Russlands Vorbereitungen

  • Der Artikel ist meiner Meinung nach viel zu offensiv und feindlich verfasst, stufe ich daher eher in Angstmache ein. Auch fehlen konkrete Beweise für den geplanten 5-6 Jahre Krieges Russlands gegen ganz Europa, was die Grundaussage des Artikels ist. Auf die Aussagen mancher Generäle die mit solch gewagten Aussagen wohl nur die Aufrüstung des eigenen Verteidigungsbudgets bezwecken, würde ich mich nicht unbedingt verlassen...


    Außerdem kann man die Aufrüstung Russlands auch durchaus anders Interpretieren - nämlich als Modernisierung. In den letzten Jahren hat das Land daher viel getan um seine technisch komplett veralteten Streitkräfte zu modernisieren (z.B. neues Tarnmuster "Digital-Flora", Experimente mit neuen AK Modellen, Umrüstung der Rucksäcke und Kampfwesten). Ich sehe das jedoch nicht nur als Modernisierung der Armee, auch das gesamte Land versucht das Image vom korrupten Bürokratiestaat loszuwerden.


    Ich bin weder Russland-freundlich noch Russland-feindlich gesinnt, Ich verurteile auch den russischen Standpunkt in der Krim-Krise. Dennoch warne ich davor, das ganze Land als den selben "Feind" darzustellen, für den es ja schon viele Generationen gehalten wurde.


    In diesem Sinne,
    До Свидания!

  • Schlussendlich kann uns egal sein, wer anfangen wird. Aber in meinen Augen wird jemand anfangen. Leider sind wir nicht fähig in Frieden zu leben, das lehrt die Geschichte. Nun sind es siebzig Jahre wackeliger Frieden. Achtzig werden es wahrscheinlich nicht werden.
    Was ich beobachte ist, dass eben in den journalistisch wertlosen Blättern nach und nach Hetze betrieben wird. Völlig egal ob pro West, oder pro Ost. Diese Meinungsbildung ist es, die uns noch das Genick brechen wird. Die Stammtischmeinung tendiert nach und nach in Richtung Mobilisierung, Aufrüstung und Schuldige werden gesucht. Neulich sagte mir ein Patient, 90 Jahre alt aber geistig fit, et hätte all das schon einmal erlebt. Das brachte mich zum nachdenken.
    Deswegen bin ich ja hier und tue, was ich tue. Ich hoffe, niemals eine Monatstonne zu brauchen oder meine Kisten in den Jeep laden zu müssen. Aber ich befürchte etwas anderes...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Auch im militärischen Bereich erwarte ich eine Vorbereitung auch auf unwahrscheinliche Szenarien, wenn das Produkt aus Wahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial hinreichend hoch ist. Das sehe ich bei Russland als gegeben. Wir handlen hier doch genauso bei unseren Szenarien.


    Ich erwarte daher von Deutschland und anderen Ländern, dass das Militär entsprechend aufgerüstet und optimiert wird, um auf diese neue Bedrohungslage reagieren zu können. Russland kann uns nicht totrüsten, dafür ist deren Wirtsahft viel zu schwach, wir sollten aber auch nicht so aniv sein zu glauben, dass man kein wehrhaftes Militär mehr bräuchte.


    Deutschland wird bis 2018 Haushaltsüberschüsse erzeugen (Prognose), also vielleicht statt Rente mit 63 doch nur Rente mit 64 und dafür dem Militär wieder mehr Budget zur Verfügung stellen. Die beste Garantie für dauerhaften Frieden ist es noch immer, dem potentiellen Agressor eindeutig klar zu machen, dass es bei einem Angriff eine sehr, sehr blutige Nase geben wird.


    Die schnelle Eingreiftruppe ist ein erster Schritt, sie müsste aber für eine wirksame Drohung meiner Ansicht nach wesentlich schlagkräftiger sein.


    Es ist immer blöd, wenn als einzige effektive Drohung nur der Atomkrieg taugt. Im blödsten Fall führt das dazu, dass wir den eines Tages führen müssen, nur weil wir konventionell alle Fähigkeiten weggespart haben.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Moin @ll,


    in Zeiten des "Kalten Krieges" gab es in der westdeutschen politischen Forschung (und auch in der aktiven Politik) den Begriff der "Kreml Astrologie". Damit wurde die Auswertung der (öffentlich) zugänglichen Quellen, insbesondere die offiziellen Äußerungen in der Prawda und Co umschrieben.


    Und heute ist es wirklich eine Frage der Astrologie vorherzusagen was der starke Mann im Kreml denn nun wirklich vor hat!


    Ich habe gestern eine interessante Reportage im ZDF (leider nur mit einem halben Auge) mitverfolgt. Es ging um eine russische Schriftstellerin. Der Kommentar brachte einige interessante Aspekte zu Tage:


    - Wie kam Putin an die Macht? Er füllte geschickt die entstandenen Lücke, denn die alte UDSSR war zusammen gebrochen und die Regierung Jelzin galt als maximal korrupt. "Das Volk" erwartete einen Neuanfang. Und genau diesen versprach Putin, da er zwei Sehnsüchte erfüllte: Zum einen die nach einer starken Hand, die aufräumt und für einen Neuanfang stand. Zum Anderen das "Prinzip Hoffnung", das der russischen Mentalität zugeschrieben wird...


    - Wie blieb Putin an der Macht und wie regiert er heute: Zum einen bedient er genau diese Klischees weiter, zum anderen hat er es geschafft, mit den Methoden seiner Herkunft (er stammt aus dem Geheimdienst) seine Gegner auszuhebeln und Kritik mundtod zu machen...


    Was bedeutet das für uns:


    Zum einen zeigt (muss er zeigen) dass er Russland (wieder) stark macht in dem er das Militär stärkt.


    Zum zweiten benötigt er Erfolge, die auch die "russische Seele streicheln", also ein Beweis dieser Stärke sind. Und hier sind natürlich die Gegenden optimal geeignet, in denen große / größere russische Bevölkerungsgruppen leben und nicht zu Russland gehören. Voraussetzung ist, diese Aktionen in Bereichen auszuführen, die nicht unmittelbar in einem anderen Machtblock integriert sind, denn eine große "Steel on Steel" Auseinandersetzung wäre in jeder Hinsicht zu teuer. Wirtschaftlich, aber auch militärisch.


    Einen Fehlschlag in der Qualität eines Afganistaneinsatzes kann sich Putin nicht leisten. Eine offene Konfrontation - auch nur in begrenztem Umfang - mit der NATO ebenfalls nicht. Letzeres würde wirtschaftlich zur absoluten Isolation führen. Mit beidem würde sich Putin innenpolitisch auf ein Pulverfass setzten und die Lunte anzünden. Und wenn er militärisch auch nur den kleinsten Rückschlag erführe, wäre der Sturz um so tiefer...


    Ich denke, dies sind die Rahmenparameter, in denen sich die Entwicklung abspielen wird. Mit den letzten NATO-Beschlüssen bezüglich schneller Reaktionskräfte ist mehr als nur ein Feigenblatt vorgehängt worden. Es wurde dokumentiert, dass die NATO - und mit ihr alle Bündnispartner - die Entwicklung sehr wohl beobachten und (präventiv) tätig werden können.


    Ich denke, Putin wird in der Ukraine versuchen nun seinerseits so viel "diplomatische Einsicht" zu zeigen, dass er sein Gesicht nach innen und außen wahren kann, um das Ergebnis sowohl das militärische als auch das politische als Erfolg zu verkaufen...


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass er den Bündnisfall provozieren wird. Der Preis würde zu hoch, so viel sind die baltischen Staaten nicht (mehr für Russland) wert...


    Aber auch die "Stellvertreterkriege" die gerade wieder "en vouge" sind, sollten den Prepper wach halten!


    JMO2CT


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Christian,
    das was du über Putin da aufgeschrieben hast, kann man 1:1 auf die deutsche Geschichte auf dem Weg in den WKII anlegen... Ist halt nach wie vor ein Erfolgsrezept, sich wie der strahlende Stern und rettende Engel hinzustellen. :winking_face:


    Nur mit dem kleinen Unterschied, dass wir mittlerweile alle zu stark vernetzt sind. Nicht nur kommunikativ, sondern speziell wirtschaftlich. Den Effekt hat die russische Bevölkerung jetzt ja wieder kennengelernt.
    Da ich auf kosmopolitischer Ebene keinen Einfluss besitze, mache ich mir weniger Gedanken um Säbelrasseln und Kriege. Sollte es aber soweit kommen, dann lass sie mal kommen.
    Wenigstens EINEN nehm ich auf jeden Fall noch mit!
    Allerdings würde ich an Russlands Stelle für eine Übernahme der BRD noch ca 20 Jahre warten. Bis dahin ist unsere BW auf 40.000 (davon 20.000 einsatzfähig, aber zu 50% im Ausland) Mann abgespeckt und die letzten Wehrpflichtigen sind dann knapp 30 Jahre raus.
    Unter den Bedingungen kann man D dann innert 12 Stunden komplett 'befriedet' haben... :zipper_mouth_face:
    Aber Hauptsache ist doch, dass wir eine schwarze Null (nein, ich meine nicht die Merkel) haben... auch wenn unsere Soldaten zu NATO-Manövern ANGEMALTE BESENSTIELE auf ihre Fahrzeuge stecken müssen, weil die Bewaffnung nicht verfügbar ist.
    Krieg ich Schaum vorm Maul und lauf grün an...


    So long,
    Sam

  • Ich bereite mich auch am ersten auf die Flucht im Kriegsfall oder sonstiger Bedrohung durch Waffen vor. Krieg wird es auf dieser Erde immer geben und der Standort wird sich immer wieder wechseln und somit ist es auch möglich das es (vielleicht bald) auch Zentraleuropa trifft und da die Schweiz eine eher kleine Armee hat und unser Land (behaupte ich jetzt mal) nicht sehr effektiv verteidigen kann, möchte ich lieber fliehen als zu sterben.

  • Hallo,

    Zitat

    ...da die Schweiz eine eher kleine Armee hat und unser Land (behaupte ich jetzt mal) nicht sehr effektiv verteidigen kann, ....


    Da irrst du dich aber gewaltig.


    Wenn das stimmt: http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Armee


    Dann ist die Armee sogar sehr groß im Vergleich zur Bevölkerung. Ich denke die kann die Heimat sogar sehr gut verteidigen.


    Gruß
    Gerald


    PS.: Wohin würdest du denn flüchten wollen? So spontan würde mir jetzt kaum ein Land einfallen, das sicherer wäre als die Schweiz.

  • Zitat von survivaltracker;214849

    Ich bereite mich auch am ersten auf die Flucht im Kriegsfall oder sonstiger Bedrohung durch Waffen vor. Krieg wird es auf dieser Erde immer geben und der Standort wird sich immer wieder wechseln und somit ist es auch möglich das es (vielleicht bald) auch Zentraleuropa trifft und da die Schweiz eine eher kleine Armee hat und unser Land (behaupte ich jetzt mal) nicht sehr effektiv verteidigen kann, möchte ich lieber fliehen als zu sterben.


    Leute wie Dich braucht die Schweiz. So ist sie auch das geworden was sie Heute ist.:Ironie:


    Schade das es für derartige Aussagen keine Sanktionen gibt. Alle Vorteile einkassieren und wenn´s gilt Schwanz einziehen.:Schlecht:


    LG Wolfgang

  • @ Sam : wenn du grün anläufst und Schaum vor dem Mund hast, bist du dann ein tollwütiger Grüner ? Dann könntest du maehr als nur einen "mitnehmen", wohin auch immer du mit ihm/ihnen gehen willst...


    Habt ihr mal überlegt, dass Putin, sollte er Interesse an der BRD haben, das Land nicht mit Waffengewalt versucht "zu nehmen", sondern es infiltriert ? Genug "links" oder auch "rechts" denkende Menschen gibt es hier ja, und es findet eh eine zunehmende gedankliche Radikalisierung statt. Ausserdem gibt es auch recht viele Menschen, die Russisch sprechen (was ich persönlich sogar gut finde).

  • Bitte nicht wieder eine Diskussion: Ich fliehe vor dem Krieg / Ich stelle mich dem Gegner. Hier gibt es kein richtig oder falsch, dass muss jeder für sich selber entscheiden und keine Fraktion sollte die andere daran hindern / dafür kritisieren wie sie handelt. Jeder nach seinem Gewissen.....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von beprudent;214854

    @ Sam : wenn du grün anläufst und Schaum vor dem Mund hast, bist du dann ein tollwütiger Grüner ? Dann könntest du maehr als nur einen "mitnehmen", wohin auch immer du mit ihm/ihnen gehen willst...


    Habt ihr mal überlegt, dass Putin, sollte er Interesse an der BRD haben, das Land nicht mit Waffengewalt versucht "zu nehmen", sondern es infiltriert ? Genug "links" oder auch "rechts" denkende Menschen gibt es hier ja, und es findet eh eine zunehmende gedankliche Radikalisierung statt. Ausserdem gibt es auch recht viele Menschen, die Russisch sprechen (was ich persönlich sogar gut finde).


    Was würde der denn mit D wollen? :grinning_face_with_smiling_eyes: Warum sollte IRGENDJEMAND die BRD besetzen wollen?
    Mir fällt da -so sehr ich mein Land liebe und meine Regierung ...unschön... finde- wirklich KEIN Grund ein.


    1. Wir haben so gut wie keine Bodenschätze, wenn man mal von tollen Bio-Kartoffeläckern absieht.
    2. Deutschland ist eh schon voll. Wir belegen einen soliden 37. Platz weltweit bei der Bevölkerungsdichte mit 226 'Menschen' per qkm.
    3. Alles was man in Deutschland bekommen könnte, kann man auch von uns kaufen. Das ist so unglaublich viel billiger als ein Eroberungskrieg und gegen Einwurf kleiner Münzen geben wir doch alles gerne her... Maschinen, Patente, Würde, Selbstachtung, Grundrechte...
    4. Deutschland liegt zentral. Bedeutet es hat Küstenzugang und es sind rundherum Länder [über die ggf. Nato-Truppen einmarschieren könnten um uns mal wieder zu befreien]. Ist also verteidigungsmäßig nicht so pralle.
    5. Wir haben in D eigentlich mittlerweile fast nur noch Veredelungsindustrie, kaum noch Produktion. Vor allem keine "Bean to bar"-Produktion (kommt aus der Schokoindustrie und bedeutet von der Kakaobohne bis zur fertigen Schokoladentafel). Oder hab ich die riesigen Baumwollfelder und Tuchfabriken von Trigema übersehen? Dacht ich's mir...
    6. Überalterte Bevölkerung. Wenn ich irgendwo einmarschieren würde -aktuell hab ich da aber wenig Ambitionen-, dann in ein Land, wo die Leute prima klein zu halten sind und sich als billige Arbeitskräfte in ein sozialistisches Musterkonstrukt prügeln lassen. Idealerweise mit einer sehr jungen Bevölkerung, damit ich lange was von der Arbeitskraft habe, bevor ich mich mit Milliarden in der Tasche absetze.


    Beliebig fortzusetzen.


    Was durchaus interessant sein könnte, wäre das Aufzwingen von "Preferred partner"-Verträgen, wo z.B. dem Aggressor besondere Rechte (zollfreie Einfuhr, Vorkaufsrechte,...) und Abnahmeverpflichtungen (billiges Erdgas zu Premiumpreisen, auf die dann noch Raffinade-Kosten im Inland anfallen) gewährt werden.
    Ebenso 'Kredite', die gewährt werden müssen, oder Fachkräfte die mehr oder minder verschleppt werden. Dazu besondere Verträge wie Nichtangriffspakte, die diplomatische Befürwortung von Expansionspolitik seitens des Aggressors, steuernde Eingriffe in die Souveränität des Angegriffenen (z.B. Vetorechte in Parlamentsentscheidungen)


    Wird also Putin hier einmarschieren, um D zu erobern? Nein.
    Besteht die Möglichkeit, dass wir mal fürchterlich paar auf die Moppe bekommen, weil unsere Regierung immer die Klappe aufreisst? Absolut.
    Ist es wahrscheinlich, dass in einem Wirtschaftskrieg Putin seine Hacker mal ein wenig auf D oder andere Westmächte loslässt? Für mich durchaus.


    Realistisch wäre auch der Gedanke, dass Feinde finanziert oder unterstützt werden, um dann Anschläge hierzulande durchzuführen. Quasi eine WWS für Putin und [Random Terrorgruppe].


    Das ist eine persönliche, zwar nicht subversive aber subjektive, Einschätzung meinerseits und da möchte ich allen, die Angst vor einer Invasion haben, diese zumindest ein Stück weit nehmen.


    Die Szenarien wie Wirtschaftskrieg und militärische Schläge via Internet sind allerdings in meinen Augen eine mindestens genauso große und dazu recht unberechenbare Gefahr.


    So long,
    Sam

  • Zitat von Isuzufan;214853

    Leute wie Dich braucht die Schweiz. So ist sie auch das geworden was sie Heute ist.:Ironie:


    Schade das es für derartige Aussagen keine Sanktionen gibt. Alle Vorteile einkassieren und wenn´s gilt Schwanz einziehen.:Schlecht:


    LG Wolfgang


    Der Bub ist doch erst 16 Jahre alt! :winke:
    Sei nicht so streng mit ihm, oder?


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Grüässech


    Vielen Dank für dies sehr interessanten Gedanken.


    Ich glaube nicht das man aus diese Meldung als "positiv" mitnehmen sollte, dass man wisse was auf einem zukommt. Ich glaube als solches sollte man den Zeitpunkt mitnehmen.


    Und eben nicht in fünf Jahren geht alles den Bach ab. Sondern kann ich meine Vorbereitungen in den nächsten 4-5 Jahren (Voräte, Fertigkeiten, Rückzugsort, etc.) auf einen angemessenen Niveau heben.
    Für mich persönlich ist ein Termin immer sehr positiv, weil ich entsprechend meine Planung anpassen kann und meine Energie bündle um das auch zu erreichen.


    Was nun genau nun zuerst passiert, Russland maschiert ein, ein Komet trifft uns oder die Morlocks finden den Weg an die Oberfläche, ist für mich nebensächlich.
    Den die Zeiten werden schwieriger und selbst wenn nicht, habe ich mich mit etwas sehr spannenden auseinander gesetzt.


    Gruss
    Sommer

  • @ Isuzufan : wenn ich die Wahl hätte, für ein mittlerweile abstruses Konstrukt "Vaterland" oder EU zu kämpfen oder den geordneten Rückzug antreten, würde ich auch für die zweite Option sein. Heißt nicht, dass ich keine Werte habe. Aber halt andere...

  • Zitat von beprudent;214896

    @ Isuzufan : wenn ich die Wahl hätte, für ein mittlerweile abstruses Konstrukt "Vaterland" oder EU zu kämpfen oder den geordneten Rückzug antreten, würde ich auch für die zweite Option sein. Heißt nicht, dass ich keine Werte habe. Aber halt andere...


    Und wohin? Wenn das "Vaterland" fällt oder die EU, wohin in der Welt möchtest Du hin wo es dann besser sein sollte?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ Cephalotus : nirgends, ich bleibe da wo ich bin, lerne Russisch und versuche, mich der neuen "Ordnung" anzupassen. Genau so, wie zig Millionen andere auch.

  • Lass dir keine Mühe zuviel sein, wenn du das Vaterland wieder zurechtbringen willst. Stobäus

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Hallo,

    Zitat von Cephalotus;214914

    Und wohin?


    tatsächlich eine gute Frage. Aus der Sicht einer syrischen Familie ist es derzeit "überall" besser, als zuhause. Aus unserer Sicht ist das momentan noch unvorstellbar, dass es für uns woanders einmal besser sein könnte als in Mitteleuropa. Das liegt auch daran, dass wir uns bisher sehr sicher wähnen, dass wir es am besten haben von allen. Schaut man sich die globalen Flüchtlingsströme an, dann sehen das sehr viele andere auch so.


    Wir leben in einer Phase des gesättigten Wohlstands, der schon fast unanständig ist: alles was mühsam ist, gefährlich oder dreckig haben wir delegiert, wir kaufen uns die Dienstleistungen und lehnen uns zurück. Egal ob Müllabfuhr, Industrieproduktion oder militärische Kampfeinsätze (Stichwort Söldnertruppen-Dienstleister Blackwater/Academi)


    Die EU finanziert derzeit auch den Kampf gegen Flüchtlinge (Stichwort: FRONTEX handelt "Arbeitsabkommen" mit Maghrebstaaten aus, um Flüchtlinge schon dort an der Weiterreise nach Europa zu hindern).


    Die USA hat den Umsturz in der Ukraine finanziert, Russland die Separatisten. Alles Stellvertreterkriege.


    All das machen "wir" schon seit Jahrzehnten überall auf der Welt: wir destabilisieren Regierungen, unterstützen Rebellen, lassen Feldzüge hier und da durchführen. Und mit "wir" schliesse ich uns Europäer, die US-Amerikaner und die Russen mit ein. Die einzigen, die sich bislang weitgehend mit solchen Aktionen einigermassen zurückhielten, waren die Chinesen (wenn man von den Ansprüchen an Taiwan und div. Inseln vor Japan mal absieht).


    Insofern ist die momentane Lage eigentlich nicht wirklich was neues. Nur fühlen wir uns irgendwie näher dran: heute die Krim, morgen die Ostukraine übermorgen das Baltikum, dann Polen... diese Lesart der Bedrohungslage versuchen uns ranghohe NATO-Offizielle seit Monaten in die Köpfe zu hämmern.
    Warum, kann ich nur bedingt einschätzen: einerseits sicher wegen der erheblich angestiegenen russischen "Aktivitäten" in den letzten Jahren, die mehr als nur Säbelrasseln ist (nur hat sie uns bislang eher genutzt, als geschadet: Überflug- und Zwischenlanderechte in von Putin kontrollierten Regionen Zentralasiens für die ISAF-Truppen). Andererseits halte ich auch die Ansicht für plausibel, dass die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs mehr oder weniger bedeutungslos gewordene NATO als Organisation nun wieder Morgenluft wittert: "Man braucht uns wieder für die richtig grossen Aufgaben!"


    Dass Russland sein Militär aufrüstet, ist durchaus nachvollziehbar - aus rein technischer Sicht: der gesamte militärisch-industrielle Komplex Russlands hat einen beispiellosen Niedergang seit den 1990ern hinter sich. Ein Grossteil des Arsenals aus dem Kalten Krieg ist verrottet, egal ob Atom-Uboote, Landstreitkräfte oder Luftstreitkräfte. Das Einzige, was sich Russland einigermassen bewahrt hat, ist die Kompetenz auf dem Gebiet der Raketensysteme. Allerdings wissen auch die Russen, dass konventionelle Raketen extrem teuer und letztendlich im Flächeneinsatz ineffektiv sind. Das haben die USA beim ersten Golfkrieg (1991) lernen müssen: gegen sehr weit auseinandergezogene Flächenziele (Saddams Armee) waren Marschflugkörper und Raketen nur begrenzt wirksam. Das Haupt"arbeitspferd" der USA waren im Irak B52-Bomber aus den 1950er Jahren und Infanterieeinheiten in grosser Zahl (welche übrigens in grossem Stil Kriegsverbrechen begingen - aber das ist ein anderes Thema).


    Spielt man ein konventionelles Kriegsszenario Russland gegen Europa/USA durch, dann würde jede Seite versuchen, zunächst die Luftstreitkräfte des Gegners auszuschalten: also sämtliche Flugplätze zerstören. Das geht kurzfristig mit wenigen Raketen. Allerdings könnte sich hier schon ein Ungleichgewicht zugunsten des Westens ergeben, da der Westen über die moderneren Anti-Raketen-Systeme verfügt, die man nun vermutlich mit Nachdruck installieren wird.


    Aus einem Handelsblatt-Artikel aus dem Jahr 2012:
    "Die Amerikaner bauen in diesem Rahmen ein ambitioniertes Projekt auf, das Raketen etwa aus Iran Richtung Europa im Weltraum abfangen soll. Im Mittelmeer kreuzt bereits ein Lenkwaffenkreuzer, der die entsprechende Radartechnik und Flugkörper an Bord hat. Bis 2015 soll in Rumänien eine landgestützte Station einsatzbereit stehen, eine weitere in Polen soll bis 2018 folgen. Allerdings wehrt sich Russland verbissen dagegen. Es fürchtet, im Falle eines Konflikts in der eigenen Schlagkraft beschnitten zu werden." (Quelle)


    Daran sieht man auch, dass die jetzige Lage eine Entwicklung mit Ansage war. Die jetzige Lage nutzt vor allem der (westlichen) Militärindustrie, ihren Kunden neue sündteure Raktenabwehrsysteme verkaufen zu können. Ein Fatalist könnte daher auch zu dem Schluss kommen, dass die Eskalation in der Ukraine und die Verschärfung des Konflikts mit Putin von "interessierter Seite" durchaus in Kauf genommen, wenn nicht sogar ein Stück weit provoziert wurde (und wird: US-Militär beteiligt sich an Parade in Estland).


    Das Ganze kommt mir wie ein Spiel vor. Ein Spiel, das die grossen Mächte dieser Welt eigentlich schon immer spielen. Nur dass es diesmal vor unserer Haustür stattfindet (und möglicherweise auch in unseren "Garten" überspringt).


    Wenn als Konsequenz daraus ein geschärftes Bewusstsein für den Schutz kritischer Infrastrukturen und den Bevölkerungsschutz herausspringt, dann wäre das wenigstens eine halbwegs positive Nebenwirkung des ganzen Theaters.


    Grüsse


    Tom

  • tomduly:


    Deine Analyse zeugt von einer detaillierten Beschäftigung mit dem Themenkomplex!


    Ich hatte mich gedanklich von einer anderen Seite dem Thema genähert und bin überrascht wie weit ich meine Gedanken in Deinem Beitrag spiegeln kann. Du nennst Punkte, die mir so zwar bereits einmal begegnet waren, aber einfach nicht mehr präsent. Danke für die Auffrischung!


    Es ist gut wenn bei einem anderen Gedankenweg am Ende eine sehr ähnliche Bewertung heraus kommt - das sichert den gefundenen Schluss ab...


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!