemgeräusche mehr von Dir geben und deinem Herzschlag verbeiten sich zu wort zu melden,dann - und nur dann - hast Du eine kleine Chance...darfst Dich aber auch nicht bewegen :winking_face:


    Es ist leider so das man z.B. per Infrarot Kamera eine Gruppe Leute aufnehmen kann,die sind mittlerweile so genau geworden das man auf dem Bild sehen kann wer heimlich " einen Ausgeklinkt hat" !


    Für mich war halt -hatte ich weiter oben im anderen Post geschrieben- die Überlegung angesagt das Ganze Vorhaben erstmal in Frage zu stellen und bin daher auf das Boot gekommen.


    Eine Sicherheit vor Entdeckung gibt Dir das Ding nicht,man hat aber auf einem Gewässer immer den Vorteil zwischen sich und dem Pöbel eine nasse Grenze zu legen :devil: Einfach das Ufer ansteuern wo die Typen nicht sind,man würde sich schon überlegen ob ( Joggels Szenario, 4 unrasierte berucksackte Typen) in einem Boot es wert sind sich selber schlimmstenfalls so zu erkälten das man ohne die - nicht vorhandenen- Antibiotika nicht mehr gesund wird :winking_face:


    @ noxis :


    Ich habe das sehr wohl ernst gemeint,wer hat denn gesagt das man paddeln soll ? Wenn man über ein Boot als Hilfsmittel nachdenkt muss natürlich ein Motor mit dran :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;208883

    Eine Sicherheit vor Entdeckung gibt Dir das Ding nicht,man hat aber auf einem Gewässer immer den Vorteil zwischen sich und dem Pöbel eine nasse Grenze zu legen :devil: Einfach das Ufer ansteuern wo die Typen nicht sind,man würde sich schon überlegen ob ( Joggels Szenario, 4 unrasierte berucksackte Typen) in einem Boot es wert sind sich selber schlimmstenfalls so zu erkälten das man ohne die - nicht vorhandenen- Antibiotika nicht mehr gesund wird :winking_face:


    @ noxis:


    Ich habe das sehr wohl ernst gemeint,wer hat denn gesagt das man paddeln soll ? Wenn man über ein Boot als Hilfsmittel nachdenkt muss natürlich ein Motor mit dran :winking_face:


    Den Gedanken mit dem Motorboot hatte ich auch mal kurz, aber auch gleich wieder verworfen. Das geht eignetlich nur, wenn man sowieso von Dorf zu Dorf wandert. Den mit einem Motorboot kannst du es praktisch vergessen unentdeckt zu bleiben.
    Und wenn dich dann feindliche Gruppen entdecken, dann bist du mitten auf dem Wasser, voll im offenen Schussfeld. Da kannst du nur hoffen, dass dein Boot kein billiges Schlauchboot ist, und du es als halbwegs kugel- und pfeilsichere Deckung nutzen kannst, bis du am Ufer gegenüber bist. :winking_face:


    Dann müsste man noch das Problem mit dem Transport grundsätzlich lösen. Den ein stabiles Boot transportiert man nicht einfach so durch den Wald. Und ab und zu muss man es mit Garantie aus dem Wasser holen. Spätestens beim nächsten Wasserfall oder der nächsten Staumauer.


    Daher könnte man das eignetlich höchstens etappenweise als Möglichkeit nutzen, wenn man zufällig eins in die Finger bekommt.


    Und so aufblasbare Einmann-Schlauchboote sind keine wirkliche Variante. Viel zu platzraubend und vermutlich auch zu schwer.

  • Zitat von noxis;208890


    Und so aufblasbare Einmann-Schlauchboote sind keine wirkliche Variante. Viel zu platzraubend und vermutlich auch zu schwer.


    Ich hab beim letzten HSP Treffen im Januar mal so ein Packraft ausprobiert und war erstaunt, wie gut die sich fahren lassen. Die 2 Mann Variante wiegt irgendwas um die 3kg und hat das Packmaß eines kleinen(!) Zeltes. Paddel kommen noch dazu.


    Die maximale Zuladung von 200kg könnte bei Verwendung als Zweier aber u.U. limitierend sein, je nach Körpergewicht.


    http://www.packrafting-store.d…hne-Spritzdecke::466.html


    So ein Boot erweitert zumindest die Optionen, vor allem auch was das Thema "gesperrte Brücken" betrifft oder auch mal längere Strecken Flußabwärts zurück legen zu können. Auch könnte man bisweilen Nachtplätze aufsuchen, bei denen Wasser eine natürliche barriere bildet (Idealfall eine Insel im Fluß oder See)


    Wenn einer den Fluß beobachtet fällt man natürlich auf und wenn man auf dem Fluß/See ist und der "Feind" sitzt am Ufer, dann war es das.


    (ob das jetzt für das Szenario hier passt mit dem Weg ins Schweizer Bergdorf sei mal dahin gestellt, ist eher so 'ne allgemeine Überlegung :)


    [ATTACH=CONFIG]23536[/ATTACH]


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  • Wow die sind leichter als ich dachte. Ich sah solch eins nur mal in einem Video vom Sacki. Das Packmass würde halt auch darauf an kommen, was man sonst noch so alles dabei hat. Billig sind die Dinger leider nicht. Über 300,- € für die billigste Variante. Auch das verlinkte, wäre immerhin 500.- € pro Person.


    Um so gesperrte Brücken zu überqueren, wäre es sicher eine Idee. Da würde ich aber ein Boot vor Ort klauen.


    Auf so einer Insel würde ich mich aber kaum niederlassen. Du bist zwar auf eine Art geschätzt, wegen dem Wasser - bist dann aber gleichzeitig auch hilflos verloren, wenn sie dich dann mal entdecken. Das Risiko wäre mir dann irgendwie doch zu gross.


    Und dass sie den Fluss beobachten ist sicher.
    Denn es hat immer Siedlungen an Gewässer. Darum sollte man bei einer Survival-Situation ja auch dem Fluss folgen.
    Je nach Route die dann ausgewählt wird, würde man evt. sogar an die Landesgrenze von Schweiz - Liechtenstein stossen. Und da wird dann garantiert scharf geschossen.

  • Zusammenfassend sehe ich also folgende Möglichkeiten:


    1.) Heimlich und langsam in ca. 10-15 tagen die strecke zurücklegen und dazu dann entsprechende verpflegung mitzuschleppen, was ein Gepäck allein für Verpflegung von 1Kg/Tag bedeutet und das du somit am Anfang sehr schwer unterwegs bist. (Geschätzte Erfolgsaussicht: 20%)


    2.) Per Fahrrad "halbleise" auf Nebenstrecken aber unter der Gefahr, dass du unvermittelt von Rad geschossen wirst, weil im Wäldchen vor dir jemand in Stellung lag. (Geschätzte Erfolgsaussicht: 30%)



    3.) Sich mit entsprechenden Zahlungen die Passage durch die Gebiete zu erkaufen unter der Gefahr, dass ich betrogen werde und dabei umgebracht werde.
    (Geschätzte Erfolgsaussicht: 40%)


    4.) Sich als mittelloser Penner tarnen, der nichts wertvolles am Leibe trägt und auf die Milde von allen hoffen, die ich auf dem weg treffe. Erhalte ich die Milde nicht, oder treffe auf Leute, die mich als Zeitvertreib sehen beiße ich ebenfalls ins Grab!(Geschätzte Erfolgsaussicht: 10%)



    5.) Sich Rambomäßig den Weg freischießen, wozu ich mit 4 Leutchen in der gutbewaffneten Schweiz aber etwas dünn aufgestellt bin. (Geschätzte Erfolgsaussicht: 0%)


    Die Frage bleibt also, warum ich ein solches Risiko eingehen soll? Vielleicht sollte ich noch ein paar Jahre warten, bis die Situation wieder übersichtlicher ist und die Wegelagerer ihr natürliches Ende finden. In dem beschriebenen Szenario ist eine solche Reise ein tödliches Risiko!

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Um nochmals auf die Variante "Boot" zurückzukommen:


    Im vorliegenden Szenario dürfte ein Boot aufgrund der Fluchtrichtung ("bergauf") keinen Sinn machen. Gegen die Strömung rudern wird keinen Sinn machen... Man könnte ein Boot höchstens zum überqueren eines Flusses benützen. Wenn man den theoretisch möglichen Nutzen in Relation zum Packvolumen und Gewicht setzt, würde ich im vorliegenden Fall darauf verzichten...


    Gruss
    Canelo

  • Das mit dem Boot war natürlich nur in allgemeiner Situation gemeint, also wenn ein Fluß da ist und vor allem in die richtige Richtung fließt.


    Im vorgegebenem Szenario und Gebiet bleibt für mich nur das Fahrrad und die Beine.
    Aber es stimmt, man braucht nicht nur Ausrüstung und Wasser sondern auch Futter, und da komm ich immer wieder auf Pemikan zurück.
    Gibt´s in verschiedenen Variationen, kann kalt und warm (zB als Suppe) verspeist werden und hat einen hohen Energiegehalt.
    Ich denke dass sich die Mission in 7 bis 10 Tagen durchführen lässt - natürlich von der Häuffigkeit der "Unfreundlichen" abhänig.
    Pemikan hat pro Packung 200g das sind dann knapp 1100kcal, wenn man unterwegs noch hin und wieder mal was findet sollten 12 Packungen für den Einsatz reichen, das wären dann 2400g + Verpackung sollen es dann 3000g sein - das ist transportierbar.


    Wenn´s kalt ist braucht man natürlich mehr.

  • Genügend Verpflegung für so einen Trek mitzuschleppen ist tatsächlich ein Problem.


    Da es ja SHTF +1 in der Zeitrechnung ist, kann man davon ausgehen, dass auch die letzten (Fertig-)Nahrungsdepots geplündert sind. Es ist auch wahrscheinlich, dass die 4er Gruppe nicht plötzlich wie durch ein Wunder zu NRG5 und Gefriergetrockneten Mahlzeiten kommt.
    Die Körpereigenen Fettreserven dürften auch dahingeschmolzen sein.
    Vermutlich ist Übergewicht kaum mehr anzutreffen bei der übriggebliebenen Bevölkerung.


    Wie nun die Kalorienzufuhr sichern?


    Während der Vorbereitungsphase würde ich versuchen möglichst viel Pemmikan zu beschaffen. Effretikon ist relativ nahe beim Zürichsee und Pfäffikersee. Es hat ausserdem einige grössere Bäche wo Fischfang
    möglich wäre.
    Vielleicht hat sich auch wieder ein rudimentärer Handel gebildet, wo man für eine Handvoll .22Lr Patronen oder andere Tauschwährung, entsprechend viel Landwirtschaftliche Erzeugnisse erstehen kann.


    Auf dem Trek besteht, vorausgesetzt man nimmt sich die Zeit, auf verwilderten Äckern, Obstgärten usw. die Möglichkeit Nahrung zu finden.
    Kartoffeln zBsp. keimen regelmässig wieder in abgernteten Feldern aus, wo sie über den Winter im Boden geschützt waren.
    Es könnte so wilde Kartoffeln geben von denen in den umliegenden Komunen niemand weiss; und die nicht, wie die kultivierten Flächen vermutlich bewacht werden.


    Viele Fragezeichen.....


    Essbare Wildpflanzen hat es sicher, ob sie in genügender Menge für eine gesicherte Kalorienzufuhr vorhanden sind, bezweifle ich mal stark.
    Jagd? Es bräuchte schon viel Glück und noch mehr können, was bei der Gruppe wahrscheinlich nicht gegeben ist.


    Die Gruppe muss echt verzweifelt sein, diesen Trek zu wagen. Die Risiken tags wie nacht's sind enorm.


    Gruess Way

    Die Party ist vorbei!

  • Ups...
    Das hab ich wohl verpennt, dass der SHTF ja schon 1 Jahr vorrüber ist - da kann man nur hoffen genügend Pemikan auf Lager zu haben.


    Wildpflanzen sind ok, liefern aber wenig Brennwerte.
    Wilde Kartoffeln werden aber auch die hungrigen Komunen finden, also von daher wenig Chanzen was auszugraben.
    Jagd wird auch so gut wie unmöglich sein, denn:
    1.) braucht man eine geeignete Waffe und Munition
    2.) braucht man dafür Zeit
    3.) wird sich kein jagdbares Wild mehr zeigen da die Hungrigen schon alles erlegd und verscheucht haben
    4.) Feuerwaffen machen Lärm und wenn rundherum sowieso kein Verkehrslärm und Industrielärm zu höhren ist, fällt jeder Schuß extrem auf.
    Klar kann man mit Schalldämpfer jagen, aber die Dinger sind zumindest in Österreich verboten (auch der Besitz).


    Hier kommt die gute Luftdruckpistole ins Spiel, damit lassen sich gut Vögel jagen und Vögel gibt´s fast überall - nur wird man damit niemals 4 hungrige Mäuler täglich zufriedenstellend füttern können.
    Denn auch diese Jagd braucht Zeit und so wird aus dem 10 Tage Einsatz ganz schnell ein 3 Wochen Einsatz.


    Schön langsam entwickelt sich das Szenario zum unlösbaren Szenario.

  • Sehr gut für den SHTF Fall und die Jagd auf Kleingetier ist auch ein gutes 6mm Flobert Gewehr geeignet. die Muni wiegt nur sehr wenig und es ist sehr leise.



    Gruß


    TiD



  • Da bin ich also für Variante 5.:devil:


    Natürlich kann man das Ganze in Frage stellen, aber - wie TID bereits angetönt hat - hier soll es um das "WIE", nicht das "WARUM" gehen und deshalb habe ich die Parameter so hart gesetzt. Wenn ihr unbedingt ein "WARUM" wollt: Das Dorf der vier Leute wurde überfallen und die vier konnten sich im letzten Moment samt ihrer Ausrüstung retten. Nun gehen sie an den Geburtsort (Arosa) des einen zurück, weil sie wissen, dass in Arosa (weil in GR) einfach alles besser sein wird:Cool:


    Wenn ich das alles so lese fallen mir eine Menge Dinge auf und auch ein. Z.B.
    1. Wir sollten einen Post-Collapse-Film drehen, der wäre wirklich geil:grosses Lachen:
    2. Irgendwie scheinen hier alle recht ähnliche Vorstellungen zu haben
    3. Alle scheinen davon auszugehen (auch ich), dass die anderen Überlebenden echt die krass gefährlichen Raubmörder wären. Meine Vorstellungen sind zwar irgendwie auch MadMaxmässig, aber ich gehe nicht von einem Einsatzteam aus, das mittels Tarnkleidung und allerlei "tacticoolem" Zeug rumrennt. Ich z.B. verfügte über gar keinen Camouflage-Kram, das einzige was ich habe ist eine alte Militärblache sowie ein Shirt in Woodland camo (und das habe ich auch nur, weil mir das Muster irgendwie gut gefällt und weil ich nicht mit Armeekleidern rumrennen möchte).
    Ich hätte also z.B. recht robuste, aber auch "normale" Kleidung. Natürlich wären mein Lang- und mein Kieselstein auch dabei. Wobei der Kieselstein unauffällig ist und der Langstein ein K31 ist, also eigentlich recht harmlos aussieht. Eventuelle Räuber hätten es, meine ich, eher auf die Ausrüstung denn auf das Leben der Opfer abgesehen, denn wenn keine Justiz droht, sind überlebende Zeugen auch egal. Das heisst, die töten einen nur, wenn man sich wehrt, oder die einfach schon so unzivilisiert sind, dass sie es einfach irgendwie cool finden.:anxious_face_with_sweat:
    Naja, wie dem auch sei, bevor noch einer mit Kannibalismus anfängt: Das Klima ist normal und es gibt auch keine Verseuchung. Nahrung zu beschaffen sollte, wenn auch recht schwierig, dennoch möglich sein.
    Aber abgesehen von den menschlichen Gefahren, sind mir zwei Dinge aufgefallen, die mir zu Beginn des Fadens noch etwas abgegangen sind:
    Die Kälte und die Nahrung. Ich muss zugeben, dass ich mich zu sehr auf die Gefahren von Raub und Verteidigungsbereitschaft konzentriert habe und diese zwei Dinge erst durch die Diskussion in meinen Fokus gerückt sind. Wiedereinmal etwas gelernt und auf den Boden der Tatsachen zurück geholt worden, danke euch!:Gut:


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Cephalotus;208861

    Die Welt hat sich weiter gedreht, nur mal so als Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=SPlxnYMZKww


    Schon faszinierend, was es alles gibt... Was so ein Teil wohl kosten mag?:Aua: "Habenwill":grosses Lachen:

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Hallo Hjoggel,


    das Szenario, welches du beschreibst ist ziemlich schwierig mit den Rahmenbedingungen, die du aufstellst. Klar kannst du versuchen, wie die von dir gestellte Aufgabe zu lösen ist, oder eben die Parameter für dich so verändern, dass sie wieder lösbar wird.


    Nehmen wir also an, dass du in deinem Heimatdörfchen erwartet wirst, weil du z.B. Funkkontakt hattest. Dann könntest du ein Treffenmit einer entgegenkommenden "Rettungkollonne" vereinbaren, was dir eine Verringerung der Proviantmenge und außerdem eine sichere Passage über den Restweg einbringen würde.


    Solltest du dir nicht sicher sein, ob du in deinem Heimatdörfchen wirklich willkommen bist, solltest du auch über Alternativen nachdenken. Muss der beschwerliche Weg in ein Bergdorf wirklich sein, oder ist in einem Bergdorf mit sehr begrenzter Aggrarkapazität die Not nicht sogar am Größten? Immer wieder sind in Krisenzeiten Leute ins Verderben gerannt nur weil sie gehört haben, dass es irgendwo anders besser sei.



    Du hast ein klar umrissendes Szennario vorgestellt, welches aber unter den Gegebenheiten nur unter ziemlichem Riskio lösbar ist. Von daher müssen Fragen gestellt werden, wie:
    Habe ich nicht vielleicht bessere Chancen in einem Dorf im Flachland unterzukommen?
    Oder lohnt nicht vielleicht doch der Wiederaufbau, des Dorfes? Andere Dorfgemeinschaften sind im Herbst sicher nicht begeistert ihre Wintervoräte mit Leuten zu teilen, die nichts dafür getan haben. Wobei die Präsenz eines Feindes, der Dörfer angreift vielleicht vier wehrhaften Männern die Tore durchaus öffnen kann.
    Habe ich vielleicht doch die Chance an Ort und Stelle zu überwintern und den Marsch im nächsten Sommer zu beginnen?


    Werte diese Fragen bitte nicht als Kritik an deinem Szenario. Ich versuche lediglich, etwas "outside of the box" zu denken. Gerade, wenn es um leben und Tod geht sollten keine Ansätze unversucht gelassen werden, um das Risiko auf ein vernünftiges maß zu reduzieren.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von canelo_N;209315

    Um nochmals auf die Variante "Boot" zurückzukommen:


    Im vorliegenden Szenario dürfte ein Boot aufgrund der Fluchtrichtung ("bergauf") keinen Sinn machen. Gegen die Strömung rudern wird keinen Sinn machen... Man könnte ein Boot höchstens zum überqueren eines Flusses benützen. Wenn man den theoretisch möglichen Nutzen in Relation zum Packvolumen und Gewicht setzt, würde ich im vorliegenden Fall darauf verzichten...


    Gruss
    Canelo



    Hallo Canelo,


    ich nehme jetzt mal an. Du redest von der Flussschifffahrt und einem Kanu / Ruderboot.


    Dann hast Du natürlich absolut recht. Fluchtrichtung heisst Überquerung oder stromab!


    Selbst stromab wirst Du bei stark regulierten Flüssen wie etwa dem Neckar auf reichlich Hindernisse stossen. Alle paar km eine Schleuse. Im Normalbetrieb kein Problem. So 1 km vorher steht ein Schild mit dem UKW-Kanal. Du rufst den Schleusenwärter an und kündigst Dich an. Ein Kanu mit zwei Leuten drin wird da übrigens genauso zuvorkommend behandelt und geschleust wie ein Passagierdampfer oder ein Frachtschiff mit 100m Länge.


    Funktionieren die Schleusen im Notfall noch? Wenn nicht, dann hilft nur, das Boot drumrum zu tragen.


    Ansonsten geht stromab auf nicht regulierten Flüssen aber ziemlich gut. Auf der Ardeche haben wir problemlos 50 km in drei Stunden gemacht.



    Vom eigentlich eher zahmen Herault will ich jetzt nicht reden. Da hat ein gewisser Herr (den Namen wollen wir jetzt aus Diskretion nicht nennen:face_with_rolling_eyes:) , der sich bisher für den grössten Wildwassercrack aller Zeiten hielt, seine Dummheiten in einem absoluten Anfängergewässer mit einigen Schrammen bezahlt :devil:



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Tagsüber sollte der Weg durch uneinsichtiges Gelände erfolgen z.B. Wälder, Täler, Bergrücken, Schluchten. Taktische Punkte wie Brücken, Engpässe, Anhöhen.... alles was nacb Nadelöhr aussieht ist zu meiden.
    Ebenso Ballungsgebiete und grade auch Befestigte Dörfer, Städtchen würde ich nach solch einem Szenario meiden. Wäre ich in so einem Dörfchen hatte ich auch Späher rund ums Dorf.
    Bezahle ich Wegzoll zeige ich damit auch das ich was habe was von Wert sein könnte. Und setze mich damit der Gefahr aus das ich verfolgt und irgendwann ausgeraubt werde.


    Nachts ist absolute Licht und Geräuschdisziplin angesagt. Hier ist der Sichtvorteil auszunutzen das heisst mit welchen Mitteln auch immer das Vorfeld weit auf zu klären, und zu passieren.

  • Zitat von Anubis83;209618


    Nachts ist absolute Licht und Geräuschdisziplin angesagt. Hier ist der Sichtvorteil auszunutzen das heisst mit welchen Mitteln auch immer das Vorfeld weit auf zu klären, und zu passieren.



    Stimmt Anubis!


    Da ist es selbst schon hilfreich, als Jugendlicher Karl May gelesen zu haben. Wer sich nachts ein Lagerfeuer anzündet, ist gut sichtbar und in Windrichtung noch weiter zu riechen. Zudem ist er selbst geblendet und sitzt für einen Angreifer mit dunkeladaptierten Augen geradezu auf dem Silbertablett.


    Ähnliches gilt vom Umgang mit Taschenlampen. Da finde ich übrigens die heutigen LED-Funzeln gut, die unter neben dem weissen Weitstrahler eine schwache rote LED für die unaufällige Orientierung im Nahbereich bieten.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich fange nur ungern das Thema Armee an. Aber dort hat man uns an Hand von Beispielen gezeigt das selbst eine Zigarette noch gute 2000 m Sichtbar ist, wen das Gegnerische Auge an die Lichtverhältnisse angepasst ist. Deswegen wurde bei uns nur in der hohlen Hand geraucht, wen Überhaupt.


    Ich glaube die Übung hieß, Sehen und Hören bei Nacht. War äußerst interessant.

  • Zitat von Anubis83;209626

    Ich fange nur ungern das Thema Armee an. Aber dort hat man uns an Hand von Beispielen gezeigt das selbst eine Zigarette noch gute 2000 m Sichtbar ist, wen das Gegnerische Auge an die Lichtverhältnisse angepasst ist.


    Hallo Anubis!


    Nun, ist doch gar nicht so exotisch! Lies Berichte aus den beiden Weltkriegen, die Du vermutlich kennst. Da gab es viele Kopfschüsse, wo eine Zigarette dem Schützen das Ziel markierte.


    Ja Du hast recht, auch mit meiner Idee mit der roten LED sollte ich sehr vorsichtig sein. Ist im Einzelfall vielleicht nicht wirklich eine gute Idee!


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)