Nachfolgend möchte ich von meiner ersten richtigen Radtour nach Berlin berichten und das Erlebte und die Erkenntnisse daraus schildern. Die Idee die Tour zu fahren kam recht spontan eigentlich wollte ich zusammen mit zwei Freunden über Ostern mit dem Rad nach Hamburg fahren, dies klappte dann aber aus terminlichen Gründen bei einem nicht. Hinzu kam das ich noch 2 Tage Resturlaub hatte die ich nehmen mußte, somit hatte ich 6 Tage zur Verfügung 5 für die Radtour und einen für die Bahnfahrt zurück.
Ungefähr 2 Wochen vor Karfreitag hatte ich den Entschluß gefaßt und begann mit den Vorbereitungen. Ein Freund empfahl mir GPSies http://www.gpsies.com um meine Route zu planen vorher hatte ich so etwas noch nie gemacht und ein Gerät wie die von Garmin besaß ich auch nicht. Vor einiger Zeit habe ich mir aber mal bei einer Adventsaktion das kostenpflichtige Karten-App ApeMap http://www.apemap.com/ besorgt welches es ermöglicht Karten wie OpenStreetMap auch vorab aufs Handy herunter zu laden und geplante Tracks darzustellen usw. Insgesamt habe ich 4 Streckenabschnitte geplant.
- 61,5 km bis Walsrode zu Verwandten bei denen ich die erste Nacht verbringen wollte.
- 83,5 km bis Großraum Hannover zu Temeon der mir freundlicherweise angeboten hat bei sich im Garten zu campieren.
- 163 km von Temeon zum Mittellandkanal und den gesamten Kanal entlang bis zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg.
- 139 km vom Wasserstraßenkreuz Magdeburg den Elbe-Havel-Kanal entlang bis zur Mündung an der Havel und dann bis Berlin Zentrum.
Summe 447 km
Auf anraten Bekannter und Personen aus dem Forum habe ich meine Ausrüstung noch um einiges ergänzt. So z.B. Unterhosen mit Gesäßpolster, isolierte Trinkflasche und Schuhe mit SPD Bindungen. Mein Tourenrad ein Koga Miyata Randonneur hatte ich mir im Winter gekauft, da ich schon lange nach einem neuen Rad Ausschau gehalten habe. Hinzu kam noch ein neuer Fahrradhelm und ein Bügelschloß Abus Granit X-Plus 540. Auf meiner Einkaufsliste stand dann noch eine neue Isomatte, da ich bis jetzt immer mit recht großen alten aber guten Thermarest Matte unterwegs war, aber im laufe meiner Umstellung auf einen kleineren Rucksack für meiner Trekkingtouren etwas kompaktes brauchte. Nach meinem Reinfall mit einer geliehenen Exped Downmat UL auf der letzten HSP-Tour kam diese für mich nicht mehr in Frage. Empfohlen wurde mir die Thermarest Trekker die ich mir dann auch noch besorgt habe. Geliehen habe ich mir eine Fahrradhalterung aus Silikon für das Handy / Navi, zwei große Ortlieb Fahrradtaschen (40 l) und eine Rack-Pack XL (89 l), eine Lenkertasche besaß ich schon.
Geplant hatte ich ursprünglich meinen gepackten (20 kg) in dem Rack-Pack zu verstauen was vom Volumen her auch gepaßt hätte ich aber bei einer ersten Probefahrt feststellen musste das der Schwerpunkt viel zu weit oben lag.
Insgesamt hatte ich 32,5 kg Gepäck dabei davon 4 kg Lebensmittel und 3-4 l Wasser. Nun aber zur Tour!
- - - AKTUALISIERT - - -
Tag 1
Aufgestanden bin ich um 7 Uhr noch einmal geduscht und gefrühstückt die Sachen waren schon gepackt und los ging es dann um 9.30 Uhr.
- Die erste Etappe waren geplante 61,5 km. Das Wetter war nach den Unwettern der letzten Tage gut. Nach 2 h war ich schon 33 km weit gekommen.
- Um 11.50 Uhr habe ich dann die erste Pause gemacht (Kilometer 37) gegessen habe ich ein geschmiertes Brötchen mit Käse und Salami, um 12.15 Uhr ging es weiter ich kam viel schneller voran als gedacht!
- Zeitweilig habe ich mich nach Korsika versetzt gefühlt als ich dieses Straßenschild gesehen habe.
- Nach kurzer Zeit war mir dann aber klar in diese Einfahrt werden im SHTF-Szenario die Plünderer zuletzt einbiegen.
- Das Wetter war toll die Straßen und Wege gut zu befahren! Meine
- Durchschnittsgeschwindigkeit am ersten Tag lag bei 17,2 km/h
Bereits um 14 Uhr habe ich mein Ziel erreicht es gab keine großen Komplikationen. Ich dachte mir wenn das so weiter geht sind auch die drei 100 km Etappen an Tag 3-5 gar kein Thema. Eigentlich hätte ich nach einer Rast problemlos weiterfahren können. Meine Tante hat mich aber wunderbar versorgt und haben über die geplante Tour geklönt und sie und mein Onkel mir von ihren Erfahrrungen erzählt. Früher waren sie selbst viel in der Welt unterwegs gewesen z.B. mit dem VW Bus bis Vesterålen (Norwegen), Auslandserfahrungen in Peru, Argentinien, Venezuela, China, Syrien, Ägypten… da hat man was zu berichten. Mein Onkel war früher selbst teilweise wochenlang mit dem Rad in Deutschland unterwegs, um nach der Grenzöffnung die neuen Bundesländer zu bereisen. Da er den direkten Kontakt zu den Menschen der entsteht wenn man auf dem Rad ist sehr geschätzt hat, ist er nicht mit dem Auto gefahren und hat eigentlich die Routen auch nur grob vorgeplant.
Insgesamt war es ein lockerer Tag, es hat nur zweimal etwas Nieselregen gegeben und von meinem Proviant habe ich kaum etwas verbraucht.
Live Kommentar vom Handy zum Tag im HSP Forum:
ZitatSo die erste Etappe mit 65 km habe ich gut überstanden. Ich bin um 8.30 Uhr gestartet und war um 14 Uhr am Ziel viel schneller als gedacht. Wettertechnisch war es angenehm nur 2 mal Nieselregen. Zum Start war ich zu warm angezogen nach 1 h habe ich mich dann der langen Unterhose entledigt.
Insgesamt habe ich nur eine richtige Pause gemacht.
Morgen geht's dann weiter!
Gruß Kupfersalz