Zitat von Waldschrat;231665Alles anzeigenHallo Asdrubal,
ich habe schon mal Erfahrungen mit Wölfen im Nationalpark Bayrischer Wald gemacht. Die Tiere waren extrem menschenscheu. Ich wollte sie fotografieren, ist mir nicht gelungen.
Es sollte sich auch jeder von dem Märchen vom bösen Wolf verabschieden. Wir gehören allein von unserer Körpergrösse schon nicht ins Beuteschema! Wölfe greifen Menschen nur an, wenn sie bedroht werden!
Meint Matthias
Tja, die Zeiten haben sich geändert: Rotkäppchen lügt nicht mehr!
Zitat von Legend;231682Ich finde es gut, dass Wölfe wieder in heimischen Wäldern umher ziehen. Ich denke, man/wir muss(en) lernen, damit umzugehen. Sie sind sicher weder völlig ungefährlich noch unberechenbare Raubtiere.
Legend
Was genau macht die Wölfe denn berechenbar?
Alle bisher gemachten Annahmen über das Verhalten der Wiedekehrer haben sich jedenfalls bisher als falsch herausgestellt: Weder sind alle Wölfe scheu (bei weitem nicht!), noch gehen sie dem Menschen aus dem Weg noch sind sie harmlos.
Da man mit Fakten besser argumentieren kann als mit Vermutungen: Hier ein paar ausgewählte Links:
- Wolf überwindet elektrischen Wolfsschutzzaun (soviel zur Berechenbarkeit - den Zaun hat ganz sicher wer berechnet)
- Wölfe haben Fischen gelernt (Kein wirkliches Wunder; zeigt aber, dass die unglaubliche Anpassungsfähigkeit dieser intelligenten Tiere die Berechnbarkeit auf ein Minimum reduziert)
- Wölfe eine Kuhherde an und töten drei Tiere (Auch für Waldschrat interessant: Kühe sind größer als Menchen; Wieder ein gutes Beispiel für die "gute" Berechenbarkeit der Wölfe da jahrelang die Parole ausgegeben wurde dass Wölfe ja keine Kühe angreifen - "sie sind viel zu groß und passen nicht ins Beuteschema")
- Die "ach so scheuen" Wölfe - vom Traktor aus gefilmt
- Wieder so ein "scheuer Wolf" der diesmal eine Schafsherde angriff und sich von Menschen nur sehr schwer vertreiben liess
- Ach ja, und noch so ein scheues Wolfsrudel: Wölfe jagen Spaziergängerin
- Und noch ein Einzelfall
- Und noch einer
- Und noch einer
- Und noch einer
- Und noch einer (hat sich auch vom Wolfszaun schwer beeindrucken lassen)
- [URL="http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/niedersachsen_jetzt/NiedersachsenJETZT-8-April,niedersachsenjetzt100.html"]Beinahe-Angriff auf einen Menschen[/URL] (konnte nur durch einen Schuss abgewendet werden)
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Selbst der Wolfsfreund NABU fordert einen Notfallplan
(für den plötzlich doch nicht mehr so berechenbaren Wolf)
Gerade der vorletzte Artikel ist ein Paradebeispiel dafür wie unberechenbar der Wolf ist: Der Jäger hat alles laut Lehrbuch gemacht um den Wolf zu vertreiben und geholfen hat schließlich nur der (nicht lehrbuchmäßige) Schuss in den Boden!
Wen es interessiert: Die Wolfsstudien von Valerius Geist!
Oder einen interssanten, gut recherchierten mehrseitigen Zeit-Artikel.
Um es gleich zu sagen: Nein, ich habe noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen. Und ich hätte auch gerne, dass das so bleibt. Wölfe haben mMn in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft nichts, aber auch gar nichts verloren.
Ich bin aber deswegen nicht für die Ausrottung des Wolfes. Aber ich bin gegen das Experiment, ein bereits seit vielen Jahrzehnten bei uns ausgestorbenes Großraubtier in sein ursprüngliches, mittlerweile jedoch extrem dicht besiedeltes Verbreitungsgebiet zurückzulassen.
Der Wolf ist nicht (wie gerne argumentiert) vom Aussterben bedroht :nono:.
Und es ergibt für die Betroffenen (also alle Nutzer der Natur - vom Spaziergänger bis zum Landwirt und Jäger) keinen Vorteil dass er nun da ist.
Ich bin dagegen, auf dem Rücken der ländlichen Bevölkerung ein Experiment zu starten bloß weil die Mehrheit (= die naturfernen, verklärten wildromantischen Großstädter) sich plötzlich nach ein wenig mehr Wildnis und einen Hauch von Abenteuer in der Natur (eigentlich: Kulturlandschaft, aber diesen Unterschied kennen sie ja nicht - für die meisten Städter ist ein penibel gepflegter Park das Höchste an "Natur" das sie im echten Leben gerade noch ertragen können) sehnt.:verärgert:
Es ist halt ein Unterschied ob der Wolf in den weitgehend menschenleeren Weiten Nordamerikas, Polens oder Sibiriens lebt oder in Mitteleuropa.
Man kann das was dort (unter gewissen Bedingungen wie z.B. Bejagung) mehr oder weniger gut funktioniert nicht 1:1 auf unsere Verhältnisse (noch dazu mit geänderten Rahmenbedingungen) übertragen.
So, sorry für den ausführlichen OT, bin auch schon wieder raus. Aber das musste gesagt werden...
LG,
Maresi