Von Wölfen und Bushcraftern

  • Zitat von Miesegrau;234952


    Allerdings muss ich auch dazu bemerken, das wir alle allein durch den Straßenverkehr größeren Gefahren ausgesetzt sind.*


    Allerdings unternimmt man im Straßenverkehr alle erdenklichen Anstrengungen um die Opferzahlen zu verringern...


    Zitat von mopedstruppi;234957

    Übrigens ist das oben aufgeführte Beispiel des sich selbsicher bewegenden Menschen nicht der einzige Grund warum der Mensch an sich nicht unbedingt zum Beuteschema der Wölfe gehört. Als weiteres Beispiel sei hier der aufrechte Gang erwähnt. Auch Bären stehen manchmal auf ihren Hinterbeinen, und Bären versucht der Wolf möglichst zu meiden.


    Gottseidank, dann haben wir ja nichts zu befürchten: https://youtu.be/xk_lbCkosP8 ( Miesegrau: Nicht hingucken!)

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Ach Maresi, da breche ich schon mal eine Lanze für dich und du dankst mir mit mit Aufnahmen von einem Wolfsrudel, das einem Babybären ans Leder will.:crying_face:


    Door Miesegrau


    Undank ist der Welten Lohn.....:traurig:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Was in der Statistik nicht steht ist, unter welchen Umständen die Todesfälle sich ereignet haben. "Beim Spaziergang im Wald von Wolfsrudel zu Tode gehetzt" war vermutlich eher selten der Fall.


    In diesem Bericht :
    http://www.lcie.org/Docs/Damage%20prevention/Linnell...1


    steht, dass Wölfe nur selten Menschen als Beute ansehen. Ähnlich wie bei menschenfressenden Tigern kommt es gelegentlich dazu, dass sich Einzelgänger oder einzelne Rudel auf Menschen "spezialisieren". Dann gibt es eine Reihe zeitlich und örtlich zusammenhängender Vorfälle, die mit dem Tod des/der Tiere(s) enden. Kommt dies in Europa vor, gibt es oft bestimmte Umstände: bei einer Serie von Vorfällen in Estland waren es z.B. entlaufene, halbzahme Wolfshybriden, die dafür verantwortlich waren. Das erklärt, warum die natürliche Scheu vor dem Menschen nicht vorhanden war.


    Die im schweizerischen pdf verlinkte Statistik ist übrigens irgendwie seltsam wiedergegeben.


    Wolfsangriffe in Europa zwischen 1950 und 2000 :


    38 x durch tollwütige Wölfe, 5 Todesopfer
    21 x durch nicht-tollwütige Wölfe, 4 Todesopfer

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von Maresi;234967

    Zitat von mopedstruppi
    Übrigens ist das oben aufgeführte Beispiel des sich selbsicher bewegenden Menschen nicht der einzige Grund warum der Mensch an sich nicht unbedingt zum Beuteschema der Wölfe gehört. Als weiteres Beispiel sei hier der aufrechte Gang erwähnt. Auch Bären stehen manchmal auf ihren Hinterbeinen, und Bären versucht der Wolf möglichst zu meiden.


    Gottseidank, dann haben wir ja nichts zu befürchten: https://youtu.be/xk_lbCkosP8 ( Miesegrau: Nicht hingucken!)


    Maresi,


    Naja, mal davon abgesehen das das obige Zitat aus meinem Beitrag stammt, sehe ich in dem verlinkten YT Video ein paar ausgewachsene Wölfe die vor einem Jungbärchen mächtig viel Respekt zeigen.


    Genau das bestätigt eben diese These (aufrechter Gang).


    Ich kann den Autoren der angehängten Kommentare nur beistimmen: clevere Tiere, jede Art auf ihre Art.
    Der Bär wegen seines "Rückzugs" ins Wasser, die Wölfe wegen ihres auf Schadenbegrenzung ausgelegten Verhaltens


    Wie auch hier: bitte die angehängten Kommentare nochmals lesen!


    Miesegrau,


    mach Dir keine Sorgen um den jungen Petz, in ein paar Monaten juckt ihn das Auftauchen solcher Halbstarken nicht mehr allzu sehr ...



    Gruß
    Dietmar

    Hunde retten Menschenleben - wir bilden sie aus.

  • Miesegrau: Ich hatte dich ja explizit gewarnt! :winking_face:
    ehrmann: Sorry für das falsche Zitat - ist am Tablet manchmal nicht so einfach, v.a. wenn man während des Postens auf mittlerweile neu erschienene Beiträge eingehen will :anxious_face_with_sweat:.
    Zum Video: Ich denke, du hast den springenden Punkt übersehen: Der Bär wurde - aufrechter Gang hin oder her - attackiert. Dass es ein junger Bär war bestätigt genau das was ich seit x Posts hier versuche zu transportieren: Dass ein Wolfsrudel sich immer die Schwachen rauspickt - und dass der aufrechte Gang hier kein Schutz vor einem Angriff ist.
    Wäre der Grizzly ein junger Mensch gewesen wäre die Konfrontation wohl anders ausgegangen!
    Die Wölfe sind vom aufrechten Gang wohl nicht besonders beeindruckt, denn sonst wäre es von vorneherein nicht zum Angriff gekommen. Das "Bärchen" hatte den Vorteil, größer und stärker und im Wasser einfach einen Tick besser zu sein.


    GrimmWolf: Ach, der gute alte NINA-Report. Immer wieder ein Quell der Heiterkeit!
    Das beginnt bereits beim Studiendesign. Eine neutrale Studie beinhaltet meines Erachtens nicht schon den gewünschten Ausgang: "This report was financed ... with the purpose of providing a foundation for the process of reducing people`s fear of wolves...".


    Die Würdigung der Quellen erfolgt strikt nach Auftragslage. Und dennoch kommen unterm Strich folgende Fakten heraus:

    • Wölfe griffen Menschen nicht nur aufgrund von Tollwut, sondern auch aus reinem Beutetrieb an.
    • Die "natürliche" Scheu des Wolfes kann nur durch Bejagung aufrecht erhalten werden.


    Den gesamten Report (dein Link zur lcie funktionerit übrigens nicht - führt nur zur Homepage) kannst du übrigens unter http://www.wwf.de/fileadmin/fm…2.Review.wolf.attacks.pdf nachlesen.


    In Appendix 4 findest du übrigens eine kleine Auswahl von bekannten Opfern, zumeist inkl. der Tätigkeit bei der sie angegriffen wurden.


    Ein letztes Wort noch zum tollwütigen Wolf: Mir ist völlig egal, warum Isegrim angreift. Die Tollwut mag in D-A-CH ausgerottet sein, aber in Süd- und Osteuropa ist sie das nicht. Bis Polen, Ungarn, Rumänien udgl. durchgeimpft sind wirds wohl noch ein Weilchen dauern. Ich denke nicht dass ich das noch erleben werde...
    In manchen Gegenden sind die Wolfspopulationen bereits heute auf dem Dreifachen des natürlichen Niveaus (vermutlich auch durch die gute Nahrungsversorgung durch Viehherden und Müllkippen). Hohe Populationsdichten sind ein Garant für das schnelle Ausbrechen von Tollwut (was aufgrund der hohen Wanderfreudigkeit der Grauhunde (Wanderungen von D nach Weißrussland sind ja per GPS-Sender schon dokumentiert worden) jederzeit passieren kann.).
    Im Gegenteil: Ein tollwütiger Wolf ist noch gefährlicher als ein gesunder, da bereits eine kleine Bissverletzung (bei fehlender Behandlung) zum Tod führen kann, und die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs ist ungleich höher.


    So, meinerseits wurde jetzt alles gesagt - ich bin dann mal raus.
    Mögt ihr, eure Frauen und Kinder nie in die Fänge eines Wolfes oder anderen Räubers (egal ob zwei- oder vierbeinig) kommen.


    [Polemik, ein letztes mal]All jene die gerne mal einen Wolf aus der Nähe sehen möchten: Auch Patricia Wyman wollte das. Als Biologin hatte sie den Wolf zum Fressen gern. Leider wusste sie nicht, dass diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht...[/Polemik]

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Selbstverständlich können wir auch alles umbringen was uns stört - Die Menschheit ist ja ziemlich gut darin. Wölfe, Bären, Haie, Hunde, Katzen, Mäuse usw. Und wenn wir damit fertig sind beginnen wir wieder beim Nachbarn oder was?


    Seltsamerweise habe ich für meine Person ein paar kleinere Erfahrungen gemacht:


    - Absolute Sicherheit gibt es nicht, auch nicht wenn alle und alles fest in Watte gepackt wird.
    - Das Leben endet in den meisten Fällen mit dem Tod.
    - Es werden mehr Tiere von Menschen umgebracht als Menschen von Tieren (Und nein, ich bin alles andere als ein Vegetarier).
    - Eine reichhaltige Flora und Fauna ist die Basis für das Leben auf diesem Materienhaufen, den wir Erde nennen. Auch wenn uns das eine oder andere ans Leder will.
    - Ein wenig mehr Miteinander unter Menschen wird gefordert. So soll es auch mit den Tieren sein. Die waren schliesslich vor uns beinahe nackten Zweibeinern hier.

  • Ich sehe das weniger als eine Frage des "Wolf lieben oder hassen",
    sondern mehr als die Frage, wo passt seine Existenz und wo nicht (mehr).


    Eine Kuh im Kleingarten ist genauso unpassend wie ein Wolfsrudel in kleineren Wäldern mit angrenzenden Landwirtschaften und größeren Wohngebieten.

  • Liebe Freundinnen und Freunde des Bergwaldes


    Grossraubtiere sind wichtig für den (Berg-)Wald
    Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass der Hirschbestand im Kanton Graubünden stark zugenommen hat. 16 000 Hirsche sollen derzeit in Graubünden leben. Im offiziellen Statement der Regierung heisst es, dass damit der Hirschbestand eine für den Wald tragbare Grösse überschritten hat. Zu diesem Umstand haben sich Vertreter der Bündner Forstwirtschaft in einem Video der «Südostschweiz» geäussert. Sie betonen dabei, dass Grossraubtiere ein wichtiger Faktor sind, um die Schäden im Wald in Grenzen zu halten. Denn insbesondere im Schutzwald verursache dieser Überbestand grosse Probleme. Grossraubtiere tragen dazu bei, dass grossflächige, strukturreiche und vernetzte Lebensräume erhalten werden können, ist auch die Meinung des Schweizerischen Forstvereins.

    Martin Kreiliger


    Geschäftsführer Stiftung Bergwaldprojekt


    Link :
    http://www.bergwaldprojekt.org/de/index.php

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  • Zitat von GrimmWolf;235553

    dass damit der Hirschbestand eine für den Wald tragbare Grösse überschritten hat.


    Dagegen haben wir Jäger.
    Leider gibt es Revierbesitzer, die den Wildbestand künstlich hochpäppeln, warum auch immer.
    Mit einem waldverträglichen Wild-Populations-Managment gibt es keine Überbestände.
    Und Jäger sind weit weniger problematisch als herumziehende Wölfe.

  • Bist Du sicher ?


    Statistik von Jagdunfällen der letzten paar Jahre ? Ausserdem bräuchte es mit mehr Wölfen weniger Jäger, aber das ist halt das Problem.
    Jäger haben Geld und machen Umsatz, Wölfe nicht....


    Natürlich bin ich auch dafür das es weiterhin gut ausgebildete Jäger gibt die in Ihrem Revier gute Arbeit leisten und im Herbst feinen Rehrücken und co. liefern.
    Aber ich bin auch dafür das es etwas weniger ü70 Jäger gibt die auf alles schiessen was sich bewegt :) Inklusive Treiber, Wanderer, angeleinte Hunde, Mitjäger etc.


    Davon habe ich in den letzten paar Jahren in CH-A-D bedeutend mehr gelesen als von gefressenen Babys

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  • Zitat von Luftikus;235087

    Eine Kuh im Kleingarten ist genauso unpassend wie ein Wolfsrudel in kleineren Wäldern mit angrenzenden Landwirtschaften und größeren Wohngebieten.


    Das wird zwangsläufig leider zu einem Problem in der Zukunft werden, wenn auch Wölfe, ähnlich wie Wildschweine und Waschbären, sich in die Lebensräume der Menschen wagen.


    Und sie werden es irgendwann, denen geht es um Nahrung und es ist irgendwann egal ob die aus dem Wald oder der Mülltonne kommt.


    Ein Land wie Deutschland ist zu dicht besiedelt und vor allem zu sehr mit Verkehrswegen der Menschen durchschnitten, dass Kontakte Einzelfälle bleiben können.


    In anderen Ländern klappt das Zusammenleben auch mit urbanisierten Wölfen ganz gut, die Frage ist nur, ob die Gesellschaft in DACH sich mit plündernden Wölfen auf dem McDoof Parkplatz anfreunden kann. Ein ungutes Gefühl hätte ich auch...sowohl im Wald als auch in der Stadt.


    Ich sehe das hier bei den Hunden. Es gibt viele wilde Hunde und die Hunde in "Menschenbesitz" sind auch teilverwildert weil sie kaum gefüttert werden so wie wir es kennen. Das führt dazu, dass sie Hühner reissen, Planzen kauen und natürlich jegliche menschlichen Abfälle und Hinterlassenschaften untersuchen.


    LG Buschmann

  • Zitat von GrimmWolf;235553

    Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass der Hirschbestand im Kanton Graubünden stark zugenommen hat. 16 000 Hirsche sollen derzeit in Graubünden leben. Im offiziellen Statement der Regierung heisst es, dass damit der Hirschbestand eine für den Wald tragbare Grösse überschritten hat.


    16000 Hirsche. Da wird man ja im Wald von den Hirschen umgerannt....
    Ich frage mich seit Jahren, warum ich eigentlich nie einen Hirsch sehe. Da bin ich wohl immer zur falschen Zeit am falschen Ort. :confused:

  • Im Kanton Luzern sind nur Tarnhirsche zugelassen...

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  • So viele Hirsche und ich seh keinen bei uns :) hmmmmm da muss ich doch mal getarnt in den Wald :)

  • Rotwild ist meist nachtaktiv und dort, wo Störungen stattfinden (auch durch Jagd) sehr heimlich. Man findet jedoch die Wildwechsel an den Wegen und an den Fährten kann man ihre Gegenwart erkennen. Örtliche Jäger sind möglicherweise offen und hilfsbereit, wenn man Rotwild beobachten möchte.


    Gruß


    Wolfgang

  • Der grimmige Wolf kämpft hier um seine Daseinsberechtigung mit allem was er hat.:devil: Ich hatte ihn schon mal in Kost und Logie, glaubt mir es war gar nicht gefährlich.:face_with_rolling_eyes: Außerdem ist er dem urbanen Gelände sehr gut angepasst, er wandert per Fernbus durch DACH und man soll ihn letztens auf einem Fahrrad gesehen haben. Das er hin und wieder mal ein hübsches Rotkäppchen vernascht kann ich ihm einfach nicht übel nehmen. Vermutlich ging es den Damen hinterher besser als vorher.:grosses Lachen:


    Door Miesegrau


    Leute macht mal halblang, es geht hier um ein paar graue Hunde und nicht um Raptoren....:)

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Moin Darky,


    Y´ve made my day! :Gut:


    Im übrigen bin ich dann mal heute unter die Kannibalen gegangen: Ich habe auf ähnliche Wiese eine Landjäger erlegt. Aus Gründen der Beweislastverringerung ohne Fotodokumentation.
    Aber ein Jäger weniger bedeutet mehr Arbeit und Nahrungsgrundlage für den Wolf...


    Christian


    p.s.: Sorry fürs OT, aber Spass muss sein und die Steilvorlage war einfach zu gut, um sie liegen zu lassen... :face_with_rolling_eyes:

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Ist ja ok...


    mit Euch beiden geh ich jederzeit mal im dunklen Wald picknicken ... :grosses Lachen:

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • ... lass mich wissen, wann Du mal wieder auf Deiner Wolfsroute von CH nach HH (oder umgekehrt) durch das Rheintal streifst ...


    Da lohnt sich doch bestimmt ein Schlenker über die (Vor-)Eifel ... :Cool:


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!