Eine Stunde Stromausfall = Plünderungen und Randale

Ziemlich Irre wie schnell einige Leute in der Großstadt durchdrehen...

Zitat von redtiger;219193

Ziemlich Irre wie schnell einige Leute in der Großstadt durchdrehen...

Ich glaube weniger, dass es daran liegt, dass die Leute in der Großstadt schneller durchdrehen. Sondern eher daran, dass in der Großstadt die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass eine "kritische Masse" an Idioten schneller und leichter zusammenkommt als in einer Kleinstadt oder einem Dorf. Gleich und gleich gesellt sich nun mal gern und die Anonymität der Großstadt vereinfacht das ganze noch. Und die scheinbare Anonymität, die die Großstadt gegenüber kleineren Siedlungsräumen bietet.

Wenn sich die "Dorfdeppen", die es in jedem Ort gibt, versammeln, um zu randalieren, dann sind das nicht mal eine Hand voll Halbstarker, die ziemlich schnell und einfach zur Räson gebracht werden können. Und sei es am nächsten Tag, weil es im Dorf "natürlich klar" ist, wer die Randale gemacht hat. Ein paar Gesichter merkt man sich einfacher, besonders in einem Dorf, wo jeder jeden kennt (und teilweise sogar verwandt, verschwägert oder sonstwie verbandelt ist).
Tja, und in einer Großstadt multipliziert sich das nun mal sehr viel stärker. Zudem kommt noch das PAL-Feld dazu: Das "Problem anderer Leute". Zivilcourage ist in Großstädten, insbesondere in Fällen von Gewaltverbrechen/Vandalismus nicht ohne Grund weniger häufig als in weniger dicht besiedelten Gebieten. Die Gefahr, dass die Lage durch den Zivilcourage eskaliert (Einsatz von Schusswaffen, Messern, Großfamilie kommt zu Hilfe) ist einfach höher.

Zitat von Isuzufan;219194

Hallo redtiger,
ohne Lokalpatriotismus, aber das kann ich mir bei uns in Wien nicht vorstellen!

Glaube auch nicht, dass dies hier so schnell passieren würde. Die Wiener "nur ned anstreifen"+"mir wurscht" - Mentalität hat sicher noch einen ausreichenden Einfluss.
Hätte aber wirklich nicht gedacht, dass nicht mal eine Stunde ohne Strom irgendwo ausreicht um ein ernst zunehmendes Sicherheitsproblem darzustellen.

Zitat von redtiger;219196

Hätte aber wirklich nicht gedacht, dass nicht mal eine Stunde ohne Strom irgendwo ausreicht um ein ernst zunehmendes Sicherheitsproblem darzustellen.

Naja, ernst zu nehmendes Sicherheitsproblem ist so eine Sache. Ich würde mal eher vermuten, dass da zur falschen Zeit am falschen Ort ein Umspanntrafo den Geist aufgegeben hat. Und das haben sich dann ein paar Idioten zunutze gmacht, um "mal einen drauf zu machen". Immerhin fiel der Strom zur besten Party-Zeit in einem bekannten Berliner Szeneviertel aus... Da kann man schon mal durchdrehen, wenn die Mucke aus ist. :grosses Lachen:

Da halten wir mit:

http://www.haz.de/Hannover/Aus…omausfall-in-Hannover-aus

ganze Märkte wurden ausgeräumt.

Hallo zusammen,
man darf nicht vergessen das Berlin Friedrichshain soweit ich weis auch ein Stadtteil ist in dem jede Möglichkeit genutzt wird um Randale zu veranstalten...
Da kommt ein Stromausfall gerade recht um zum X-ten mal gegen den bösen Kapitalismus (hier gut zu sehen in Form eines Lidl Marktes und eines Streifenwagens^^) zu kämpfen.

In einem anderen Stadtteil hätte es vielleicht anders ausgesehen.

mfg

Zitat von UrbanTrapper;219195

Ich glaube weniger, dass es daran liegt, dass die Leute in der Großstadt schneller durchdrehen. Sondern eher daran, dass in der Großstadt die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass eine "kritische Masse" an Idioten schneller und leichter zusammenkommt als in einer Kleinstadt oder einem Dorf.
[...]

Auch wenn ich seit kurzem nicht mehr zu den Bewohner Deutschlands zweitgrößter Stadt gehöre, aber dennoch: Danke für dieses Statement.
In Großstädten leben durchaus nicht nur Vollspacken, die bei der ersten, sich bietenden Gelegenheit den lokalen Elektronikmarkt überfallen und 50"-TVs rausschleppen - und ansonsten 'ne Mohrrübe nicht von 'ner Erdbeere unterscheiden können aber versuchen beides auf ihrem kleinen 2m² Balkon zu kultivieren.

Ich weiß, diese Denkweise ist momentan nicht unüblich - aber mit der Realität hat dies wenig zu tun.
Und nur so als Denkanstoß: Es könnte sich auch eine kritische Masse von durchaus besonnenen und cleveren Menschen finden - für die man auf'm Land gleich 20 Dörfer benötigt, und aus diesem Grund damit zwingend scheitert.

Faszinierend und erschreckend zugleich. Wenn man es nicht besser wüßte könnte man meinen das dort ein zusammen hängt.

Was auch interessant war, wir hatten gestern Abend kein Internet. Wohn aber ja in einer ganz ecke das Landes

Zitat von JacktheRippchen;219218

Faszinierend und erschreckend zugleich.

Find ich allerdings auch !
Nach nur einer Stunde die Nerven verloren, bzw. eher die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen.
Da fühl ich mich ob meiner Paranoia doch bestätigt.
Obgleich der Bundeshauptslum, insbesondere die speziellen Ecken, nicht taktgebend für den Rest der Republik sein mag, gibt es doch eine Vorstellung, wie schnell es bei einem längeren -so vielleicht ab 10h- Stromausfall zivilisatorisch bergab gehen könnte.

Naja, lass kommen - Papa ist bereit und schaut sich das Spektakel von Aussen an ! :devil:
Und das "...ich habs euch ja gesagt..." kommt auch gut.

Gruß,
Maro (Sonntags-Defätist)

Hallo :winke:,

:staunen: :traurig:wegen einer Stunde Stromausfall solche Krawalle! Einfach unglaublich, Ob das nicht ein Zeichen , ein schlechtes Omen ist fuer eine Problemzone in diesem Platz dort! Gruebel!

ein nachdenklicher Gruss :winke:

Wahrscheinlich wäre es auch ohne dem Stromausfall zu Auseinandersetzungen gekommen, die 20 Autonomen haben sich schon vorher getroffen und haben dann den Stromausfall genutzt.
Meiner Ansicht nach war nicht der Stromausfall selbst Grund für die Ausschreitungen.

Zitat

Wahrscheinlich wäre es auch ohne dem Stromausfall zu Auseinandersetzungen gekommen, die 20 Autonomen haben sich schon vorher getroffen und haben dann den Stromausfall genutzt.
Meiner Ansicht nach war nicht der Stromausfall selbst Grund für die Ausschreitungen.

Das kennen wir hier in Bern zur genüge: Autonome/linksextreme, welche auf alles und jedes, was ihnen gerade so passt Steine werfen, Prügeln usw, und bei jeder Gelegenheit (Demos) auch ganze Saubannerzüge durch die Stadt veranstalten.
Dabei unter dem Deckmantel der üblichen Parolen wie ".. scheiss Kapitalismus" "..gegen Nazis". Dabei habe ich gerade hier in Bern seit Jahren keine "Glatze" mehr gesehen und auch in der Presse gab seit Ewigkeiten keine diesbezüglichen Meldungen...
Die Polizei darf, "dank" der "Rot/Grünen" Regierung, nur deeskalierend wirken, sprich: Sich zurückziehen und warten... Dieses Spiel dauert schon seit Jahren (Jahrzehnten?). Wie dem auch sei.. ich schweife ab...:

=> Was ich damit sagen will: Der Bericht aus Berlin könnte genau so gut aus Bern stammen. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass bei einem nächtlichen Stromausfall diese kranken Psychopathen auch hier wieder die Sau raus lassen. Wobei eben nicht mal sicher ist, ob's ohne Stromausfall nicht auch passiert wäre...
:Kopfschuetel:
Bei einem längeren Stromausfall wären es genau diese Leute, welche mit ihren Aktionen den Untergang der Zivilisation einleiten (..und damit auch den Tod des Hundes einleiten, auf dessen Fell sie als Parasit leben...). Es wird darum meines Erachtens in einem solchen Fall in Städten schon kritisch, bevor der Erste daheim vor dem leeren Kühlschrank sitzt...

Gruss
Canelo

Hallo zusammen

Habe hier den letzten Teil "abgesägt"!

Sogar meinen eigenen Beitrag.

Es läuft wieder auf einen Kontext hin der einfach nicht passt.

Zurück zur Normalität!

Viele Grüsse, Ernst

PS: Reklamationen und Bashing bitte direkt an meine Adressen!

Zitat von canelo_N;219529

Bei einem längeren Stromausfall wären es genau diese Leute, welche mit ihren Aktionen den Untergang der Zivilisation einleiten (..und damit auch den Tod des Hundes einleiten, auf dessen Fell sie als Parasit leben...). Es wird darum meines Erachtens in einem solchen Fall in Städten schon kritisch, bevor der Erste daheim vor dem leeren Kühlschrank sitzt.

Na, die Zivilisation wird nicht gleich untergehen, nur weil ein paar Idioten sich asozial neben der Spur benehmen und alles zu Klump hauen, nur weil ihnen langweilig ist.

Aber es ist schon richtig, dass die mehr oder weniger freiwillige Ausbildung von Ghettos*) dazu führt, dass das Leben und Arbeiten in diesen Quartieren/Kiezen/Stadtvierteln nicht gerade besser wird. Und je schlimmer die allgemeine Lage dort ist, einschließlich der Missachtung staatlicher Autorität (Übergriffe auf Polizisten, die einen Verkehrsunfall aufnehmen sollen oder einen flüchtigen Straftäter verfolgen), desto eher wird es schon bei kleineren Störungen des Alltäglichen zu solchen Auswüchsen kommen.

Bei mir im Ort kann ich es mir zum Beispiel nur schwerlich vorstellen, dass es zu solchen Ausschreitungen käme. Natürlich gibt es auch hier gelegentlich Graffiti oder mal einen Anflug von Vandalismus. Aber im Vergleich zu Hamburg, nur wenige Kilometer entfernt, ist es dann doch wieder sowas wie eine "Insel der Glückseligkeit". Und wenn sich Einbrecher rumtummeln, dann spricht sich das in der Nachbarschaft schnell rum und man achtet verstärkt aufeinander.

*) Ghetto-Bildung: weil jene wegziehen, die sich mit den Zuständen nicht mehr arrangieren wollen und sich etwas Besseres leisten können und jene zurückbleiben, die keine Ansprüche an ihr Leben, ihre Bildung und für die Zukunft ihrer Kinder haben und die sich zudem die höheren Miete/Kaufpreise in "besseren" Wohngegenden nicht leisten können. Nucht zu vergleichen mit den historischen Ghettos der NS-Diktatur. Aber der erhöhte soziale Stress aufgrund von Langeweile (Arbeitslosigkeit), finanzieller Perspektivlosigleit (geringe Schul- und Berufsbildung und damit einhergehend Arbeitslosigkeit), Wohnen auf zu engem Raum mit zuvielen Leuten (weil die Mieten/Kaufpreise für größere Wohnungen/Häuser gerade für Familien gerade in Metropolregionen nicht mehr realistisch finanzierbar sind) führt zu dramatischen persönlichen Schicksalen, besonders, wenn dann auch noch Alkohol- und sonstiger Drogenmissbrauch hinzukommt.

@UrbanPrepper:
Das Tragische, zumindest in meiner Nähe hier in Bern, ist, dass es nicht mal die Ghettoproblematik ist, welche hier zum tragen kommt. Es sind vielmehr irgendwelche "Wohlstandsbubis" oft auch aus besserem Hause, welche sich um eine Art AJZ scharen und sich mit Freude im rechtsfreien Raum austoben... Eine Mischung aus arbeitsscheuen No-Future-Typen, Linksextremen, Punks, und viele diesen Gruppen nahestehenden Mitläufer, welche im "normalen Leben" ihrem Beruf, Studium etc nachgehen. Und wie im Falle eines nun führenden Politikers ihre Heldentaten Jahre später als "Jugendsünden" abtun, welche "halt einfach dazugehören". Monatlich verletzte Polizisten, zerstörte zivil- und Polizeiautos usw.. toll..

Die Zivilisation wird natürlich nicht wegen ein paar Chaoten untergehen. Aber bei einem "ewigen" (monatelangen) Stromausfall wird eben irgendwann früher oder später der Punkt kommen, wo die Leute nach essbarem suchen werden, und dann geht's rund. Dies ist dann der Punkt wo die Zivilisation zu bröckeln beginnt. Wobei eben diese paar Chaoten mit ihrer Vorarbeit Vorschub leisten und dieser kritische Punkt desswegen zeitlich viel früher erfolgen könnte...
Man konnte dies vor ein paar Jahren im kleineren Rahmen beobachten, wie schnell "Gelegenheit Diebe macht": Die Chaoten zerdepperten in der Innenstadt als Beiwerk einer Demo diverse Schaufenster. Es waren in der Folge nicht nur diese Asozialen, welche sich ein neues Handy und andere Dinge gratis holten. Auch "normale" Demoteilnehmer konnten dann teilweise der Versuchung nicht wiederstehen und nutzten das eh schon angerichtete Chaos um sich zu bedienen.. ("..alle andern machen es ja auch..")

Auch darum finde ich es sicherer, einwenig "weg von der Front" zu wohnen.

Gruss
Canelo

@Canelo: Langeweile ist immer "tödlich" für die "geistige Gesundheit". Wann immer Menschen mit ihrem normalen Alltag nicht ausgelastet sind, suchen sie sich "den Kick" auf andere Weise. Vor Jahrtausenden sind unsere Vorväter dann eben auf die Jagd gegangen und haben versucht, ein besonders großes Mammut zu erlegen. Oder einen besonders großen Hirsch oder was auch immer. Und entweder haben sie es geschafft und konnten sich in ihrem Stamm zu Recht auf die Schulter klopfen und feiern lassen. Oder sie sind dabei draufgegangen. Diese natürliche Auslese funktioniert aber gerade bei Wohlstand-Bubis nicht mehr, weil es die Art von natürlichen Risiken des Alltags nicht mehr in der Form gibt und wenn doch, Papi bestimmt den teuren Amwalt bezahlt, um sie wieder rauszuhauen. Oder die moderne Traumamedizin sie wieder zusammenflickt, während sie noch vor zwanzig Jahren spätestens auf dem Weg in die Klinik im Hubschrauber oder Rettungswagen verreckt wären.

Das mit dem "etwas ab von der Front wohnen" praktiziere ich seit ein paar Jahren. Lässt sich bei mir beruflich bedingt nur eingeschränkt realisieren, aber dort wo ich jetzt wohne ist es ebenfalls deutlich ruhiger als in anderen Bereichen der Metropolregion, in der ich lebe.

Hier gibt's einen passenden Kommentar dazu:

http://www.bz-berlin.de/berlin…linke-gewalt-zur-kenntnis

Ich muss sagen dass der Autor mir aus der Seele spricht.

Grüße