TIDs Tour in Schleswig-Holstein

  • Hallo Wildclaw,


    ich habe drei Möglichkeiten dabei, mein Essen warm zu bekommen:


    1. Primus Gaskocher mit 2x100g Kartusche
    2. Coleman CL2
    3. ESBIT-Kocher


    1. Der Gaskocher ist letztlich das Mittel in meinem Setup, um Wasser etc. schnell heiß zu bekommen, bzw. zu kochen. Er befindet sich mit Instantkakao, Brühwürfeln, Tee etc. im Topf im Hauptfach des Rucksackes, in dem sich zu dem noch eine Packung Brot mit Aufstrich, eine Dauerwurst, Kakao etc. befindet.


    2. Die Coleman dient letztlich dazu Wasser über einen längeren Zeitraum zu erhitzen und diese Hitze zu halten. Mit ihr bekomme ich zwei Liter Wasser bei einer Aussentemperatur von -13 Grad in 3h auf 86°C, die Temperatur wird dann gehalten, es kommt nicht zum Kochen. Das ist sehr wichtig, da ich die Sache ja auch ohne Aufsicht laufen lasse, wenn ich z.B. irgendwann wieder komme und ein warmes Zelt und warmes Wasser haben will. Deswegen ja auch die zwei Buss Freizeitmacher. Sie sind als Nahrung speziell für das Erwärmen mit der Coleman dabei und finden daher ihren Ort auch im Daypack, in dem die Lampe ist.


    3. Der Esbit-Kocher ist die Rückfallreserve. Er befindet sich mit der BW-Stieltasse der Feldflasche im Lebensmitteldaypack. In diesem Pack befindet sich 1 Packung Brot, Honig, Cornedbeef, Kakao, Tütensuppe.


    Wie Du siehst ist es so ausgelegt, das jeder Rucksackteil für sich alleine die Möglichkeit bietet, etwas warmes zu bekommen und so die Überlebenschance zu steigern.


    Was ich übrigens im Laufe der Jahre gelernt habe, das in Diversität oft der Schlüssel für Erfolg liegt. Wenn ich beispielsweise alles nur auf Petroleum auslege, dann geht eben nur Petroleum, wenn ich aber Petroleum, Gas, Benzin etc. verarbeiten kann, ist die Wahrscheinlichkeit an einen der möglichen Treibstoffe im Krisenfall zu gelangen höher, als wenn ich alles auf eine "Karte" setze.


    Gruß


    TID

  • Endlich, es regnet wieder, ick freu mir....


    Weil das alles so nett geht, verlege ich nun von


    32 UNE 3345 9629
    32 UNF 3953 0093


    UTMREF/WGS84


    Zur Koordinatenübertragung auf die Karte, die ich postete:


    UTM=Universelle Transversale Mercatorprojektion REF mit alpfnumerischen Referenzquadraten WGS84= Bezugsellipsoid


    das ist das Gitter, das ihr auf der KArte seht. Der Vorteil st, das es sich um ein mtrisches System handelt.
    Ein Quadrat auf der KArte ist 2 x 2cm oder, bei einem Massstab von 1:50.000 1 x 1Km also entsrprechen 2cm=1000m


    Ich befinde mich nun auf 3345(Ostwert) 9629(Nordwert)
    Die ersten beiden Ziffern geben jeweils die Gitterlinie an. (Ost= Linien von links nach rechts, Nord=von unten nach oben).
    Die beiden letzten Ziffern geben die 100tel des Quadarats an:
    33 = Linie ostwert 33 suchen= dann 45/100 oder 45% nach rechts (sprich fast auf die Mitte zwischen der 33er und der 34er Linie.
    96 = Linie Nordwert 96 suchen und dann ungefähr ein drittel (0,63cm) nach oben.


    Dann wisst ihr wo ich mich rumtreibe...


    Melde mich vorrübergehend aus diesem Funkkreis ab :winking_face:



    TID

  • Wieder im Zelt, alles gut.
    Was mich heute geärgert hat, ist, dass ich keine Hosenträger dabei habe. das ist beim Marschieren mit schweren Rucksack wirklich besser, da es nichts dööferes gibt, als eine Hose die nicht richtig sitzt.
    Zum Glück habe ich Ripsband dabei. morgen mach ich mir Behelfshosenträger :winking_face:


    Von meinen Vorräten her, könnte ich noch zwei drei Tage weiter machen...


    total müde Grüsse


    TiD

  • So,nun bricht die letzte Nacht an. Da ich morgen mit meinen Kindern zum backen von Weihnachtsplätzchen verabredet bin werde ich in aller Frühe "die Lage neutralisieren" und nach Hause fahren.
    heute war ein sehr regnerischer sehr windiger Tag und ich hoffe, das es kein grober Fehler war, wieder im Wald unter zu ziehen. Die Wetterberichte sagen starke Sturmböen und etwas Regen voraus was ja ganz schön wäre, um die Tour gebührend abzuschließen.
    Es gibt sogar eine Unwetterwarnung über die ich mich sehr freue.


    als quasi unverzichtbar hat sich mein zweites Paar Schuhe rausgestellt:
    [ATTACH=CONFIG]31089[/ATTACH]


    sie wiegen fast nichts und man hat sie schnell an....


    Gruss


    TID

  • Klasse! Die Idee der Clocks ist gut!
    Ich würde mich mit ein wenig Abstand über ein Fazit freuen, wo Du die guten und weniger guten Erfahrungen mit uns teilst.
    Respekt, dass Du es durchgezogen hast und uns hast immer teilhaben lassen! :Gut:


    Ich wünsche dir eine ruhige Nacht und viel Spass beim Plätzche backen morgen.


    Legend, der grad schon selbst gebackene Weihnachtsplätzchen isst. :Cool:

  • Das mit den Glocks muss er sich beim Treffen an der Lütsche bei mir abgeschaut haben.:grosses Lachen:


    Door Miesegrau


    Hält diese Dinger für die bequemsten und praktischsten Lagerschuhe überhaupt.....:)

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Guten Morgen Legend,
    klar mach ich dass, dafür habe ich vorher alles dokumentiert und während der Tour mir auch aufgeschrieben.
    Dann hätte ich noch eine Lampe von Ledlenser zum Testenot, dazu werd ich auch was schreiben.



    So, die Nacht war nicht so unruhig wie gedacht, vielleicht habe ich mich aber auch schon dran gewöhnt :)


    Weiter vorne wurde ja mal gefragt, wie hoch das Zelt ist und ob ich da aufrecht drin sitzen kann? sich findet das es ziemlich hoch ist, nach Hersteller hat man 1,05m nutzbare Höhe. es reicht auf jeden Fall. hier ein Foto, welches die Höhe verdeutlicht :
    [ATTACH=CONFIG]31098[/ATTACH]


    Ein erstes Fazit? --> Schön war es!
    Alles hat im Grossen und Ganzen so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte.


    Dazu aber in den nächste Tagen mehr.


    Nun noch Sawyer sauber machen:
    [ATTACH=CONFIG]31099[/ATTACH]


    Miesegrau
    Hallo Gevatter Bär, wusste nicht, das Du auch ein Fan von den Dinger bist ;-). Ich bin vor 2 Jahren durch einen Typ namens Johannes drauf gekommen. er hat ne DeutschlandwNderung gemacht und ich traf ihn bei uns am Deich, wir haben dann ein paar Bier getrunken etc...
    Aber wie Du schon sagst: Im Lager perfekt, perfekt wenn man mal durchs Wasser muss und und und :winking_face:


    Ich beschließe meine direkte Berichterstattung von draußen mal mit einem Bild, welches ich vor ein paar Tagen im Zelt gemacht habe. es vermittelt ganz gut die Stimmung, die ich nun wieder ein wenig vermissen werde:
    [ATTACH=CONFIG]31100[/ATTACH]


    Ich habe aber schon beschlossen im Januar oder Februar hier noch einmal mit gleichem Setup unterwegs zu sein, vielleicht ist es dann kälter :)


    Gruss



    TId

  • Mit Löffel!


    Ich hab auch immer ein Paar Duflex am oder im BOB. Die sind perfekt. Find ich toll, dass auch Ihr so Dinger in Eurem Gepäck mit dabei habt. Spricht für die Idee. TID fand sie in seinem Feldversuch ja sogar "unverzichtbar".


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zu den Clogs und von wegen damit Wasser durchqueren:
    wenn es sich nur um etwas Wasser handelt, was sich bei Regen in Senken gebildet hat, in denen der Untergrund eben ist, da kann ich die Empfehlung ohne Einwände abnicken. Sobald es aber um Bäche, Flüsse oder Uferbereiche von Seen geht, sind die Crogs nicht empfehlenswert, weil sie im Wasser innen doch sehr rutschig sind und den Füßen keinen Halt geben. Bei der Durchquerung von Gewässern ist der Untergrund in der Regel sehr uneben bzw. steinig / felsig. Da wird das mit den Clogs schnell zum Himmelfahrtskommando, denn gerade im SHTF Fall kann eine dislozierte Kniescheibe, ein Bänderriss oder eine offene Wunde schwerwiegende Folgen haben. Bin selbst schon mit Clogs im Bach rumgelaufen. Mach ich garantiert nicht mehr!

  • Dito! Habe mir auch diesen Sommer Keensandalen zugelegt. Aus denselben Gründen.


    D.h. am / im BOB sind schon immer noch die Duflex Clogs (etwas weicheres Material als Crogs und nicht ganz so megabreites Fußbett -> super Passform), da ich meinen BOB ja auch immer wieder nehme für Outdooraktivitäten. Da reichen die Dux meist aus. Sind halt wirklich saubequem!!! Und da ich einen Fersensporn habe, sind die Schuhe quasi auch ein Therapiemittel und eine Wohltat für meine Füße. Mit denen kann ich wirklich den ganzen Tag selbst auf sehr harten Untergründen oder gar auf Kopfsteinpflaster, wurzeligen, steinigen Waldwegen usw. unterwegs sein, ohne jegliche Beschwerden. Aber sobald ich damit rechne, dass ich Ersatzschuhe brauchen könnte, in denen ich festen Halt haben muss, kommen stattdessen die Sandalen mit.

  • Zitat von T I D;254783


    als quasi unverzichtbar hat sich mein zweites Paar Schuhe rausgestellt:


    sie wiegen fast nichts und man hat sie schnell an....


    Ich verwende als 2. Paar Schuhe, das ich für mehr als 3tägige Touren für unbedingt notwendige halte die Teva Northridge. Die passen mir so perfekt, dass ich mir damals gleich noch ein 2. Paar gekauft hab. Eins steckt jetzt dauerhaft im bug out bag. Man kann mit den Trekkingsandalen und ihrem durchaus brauchbaren Fußbett und Profil auch mal ein paar km in leichtem Gelände marschieren (hab ich z.B. in Venezuela gemacht) und vor allem ist es eben super, wenn man mal ins Nasse muss oder abends auch mal die Füße und Stiefel auslüften möchte.


    Dazu im Winterhalbjahr noch Neopren oder Goretex Socken.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich hab im BOB ein paar alte Neopren-Schuhe mit verstärkter Gummi-Sohle die ich mal bei meiner Tauchausrüstung ausgemustert habe. Die nehme ich auch zum Durchwaaten von Bächen etc.


    Selbst wenn die nass sind halten die noch wunderbar warm, sind auch neu nicht so teuer.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo und einen schönen zweiten Advent!
    Nun habe ich die erste Nacht wieder "im Haus" geschlafen und das war schon ein wenig merkwürdig, fehlt doch schon nach nicht mal einer Woche ein wenig der Naturbezug. :winking_face:


    Die Frage ist nun, was ich alles dabei gelernt habe, habe ich überhaupt was gelernt, was erschien wichtig, was nicht so?


    Ich habe mir das wie folgt gedacht:



    1. Persönliche Erfahrungen


    2. Erfahrungen im Umgang mit Material etc.
    2.1 Unterkunft
    2.2 Schlafen
    2.3 Verpflegung und Wasser
    2.4 Kleidung
    2.5 Wärme
    2.6 Orientierung
    2.7 Transport (Rucksack)


    3. Verhalten im Gelände
    3.1 Eingriffe in die natürliche Signatur, Überlegungen zur Vermeidung
    3.2 Müll, Menge, Gewicht, Umgang damit.
    3.3 Erkunden des Biwakplatzes
    3.4 Annäherung an unbekannten Biwakplatz während der Nacht.
    3.5 Räumung des Biwakplatzes
    3.6 Licht- und Geräuschtarnung



    4. Fazit


    Wenn Ihr weitere Anregungen habt, postet die bitte, damit ich sie einbinden kann.



    gruß



    TID

  • Kurz OT


    da in diesem Thread ja auch von Crocs / Ersatzschuhen / Treckingsandalen geschrieben wurde...


    Kauft Euch diese Dinger JETZT ! Mit viel Rabatt. Dann habt Ihr Die Dinger nämlich im Frühling schon wenn die Preise wieder oben sind.... Z,Bsp. hier :


    http://www.bergfreunde.de/outdoor-sandalen/



    On Topic


    TID coole Strukturierung, Würde mich ( und bestimmt sehr viele andere hier ) sehr interessieren wenn Du das komplettiert hast und quasi als Abschlussthread hier reinstellst.


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Zitat von T I D;254923

    Wenn Ihr weitere Anregungen habt, postet die bitte, damit ich sie einbinden kann.


    Erstmal vielen Dank dafür das wir schön mit Foto`s an Deiner Tour teilhaben durften,sehr interessant !
    Eine Anregung habe ich nicht,Du hast alles so schön aufgelistet,da bleibt nichts mehr zu wünschen,bin schon gespannt darauf.


    Eine Frage bezüglich der Sicherheit drängt sich mir immer auf wenn ich an "Zelt" denke :


    Man liegt drin, "sägt" Nachts die umliegenden Wälder ab,es kommen Gestalten die es nicht gut mit einem meinen und greifen an.
    Worst Case wäre für mich dabei wenn man sich auf das Zelt werfen würde,das wäre ja so als wenn man den berühmten Sack über den Kopf bekommt.Eingewickelt im Zelt sieht es mit einer Gegenwehr/Verteidigung mMn nicht gut aus.


    Hast Du da Verhaltenstips bzw. kann man etwas tun ?
    ( Die üblichen Sachen wie eine Alarmschnur ect. mal ausgenommen )

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • hallo Andreas,
    im Ernstfall den Lagerort so wählen, das Besuch recht unwahrschnlich ist, nicht schnarchen... :winking_face:


    Ich werde unter Punkt 3.3 und folgenden was dazu schreiben.



    Gruß



    TID

  • @Andreas: Alarmschnur (bei uns kombiniert mit Bodenleuchtkörpern und bündelweise DM12- idealerweise in einem Netz Blutorangen:devil:) hilft nur dann, wenn Du binnen 5-10 Sekunden kampfbereit aus dem Schlafsack kommst.


    Ich tendiere eher dazu nicht aufklärbar zu sein- weder Sicht noch IR, will aber TID nicht vorgreifen.


    Liebe Grüße


    Micha

    Geht los!!!

  • 1. Persönliche Erfahrungen

    Um meine Erfahrungen, die ich in den letzten Tagen sammeln konnte, etwas besser einordnen zu können, werde ich zunächst noch einmal Sinn und Zweck des Ganzen beschreiben.
    Ich glaube Grimmwolf hatte danach gefragt und das ist letztlich ziemlich wichtig wie ich finde.

    Zu meinem persönlichen Hintergrund ist anzumerken, dass ich mal Soldat war. Das ist zwar lange her, aber gewisse Betrachtungen und Einstellungen ändern sich nicht wirklich, so wäre es für mich beispielsweise unvorstellbar Stiefel zu tragen, die nicht schwarz sind :winking_face: usw…
    Aus diesem Grunde liegt für meine Familie und mich das Ausweichen in den Wald im Falle des Falles wirklich nahe, bietet diese Umgebung doch ziemlich viel, von dem was wir benötigen. Ich bin überzeugt, dass wir als Familie ohne größere logistische Probleme für 2-3Wochen im Wald verschwinden könnten, ohne irgendeine Not zu leiden.
    Für dieses „Szenario“, wenn man es denn so nennen will, verfolge ich eine Idee, die ich für mich und die damaligen Kameraden in der Aufbauphase der KRK etc. kultiviert habe. In der Ausbildung gilt das Primat der Härte gegen sich selbst um sich und seine Möglichkeiten kennenzulernen. Im Einsatzfall gilt hingegen der Ansatz der Salutogenese (https://de.wikipedia.org/wiki/Salutogenese), sprich es geht darum, in einer speziellen Situation die gesundheitsbedingenden Faktoren zu erkennen und so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und zu fördern.
    Wir haben das damals für uns bemerkt, wenn wir irgendwo für eine Einheit als Feinddarstellung im Winter etc. fungierten. Die Kameraden haben in den Alarmposten erbärmlich gefroren, in den Dackelhütten ebenso. Wir sind dann frisch ausgeruht im dicksten Eisregen gekommen, schnell und laut :winking_face: . Da wir als 4er-Team ebenfalls nur unsere Rucksäcke hatten, haben wir dann begonnen unsere Ausrüstung hierauf abzustimmen. Die Idee ein Zelt mit der Coleman zu heizen ist mir übrigens 1992 das erste mal gekommen. (Im Land der drei Meere :winking_face: ) (Apropos, heute haben sie nen Coleman Feather im Gepäck)
    Das hat sich dann die Zeit so durchgezogen und ich habe mir einiges aus dieser Zeit bewahrt. Für mich und die meinen gilt, die Komfortzone so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und das unter dem Gesichtspunkt einer hohen Mobilität.


    Der Hintergrund der letzten Woche war es, die Woche nur mit dem Rucksack ohne gesundheitliche Einbußen gut zu überstehen. Die Verpflegung sollte für diese Zeit ebenfalls nur aus dem bestehen, was im Rucksack mit dabei war.


    Ein weiteres Augenmerk war auf einen Lowbudget-Ansatz ausgerichtet. So kostet das Zelt lediglich 22€ und diese „Preispolitik“ zieht sich in weiten Ausrüstungsanteilen durch.
    Ich startete am Sonntagabend um die, für die Nacht, gemeldeten Sturmphasen draußen mit zu bekommen. Ferner wurden wir früher meist nachts abgesetzt, also letztlich auch eine Reminessenz an alte Zeiten. Abbruch der Aktion war dann der Samstag. Ich habe während dieser Tage jeden morgen vor Sonnenaufgang das Lager geräumt und bin dann am Abend an einen anderen Platz zurückgekehrt.

    Nun zu meinen Eindrücken:
    Wie ich schrieb nutzte ich die ersten 24h für ein „Roaming in“, sprich ich habe die Umgebung auf verfügbare Ressourcen etc. gecheckt und mich mit der neuen Situation angefreundet. Für mich hat es sich bewährt, während dieser Zeit nichts Festes zu mir zu nehmen. Ich glaube, dass Körper und Geist sich so schneller in die neue Situation einfinden.
    Nach meiner Ankunft konnte ich wirklich Regen und Sturm genießen… war schön …
    An den dauernden Aufenthalt hat sich der Körper sehr schnell gewöhnt, besonders, so glaube ich, weil ich ja wusste, dass ich abends maximal noch 20min Arbeit vor mir hatte um warm und geborgen unter zu kommen. Die Anstrengung, die ein „Lagerbau“ mit Feuerstelle etc. mit sich bringt, blieb mir glücklicherweise für die ganze Woche erspart.
    Während der Zeit draußen kommt man sehr schnell in einen bestimmenden Rhythmus, sind es doch immer die gleichen, oder ähnlichen Arbeiten etc. die man verrichtet. Man kann, in Bezug auf meinen normalen Alltag, von „Entschleunigung“ sprechen. Ich habe es genossen, abends noch was zu posten und dann gemütlich zu pofen…das einzige, was manchmal genervt hat, waren die Uhus in meiner Nachbarschaft ;-).
    Das Wasser habe ich von Anfang an (bis auf die 2 Ltr am Start) aus der Natur bezogen, was auch sehr gut geklappt hat.
    Da es warm war und ich auch ausprobieren wollte, ob ich nicht krank werde, bin ich dann einen Tag in nassen Stiefeln rumgelaufen, was aber nicht den gewünschten Effekt gebracht hat, war zwar am abend leicht verschnieft, aber eine Sonderportion Fleisch, ein heißer Kakao und ein warmer Schlafsack beseitigten diesen Anflug über nacht.
    Insgesamt bin ich sehr gut mit allem ausgekommen. Von den Lebensmitteln hätte ich noch 2 Tage dran hängen können, von der Heizenergie noch mal 3-4 Tage. (Und ich habe wirklich extrem komfortabel geheizt, ohne Rücksicht auf Brennstoff etc. … )


    Mein Fazit ist daher, das man sehr gut für 1-2 Wochen nur mit einem Rucksack im Dezember im Wald abtauchen kann, ohne Einbußen an Gesundheit und Einsatzfähigkeit zu erleiden.
    Was ich aber noch anmerken sollte, ist, das ich den Eindruck hatte, dass die körperliche Leistungsfähigkeit während der Zeit doch etwas abnahm. So war ich einmal nach einem 10km-Marsch in unbekanntem Gelände in meinen Bewegungen beim Aufbau doch schon recht „fahrig“, was sonst so nicht der Fall ist. Kann aber auch sein, dass ich einfach älter geworden bin.
    Da das Ganze nicht wirklich anspruchsvoll war, habe ich vor, die Aktion im Januar oder Februar zu wiederholen, selbes Setup, selbe Gegend nur hoffentlich kälter ;-).

    Wenn ihr Fragen habt, fragt.

    Gruß


    TID

  • Hi TID,


    danke erstmal. Ich hätte folgende Fragen:


    - wie viel Benzin für die Coleman hattest du dabei, wie viel hast du verbraucht
    - würdest du mit deiner Familie auch jeden Tag das Lager im SHTF-Fall wechseln oder nur bei veränderter Bedrohungslage
    - wie hoch war in Kalorien gemessen der Essensverbrauch den du durchschnittlich am Tag hattest
    - hast du in der Zeit abgenommen, wenn ja wieviel
    - hast du in dieser Zeit was Essbares in der Natur finden können und auch genutzt
    - hast du es geschafft auch während deiner Märsche am Tag so weit es geht unbeobachtet zu bleiben oder war das für dich zweitrangig
    - du bist ja von der Ausrüstung gewichtsmässig sehr belastbar wie man beim Nordtreffen sehen konnte, müsstet ihr als Familie in einer SHTF Situation Abstriche machen weil Frau und Kinder weniger tragen würden oder ist das Gewicht nur die Zusatzergänzung zum Grundequippment was du trägst

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd