3 Tages Antibiotikum

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  • Guten Abend,


    trotz mehrmaligem malträtieren des SuFu habe ich keine Antwort gefunden:


    Ich liege derzeit mit einre Bronchitis flach. Mein arzt hat mir dagegen ein 3-Tages-Antibiotikum verschrieben.
    Da ich ein Gegner davon bin, sofort Antibiotika einzunehmen, habe ich es bisher ignoriert und nicht eingenommen.
    Und werde es vermtulich auch nicht brauchen.


    Jetz habe ich so ein Antibiotikum übrig, möchte es aber nicht einfach wegwerfen, kenn mich aber im medizinischen
    insbesondere was Medikamente angeht leider nicht aus.. Daher meine Frage: Gegen was kann man das im Notfall
    einsetzen, so dass ich das aufbewahren lohnt? Wogegen hilft so ein Antibiotikum? Oder ist das einfach ein normales,
    welches generell da hilft, wo es helfen soll?


    Danke für eure Hilfe


    Grüße Mr. White

  • Hallo White


    Ein 3-tages Antibiotikum erscheint mir doch ein wenig kurz!


    Wir haben hier Fachpersonal die sicher Auskunft geben könnnen.


    Bitte teile uns mit um welches Medi es sich handelt und auch die angegebenen Milligramm pro Tablatte.


    Danke, Ernst

  • Hallo,
    ganz generell gesagt: Antibiotika hilft gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren.
    Es gibt versiedene Arten von Antibiotika, wichtig ist nicht der Name, sondern der Inhaltstoff.
    Als Nicht-Fachmann rate ich zum intensiven Studium den Beipackzettel + Wikipedia + Google.


    In wieweit es sinnvoll ist Antibiotika aufzuheben kann ich nicht beantworten. Im BOB hat es sicher seine Berechigung. Niemals aber länger als Verfalldatum!


    Vielleicht kann Einer der Spezialisten hier, etwas Kluges dazu sagen


    Gute Besserung
    Kiromanta

    :fearful_face: Das Einzige was wirklich sicher ist, ist dass Nichts sicher ist; ausser der :tot:

  • Servus,
    habe selbst schon einmal ein 3-Tages Antibiotika verschrieben
    bekommen und auch eingenommen, lt. Arzt kommts auf den Wirkstoff
    und die zu behandele Erkrankung ab ob man eine 3 Tages Behandlung
    durchführt. Da deines zur Behandlung Bronchitis eingesetzt wird ist es vermutlich
    zur akut- Behandlung einer Lungenentzündung geeigner.
    Wenn so ist stehts eh am beipackzettel.


    Gute Besserung
    Igel

  • Ich habe das gleiche bekommen bei gleicher Diagnose.


    Den Arzt habe ich natürlich befragt ob die Anwendungsdauer nicht viel zu kurz sei,von wegen Resistenzbildung ect..


    Mir wurde dann erklärt das es sich bei dem speziellen Medikament um etwas handelt dessen Abbau im Körper sehr viel langsamer stattfindet als bei z.B. Amoxizillin ...


    Man errreicht also die unbeliebten Bakterien mit einem stetig steigendem Wirkstoffspiegel,nach dem Ende der Einnahme bleibt dieser bis zu 4 Tage lang im Blut. Natürlich in einer etwas " abflachenden Wirkstoffkurve"


    Meine erste Skepsis hatte sich nicht bestätigt,das hat genauso gut gewirkt wie ein mir schon bekanntes AB mit einer Einnahme über 6 Tage.


    In den BOB ? Na klar,das kann einem evtl. einen entscheidenden Vorteil verschaffen wenn es einen richtig erwischt hat,es können genau die " paar Tage" sein die man sonst flach liegt die an der Flucht zum SO fehlen :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Danke schonmal für eure Antworten.


    Kiromanta: Danke für den Hinweis. Medikamente werden spätestens zum Verfallstag bei mir aussortiert, da ist mir das Risiko von unerwünschten Wirkungen zu hoch!


    Igel: Verstehe ich das richtig, dass du meinst, dass es sich hier um eine Antibiotikum handelt, was man für Atemwegserkrankungen einsetzen kann?


    AndreasH: Auch bei dir muss ich nachfragen: Ich verstehe das so, dass ich das Antibiotikum 3 Tage einnehme, es aber noch ein paar Tage nachwirkt auch
    wenn ich die Einnahme bereits beendet habe? Das bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass es relativ hoch dosiert ist wenn es noch nachwirkt oder?

  • Also ich bin was die Verwendung eines solchen Wirkstoffes angeht etwas skeptisch. Die Neigung zur Resistenzbildung scheint mir höher als der Nutzen.


    Soweit ich informiert bin wurde dieses AB aus der veterinärmedizin übernommen und hat durchaus einiges an Potential. Da es jedoch bei diesem Wirkstoff zu größeren %-Sätzen in Studien zu Störungen des Magen-Darm-Traktes kam, wurde die Dosis erhöht, in eine retardierte Form gebracht (also eine Form in der es nach und nach abgegeben wird) und dann nur 3tägig vermarktet wird.


    Für den BOB sicher eine super Kiste da es wenig Nebenwirkungen hat und gut hilft. Aber in der heutigen Zeit bin ich doch skeptisch was die Resistenzbildung angeht, zumal mit dem Wirkstoff quasi eine neue Klasse an AB gegründet wurde wenn man so will.


    EDIT: ach ja und so wie ich das verstehe nimmt man es drei Tage und es wirkt 4. Also nur EINEN Tag gewinn im Wirkstoff, keine 4


    Das aber auch nur mein Wissen ohne das ich mich jetzt genau belesen habe. Kennt einer der ärztlichen Kollegen da evtl. noch näheres zu?

  • Bei einem Depotpräparat wird der Wirkstoff an Substanzen gebunden, die die Resorption verzögern. Damit hast du einen sehr gleichmäßigen Wirkstoffspiegel im Blut. Wie lange dieser nach Einnahme des Medikaments hoch bleibt, hängt von der Art des Wirkstoffs ab (z.B. wie schnell er abgebaut wird) und an welche Substanz er gebunden ist, um die Resorption zu verzögern. Der Name dieser Substanz muss auch auf dem Beipackzettel stehen.


    Bei deinem Präparat hab ich nur "normale" Trägersubstanzen für die Tablettenherstellung gesehen, daher nehme ich an, dass die verlängerte Wirkung auf eine längere Abbauzeit des Wirkstoffs zurückzuführen ist.

  • Zitat von Mr. White;255612

    Igel: Verstehe ich das richtig, dass du meinst, dass es sich hier um eine Antibiotikum handelt, was man für Atemwegserkrankungen einsetzen kann?


    Ja Denke schon http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Azithromycin
    hier werden eben jene als Anwendungsbereich angeführt.


    Solange einen Arzt greifbar ist würde ich natürlich eine etwaige Behandlung
    erst professionellen Rat einholen für deinen Bob oder auf Lager für schlechtesten ist das sicher eine gute sache,
    eine Lungenentzündung hat in der Vergangenheit oft zum Tode geführt ich glaube es ist sogar in
    schlecht entwickelten Regionen ohne Ärztliche Versorgung immer noch so.

  • Zitat von TheHamster;255613


    EDIT: ach ja und so wie ich das verstehe nimmt man es drei Tage und es wirkt 4. Also nur EINEN Tag gewinn im Wirkstoff, keine 4


    Ich habe eben im " Pharma-Wiki" nachgesehen,da heisst es wörtlich :


    "Azithromycin hat eine lange Halbwertszeit von 2-4 Tagen und muss deshalb nur einmal täglich gegeben werden. Einen Vorteil stellt die kurze Behandlungsdauer dar, die üblicherweise nur 3 Tage beträgt."


    Ich konnte mir das auch nicht vorstellen,habe das Zeug nur mit leichten Bedenken angewendet..
    Die "rechnerische" Behandlungsdauer von 3 Tage Einnahme plus 2-4 Tage Nachwirkung kommt dann aber wieder auf sinnvolle 5-7 Tage Wirkdauer...


    Hat ja auch funktioniert,in der Arztpraxis meines geringsten Mistrauens wurde ich noch nie schlecht beraten bzw. behandelt:Sagenichtsmehr:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von TheHamster;255613


    EDIT: ach ja und so wie ich das verstehe nimmt man es drei Tage und es wirkt 4. Also nur EINEN Tag gewinn im Wirkstoff, keine 4


    Pharmakodynamisch geht das schon in Ordnung. Die Einzeldosis hat eine Verweildauer im Körper von vier Tagen. Dann ist die Substanz soweit abgebaut oder ausgeschieden, dass sie pharmakologisch nur noch einen geringen bis gar keinen Nutzwert mehr hat.


    Wenn du dieses Medikament nun über drei Tage einnimmst, dann hat das Medikament in deinem Körper eine siebentägige Wirkdauer. In der Regel sogar eher länger, aber pharmakologisch muss man in diesem Fall von der kürzesten Wirkdauer ausgehen plus eine Sicherheitsmarge. Also, ohne jetzt die konkreten pharmakodynamischen Parameter zu kennen, würde ich sogar eher davon ausgehen, dass die Wirkdauer sogar ein paar Tage länger ist. Aber dafür müsste man sich mehrmals im Behandlungszeitraum Blut abnehmen und den Wirkstoffgehalt des Medikaments über den Zeitraum individuell bestimmen. Das halte ich aber für aufwändiger und für die meisten auch nicht durchführbar, als sich auf die Angaben des Pharmaherstellers zu verlassen, der das alles schon hinreichend geprüft, ausgerechnet und getestet hat, denn sonst hätte er die Zulassung für sein Medikament nicht bekommen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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  • Wenn du es in den BOB packst oder im Notfall anderen Personen gibst solltest du sicher sein das keine Allergien gegen den Wirkstoff vorliegen. Meine BEVA hat mal ein Antibiotikum auf Penicillinbasis bekommen, vorher hatte sie immer andere Antibiotika erhalten die nicht auf Penicillinbasis waren. Erfolg war dann das Sie ca. 4 Stunden nach der Einnahme insgesamt stark angeschwollen ist, das Gesicht sah aus wie von einem Michellin-Männchen. Ganz kurz vor allergischem Schock, ab ins Krankenhaus, Cortison per Infusion bekommen, nach 6 Stunden war dann das Schlimmste durch. Hätte dadurch Hops gehen können. Für einen Notfall sollte man meiner Meinung nach nur Antibiotika vorhalten wo die Verträglichkeit für den Empfänger bekannt ist. Hast du allergische Reaktionen im SHTF Fall kann das Übel ausgehen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von Bärti;255646

    Für einen Notfall sollte man meiner Meinung nach nur Antibiotika vorhalten wo die Verträglichkeit für den Empfänger bekannt ist.


    Um mal eine Frage hier einzuwerfen: woher soll man das wissen!? Ich habe gut 30 Leute die ich 'besser' kenne und mit einigen von denen ich dann möglicherweise im selben Boot sitzen werde, aber ich kenne von niemandem die Antibiotikaveträglichkeit. Nicht mal bei mir selbst. Weisst du es bei dir und könntest es im Falle dann auch sagen, wenn dir wer was geben will?
    Gibt's da Tests? Sollte man die Erfahrung irgendwann haben oder habe ich (wir) da ein grosser Schritt an medizinischer Abklärung verpasst?

  • Die Unverträglichkeit manifestiert sich eigentlich erst dann, wenn man das Zeug nimmt und - nicht verträgt. In unserer Familie gibt es mehrere Unverträglichkeiten, vor allem gegen Penizillin. Da sollte man Alternativen parat haben.


    Wir haben das a) auf die persönlichen Notfallkarten geschrieben und b) bei der Voratshaltung berücksichtigt.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Zitat von Bärti;255646

    Wenn du es in den BOB packst oder im Notfall anderen Personen gibst solltest du sicher sein das keine Allergien gegen den Wirkstoff vorliegen. Meine BEVA hat mal ein Antibiotikum auf Penicillinbasis bekommen, vorher hatte sie immer andere Antibiotika erhalten die nicht auf Penicillinbasis waren. Erfolg war dann das Sie ca. 4 Stunden nach der Einnahme insgesamt stark angeschwollen ist, das Gesicht sah aus wie von einem Michellin-Männchen. Ganz kurz vor allergischem Schock, ab ins Krankenhaus, Cortison per Infusion bekommen, nach 6 Stunden war dann das Schlimmste durch. Hätte dadurch Hops gehen können. Für einen Notfall sollte man meiner Meinung nach nur Antibiotika vorhalten wo die Verträglichkeit für den Empfänger bekannt ist. Hast du allergische Reaktionen im SHTF Fall kann das Übel ausgehen.


    Es ist leider immer eine Nutzen/Risiko-Abwägung bei einem Medikamenteneinsatz.


    Das was Deiner Frau passiert ist kann einem meines Wissens auch nach Einnahme von bekannten Medikamenten ereilen,wenn eine sog. Sensibilisierung stattgefunden hat. Meistens jedoch bei Ersteinnahme von "neuen" Medikamenten.


    Hier nochmal eine Frage an die Mediziner hier :


    Macht es deshalb Sinn sich noch hochdosiertes Cortison und Fenterolhydrobromid für die Atmung mit in den BOB zu packen ?


    (Beides natürlich nur meiner Überlegung als Laie nach, KEINESFALLS als Handlungsvorschlag zu sehen !!! )

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;255642

    Ich konnte mir das auch nicht vorstellen,habe das Zeug nur mit leichten Bedenken angewendet...


    Was könnt ihr Euch nicht vorstellen?


    Denkst Du die Verantwortlichen für die Zulassung des Medikaments sind irgendwelche Idioten, denen sowas wie Resistenzbildung unbekannt ist und wir hier im Forum (Dr. der Medizin hin oder her) wüssten das besser?


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich war bis zum Zeitpunkt der genauen Erklärung erstmal davon ausgegangen das es sich um Sparmassnahmen handelt...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Moin @ll,


    ich habe diesen Faden jetzt mehrfach durchgelesen und jedes mal wieder den Kopf geschüttelt. Ohne auf die generelle Frage des Sinns oder Unsinns von Antibiotika bzw. deren Einlagerung für den Kirsenfall einzugehen (dazu gibt es auch im Forum bereits genug Beiträge, die Suchfunkton könnte da nützlich sein), verstehe ich so einiges nicht:


    Mr. White: Zum einen schreibst Du in Deinem Eröffnungspost, dass Dir dein Arzt zu der gestellten Diagnose ein Antibiotikum verschrieben hat. Da Du derartige Medikamente nicht gerne nehmen willst, hast Du dich an diese Verordnung nicht gehalten.
    o.k. Deine Entscheidung - aber warum hast Du das Rezept denn eingelöst? Das wirkt auf mich irgendwie unlogisch...


    Wenn ich Zweifel an einem Behandlungsvorschlag habe, dann frage ich meinen Arzt und lasse es mir erklären. Und zwar so lange, bis ich es verstanden habe. Entweder habe ich das Vertrauen in meinen Arzt, oder ich renne raus, solange ich das noch kann!
    (Gut, meine Hausärztin weiss, was ich beruflich mache und wir haben viel Spass zusammen, auch schon mal Behandlungswege und Dosierungen zu diskutieren... :devil:)


    Zu den Wirkstoffen im allgemeinen:


    TheHamster: Du schreibst "Also ich bin was die Verwendung eines solchen Wirkstoffes angeht etwas skeptisch. Die Neigung zur Resistenzbildung scheint mir höher als der Nutzen." Worauf begründet sich diese Erkenntnis? Gibt es bei den 3-Tages-Antibiotika gesteigerte Neigung zur Ausbildung von Resistenzen?


    Ich habe mir auf Grund des Verweises auf die Textstelle und den hier vorgebrachten Argumenten einmal die Pharmawiki-Seite angesehen. Dabei sind mir einige Punkte aufgefallen, die in dem Faden etwas Lückenhaft zur Sprache kommen...


    - Die Wirksamkeit von Azithromycin bezieht sich auf Erkrankungen der Oberen UND unteren Atemwege (Entzündungen der Nebenhöhlen, der Mandeln, des Rachens und des Mittelohres UND Bronchien & Lunge) SOWIE Haut- & Wundinfektionen. Hinzu kommen zwei speziellere Diagnosen. Der entscheidende Satz ist IMVHO der folgende: "Zahlreiche weitere mögliche Anwendungsgebiete sind in der Literatur beschrieben."
    Das heisst nichts anderes als das das Zeug ein recht breites Wirkspektrum hat, vornehmlich jedoch für Atemwegsinfektionen eingesetzt wird...


    - Die Kurze Einnahmezeit in Zusammenhang mit der langen Wirkdauer ist eine der Beschreibung nach typische Eigenschaft dieses Wirkstoffs und liegt an seiner HALBWERTSZEIT - sprich das Zeug wird LANGSAM (vorzugsweise über die Leber) zu seinen Metaboliten verstoffwechselt.
    Zum Verständnis:
    Die Halbwertszeit von 2 bis 4 Tagen bedeutet, dass nach 48 Stunden noch mindestens 50% des Wirkstoffs im Körper zur Verfügung stehen! Der Verlauf stellt sich - die Packung enthält 500 mg =167 mg / Tbl. - dann grob vereinfacht wie folgt dar:
    Tag 1 - erste Dosis = 167 mg
    Tag 2 - Zweite Dosis PLUS abgeschätzt ca. 75% der Dosis 1 = 167 mg + 125 mg = 292 mg
    Tag 3 - Dritte Dosis PLUS abgeschätzt ca. 75% der Dosis 2 = 167 mg + 219 mg = 386 mg
    Tag 4 - abgeschätzt ca. 75% der Dosis 3 = ca. 290 mg
    Tag 5 - 50% der Dosis 3 = 193 mg (das ist immer noch mehr als am Tag 1!!!)
    ...
    Tag 7 - 50% der Dosis 5 96,5 mg


    und so fort, wenn die kürzeste Halbwertszeit angesetzt wurde...


    Lediglich in einer Darreichungsform eines Granulates zur Herstellung einer Suspension gibt es eine retardierte Variante (mit einer gewissen Depotbildung / zusätzlich verzögerten Wirkstoff-Freisetzung, die übrigen Darreichungen sind nicht gesondert verzögert.


    Ich schreib an anderer Stelle bereits schon einmal, dass ich es nicht anders kenne, dass mich mein Arzt nach der Einnahme der Antibiose noch mal sehen will. Also fällt der Patient am Tag fünf nicht zwangsweise in ein "therapeutisches Loch"!


    - Die Nebenwirkungen sind in primär für eine Antibiose typisch:
    In erster Linie sind dies Verdauungsbeschwerden, was nicht weiter verwunderlich ist, da Antibiotika generell auch die Darmflora mit "beackern" - die "Freund- Feindkennung" ist bei Antibiotka leicht unterentwickelt .. :Ironie:


    Auch die beschrieben Pilzinfektionen (Candida-Mykosen) sind nicht verwunderlich, denn wenn die Bakterienflora aus dem Gleichgewicht kommt, dann haben die Pilze mehr Platz, um sich auszutoben (leicht vereinfacht dargestellt :face_with_rolling_eyes:)


    Viel spannender find ich den Hinweis auf eine verlängertes QT-Intervall. Dies beschreibt die Zeit der Hauptkammeraktion ma Herzen. Sprich (wieder stark vereinfacht) die Aktion der Hauptkammer wird in ihren Verlauf gebremst. Das kann man sich in etwa so vorstellen, als würde der Kolben eines Motors langsamer durch den Zylinder laufen...
    Risikopatienten - das sind solche mit Problemen im Reizleitungssystem des Herzens, deutlich verlangsamter Herzaktion (z.B. Sportler die plötzlich ihr Training abbrechen) und solche mit einer bekannten koronaren Herzerkrankung könne darauf mit ggfs. lebensbedrohlichen Herzrythmusstörungen reagieren.
    >>> Ein Grund mehr, Antibiotika nicht ohne ärztliche Rat einzunehmen!!!!


    - Die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht ganz übersichtlich. Die drei erstgenannten sind speziell für Patientengruppen, die scih ohnehin in näherer ärztlicher Obhut befinden. Nur so ganz leise werden Vitamin-K-Antagonisten und Antizida genannt. Letztere puffern die Magensäure und machen bei vielen Medikamenten Ärger, da sie den Wirkstoffspiegel senken. Das ist nichts ungewöhnliches und wer regelmäßig unter Sodbrennen leidet, wird im Zweifel auch damit bei seinem Arzt in der Akte stehen und darauf aufmerksam gemacht werden. Bleiben die Vitamin-K-Antagonisten. Bei denen hat es sofort im Hinterkopf "geklingelt" - jemand eine Idee warum?


    Soo selten sind die nicht ... :face_with_rolling_eyes:


    Es handelt sich dabei um absolut gängige "Blutverdünner" - das sind Gerinnungshämmer die den Vitamin-K-Spiegel im Blut senken. Werden diese in ihrer Wirkung gebremst, so kann das durchaus fatale Folgen haben. Ein gängiger Handelsname ist z.B. Marcumar ...


    Und damit kehre ich zum Ursprung zurück:


    Ist es sinnvoll, ein Antibiotikum - bzw. DIESES Antibiotikum - in den BOB zu packen?


    Ist im K-Fall ein Arzt zur Hand, der mich fachkundig zu einem / diesem Antibiotikum beraten kann?


    Kennt dieser Arzt meine Krankengeschichte und ist er in der Lage in dieser Ausnahmesituation neben der Diagnosestellung auch noch die zu mir gehörige Anamnese zu erheben?



    Ich lasse diese Fragen bewusst offen stehen, denn ich verstehe nicht, warum im "Friedensfall" verordnete Antibiotika per se in Frage gestellt, im Zweifel in extenso mit allen anderen - nicht jedoch mit dem Mediziner des Vertrauens - diskutiert oder zumindest widerwillig eingenommen werden.
    Im gleichen Atemzug sollen jedoch für den "K-Fall" diese strittigen Medikamente unbedingt vorgehalten werden, denn man könnte sie ja brauchen.


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von ksbulli;255677


    Mr. White: Zum einen schreibst Du in Deinem Eröffnungspost, dass Dir dein Arzt zu der gestellten Diagnose ein Antibiotikum verschrieben hat. Da Du derartige Medikamente nicht gerne nehmen willst, hast Du dich an diese Verordnung nicht gehalten.
    o.k. Deine Entscheidung - aber warum hast Du das Rezept denn eingelöst? Das wirkt auf mich irgendwie unlogisch...


    Wenn ich Zweifel an einem Behandlungsvorschlag habe, dann frage ich meinen Arzt und lasse es mir erklären. Und zwar so lange, bis ich es verstanden habe. Entweder habe ich das Vertrauen in meinen Arzt, oder ich renne raus, solange ich das noch kann!
    (Gut, meine Hausärztin weiss, was ich beruflich mache und wir haben viel Spass zusammen, auch schon mal Behandlungswege und Dosierungen zu diskutieren... :devil:)


    Hallo ksbulli,


    Danke für deine ausführliche Antwort.


    Ich glaube ich habe mich anfangs nicht richtig bzw. nur halb ausgedrückt. Ich bin wirklich kein großer Fan davon, "gleich" Antibiotikum zu nehmen.
    Der Arzt hat es mir verschrieben dass ich es nehmen kann sofern es nicht besser wird, ich aber mit der Ersteinnahme aber nicht sofrt beginnen
    muss sondern noch warten kann, sprich ich muss es nicht am ersten Tag der Verschreibung nehmen. Somit habe ich mit der Einnahme gewartet
    ob es nicht so besser wird. Es ist soweit besser geworden, dass ich denke, dass ich auf die Einnahme komplett verzichten kann. Muss aber heute
    nochmal zum Arzt und werde das da abklären.


    Warum ich das Rezept eingelöst habe? Zum einen weil ich es zur Hand haben wollte, wenn es schlimmer wird und zum anderen ein wenig mit
    dem Gedanken, dass ich im Notfall (wenn kein Arzt mehr da ist den ich fragen kann) was zur Hand habe. Daher auch meine Nachfrage hier.


    Zweifel an der Behandlung habe ich nicht. Ich sehe Antibiotikum eher als eine der letzten Lösungen und möchte es daher rauszögern, bis ich
    es einnehme.


    Grüße Mr. White


    PS: du arbeitest im Rettungsdienst habe ich das richtig verstanden?