Altes Bauernhaus als SO

  • Ich hätte die Chance ein altes Bauernhaus zu kaufen mit 2000qm Grund für 18k Euro. Haus wäre zum Abbreißen, jedoch als die perfekte Tarnung. Entfernung von mir ca. 100km in einem 1500 Seelen Dorf.
    Wie mein Forumsnick schon sagt, bin ich mir total unschlüssig und immer wieder am Überlegen.


    VT:
    - günstiger Preis
    - ca. 1000qm Wald am Grundstück
    - eigene Quelle
    - nächste größere Stadt 70km entfernt


    NT:
    - Kauf würde meine kompletten Reserven kosten
    - würde das überhaupt nicht einsehen - das bedeutet Zoff :winking_face:
    - müsste noch entsprechend ausgebaut und adaptiert werden
    - passt nicht so richtig in meine Szenarien, da ich eher der Bug-In Typ bin.


    Was meint ihr?

  • Hei,


    also ich baue gerade unser Haus (Nächsten Samstag ist Einzug (in die Baustelle hrhr)).
    Ich würde sagen: Wenn Du Lust hast, einige Zeit (Urlaub, Wochenende usw.) zu investieren UND handwerklich nicht kompletter Reinfall bist,
    dann kaufen! Ich investiere gerade meinen vierten Jahresurlaub in mein Haus. (und alle Wochenenden und Feierabende.)


    Handwerker leisten wirst Du Dir ja momentan mangels Reserve nicht.


    Ein eigener Wald ist schon genial. Aber 1000qm reichen nicht wirklich zum heizen oder?
    (Sofern der Wald Bestand haben soll! :face_with_tongue: )



    Grüße,


    Tom *gepanntwieesweitergeht!*

  • Hmmh


    Gute Frage. Kauf es trotzdem. Als Kapitalanlage. Grund und Boden vermehrt sich nicht von selbst, sondern wird immer knapper und damit teurer.
    Dazu eigene Quelle. !! Das ist Gold wert. Oder wird es bald sein.


    Um die Investitionskosten zu amortisieren stellst das Gelände uns Preppern gegen kleines Entgelt zur Verfügung.
    Da können dann alle mal Ihr neues Equipment und Werkzeug testen, nämlich indem Sie dir beim Anlegen von einem Garten helfen.
    Oder das Haus, oder einen Teil davon ausbauen.


    Ansonsten verpachtest das Land an einen Bauern aus der Gegend bei dem dann billiger zu Fleisch, Obst oder was auch immer kommst.


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Lust hätte ich, Zeit nicht (Urlaub, was ist das? :face_with_rolling_eyes:).


    1000qm reichen nicht nachhaltig zum Heizen, aber 2-3 Winter wäre zum Auskommen. Bestand im Moment nur Nadelholz. Gleich anschließend dahinter liegt ein sehr großer Wald, müsste mich schlau machen wem der gehört und ob ich z.B. den Schneebruch haben kann.

  • Also ich lebe in so einem alten Haus mit viel Grundstück und Wald und eigener Quelle und geschätzte 50 bis 60 km zu der nächsten größeren Stadt. Prinzipiell eine echt tolle Sache.


    Aber wenn ich deine Nachteile so ansehe würde ich das lassen.


    Kompletten Reserven aufbrauchen... Ich persönlich bin da kein Fan von.
    Ebensowenig wie von Zoff mit der besseren Hälfte.
    Und wenn du da noch viel "ausbauen und adapieren musst" bedenke das kostet wahrscheinlich auch Geld und wenn nicht das dann mindestens Zeit.
    Und wenn es eh nicht in dein Konzept passt.. hmmm.


    Denk auch daran das solche Angebote von baufälligen/abzureißenden alten Bauernhäusern nicht unbedingt einmalig sind.


    Liebe Grüße
    Galahad

  • Mein Rat: besprich es unbedingt mit Deiner Frau. Versuche, eine Einigung zu erzielen. Aus meiner Sicht mach es keinen Sinn, so eine Investition, die Eure ganzen Reserven kostet, gegen den Willen Deiner Frau zu tätigen.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Ausbauen käme im Moment für mich eh nicht in Frage, ich würde das wie GrimmWolf beschreibt als Anlage sehen.


    Wir haben ja ein Haus am Stadtrand, von daher besteht keine Notwendigkeit.


    Ich muss mich noch über die laufenden Kosten schlau machen, da kommen sicher auch ein paar Hunderter zusammen...

  • Kommt ja darauf an,
    ob ich es (ich gehe mal von mir aus) dort auch schön/gemütlich/entspannend/aufregend/wasauchimmer finde,
    also, ob mir überhaupt die Gegend und die Leute :face_with_rolling_eyes: dort gefallen...


    "Nur" als Wertanlage oder SO finde ich ists zu wenig.


    Also Mehrwert/Nutzen wäre halt toll...
    ...so in Richtung Wochenendhäuschen/Entspannungsplatz/Rückzugsort vom Stress oder so.


    UND: derlei Anschaffungen sollten auch einen Nutzen für die Partnerin haben.


    Hat keinen Sinn, wenn man wegen so einem Projekt die Partnerschaft riskiert...oder auch
    sich selbst/und eventuell andere in finanzielle Risken begibt.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Kommt auf Deine jetzige Wohnsituation an. Wenn Du ohnedies in einem Haus mit Garten lebst lohnt die Anschaffung nicht.
    18k € sind für 2000qm kein Pappenstiel, abreißen und entsorgen kostet extra.
    1500 EW sind ja fast schon Stadtniveau. Und mit einem SO fängst Du nicht wirklich was an, wer sagt Dir das der BO genau in diese Richtung möglich ist?


    Was anderes wenn Du in einer Wohnung lebst dann macht das eventuell Sinn.


    LG Wolfgang

  • Nachtrag :


    Erstens schliesse ich mich den Vorrednern an. Alles wichtige Punkte.


    Ich ging davon aus das Du / Ihr das dann als zukünftiges Ferienhaus nutzen wollt und das im Notfall als sicheren Ort benutzen möchtet.


    Das würde bedeuten dass ihr so ungefähr die nächsten 5 Jahre sehr viel (Frei)Zeit und noch mehr Geld dafür investieren müsst / möchtet.


    Natürlich geht das nur mit Deiner Frau zusammen.


    Wenn Ihr das als Langfristige Anlage, die auch noch nutzen abwirft, Garten, Obstbäume, Pacht, Vermietung, was auch immer, dann macht das.


    Und nur für den allerschlimmsten WC, nämlich Scheidung, lass es auf einen Namen eintragen.
    Falls sie dich aus eurem Haus rausschmeisst, hast schon ne neue Bleibe. Wenn es auf Sie läuft hätte sie schon einen Teil der Abfindung.
    Wenn Sie es dann verkauft war zwar deine Zeit (mehr oder weniger) verschwendet, immerhin hattest / hattet ihr ja Spass beim aufbauen und hast viel neues gelernt...


    Kläre einfach im Vorfeld ab was die Grundstücke rundum wert sind und vergleiche mit dem Wert vor 20 Jahren.


    Natürlich muss euch auch die Umgebung und das Dorf gefallen, ansonsten werdet Ihr das Grundstück / Haus zuwenig nutzen.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Sind deine Reserven aufgebracht wenn du die Immobilie kaufst oder wenn du das Haus Saniert hast? Rechne da mal ruhig noch mal 20-30.000 € je nach Zustand.
    Du musst wahnsinnig viel Zeit investieren und Familie und auch Freunde / dein Netzwerk sollten mitziehen dann macht es Spaß.


    Ich habe mich vor einer Weile mal gegen solch ein Projekt entschieden, da ich einfach nicht die notwendige Zeit aufbringen konnte die notwendig wäre so etwas zu stemmen.


    Gruß Kupfersalz

  • Gibt es nach dem Kauf laufende Kosten? Abgaben, Gebühren, Steuern oder ähnliches?


    Wenn nicht, spricht aus meiner Sicht nicht viel gegen einen Kauf. Klar die 18000 Euros sind weg. Aber sonst musst du nichts mit dem baufälligen Haus machen. Als Rückzugsort ist es besser als nichts. Falls du später einmal willst kannst du immer noch einen Wohnwagen aufs Gelände stellen und fertig ist das Wochenendgrundstück.

  • So einfach ist das nicht es kann durchaus sein das du irgendwann von der Gemeinde aufgefordert wirst das Haus abzureisen. Eine Ruine birgt immer viele Gefahren.
    Steuern werden in jedem Fall fällig für das Grundstück. Wenn du das Haus saniert hast musst du zusehen das die Substanz erhalten bleibt was z.B. Bedeutet im Winter durchgängig zu Heizen.


    Ein Wohnwagen auf dem Gelände kann auch die Ordnungsmacht auf den Plan rufen. Klingt komisch ist aber so.


    Meiner Meinung nach macht es nur Sinn wenn das Haus saniert wird oder abgerissen und neu Gebaut.


    Gruß Kupfersalz

  • Sowas hatte ich mir auch überlegt, preislich ähnlich.
    Aber:
    - Wegesicherungspflicht
    - Unfallverhütungspflicht (vor allem bei Einsturzgefahr)
    - Grundsteuer
    - Nutzungsplan der Gemeinde (Brachliegen lassen ist nicht immer erlaubt)
    - Verpflichtung zur Entsorgung von Altlasten (Thema Asbest, Bleirohre...)
    - Zwang zu Erschließungskosten bei Neuanlage (Völlig egal ob du Abwasser etc nutzt oder nicht)
    - Abfallgebühren (Bei uns hier muss jedes Haus eine Mülltonne haben, ob bewohnt oder nicht)
    - Thema Wald: Pflicht zur Aufforstung, Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft usw


    Ich dachte auch, erstmal kaufen und einfach ruhen lassen. Aber so einfach ist das im Bürokratenstaat leider nicht...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Zitat von GrimmWolf;210919


    Und nur für den allerschlimmsten WC, nämlich Scheidung, lass es auf einen Namen eintragen..


    Hat keine Bedeutung - musst dann auch Gütertrennung haben, sonst gehört es trotzdem beiden wertmäßig.



    ich würde das nicht kaufen. Die Sanierung machst du wahrscheinlich allein und das ist dafür viel zu weit weg.
    Auch Handwerker könntest du nicht kontrollieren, falls da Geld für da wäre.


    Ich sehe nur Nachteile:


    - zu weit weg
    - zu baufällig
    - Wald zu klein
    - letzte Reserven weg (Sanierung kostet dann mal richtig Geld)



    cu Tom

  • Erstens, sollte man alte Häuser mögen. D.h. man freut sich, wieder dort hin zu können.
    Zweitens, sollte man nach dem Kauf nicht blank sein. Die wahren Kosten kommen erst. Wenn Massnahmen anstehen, die an die Substanz gehen (Dach undicht und so), dann kann man nicht warten, sonst ist das Objekt bald unbenutzbar.
    Drittens, sollte man dann keine anderen Hobbies mehr haben. Wenn man nicht das Meiste selber machen kann, lohnt es sich finanziell nicht, in ein altes Gebäude zu investieren.
    Viele dieser Arbeiten setzen aber doch einiges an Können voraus, das kann man sich nicht einfach so anlesen.


    Um den Kaufpreis zu bewerten, sollte man den lokalen Immobilienmarkt kennen. Und einschätzen können, was die Bausubstanz noch taugt.
    2000 m2 Land kann man auf 100 km Distanz und Wochenendbasis eigentlich nicht mehr sinnvoll bewirtschaften.


    Bei RTL oder SAT kommt die dicke Tine mit ihrem Bautrupp und zwei Tage später ist alles neu und schön. In Wirklichkeit ist das etwas anders. Dafür hast du dann etwas, was Dir dauernd Freude macht. Ich würde das zu dem Preis hier in der Gegend unbesehen kaufen ...


    Ach ja, heizen muss man nicht, wenn man die Wasserleitungen und Siphons entleert.

  • Wie gesagt, es wäre wirklich nur als SO gedacht. Sarnieren wäre für mich nicht drinnen, weder Zeit- noch Geldmäßig. Das Haus wäre in dem Zustand nicht bewohnbar, Schimmel und Feuchtigkeit überall. Von außen aber dafür die perfekte Tarnung. Ich würde nur einen versteckten Keller errichten und ein entsprechendes Vorratslager unterbringen. Die Idee mit dem Wohnwagen oder Baucontainer gefällt mir auch sehr gut. Und der Hauptgrund ist halt die eigene Quelle.


    In unserer Stadt leben 60.000 EW, das birgt schon genügend Gefahrenpotential im WCS. Da ist mir so ein 1500 EW Dorf schon viel lieber, vor allem da es in einem kleinen Seitental liegt. Natürlich sind 100km schon eine große Entfernung, aber der SO soll ja auch nicht in der Nähe von größeren Städten liegen und somit wird es schwierig etwas in der Nähe zu suchen.


    Müll, Kanal, Grundsteuer wären etwa 500 Euro/Jahr. Die Grundstückspreise der Gemeinde liegen zwischen 20 und 30 Euro. D.h. es wäre schon sehr günstig.

  • Aber denk dran, dass man kaum etwas sichern kann, wenn man nicht laufend kontrollieren kann und Anwesenheit zeigt.
    Container und Co. würde ich da schon mal ganz vergessen, da sehr einfach aufzubrechen.


    Ansonsten hilft da nur Beton und Stahl mit entsprechenden Schlössern, was dann aber erst recht Begehrlichkeiten weckt, wenn man das entdeckt hat.
    Und dein handeln da bleibt ja nicht unbeobachtet - schon gar nicht im Dorf.


    cu Tom

  • Hallo,


    ich würde es nicht kaufen. Wenn es keine Option ist, es wenigstens als "Sommersitz" oder so in der Art zu nutzen, wird das nicht gut gehen. Dazu kommt, dass man als Eigentümer nicht nur Rechte erwirbt, sondern auch Pflichten. Und wenn sich eine Baubehörde in den Kopf setzt, das baufällige Haus stellt eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar (spielende Kinder!), dann kann das schnell zum Albtraum werden. Eine Verpflichtung, das ganze sicher einzuzäunen wäre noch da geringste, es könnte auch eine Abrissverfügung kommen. Und wenn es abgerissen ist, kann es sein, dass damit alte Besitzstandsrechte verloren gehen und man sich bei einem evtl. Neubau an ganz andere Vorschriften (Bebauungsplan) halten muss, als im Bestand. Auch könnte es sein, dass Du das Haus z.B. an eine öffentliche Kanalisation anschliessen lassen musst, falls es das noch nicht ist, das kostet auch wieder.


    Grüsse


    Tom