Was ist beim Individual-Verkehr schief gelaufen ?

  • @ DerGerald : soll ich das "Gefällt mir nicht" kommentieren ? Ich finde deine Aussage gar nicht lustig, ausserdem bedenke, es könnte auch einer mit einem demilitarisierten Panzer vorbeifahren und DICH wegschieben...


    @ Miesegrau : schlank bin ich auch nicht, ich müsste mal an die 30kg abnehmen, um in einem engen Kleinwagen oder Elekromobil zu passen. Ich arbeite dran... Dein Trike wiederum hat mir sehr gefallen und mich auch auf Gedanken gebracht. Mein grosser Vorteil ist, dass ich "die Flucht" erstmal nur für mich plane. Mit meinem 3er Golf Variant mit Allrad bin ich ziemlich zufrieden, durch gute Pflege beim Vorbesitzer blüht auch kein Rost... aber ich beschäftige mich auch mit "Alternativen", ja, ich schwärme auch ein wenig für Niva und UAZ. Zwar auch "heavy metal", aber zumindest bis in den 90ern sehr einfache Technik verbaut worden.


    Wenn ich für 5-7000€ ein neues, anspruchloses Mobil bekäme, das eine Zuladung von 400kg hätte, vier Personen und paar Rucksäcke/Duffels laden könnte und irgendwo zwischen 3-7 Liter Sprit auf 100km verbrauchen würde... ich würde kaufen. Radio, Navi, ESP und 11 Airbags, darauf könnte ich verzichten - solange mich keiner mit seinem V8-Truck von der Strasse rammen will...


    Die Franzosen und auch die Deutschen hatten ja einige nette Ansätze, wie bereits genannt, zuletzt der Citroen AX und irgendwie auch der Subaru Justy (die älteren Modelle). Leider haben sich Smart, A-Klasse und die ganzen neueren Kleinwagen in eine andere Richtung entwickelt.


    Was ich gut finde, ist die Key-Car Regelung in Japan. So ein ähnliches Modell wünsche ich mir auch für die BRD. Und nein, die auf 25 bzw 45km/h beschränkten Mobile, die neu nicht weniger als ein "richtiger" Kleinwagen kosten, die finde ich auch nicht gut. Aber für manche Menschen sicherlich sinnvoll.

  • Servus,


    Ich finde technisch ist beim Individualverkehr, bezogen auf Autos und Öffis, in unseren Breitengraden gar nicht viel schiefgelaufen.
    Autos wiegen heute soviel weil sie einfach vollgepackt sind mit Sicherheits- und Komfortfeatures.
    Der Kunde will das, für die Verkehrsopferstatistiken ist's auch positiv.
    Die Öffis funktionieren, zumindest in meinem Umfeld (Stadt, ca. 270k) auch gut (abgesehen davon dass ich öffentlich nicht ins Büro komme...aber das ist in meinem Fall wurst).


    Um jetzt für mich den S&P Bezug herzustellen: Wenns knallt verlass ich mich weder auf das eine noch das andere....
    Daher bin ich wann immer es geht mit dem Rad unterwegs, hab mir das die letzten 3 Jahre angewöhnt. Fahre die tägliche Strecke (10km) ins Büro,
    erledige alle (Lebensmittel-, Artikel des täglichen Gebrauchs-)Einkäufe und mach zusätzlich schöne MTB-Touren. Das alles bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit.


    Hab zwar auch ein schönes Allrad-SUV in der Tiefgarage, das ist aber wirklich nur "nice to have".
    Erledige damit größere Einkäufe und nutze es für Freizeitausfahrten. Wenns drauf ankommt brauch ich's nicht.


    Ich finde das ist die ultimative (Individualverkehrs-)Lösung für jeden der zwei gesunde Beine hat und im urbanen Bereich wohnt. (derer gibt es sicher viele...)


    Gruß,
    g

  • Zitat von Duck_Weg;234319


    ...
    Autos wiegen heute soviel weil sie einfach vollgepackt sind mit Sicherheits- und Komfortfeatures.
    Der Kunde will das, ...


    Will der Kunde das wirklich, wenn ihm wahrheitsgemäß erklärt würde, welche Folgkosten dies für ihn hat!?


    Ich würde liebend gerne auf die (im Schnitt) einmal im Jahr defekten elektrischen Scheibenheber meines KFZ verzichten und dafür manuelle haben. Dies wird aber nicht angeboten bzw. geliefert (Umrüstung ist leider auch nicht möglich).
    Auch die elektrische Sitzverstellung (die ebenfalls nur noch teilweise funktioniert) ist verzichtbar (aber leider im Grundpaket unauslöschlich enthalten).
    Die Motorelektronik/-sensorik hat auch schon öfters gesponnen.


    Leider ist das Fahrgefühl dieses Fahrzeugs aber so unbeschreiblich, daß ich nur ungern darauf verzichten möchte - ich bin eben ein unverbesserlicher Masochist :Zunge raus:


    Gruß


    Boppel

  • Hallo,

    Zitat

    @ DerGerald : soll ich das "Gefällt mir nicht" kommentieren ? Ich finde deine Aussage gar nicht lustig, ausserdem bedenke, es könnte auch einer mit einem demilitarisierten Panzer vorbeifahren und DICH wegschieben...


    War auch gar nicht lustig gemeint. Tja, gibt immer einen stärkeren. Aber ich bin mir nicht sicher was du daran so "dislike" findest, wenn man ein Auto haben will, mit dem man liegen gebliebene E-Mobile (und auch andere Fahrzeuge) von der Straße schieben kann, um nicht selber stecken zu bleiben?


    Gruß
    Gerald

  • Größe, Gewicht und Kraft Eurer Autos können sehr wohl einen S&P Bezug haben.


    Nur mal angenommen, man muss sich mit seinem Fahrzeug durch eine aggressiv bettelnde Menschenmenge schieben um ihr zu entkommen, dann ist man mit einem Leicht-Auto schnell der wehrlos auf dem Rücken liegende Käfer...
    Man denke an verschiedene Randale-Anlässe wo Polizei-Dienstautos im Schaukelverfahren umgeworfen wurden...

  • Zitat

    Ich frage mich gerade wo dieser Beitrag relevanz für S&P hat. :peinlich:


    Diese Frage möchte ich nochmals vorbringen. Danke dem ursprünglich fragenden! Wir haben oft gehört, dass wir kein Politikforum sind. Alleine der Titel des Beitrages ist an sich schon hochpolitisch. Wer sagt denn, dass der Individualverkehr gescheitert ist? Das ist doch eine Ansichtssache. Und die Aussage, dass daran die phöse Autoindustrie schuld ist, ist ja sowas von politisch.
    Es ist m.E. schade, wenn durchwegs über alles mögliche politisiert werden darf, was kaum S&P Relevanz hat (wie hier), jedoch das S&P relevante sofort mit dem Verweis auf "verbotene Politik" geschlossen wird...

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • @ hjoggel : wie bereits gesagt/geschrieben, ist der Bezug zu S+P nur ein indirekter. Und natürlich hat die Aussage auch eine "politische" Komponente. Jedoch will ich nicht anprangern, sondern Ideen sammeln, wie man es besser machen könnte. Gute Ansäze gab es ja und gibt es immer noch. Zumindest hatte ich nicht den Eindruck, dass in diesem Thread "Stammtisch-Parolen" ausgebreitet werden. Du etwa ?

  • Erst der Etablierung der automobilisierten Gesellschaft verdanken wir unser bestens ausgebautes Straßen- und Wegenetz bis in die hintersten Winkel unserer Länder. Auch wenn der Erhaltungszustand aufgrund von verschobener Prioritäten im Sinken ist, werden einige von uns davon profitieren, daß sie nicht auf holprigen Schotterpisten Richtung Sicherer Ort fahren müssen.

  • Zitat von Apokalypson;234245

    Meine nächste Hoffnung liegt bei den selbstfahrenden Autos. Wenn man bedenkt dass ein Auto 90% der Zeit nur herumsteht dann ist doch zu hoffen das selbstfahrende Autos den privaten Autobesitz größtenteils überflüssig machen. Ich wüsste jedenfalls nicht warum ich ein eigenes Auto besitzen wollte wenn ich jederzeit in ein paar Minuten eins vorfahren lassen kann das meinen aktuellen Anforderungen an Größe etc voll entspricht.


    Das gibt es heute schon. Es nennt sich Taxi und kommt auf Anforderung sogar im "Großraum"-Format.


    Ein Taxi ist aber jedem zu teuer. Kaum jemand hat aber mal gerechnet, wie viel Geld er sparen würde, wenn er den Wocheneinkauf inkl. Getränke auf der Hinfahrt mit dem Bus und auf der Rückfahrt mit dem Taxi machen würde. Im Endeffekt ist das billiger als das eigene Auto.


    Ein Taxi-Konzept mit selbstfahrenden Autos (genau das ist es, was du dir vorstellst), wäre vermutlich keinen Cent billiger als die heutigen Taxen, nur mit dem Unterschied, dass mehr Gewinn in Konzern-Taschen wandern und jede Menge Taxifahrer auf der Suche nach neuen Jobs sein werden.


    Ich selbst bin - aller paranoiden Gedanken zu Trotz - ein Befürworter selbstfahrender Autos. Ich gehe sogar so weit, dass ein manuelles Fahren nur noch in ganz geringen Geschwindigkeiten möglich sein dürfte (z. B. bis 30 km/h, eher weniger als mehr), danach muss der Computer übernehmen. Das würde jede Menge realer Alltagsgefahren eliminieren, dabei denke ich noch nichtmal an zu schnelles Fahren (bei freier Bahn), sondern vielmehr an viel zu kurze Sicherheitsabstände, rechts überholen und ähnliches. Das sind Situationen, die jeden Tag Menschen nicht nur das Leben kosten, sondern teilweise auch nur ein Weiterleben unter "sehr erschwerten Bedingungen" zur Folge haben (Rollstuhl etc.).


    Wichtig bei den selbstfahrenden Autos ist mir dann weniger das "Daten-Problem" (das leider dann vorhanden ist), sondern dass es trotzdem noch "mein" Auto ist. Das ich es jederzeit zur Verfügung habe, dass es mir kein Fremder vollkotzt, dass ich Dinge dort drin liegen lassen kann usw. Ein Leihauto-System ist für mich nur zusätzlich eine Option.


    Weitere Vorteile selbstfahrender Autos wären das Elminieren von Parkplatz-Problemen (ich steige vor der Türe aus und dann parkt sich das Auto selbst wo frei ist), oder dass ich während der Fahrt dösen/schlafen/lesen kann. Und, ganz wichtig: wenn es gut gemacht ist, gibt es nie wieder Stau (abgesehen von technischen Defekten/Unfällen) und keine roten Ampeln. Einfach Lebensqualität in der Jetzt-Zeit.

  • Also ich weiss zwar das es in Deutschland günstiger ist, aber in der Schweiz bezahle ich für eine Fahrt mit dem Taxi von der nächsten Grossstadt nach Hause, mit einer fahrlänge etwa 15 Minuten, in der Nacht ca. 60 - 70 CHF. Keine Ahnung wie teuer das am Tag wäre. Aber so teuer kommt es mit dem eigenen Auto bestimmt nicht. Auch nicht wenn ich das Auto den ganzen Tag im Parkhaus lasse.


    Car-Sharing sehe ich da viel eher als das an, was Zukunft hat. Es ist zwar auch nicht ganz billig, aber immernoch billiger als wenn man ein eigenes Auto hat. Zumindest wenn man das Auto nur dann bestellt, wenn man auch wirklich eins braucht. Nicht für jede Kleinigkeit. Da bezahlt man auch keinen Fahrer zusätzlich.
    Car-Sharing in kombination mit einem ÖV-Abo wie ein Generalabo/Bahn100 oder ähnliches, kann tatsächlich günstiger sein.


    Bei selbstfahrenden Autos sehe ich einfach das Problem, dass es bis jetzt noch kein absolut sicheres Computersystem gibt. Und je mehr solche Autos auf der Strasse sind, desto interessanter wird das ganze für kriminelle Hacker bzw. Cracker.
    Ich zumindest möchte nicht unbedingt ferngesteuert mit 100 km/h in die nächste Wand gefahren werden. Ich finde heutige Autos schon teilweise zu fest mit Elektronik vollgestopft. Angefangen mit den (leicht?) hackbaren Funkschlössern.

  • Hallo,
    Du darfst aber nicht vergessen, daß du zu den laufenden Kosten auch die Anschaffungskosten addieren mußt. Was kostet so ein Auto bei euch 10000CHF? Alleine das wären schon mal 150 Fahrten. Noch dazu brauchst du das sicher nicht jeden Tag, oder? Oftmals kann man sicher den ÖV verwenden.
    Und nach ein paar Jahren, braucht man auch wieder ein neues Auto. Beinhart gerechnet denke ich, daß es für die meißten günstiger ist mit Bus, Bahn und Taxi zu fahren als ein eigenes Auto zu besitzen.
    Allerdings ist das nicht sehr prepperfreundlich. Da ist ein möglichst großes Auto gefragt.


    Gruß
    Gerald


    PS.: ich hoffe das war nicht zu agressiv :)

  • DerGerald:
    Darum meinte ich auch, dass eine Mitgliedschaft bei einer Car-Sharing-Firma wie Mobility in Kombination mit einem ÖV-Abo durchaus günstiger sein kann, als ein eigenes Auto. Besonders wenn jemand in der Stadt wohnt und nur gelegentlich bis selten ein Auto benötigt. Wie teuer neue Autos bei uns normalerweise sind weiss ich gerade nicht. bis jetzt hatte ich nur Occasions-Auto. Also keine neue.


    Vorher versuchte ich auch mal rauszufinden, wie teuer die Taxis in meiner Umgebung etwa sind. Leider wohl so teuer, dass sie sich nicht getrauen die Preisliste auf die Internetseite zu schreiben. :-/


    Ich selber benötige mein Auto im Moment auch nicht jeden Tag. Besonders wenn ich in den Ausgang gehe, benutze ich fast immer den ÖV. Oder bei Reisen/Ausflüge, die etwas weiter entfernt sind. Wenn ich nur mal schnell etwas besorgen muss, und dafür nicht grad in die Grossstadt muss, dann reicht mir auch das Fahrrad.


    Wer in einer etwas grösseren Stadt wohnt, braucht sowieso kein Auto. Da würde ich meins auch relativ schnell verkaufen.


    Prepperfreundlich wäre das aber dev. nicht. Ausser dass man damit seine Beinmuskulatur trainiert, wenn man alles mit dem Fahrrad erledigt. :winking_face:


    PS: Das war nicht zu agressiv. :)

  • Alleine wenn ich mir überlege, wieviel unzählige Wagenladungen ich die letzten Jahre so transportiert habe für Garten und diverse Umzüge für mich und andere...
    Ich glaub nicht, daß mich meine Freunde noch mögen würden, wenn ich ohne Auto jedesmal um ihres hätte bitten müssen.
    Eigenes Auto bedeutet gewisse Unabhängigkeit und Freiheit. Das kann man nicht wirklich mit Geldbeträgen definieren.

  • Da denkt der Jaws mal nach, nachdem er Geralds Thread Nr. 53 gelesen hat...


    Ich muss wohl meine Fahrzeuge dringendst verkaufen, schliesslich ist das jüngste Teil 28 Jahre alt.... Und hat mich bei der Anschaffung 2'000.-- Chf gekostet. OK, das mit dem Verkauf ist jetzt eher ironisch als ernst gemeint.


    In den letzten 20 Jahren habe ich nur Fahrzeuge gekauft welche mich nicht mehr als 3000.-- gekostet haben und ich ausser Oelwechsel und neue Reifen ab und an nichts weiter gemacht habe - normaler Unterhalt eben. Alles nach dem Motto "Bis uns die MFK (TüV/HU) scheidet".


    Mit dem OV wäre ich doch ziemlich aufgeschmissen - Privat und beruflich.

  • Hallo,


    ja deshalb sagte ich ja auch "die Meißten" Ich denke da fällst du nicht wirklich drunter. Oder siehst du dich als "Durchschnittsbürger".


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von DerGerald;234598

    Hallo,


    ja deshalb sagte ich ja auch "die Meißten" Ich denke da fällst du nicht wirklich drunter. Oder siehst du dich als "Durchschnittsbürger".


    Gruß
    Gerald


    Ich sehe mich so als Durchschnittsbürger wie jeder Prepper hier drin.... Nur ist meine Macke möglicherweise etwas ausgeprägter.....

  • Bevor ihr Euch die Köpfe heissredet:
    Schaut Euch an, wie man Autos verkauft. Das hat mit Realität oder Nutzwert herzlich wenig zu tun, aber so funktioniert es eben.


    Beim Individualverkehr werden gesellschaftliche und städteplanerische Probleme mit persönilcher Freiheit, Individualität und Imponiergehabe bzw. Repräsentationsbedürftnis vermischt. Keiner soll sagen, er sei frei davon.


    Die Frage, wie man technisch sinnvoll und effizient ganz viele Personen von vielen As nach vielen Bs gleichzeitig befördern soll, ist nicht die Antwort auf die Frage, wie sich diese Personen selbst am liebsten befördern würden.


    Bei Pendlern ist es zudem so, dass die meisten müssen, aber nicht wollen, denn da wo sie arbeiten, ist Wohnraum nicht vorhanden oder unerschwinglich.
    Statt die Pendler in die Pflicht zu nehmen, wäre es deshalb besser, die Industrie bzw. alle die Arbeitsplätze anbieten zu begrüssen.

  • Zitat von Luftikus;234499

    Erst der Etablierung der automobilisierten Gesellschaft verdanken wir unser bestens ausgebautes Straßen- und Wegenetz bis in die hintersten Winkel unserer Länder. Auch wenn der Erhaltungszustand aufgrund von verschobener Prioritäten im Sinken ist, werden einige von uns davon profitieren, daß sie nicht auf holprigen Schotterpisten Richtung Sicherer Ort fahren müssen.


    Nun, es gibt ja nun Schotterpisten, wie etwa die A5 von Stuttgart über Karlsruhe und Baden-Baden nach Basel.


    Wenn man dann bei Mühlhausen über den Rhein, in Frankreich und auf einer Autobahn ist, dann ist man richtig erleichtert!



    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)