Es begab sich am letzten Sonntag, dass ich endlich mal den Gasgrill reinigen und für den Winter in einer Plane verpacken wollte.
Also auf in den Schuppen um Plane, Seil und diversen anderen Krempel zu holen. Hinten links in der Ecke, dort wo normalerweise mein Dutch Oven geschützt vor Feuchtigkeit sein Dasein fristet leuchtete mich etwas in ROT an. Bis zur Ecke vorgearbeitet sah ich, dass es nicht IRGENDETWAS ROTES, sondern wahrhaftig MEIN Dutch Oven war. Ein Anblick des Grauens:
Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, wie das passieren konnte. Ich tippte auf ein Leck im Dach, hatte das aber nicht direkt untersucht.
Tja, was nun? Das konnte natürlich so nicht bleiben. Dieser Anblick tat wirklich richtig weh. Also wurde der Plan schnell geändert und statt Grill der DO in Angriff genommen.
Aber wie den ganzen roten Rotz entfernen? Mit Stahlwolle und Wasser sollte sich das Gröbste entfernen lassen. Also auf ins Haus mit dem Topf. Dort wurde ich von meiner lieben Frau empfangen. Aber als sie sah was ich da trug, umwölkte sich umgehend ihr Blick und die liebliche Stirn kräuselte sich in sorgenvollen Falten. Dieser Blick riss mir das Herz aus dem Leib.
Aber es gibt nun mal Tage, an denen wir alle irgendwelche Opfer bringen müssen. "Die Wellness-Oase ist bis auf Weiteres geschlossen", brummelte ich in meinen Bart und verschwand mit dem Topf im Badezimmer.
Zwei Stunden musste ich an dem DO herum schruppen. Zum Schluss stand ich in meinem Schweiß und das Badezimmer sah mit den rot-schwarz gepunkteten Kacheln völlig anders aus. Irgendwie gut. Leider sah das meine liebe Frau nicht ganz so positiv wie ich.
Das Ergebnis sah dann schon wieder ganz manierlich aus:
Das war aber natürlich nur der erste Schritt. Da die Einbrenne natürlich stark unter Stahlwolle gelitten hatte, musste ich natürlich für eine Neue sorgen.
Also holte ich die original Petromax Einbrenne und Topf und Deckel wurden ordentlich damit eingepinselt:
Anschließend auf den immer noch zu reinigenden Gasgrill:
Und bei etwas über 300°C wurden Topf und Deckel 30 Minuten lang geröstet. Das hatte natürlich ordentlich gequalmt.
Ich will gar nicht wissen, welche Giftstoffe, Dioxine undwasweißichnochalles da in die Luft geblasen wurden. Für jemanden, der seine Brötchen damit verdient andere Planeten in Schutt und Asche zu legen ist das natürlich vollkommen nebensächlich. Hauptsache, der Topf kommt wieder in Ordnung. Vögel fielen keine vom Himmel, die Bäume hatten noch ihr Laub, also wird es wohl nicht ganz so schlimm gewesen sein.
Das Ergebnis war dann schon mal nicht mehr ganz so Mitleid erregend:
Zwar war der Topf nicht so schön schwarz wie er nach dem Einbrennen eigentlich sein sollte, allerdings wird das jetzt erst mal wieder eine zeitlang halten. Wie man sehen kann, hatte sich dort wo sich das flüssige Fett gesammelt hatte ein Kruste gebildet. Ich denke, dass 300 Grad einfach zu viel war und der größte Teil des Fettes einfach verbrannt wurde.
Auch denke ich, dass Stahlwolle allein nicht ausgereicht hatte. Ein paar Stellen ließen sich nicht komplett vom Rost befreien. Besonders der Deckel mit der hübschen aber unpraktischen Verzierung von Petromax hätte eigentlich eher mit einer Schleifbürste bearbeitet werden müssen.
Was ich daraus gelernt hatte? Man muss immer auf der Hut vor dem roten Grauen und seinen Gehilfen sein. Schaut man eine Weile weg, verrichten sie unbemerkt ihr böses Werk in den dunkelsten Ecken des Schuppens. Nur ein wenig später hätte sich der Rost möglicherweise so tief in das Material gebissen, dass der Topf nicht mehr zu retten gewesen wäre.
Wieder ein Gegenstand der, zur großen Freude meiner Frau, im Haus gelagert wird.