"Verborgene" Kompostierung

  • Zitat von Cephalotus;243980

    Hin und wieder schmeiße ich etwas Karton mit rein (Klopapierrollen, Eierkartons, etc...) und auch ein paar zerdrückte Eierschalen, um eine Übersäuerung zu verhindern. Ist vielleicht Esoterik, aber kostet ja nix.


    Nein, das klingt doch gut. Ich hatte mich vor meinem eigenen Wurmkomposter-Versuch sehr ausführlich informiert, unter anderem auf einer kanadischen Website (http://www.redwormcomposting.com), wo man in englischer Sprache ausführliche Informationen über Varianten, Probleme und Lösungen der Wurmkompostierung erhalten kann. Dort heißt es, dass sowohl Karton als auch zerkleinerte Eierschalen für Würmer klasse (und sehr beliebt) sind.


    Irgendwann starte ich bestimmt nochmal einen Versuch mit Würmern, aber jetzt wollte ich erstmal eine Gartenkompostierung testen.


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    Zitat von hinterwäldler;243928

    Eventuell kann man auch andere Bioabfälle in kleinen Mengen durch eine Gemüseschnitzelmaschine jagen und so verteilen.
    Wenn man das dann oberflächlich einharkt und mit etwas normaler Erde oder offiziellem Mulchmaterial überstreut, fällt es kaum auf.


    Das ähnelt ein bisschen einem anderen Tipp, den ich im Internet gefunden habe: man könne Bioabfälle einfach im Garten vergraben. Dort wurde aber empfohlen, die entsprechenden Löcher tief genug zu graben, dass keine Tiere von den Abfällen angelockt werden und sie wieder ausgraben. An Nacktschnecken hatte ich dabei noch gar nicht gedacht - die möchte ich natürlich nicht anlocken, denn es kommen schon genug von alleine.

  • Hast Du Erfahrungen mit der Mikrofermentierung im Eimer?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ja, hab das im alten Haus gemacht. Da stand so ein Eimer noch im Schuppen und ich habe den einfach benutzt ohne groß drüber nachzudenken.
    Nach einem Jahr habe ich dann erfahren das sowas "Bokashi" heißt und da eigentlich noch so Zeugs über den Inhalt gehört. Ich hab davor einfach Schnellkomposter-Pulver drüber gemacht, damit es nicht so stinkt.


    Das mit dem Zapfhahn fand ich sehr praktisch und habe die Brühe immer wieder rauslaufen lassen, verdünnt und dann damit die Zimmerpflanzen und Tomaten gedüngt. Wuchsen wie bekloppt :)


    Den Inhalt des Eimers habe ich zwei mal im Jahr auf den Haufen gekippt, auf dem ich auch den Rasenschnitt hatte.


    Ich ärger mich immer noch, dass ich beim ausziehen nicht einfach den Eimer mitgenommen hab.


    Jetzt habe ich einen normalen, großen Komposthaufen und eeeendlich auch wieder einen frostfreien Raum, wo ich den Eimer aufstellen könnte. Muss mir nur noch einen kaufen oder bauen - aber das ist als Projekt über Winter geplant.

  • Zitat von Wanted73;243987

    Mich wundert, dass noch niemand einen Bokashi (Eimer) empfohlen hat.


    Hier eröffnen sich ja ganz neue Perspektiven - nicht so direkt in Bezug auf das eigentliche Thema des Threads, aber ich nehme alle Konzepte mit, die ich kriegen kann, und das Garten-Kompostsystem würde auch entlastet, wenn sich für die Küchenabfälle wider Erwarten eine Wohnungslösung ergäbe.


    Als ich das erste Mal von Bokashi hörte, fand ich das Prinzip, dass man permanent Mikroorganismen nachkaufen muss, so abschreckend, dass ich mich gar nicht weiter damit beschäftigt habe. In der Bauanleitung nach dem obigen Link steht, dass man es auch mit Sauerkrautsaft oder Brottrunk (oder nach anderen Quellen: Joghurt) ansetzen kann, und ein paar Berichte im Internet sagen, dass man es mit der entstehenden Sickerflüssigkeit weiterführen kann. In der Form wäre es mir einen Versuch wert - und weil es im Haus ist, wäre es auch witterungsunabhängig.

  • Wenn es stinkt, kommt zu wenig Luft an die Sache. Das liegt meist an zu stickstoffhaltigem, zu pampigem Material.
    Auch frischer Zierrasenschnitt wirkt so.
    Abhilfe ist einfach: Mischen der Zugabe mit Sägemehl, zusammengerechter Streu, Nadelstreu vom Wald oder dergleichen.
    Ich hatte immer einen Eimer ganz trockener gewöhnlicher Gartenerde für den Zweck. Das kann man sich z.B. vom Humushaufen an einer Baustelle besorgen, wenn der eigenen Garten es nicht hergibt.
    Wenn zuviel davon gegeben wird, schadet es nichts, nur dauert die Kompostierung dann eben länger.
    Es geht auch mit wenig Kalkhydrat oder hydraulischem Kalk (im Baufachhandel für die Herstellung von Kalkputz. In 25 kg-Säcken, einer reicht für deine Bedürftnisse ewig).
    Aber Achtung, das Zeug ist scharf und der Staub macht Hustenreiz.



    Das andere Problem findet im eigenen Kopf statt: man denkt, die Nachbarn denken, es stinke, auch wenn es das gar nicht tut.


    Bei kleinen Komposten ist es praktisch, irgend eine Hülle zu haben, weil er sonst an der Oberfläche austrocknet, was die Umsetzung hemmt.
    Im grösseren Garten kann man das mit einer Abdeckung aius altem Gras oder Laub erreichen.
    Der Komposter soll kein direktes Sonnenlicht erhalten, sonst wird es drin zu warm.
    Die hohe Temperatur im Inneren entsteht nur bei grossen Mengen. Sie ist wichtig, weil dadurch Krankheitserreger und Unkrautsamen abgetötet werden; für den Kleingartenkompost geht es auch ohne.

  • Mensch machs doch nicht so kompliziert. Kauf dir so ne Art Oskartonne mit Deckel, bohre da ringsrum und unten 10ner Löcher rein und buddel das Ding knapp bis zum Rand ein. Das zu kompostierende Material da rein, für etwas Belüftung sorgen und fertig ist die Laube. Die Mikroorganismen im umliegenden Erdreich, dessen Wärme und ne handvoll Mistwürmer sollten für eine schnelle Verrottung sorgen.


    Door Miesegrau


    Ein kleines 60 Liter Plastikfass wäre ideal dafür.....

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Probiere es aus. Wenn das zu kompostierende Material eine gute Zusammensetzung hat, könnte es sogar funktionieren.:) Ich finde es echt super, das du es unter den genannten Bedingungen trotzdem versuchen willst.:Gut:


    Door Miesegrau


    Ist gespannt wie es hier weiter geht.....

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Hi,


    wir haben auch nur einen kleinen Garten und da steht unser Thermoschnellkomposter von Neudorff. Wir sind sehr zufrieden damit.


    Als 3-Personenhaushalt würde uns ein 10l- oder 20l-Eimer als Komposter nicht reichen, denn ich kann mir kaum vorstellen, daß darin alles nach einer Woche verrottet ist.



    Gruß

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Hallo,


    wenn es möglich ist, daß du ein Hochbeet aufstellst, dann könntest du den Komposter ja als Hochbeet "tarnen".
    Einfach zwei Beete aufstellen und das kleinere (1x1m) als Komposter verwenden. Allerdings habe ich jetzt keine Ahnung wieviel kompostierbares Material bei dir so anfällt?
    Die Version mit dem 60l Fass im Boden gefällt mir auch ganz gut :)


    Gruß
    Gerald

  • @Ernst


    Du hast deine Würmer nicht geliebt!:crying_face: Ein großer Fehler wie mir scheint.:traurig:
    Meinen Würmern geht es gut. Einige dürfen sogar ab und zu mit zum Angeln.:smiling_face_with_hearts:


    Spaß beiseite. Seit dem ich in meinem großen Komposter Dendrobena ausgewildert habe, scheint die Verrottung etwas schneller zu gehen. Natürlich habe ich dafür keinen Beweis. Aber jeder ordentliche Komposthaufen den ich umgesetzt habe enthielt welche. Ich denke das diese Tierchen ganz einfach in so einen Haufen gehören. Immerhin futtern sie angegammelte Küchenabfälle und produzieren nebenbei allerfeinsten Humus. Das das die Umsetzung nicht verdoppelt ist mir auch klar.:face_with_rolling_eyes:


    Door Miesegrau


    Kennt es gar nicht anders....

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Hallo zusammen !


    Ich bin zwar kein Gärtner aber hier ein paar meiner persönlichen Erfahrungen mit dem "Kompostdesign" :)


    Habe derzeit einen offenen und einen geschlossenen Kompost, die ich mit rohem Gemüse-&Gartenresten und Rasenschnitt füttere.


    1. Würmer helfen ohne Zweifel insbesondere was die Feinheit und Qualität der Erde angeht.


    2. Je größer der Kompost desto besser, da der Hauptumsatz im inneren geschieht, nicht am Rand.


    3. Kompost immer in den Schatten, sonst kocht er im Sommer und die Insekten und Würmer die man drin leben mit ihm.


    4. Ein "geschlossener" (mit vielen Löchern) Kompost, wie z.B. die häßlichen braunen Plasikdinger funtioniert einfach besser,
    da er die Temperatur deutlich besser hält, auch im Winter und durch den Deckel größere Tiere abgehalten werden und oben nichts eintrocknet.
    Desweiteren wachsen keine Brennesseln, Gras, etc. an den Seiten heraus.


    5. Den Kompost einmal im Jahr zu "wenden", also die undere Erde durchzuwerfen (sieben) ist absolut notwendig, nicht nur um den Humus für den Garten zu gewinnen,
    sondern auch um feste Bestandteile auszusortieren und den Organismen Zugang zu den kompakten und weitestgehend konservierten unteren Materialien zu verschaffen.


    6. Bei parasitären Befall oder hartnäkigen Pfanzensamen hab ich gute Erfahrungen gemacht wenn man den Humus komplett luftdicht in schwarze folie einschlägt und über den sommer in an einem sonnigen Plätzchen lagert.


    7. Ein paar frische Roßäpfel unter den Kompost schaden nicht. Da schaaren sich die schon erwähnten roten Würmer drum. Die sind für Tometenkübel übrigens ein super Dünger und halten die ganze Saison über.


    Beste Grüße



    Sumpftroll

  • Zitat von Sumpftroll;244489

    7. Ein paar frische Roßäpfel unter den Kompost schaden nicht. Da schaaren sich die schon erwähnten roten Würmer drum. Die sind für Tometenkübel übrigens ein super Dünger und halten die ganze Saison über.


    Was von den drei Dingen ist ein guter Tomatendünger? Die Pferdeäpfel, die Würmer oder der am Ende so entstandene Kompost?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Cephalotus !


    Abgesehen von frischem lockeren Humus (Würmer mitinbegriffen) drücken wir noch pro Kübel ca. ein 1/5 Pferdeapfel ca. handbreit unter die Tomatenpflänzchen, sozusagen als Saisondünger und Anreiz sich tiefer zu verwurzeln.:lachen:


    Beste Grüße und schönes Wochenende



    Sumpftroll

  • Hallo,
    hier ein Update zu meinem Eimer-Kompostsystem:


    Die Gartenabfälle vom Herbst sind inzwischen weitgehend zu schönem braunem Kompost geworden. Im Herbst war der Kompost von zahlreichen Asseln und anderen, mir unbekannten Tierchen besiedelt. Im Frühjahr habe ich sogar einmal einen Wurm darin gesehen. Grundsätzlich funktioniert das System also.


    Interessant war, dass der Kompost in diesen Monaten insgesamt so trocken war, dass ich ihn gelegentlich wässern musste. Ich hatte eigentlich genau das Gegenteil befürchtet - dass sich Regenwasser und Sickerwasser aus dem umgebenden Erdreich im Eimer sammelt und zu Problemen führt. Dieses Verhalten ist insofern positiv, dass man Wasser sicher leichter in das System zugeben kann, als überschüssiges herauszubekommen.


    Der nächste Schritt wird ein Gittersystem wie weiter oben angeregt. Das bietet dann mehr Volumen und eine größere Durchlässigkeit für Kompostnützlinge und Feuchtigkeit.


    Außerdem habe ich in den letzten Monaten erste Versuche mit der Bokashi-Kompostierung von Küchenabfällen unternommen - ganz im Preppersinn ohne gekaufte Mikroorganismenkulturen (EM) und ohne kommerzielles Zubehör. Besteht Interesse, dass ich Näheres dazu erzähle? Dann würde ich einen neuen Thread aufmachen.


    Gruß


    Rubra

  • Hallo!


    Bei dieser Methode würde ich den Boden des Eimers abtrennen und sonst keine Löcher machen. Immer wenn der Eimer voll ist aus dem Boden ziehen und den Inhalt im Boden belassen.
    daneben das nächste Loch graben dann den Eimer wieder versenken. Die Aushuberde auf das erste Loch geben und bepflanzen. Du wirst einen sehr guten Gartenboden erhalten. In den Eimer mit den
    frischen Küchenresten kann noch Holzkohle dazu. Die Holzkohle mag die Nährstoffe, wird von den Würmnern geliebt und vermeidet schlecht Gerüche.


    Als Alternative bietet sich auch eine Wurmkompostierung an.